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Es gibt eben immer zwei Seiten der Medaille und die muss man am Ende des Tages abwägen. Ich habe lieber eine Maske vorm Gesicht und kriege (unabhängig von Corona) weniger von meinem Gegenüber ab als ohne. Das kann man beschreiben als "man müsse sich in einen Cocon begeben um sich vor allem zu schützen. Andersrum kann man auch argumentieren, lass die Sicherheitsgurte im Auto weg, warum wäscht man sich die Hände etc. Da den Mittelweg zu finden ist denke ich ein Prozess, der am Ende von einer Mehrheit getragen werden muss - aufdoktrinieren bringt wenig. In meiner Abwägung schlägt das Pendel richtung pro Maske aus, bei dir Richtung Contra Maske. Das ist doch vollkommen ok, oder? |
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Ich kann mir durchaus viele Situationen vorstellen, in denen ich nicht zu Hause bleiben oder mich krank melden kann, mir aber vorstellen kann, zum Schutz anderer eine Maske zu tragen, z.B. Krankheitsfall in der Familie, Infekte in KiTa/KiGa/Schule etc.. Wäre für mich ein Zeichen von Rücksichtnahme. M. |
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Die Japaner tragen aus Rücksicht zu den anderen Mitmenschen sehr oft eine Maske. Dies ist kulturell bedingt. Ich denke und weiss, dass ich mich wiederhole, dass es einfach im Moment die neue Realität ist. Gefallen tut mir das aber nicht... |
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Beim Maskentragen geht es schlussendlich AUCH darum die "anderen" zu schützen vor mir selber. |
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Die Pest des Mittelalters (und etliche andere Infektionskrankheiten) haben wir nicht durch Fortschritte der Medizin, sondern v.a. durch verbesserte Hygiene besiegt (z.B. Entwicklung von Kanalisationssystemen; früher wurden Abwasser/ Fäkalien z.B. einfach auf die Straße geschüttet/ geleitet, so wie heute noch in vielen Entwicklungsländern). Über ein Immunsystem zum Schutz vor den allermeisten Viren und Bakterien verfügen alle Menschen: Naturvölker genauso wie wir in unserer Gesellschaft. Trotzdem halten wir es für vernünftig uns nach Toilettengängen die Hände zu waschen, erwarten dass Menschen die Speisen zubereiten unzählige Vorschriften beachten (Kopfbedeckung, bestimmte Kleidung, bestimmte Beschaffenheit der Arbeitsflächen usw.), die in öffentlichen Küchen sogar staatlich kontrolliert werden. Mit alldem beeinflussen wir Infektionswahrscheinlichkeiten und pfuschen in die natürliche, darwinistische Auslese hinein. Wenn man deine obige Prämisse und die kategorische Ablehnung z.B. der Maskennutzung zu Ende denkt, müsste man auch viele andere Maßnahmen, durch die die Weitergabe von Viren und Bakterien gehemmt werden und an die wir uns aber in unserem Kulturkreis gewöhnt haben, ähnlich kritisch hinterfragen. |
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Aber: zum menschlichen und sozialen Miteinander gehört Kommunikation, die u.a. über Gestik und Mimik vermittelt wird. Deshalb finde ich es beängstigend und halte es für nicht wünscheneswert, wenn eine Maske zur allgemeinen Pflicht im ÖPNV gehören würde. Das ist sicherlich ein sehr subjektives Empfinden, da mir der offene Umgang in südeuropäischen Ländern wesentlich lieber ist, als das zurückgezogene und eher abweisende Verhalten in bspw. baltischen Staaten (Estland). Edit zum Goldstandard: Mir ist unsere aktuelle Vorstellung von Hygiene wesentlich lieber als die von vor 100/200/300 Jahren. Es wird sicherlich weitere Fortschritte geben, aber ständiges Maskentragen wäre für mich zu viel. Auch deshalb nochmal der ("leere") Hinweis, dass Gesundheit kein absoluter Wert. |
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Ich bekomme immer wieder den Eindruck, die modeerne Menschheit glaubt tatsächlich, durch ständige Steigerung der Sicherheitsmaßnahmen alle Risiken beseitigen zu können. Es wird eine Macht des Menschen (oder zumindest die Fähigkeit zur Macht) über die Natur suggeriert, die völlig irreal ist. Nicht nur in Bezug auf Corona; ähnliche Anmaßung klingt für mich aus der Klimadebatte, oder aus der Gentechnik-Debatte, u.v.a.m. Bleiben wir am Boden, handeln wir verantwortungsvoll, aber akzeptieren es auch in Demut, daß es Kräfte gibt die wir nicht beeinflussen können. Ein lebenswertes Leben ist nicht frei von Risiken und maximal lang, sondern frei von überzogener Angst und unnötigen Beschränkungen, efüllt mit Sinn. Zitat:
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Ich finde, wenige Prozent durchaus relevant, zu den Risikogruppen zählen aber eine zweistellige Prozentzahl. Zitat:
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