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aequitas 23.10.2020 12:11

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1560030)
Nein, aber solange Schulen, Kita´s, Uni und Arbeitsleben mit Hygieneschutz funktionieren, treffen die Einschränkungen in zahlreichen Sektoren alle Gruppen gemeinsam, z.B. besuchen viele aus den Risikogruppen ein Fitnessstudio, Konzerte, Hallenbäder, Gaststätten, buchen Reisen usf., d.h. eine Schliessung betrifft alle und der Verzicht auf Hygienemassnahmen in kulturellen, sportlichen, touristischen Sektoren würde mit dem Wegfall der Risikogruppen bzw. der Senioren eine relevante gesellshaftliche Gruppe auch als wirtschaftlichen Faktor verlieren. Wer verreist denn vor allem in der Zwischen- und Nachsaison?

Die Einschrnkungen treffen allerdings nicht alle gleich. Das Leben einer 17-jährigen kurz vor dem Abi ist ein anderes als das eines pensionierten Lehrers in einem Stuttgarter Vorort.

Nochmal: es geht nicht darum, dass die eine Gruppe "alles" darf, während eine andere zu Hause eingesperrt wird. Sondern es geht darum, ein gesellschaftliches, kulturelles und wirtschaftliches Leben so zu ermöglichen, dass die Gesamtschäden möglichst reduziert werden. Viele der derzeit gültigen Maßnahmen sind dazu in der Lage, wenn sie richtig umgesetzt und kontrolliert werden. Darüber hinaus brauchen wir gezielte Schutzkonzepte für die Risikogruppe. Genauso muss auch die Nachverfolgung und die Arbeit der Gesundheitsämter fokussiert werden, da nicht alle Infektionen nachverfolgt und verhindert werden können.

Schwarzfahrer 23.10.2020 12:12

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1560018)
Also: Die Senioren stecken sich doch nicht beim Einkaufen an, solange man in den Geschäften Masken trägt oder in der ÖPNV, solange Maskenpflicht herrscht.

Glaubst Du das wirklich? Die Masken sind eine Risikominimierung, kein sicherer Schutz. Und wenn sich jemand beim Restrisiko ansteckt, dann am ehesten die immunmäßig anfälligeren Menschen.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1560018)
Insofern braucht es dafür unbedingt Vorschriften, die auch durchgesetzt werden und keine Empfehlungen (wie in Schweden vielleicht oder zeitweilig in der CH, wo im September noch in manchen Kantonen die Maske beim Einkaufen freiwillig war.). Ich denke, dass sollte für alle zumutbar sein, auch über 2 Jahre.

Und was ist das Kriterium danach, damit aufzuhören?
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1560018)
Wer glaubt, man könne die Risikogruppen besonders schützen, muss sich klar sein, dass die meisten davon ein aktives Leben führen und dass zu den Risikogruppen neben den Senioren auch jüngere Altersgruppen gehören.

Und diese Risikogruppen waren bisher nicht jede Grippesaison auch einem wesentlichen Risiko ausgesetzt, das sich auch durch die Impfung nur begrenzt reduzieren lässt? Haben sie sich etwa gar nicht geschützt vor unnötigen Infektionen? Und hat die Umgebung überhaupt keine Rücksicht genommen? Klingt so, daß die anfälligen Senioren bisher auch endlos Party gemacht hätten, und nur jetzt wegen Corona eingesperrt werden müssen. Dabei geht es darum, viele bekannten Schutzstrategien etwas konsequenter und gründlicher umzusetzen, nicht um Einzelhaft.

aequitas 23.10.2020 12:14

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1560032)
Ja, daran erinnere ich mich.
Das entscheidende Wort ist "anfangs".
Derzeit sagten auch Drosten, Kekulé, Streeck, Lauterbach, Spahn und Uwe vom Stammtisch aber andere Sachen als sie es jetzt tun oder tun würden.
Die Lage war dynamisch und sie ist es nach wie vor und wird es auch noch eine Zeit lang bleiben. Im Vergleich zu März / April ist unser Wissen (besser gesagt das der Wissenschaft) über das Virus, die Krankheit, die Übertragungswege etc. aber wesentlich höher.

Nein, daran wird sich nichts ändern. Die Pandemie ist erst vorbei, wenn ein beträchtlicher Teil infiziert war oder geimpft ist. Die spanische Grippe dauerte übrigens zwei Jahre. Wie gestalten wir diese zwei Jahre? Sagen wir der 17-jährigen Abiturientin, dass sie auf ihre Abireise, ihren Abiball, ihre Erstsemesterfeier etc. auf unbestimmte Zeit verzichten muss? Das sorgt für wenig Akzeptanz.

Mittlerweile haben wir eben viel Wissen und hatten lange Zeit uns über den kommenden Weg Gedanken zu machen. Aber statt pragmatisch, konstruktiv und zukunftsgewandt nachzudenken und zu diskutieren, wird ständig ein einzelner neuer Wert fetischisiert und neue Verbote gefordert. Eine richtige Strategie ist dabei nicht erkennbar.

Stefan 23.10.2020 12:27

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1560035)
Sagen wir der 17-jährigen Abiturientin, dass sie auf ihre Abireise, ihren Abiball, ihre Erstsemesterfeier etc. auf unbestimmte Zeit verzichten muss? Das sorgt für wenig Akzeptanz.

IMHO sind das mit die kleinsten Probleme die es aktuell gibt. Meine Nichte hatte vollstes Verständnis dafür.

keko# 23.10.2020 12:28

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1560032)
Ja, daran erinnere ich mich.
Das entscheidende Wort ist "anfangs".
Derzeit sagten auch Drosten, Kekulé, Streeck, Lauterbach, Spahn und Uwe vom Stammtisch aber andere Sachen als sie es jetzt tun oder tun würden...

Wäre vielleicht mal interessant ein "Best of" zu führen, was alles bisher gesagt und revidiert wurde. Ganz oben steht bei mir dabei, dass man dann im Sommer irgendwie wieder in Urlaub fahren konnte und kurze Zeit später nicht mal mehr in DE verreisen sollte und dann doch wieder....
Was ich grundsätzlich sowieso nicht verstehe: wir leben im Jahr 2020, haben seit Generationen Institute und Virologen und lernen gerade ständig dazu. Was haben die denn die Jahre vorher gemacht? Das ist so, wie wenn ich in meiner Software einen Bug habe und sage "Oh, dieser Bug ist neu". Freilich ist der Bug neu, aber ich muss doch wissen, wie man mit solchen Situationen umgeht.

qbz 23.10.2020 12:29

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1560034)
Glaubst Du das wirklich? Die Masken sind eine Risikominimierung, kein sicherer Schutz. Und wenn sich jemand beim Restrisiko ansteckt, dann am ehesten die immunmäßig anfälligeren Menschen.

Nein, ich glaube das nicht, ich beziehe mich da auf Wissenschaftler wie Prof. Drosten und seinen Podcast. Alles ist immer eine "Risikominimierung" und ein "Lotteriespiel", kommt darauf an, wie konkret. Alle meine Senioren-Freunde gehen Einkaufen, darin sehen sie nun wirklich das geringste Risiko.

Im Prinzip sind leider mehr oder weniger alle Personen, die noch kein Sars-Cov-19 hatten, ansteckbar, da das Virus neu ist, sonst könnte man auf eine Herdenimmunität < 60 % spekulieren, wenn bestimmte Personengruppen das nicht bekämen. Das Immunsystem und Vorerkrankungen spielen wohl erst beim Verlauf der Infektion eine Rolle.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1560034)
Und was ist das Kriterium danach, damit aufzuhören?

Da verlasse ich mich auf die Leute, die Erfahrungen mit Pandemien haben, auf die WHO und ihre Fachleute, nicht auf aequitas und schwarzfahrer.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1560034)
Und diese Risikogruppen waren bisher nicht jede Grippesaison auch einem wesentlichen Risiko ausgesetzt, das sich auch durch die Impfung nur begrenzt reduzieren lässt? Haben sie sich etwa gar nicht geschützt vor unnötigen Infektionen? Und hat die Umgebung überhaupt keine Rücksicht genommen? Klingt so, daß die anfälligen Senioren bisher auch endlos Party gemacht hätten, und nur jetzt wegen Corona eingesperrt werden müssen. Dabei geht es darum, viele bekannten Schutzstrategien etwas konsequenter und gründlicher umzusetzen, nicht um Einzelhaft.

Verstehe bitte, dass ich auf den Grippeeinwand nicht eingehe. Das Thema wurde schon tausend Mal abgehandelt. Du kennst die Antworten bzw. könntest sie recherchieren.

Bitte, welche besonderen bekannten Schutzstrategien für die Risikogruppen sind das? Sollen Senioren auf den ÖPNV verzichten? Sollen sie nicht mehr verreisen? Sollen sie nicht mehr andere Leute besuchen? Sollen sie nicht mehr in Museen gehn? usf. Sollen Berufstätige mit chronischen Vorererkrankungen ihren Beruf, z.B. Lehrer, Arzt wechseln?

KalleMalle 23.10.2020 12:30

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1560024)
Hm, also zumindest anfangs hatte Worldometer(s) einen guten Ruf...

Die Seriösität von worldometer will ich garnicht unbedingt in Zweifel ziehen.

Wenn ich aber Post#12593 richtig interpretiere, dann ist die vom RKI veröffentlichte Zahl zu relativieren und die korrekte Anzahl liegt womöglich rund 9% höher und die Änderungsrate beträgt anstelle von - 0,x% (RKI) eher +19% (worldometer).

Es wäre sicherlich nicht ratsam in Anbetracht dieser Erkenntnis in Panik zu geraten. Gleichwohl kann man nicht ausschließen, dass die selektive Betrachtung und Verbreitung der Zahlen ein solche begünstigt.

sabine-g 23.10.2020 12:32

Ein Bekannter (42 Jahre, Ausdauersportler ) war relativ früh infiziert - Ischgl - der lernt jetzt seit 3 Monaten wieder laufen und hat noch knapp über 20% Lungenkapazität.

Ich möchte das jedenfalls nicht haben, weder so noch irgendwie abgeschwächt.


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