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Schwarzfahrer 07.09.2021 13:31

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1622175)
Willst du wirklich bezweifeln, dass die folgenden Annahmen objetiv faktisch wahr sind?

Zitat:

Zitat von tridinski
ich würde sagen die große Mehrheit der Geimpften kann sehr wohl sagen dass sie dadurch
1 weniger Risiko haben selbst zu erkranken
2 weniger Risiko haben andere anzustecken
3 falls sie doch erkranken dies weniger schwer sein wird
Nicht objekitv oder grundlegend falsch, aber in Größe und Auswirkung teilweise sehr unterschiedlich:
1 ist z.B. individuell stark unterschiedlich, kann ein sehr kleiner Unterschied sein, oder ein relevanter. Wenn ich überlege, daß in den Zulassungsstudien von 20.000 ungeimpften auch nur 100 erkrankt sind, ist das Risiko alles andere als hoch.
2 ist auch ein Unterschied, der nicht so groß ist, wie erhofft, im Einzelfall kaum unterscheidbar (laut CDC können geimpfte identisch hohe Viruslast haben, wie ungeimpfte), und auch noch nicht wirklich statistisch valide quantifiziert.
3. ist ein relevantes Argument, vor allem für Risikopersonen - allerdings im Lichte der neuen Ergebnisse, daß die Genesenen-Immunität länger anzuhalten scheint, als die Impfung, auch weniger entscheidend für eine Person ohne hohe Risikofaktoren, als für eine mit hohem Risiko.

Schwarzfahrer 07.09.2021 13:36

Zitat:

Zitat von longo (Beitrag 1622182)
Aber bei den Normalisierungen, die einzig und allein durch hohe Impfquote erreicht werden können, da will man dann aber schon zu 100 % partizipieren und profitieren

Nein, ich bin überzeugt, daß Normalisierungen auch ohne eine weitere Erhöhung der Impfquote möglich sind, wie es Schweden seit Monaten bewiesen hat (sogar vor der Impfung), und wie es mehrere Nachbarländer anfangen. Du suggerierst einen zwingenden Zusammenhang, der aber nur durch die Entscheidungen der Regierung bei dem Thema bedingt ist, nicht durch unüberwindbare Naturgesetze.

merz 07.09.2021 13:40

Zu 1, Es waren 162 symptomatische Fälle in der Placebogruppe in der Initialen Studie (2020, ohne Alpha, ohne Delta)

https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/nejmoa2034577

m.

By the way: 6 Monatsstudie, pre print, dazu, nur der Vollständigkeit halber, ich kann das natürlich nicht einordnen -
https://www.medrxiv.org/content/10.1...159v1.full.pdf

Schwarzfahrer 07.09.2021 13:48

Zitat:

Zitat von vherzo (Beitrag 1622191)
Es liegt mir fern, jemandem die Impfung aufzwingen zu wollen, aber zu dieser Akzeptanz einer Covid-Erkrankung als Lebensrisiko unter bewußtem Verzicht auf eine Impfung gehört aus meiner Sicht dann auch, sollten Intensivbetten gefährlich knapp werden, als Nicht-Geimpfter Covid-Patient zugunsten des Unfallopfers und des Infarktpatienten auf das lebensrettende Intensivbett zu verzichten!

Das Thema hatten wir schon öfter - es führt das Prinzip der solidarischen Krankenversicherung, die "schuldunabhängig" für die Behandlung von Patienten da ist, ad absurdum (und wäre natürlich eine Zwangsmaßnahme). Ich persönlich könnte darauf eingehen, da es ein extrem unwahrscheinliches Szenario ist in einem Land mit europaweit allerhöchster Intensiv-Bettenzahl.

M.M.n. führt der Gedanke zu einer Art "Privatversicherung" im Medizinbereich: ich bekomme nur dort Behandlung vorbehaltlos, wo ich "die Police bezahlt habe". Also Nicht-geimpfte ggf. keine Corona-Intensivbehandlung (bekommen sie diese aber bei einer Grippalen Lungenentzündung?), Raucher ggf. keine Lungenkrebsbehandlung, Skifahrer dürfen ihre Knieverletzung zu Hause auskurieren, Unangeschanallte oder am-Steuer-Handynutzende Unfallopfer werden heimgeschickt u.s.w. Wie lange dauert es, bis es dann entsprechende Zusatzversicherungen gibt? (Ungeimpften-Corona-ICU-Versicherung mit Chefarztbehandlung).

Oder alternativ fängt die Argumentation anders herum an: wenn ich mich nicht impfen lassen will, und ich auch dann ggf. keine Behandlung bekomme - warum soll ich über meine Beiträge die Impfung anderer mitfinanzieren?

Mo77 07.09.2021 14:04

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1622204)
Das ist nicht richtig. Im Augenblick (und auch absehbar im Herbst und Winter, wenn die ungeimpften Covid-19-Patienten die Mehrheit bei den Intensivpatienten wieder ausmachen werden) bekommt jeder das gewünschte Krankenhaus- und ggf. auch Intensivbett, egal aus welchen Gründen er dort landet. Triage- Entscheidungen sieht unser Gesundheitswesen in den von dir geschilderten Situationen nicht vor.

Die Problematik liegt darin, dass mit Zunehmender Auslastung der Intensivstationen das dort tätige Personal immer mehr überlastet wird, weil es sich dann z.B. jeder Pfleger um 10 Patienten statt wie sonst nur drei zu kümmern hat, weil dann ggf. Überstunden und zusätzliche Wochenenddienste angeordnet werden, wodurch der Pflegeberuf noch unattraktiver wird und weil bei hoher Inanspruchnahme der Pflege auch die Qualität nachvollziehbarerweise für alle dortigen Patienten sinkt.

Ein weiteres Problem ist, dass ein Intensivbett 2000,-€ am Tag kostet und diese Kosten von der Solidargemeinschaft gesetzliche Krankenkasse getragen werden müssen, die durch die Zusatzbelastungen der Pandemie ohnehin schon stark beansprucht wird und dass Covid-19-Patienten deutlich mehr Zeit auf Intensivstation verbringen als z.B. traumatologische Patienten oder Herzinfarktpatienten.

Es ging doch um die Situation (geschildert von vherzo) , dass es eben nicht genug Betten gibt!!

tridinski 07.09.2021 14:14

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1622215)
Es ging doch um die Situation (geschildert von vherzo) , dass es eben nicht genug Betten gibt!!

selbst wenn es "genug Betten" gibt ist doch noch lange nicht gerechtfertigt diese auch zu belegen wenn man es ziemlich einfach auch weitgehend verhindern kann

Rälph 07.09.2021 16:34

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1622060)
Entsprechend ist der Zusatznutzen daraus, die Impfquote immer weiter hochzutreiben, nicht im Verhältnis mit dem Aufwand, und besonders nicht mit dem gesellschaftlichen Schaden, der durch den Aufbau der Ungeimpften zu Sündenböcken, durch die Spaltung der Menschen in eine zwei-Klassen-Gesellschaft entsteht.

Zwei Anmerkungen:

- Ich denke nicht, dass eine politische Einflussnahme erforderlich ist, um der Mehrheit der Geimpfen den Gedanken zu bescheren, dass die ungeimpfen Bürger gewissermaßen Bremser darstellen. Das liegt doch auf der Hand. Der mutmaßliche Schaden entsteht aus der Sache an sich.

- Ich finde den "Schuld-Gedanken" nicht ganz abwegig. Gedankenspiel: In einem Staat ist Impfstoff ausreichend verfügbar. Es lässt sich jedoch im gesamten Land niemand impfen. Corona schlägt daraufhin deutlich und heftig zu. Die Menschen in den Nachbarländern denken, "schrecklich sowas, aber irgendwie auch selbst Schuld".
Warten wir ab, wohin die Reise geht. Aber falls wir wieder einen Lockdown brauchen werden, dann liegt die Hauptverantwortung dafür vermutlich bei den Ungeimpften. An wem sonst? An den Entscheidern, die den Lockdown verhängen vielleicht?

vherzo 07.09.2021 16:59

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1622213)
Raucher ggf. keine Lungenkrebsbehandlung, Skifahrer dürfen ihre Knieverletzung zu Hause auskurieren, Unangeschanallte oder am-Steuer-Handynutzende Unfallopfer werden heimgeschickt u.s.w.


Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen, die Pandemie ist eine Sondersituation.
Krankenversicherungen und Gesundheitswesen funktionieren in Nicht-Pandemiezeiten als Solidargemeinschaft. Solange die Pandemie den bisherigen Verlauf nimmt, wird die Solidargemeinschaft die unsolidarischen Impfverweigerer aushalten können. Das Zähneknirschen dabei wird aber sicher dramatisch zunehmen, wenn wegen durch Impfverweigerer gefüllten Intensivstationen dringend erforderliche Operationen bei lebensbedrohlichen Erkrankungen verschoben werden müssen.

Nebenbei: Raucher sterben erwiesenermaßen, was das Gesundheitssytsem angeht, preiswerter als Nichtraucher.

Die solidarische Leistung jedes Einzelnen in der Pandemie sollte es sein, neben Einhaltung von Verhaltensregeln, sich auch im Interesse aller impfen zu lassen.
Und dabei das geringe Impfrisiko in Kauf zu nehmen.

Ich habe überspitzt um die Sache auf den Punkt zu bringen, aber der Mangel an Intensivbetten ist nicht so weit weg, Intensivpflegekräfte haben in großer Zahl, ausgelaugt auch von der Pandemie, gekündigt, viele Betten wurden geschlossen. Bei der bisher wohl geringen Durchseuchung bei uns ist nicht auszuschließen, dass die Zahl schwer Erkrankter im kommenden Winter dramatisch hoch wird.


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