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Schwarzfahrer 05.08.2021 09:47

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1615366)
Wenn der eine Ungeimpfte Corona-Infektiös ist haben die anderen 9 Geimpften im Raum die ~10%-Wahrscheinlichkeit, dass sich ~ einer ansteckt. Und zwar ungewollt, ggf. unbemerkt, und trotz gewissenhafter Vorsorge für vor Allem Andere und auch für sich.

Wenn das (geringe) Risiko, daß sich ein Geimpfter ansteckt, als so eine Gefahr angesehen wird - dann würde ich mich fragen, was mir die Impfung bringt. Angeblich soll doch die Impfung zu > 90 % vor schweren Verläufen schützen. Gibt es für Dich überhaupt noch akzeptable Lebensrisiken?
Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1615366)
Ich benenne das auch für deswegen für 'nicht-sozial' ('asozial' vermeide ich), weil der Mitarbeiter seinen guten, bezahlten, sicheren Arbeitsplatz nicht nur wegen seiner guten Arbeit hat, sondern auch wegen einer erfolgreichen Symbiose und Solidargemeinschaft an ebenfalls sehr gut arbeitenden Zusammenarbeitenden in der unsrer Firma hat.

Ich schätze, diese Intoleranz gegenüber der persönlichen Entscheidung Einzelner wird solche schönen erfolgreichen Symbiosen vielfach zerstören und Teams sprengen. Hier werden immer beide Seiten die Schuld nur beim anderen sehen.
Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1615366)
Wer in einer von einander anhängigen erfolgreichen Gemeinschaft lebt arbeitet und profitiert, sollte sich überlegen ob bewusst gewähltes im Kern egoistisches falsch freiheitliches Verhalten seiner eigenen profitablen Situation angemessen ist. Und es als solches sachlich und klar zu Benennen (ähnlich wie Rassismus, Sexismus, Homophobie u.a.) ist kein Ausgrenzen, keine Stigmatisierung.

Bleibe hier zumindest ehrlich. Du kannst es so sehen, kannst individuelle Entscheidungen mit bösen Adjektiven versehen, aber stehe dazu, daß es sehr wohl eine Ausgrenzung ist.

petra_g 05.08.2021 10:03

Zitat:

Zitat von phonofreund (Beitrag 1615353)
Bin seit gestern voll geimpft! Keine Probleme......

Nachdem ich so gut wie keine Impfreaktion habe, gehe ich Heute schwimmen.

keko# 05.08.2021 10:17

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1615366)
Du rechnest es Dir immer wieder schön und unbedenklich.
Wenn der eine Ungeimpfte Corona-Infektiös ist haben die anderen 9 Geimpften im Raum die ~10%-Wahrscheinlichkeit, dass sich ~ einer ansteckt. Und zwar ungewollt, ggf. unbemerkt, und trotz gewissenhafter Vorsorge für vor Allem Andere und auch für sich.....


Wer in einer von einander anhängigen erfolgreichen Gemeinschaft lebt arbeitet und profitiert, sollte sich überlegen ob bewusst gewähltes im Kern egoistisches falsch freiheitliches Verhalten seiner eigenen profitablen Situation angemessen ist. Und es als solches sachlich und klar zu Benennen (ähnlich wie Rassismus, Sexismus, Homophobie u.a.) ist kein Ausgrenzen, keine Stigmatisierung.

Kann man durchaus so sehen.
Was ich mich frage, ist: wie sieht es aus, wenn die 3. Impfung empfohlen wird? Bin ich dann egoistisch, wenn ich nur 2 habe?
Mich persönlich beunruhigt gar nicht so die einzelne Impfung, sondern der Seriengedanke, der diese Denkweise (no offense:Blumen:) impliziert.

Schwarzfahrer 05.08.2021 10:21

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1615359)
Was sind deine individuellen Gründe dich gegen eine Impfung zu entscheiden? Sind es Bedenken bzgl. der Impfstoffe an sich? Ist es deine Reaktion gegen "das System"? Du hast ja schon angemerkt, dass du generell Entscheidungsträgern erstmal misstraust.
Oder empfindest du eine Coronaimpfung mangels Risiko einfach als unnötig?

Danke für Dein Interesse, ich werde versuchen meine Gründe darzulegen, u.a. weil sie z.T. von den häufig zitierten, oft völlig unsinnigen Ablehnungsgründen abweichen. (Andererseits finde ich es als unerträglichen Eingirif in die Privatsphäre, wenn Politiker öffentlich sagen müssen, ob sie geimpft sind, oder wenn nicht, warum - es muß jeder selbst entscheiden, ob er darüber redet. Ich weiß auch von vielen nicht, ob sie geimpft sind, weil ich nie danach frage - es ist Privatsache, und geht mich nichts an, außer der andere spricht darüber).

Erst mal, warum für mich die Impfung kein wesentliches Problem wäre: Das Risiko von Impfnebenwirkungen und auch Schäden ist zwar Faktor 20 höher, als bei den meisten etablierten Impfungen, aber das absolute Risiko ist immer noch sehr gering; das ist sicher nicht ausschlaggebend.

Auch sehe ich es so, daß die Impfung das Risiko von schweren Verläufen tatsächlich deutlich reduziert (wenn man die ersten zwei Wochen nach der Impfung infektfrei übersteht). Für hoch gefährdete Alte und Vorerkrankte eine tolle Sache. Allerdings sehe ich das Risiko eines schweren Corona-Verlaufs für mich als fitten U60-er auch nicht als besonders hoch an, daher erscheint für mich die absolute Risikoreduktion ziemlich gering (alles im sub-Prozent-Bereich); ich bin sicher, daß ich durch mäßigen Aufwand im Alltag die gleiche Risikoreduktion erreichen kann (z. B. meiden von großen Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen). Meine Frau sieht es anders (sie ist schon geimpft), und hat mehr Angst um mich, als ich, also könnte ich mich impfen lassen, wenn es sie beruhigt. Ich würde allerdings wohl J&J bevorzugen (sie natürlich nicht), da ich wegen meiner chronischen Borreliose vor/nach der Impfung eine mehrwöchige Antibiotika-Prophylaxe brauche, um einen mehrmonatigen Krankheitsschub zu vermeiden (klappt nicht immer, sagt die Erfahrung mit der Tetanusimpfung); das möchte ich nicht über die Zeitspanne der doppelten Impfung machen. Aus dem gleichen Grund (Risiko einer länger anhaltenden Schwächung/Borrliose-Schub durch Impfnebenwirkungen) habe ich vor meiner Herz-OP auf jeden Fall auf die Impfung verzichtet, dafür wollte ich fit sein.

Wenn ich mich impfen lasse, senke ich also mein Risiko von gering auf noch geringer. Solange ich aber dadurch im Alltag keinen "Nutzen" habe, nämlich daß ich mich wieder unbeschwert bewegen und auf Menschen zugehen darf, solange also die Vorschriften mich als genauso "schutzbedürftig" ansehen, wie zuvor, sinkt die gefühlte Dringlichkeit weiter. Solange ich vieles nicht darf, ist mein Risiko eh sehr gering. Ich sagte mir, da lasse ich jedem den Vortritt, der mehr Angst hat, als ich, und sich mehr schützen will oder muß. Immer noch sollen 20 % der Ü60 ungeimpft sein - viele davon brauchen es mehr als ich.

Inzwischen wird durch die Erkenntnis, daß geimpfte sehr wohl in relevantem Maße Viren übertragen*, auch das Argument stark abgeschwächt, daß ich als geimpfter die anderen schütze. Also überzeugt der Soldaritätsgedanke kaum noch, da der Grenznutzen auch sehr gering sein dürfte.

Schließlich weckt der steigende mediale und vor allem politischeDruck eine zunehmende Skepsis gegenüber der wirklichen Notwendigkeit. Je krasser politischer Druck aufgebaut wird, daß geimpft wird, desto verdächtiger wird es, daß die guten Argumente dafür fehlen. Die zunehmend häufig projizierte zwei-Klassen-Gesellschaft von "guten" geimpften und "asozialen" nicht-geimpften" lehne ich ab und sehe die Notwendigkeit, dies mit allen Mitteln zu bekämpfen zu Gunsten des Rechtes eines jeden, Impfung als private Entscheidung zu handhaben (das werde ich auch weiter tun, wenn ich mich irgendwann meiner Frau zuliebe oder zur Erlangung von Grundrechten impfen sollte).

*: CDC schrieb kürzlich: They found that the amount of virus in the noses and throats of vaccinated infected people was nearly "indistinguishable" from what was found in unvaccinated people, confirming what some experts have suspected. The increased viral load associated with the Delta variant appears to make vaccinated people equal spreaders of the virus.

MattF 05.08.2021 10:27

Zitat:

Zitat von petra_g (Beitrag 1615386)
Nachdem ich so gut wie keine Impfreaktion habe, gehe ich Heute schwimmen.

Bei mir auch. Montag 2. mal geimpft, keine Probleme, da bin ich Mittwoch wieder Rad gefahren und schön geballert. :Huhu:

Bockwuchst 05.08.2021 10:29

Mit deiner Borreliose Vorgeschichte kann ich das verstehen. Du bist doch aber genau so ein Fall, der von einer möglichst hohen Impfquote profitiert.

MattF 05.08.2021 10:30

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1615391)
, da ich wegen meiner chronischen Borreliose vor/nach der Impfung eine mehrwöchige Antibiotika-Prophylaxe brauche, um einen mehrmonatigen Krankheitsschub zu vermeiden (klappt nicht immer, sagt die Erfahrung mit der Tetanusimpfung); das möchte ich nicht über die Zeitspanne der doppelten Impfung machen. Aus dem gleichen Grund (Risiko einer länger anhaltenden Schwächung/Borrliose-Schub durch Impfnebenwirkungen) habe ich vor meiner Herz-OP auf jeden Fall auf die Impfung verzichtet, dafür wollte ich fit sein.

In dem Fall ist der Verzicht auf die Impfung auch völlig nachvollziehbar.

Genaus deshalb sollten sich aber die impfen lassen, die die Probleme nicht haben, um damit die Impfquote hoch zu treiben.

Schwarzfahrer 05.08.2021 10:38

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1615396)
Mit deiner Borreliose Vorgeschichte kann ich das verstehen. Du bist doch aber genau so ein Fall, der von einer möglichst hohen Impfquote profitiert.

Nein, ich profitiere davon, daß ich fit bin, in einem noch günstigen Alter, und daß mein Lebenswandel insgesamt ein geringes Infektionsrisiko birgt, weil ich große Menschengedränge, Discos u.ä. schon immer gemieden habe. Ich "profitiere" höchstens noch davon, daß aktuell das soziale Leben so unattraktiv und stark reduziert ist- da halte ich aber den gesellschaftlichen und psychologischen Schaden für größer, als den Gewinn. Sollte sich dieses Risikoprofil ändern, wird eine Impfung für mich möglicherweise interessanter, als heute. Ich würde aber nie von anderen erwarten, daß sie sich meinetwegen impfen, das sollen sie für sich selbst tun, oder lassen.

Und lese das CDC-Zitat in meinem vorherigen Post: die hohe Impfquote schützt kaum noch vor Infektion; die Risikoreduktion ist inzwischen ein geringer einstelliger Faktor, nicht mal eine Zehnerpotenz.


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