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Hafu 02.03.2022 20:59

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1649051)
...Meine alte E Klasse haben se mir auf jeden Fall aus den Händen gerissen.
Ob das beim E ähnlich wird, wird die Zeit zeigen.

Nur zur Einordnung: Wieviel Prozent des Neupreises hast du nach wieviel Jahren für die E-Klasse beim Verkauf noch bekommen?

Habe gerade mal Gebrauchtpreise für Tesla gecheckt: ein 5 Jahre altes Model S wird zwische 42000 und 49000nangeboten (Neupreis 2017 ca 80 000).
Ein 5 Jahre alter Golf 6 (Golf gilt eigentlich als der inbegriff eines wertstabilen Autos auf dem Gebrauchtmarkt) ist in der Regel weniger als 50% des Listenneupreise wert.

Ich bin eher der Typ, der Autos so lange fährt, bis sie nicht mehr durch den TÜV kommen, weshalb ich in 35 Jahren auch erst drei Autos besessen habe, so dass mir der Gebrauchtwagenmarkt relativ egal ist.

Aber für jemanden, der regelmäßig seine Autos wechselt ist der Preisverfall von Tesla (weniger als 50% in 5 Jahren) alles andere als beunruhigend.

sybenwurz 02.03.2022 21:25

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1649036)
Extra für dich, weil du gestern so schön die Zeiten geschrieben hast:
Daraus:

Beim genaueren Hinsehen sieht das Bild aber etwas anders aus. Und dafür gibt es zwei Gründe:

Erstens muss die Batterie häufig nicht auf eigene Kosten erneuert werden.
Und zweitens betrifft der Austausch selten den kompletten Akku.
Hersteller bieten Garantien
Zunächst einmal ist es sehr unwahrscheinlich, dass Besitzer die Batterie auf eigene Kosten erneuern müssen. Dafür sorgt die Garantie der Hersteller. Üblich sind derzeit acht Jahre beziehungsweise 160.000 gefahrene Kilometer. Falls die Kapazität des Akkus währenddessen unter einen bestimmten Wert sinkt (in der Regel 70 Prozent seiner ursprünglichen Ladefähigkeit), dann wird sie auf Kosten des Herstellers wieder auf ihren Bestwert gesteigert – und zwar nicht durch einen Austausch, sondern durch eine Reparatur. Denn auch das ist möglich.

Neues Modul genügt häufig
Diese Reparatur ist der zweite Grund, weshalb die Batterie keine Sorgen machen sollte. Denn der Akku eines Elektroautos besteht aus mehreren Modulen. Dass sie alle beschädigt sind, ist sehr unwahrscheinlich. Entsprechend selten muss der gesamte Akku ersetzt werden. Stattdessen genügt der Austausch des betroffenen Moduls – was natürlich weitaus günstiger ist.


Die Batterie eines BMW i3 beispielsweise besteht aus acht Modulen zum Stückpreis von 1.200 Euro. Ein Modul für den VW ID.3 kostet 1.410 Euro (inklusive Einbau: rund 2.000 Euro). Und im Renault Zoe kostet ein neues Modul samt Einbau genau 2.665 Euro.
Das sind schon ganz andere Preise als die fünfstelligen Summen für einen kompletten Akku. Aber auch diese Kosten zahlt natürlich niemand gerne. Allerdings: Wer einen Diesel oder Benziner fährt, wird irgendwann erfahren, dass es auch eine neue Kupplung, Abgasanlage ein neues Getriebe nicht umsonst gibt – teure Verschleißteile, die ein Elektroauto überhaupt nicht benötigt.


Naja, da ist schon auch viel Schönfärberei dabei.
Bisher winden sich die Hersteller aus den Garantieleistungen, wo es nur geht. Wüsste nicht, wieso die bei Elektrokarren nu kulanter sein sollten.

Dann Stichwort Module: wir sollten hier vielleicht Defekte und Verschleiss auseinanderhalten.
Ich wüsste nicht, wieso von Verschleiss nur ein einzelnes Modul betroffen sein sollte, während alle anderen hingegen noch ok sind.
Sollte hingegen wirklich so ein einzelnes Ding nen Defekt haben, kann mans, klar, auch einzeln tauschen. Wenn.

Und was hier noch gar nicht berücksichtigt wurde, ist der Wert der Karre generell dann nach dem Zeitraum und zum Zeitpunkt, wenn die Batterie fällig wird. Sicher kann man sich ja bei jedem Laden nen Fünfer zusätzlich in ne Büchse stecken, für wenn irgendwann der Akku mal reif ist, aber egal ob der dann 8 oder 14 Mille inklusive oder plus Einbau kost, mal Hand hoch, wer das bezahlt und machen lässt, obwohl die Karre nen niedrigeren Zeitwert hat.
Gibt ja noch andere wertmindernde Umstände als einfach nur Verschleiss, dens nur vielleicht an den Kisten tatsächlich nicht gibt.

Davon abgesehen glaub ich schon, dasses in absehbarer Zeit auch Spezialisten fürs Reanimieren von Elektroautos und vorallem Akkus gibt, dennoch ist das Elektroauto aus aktueller Perspektive ein nicht mit sicheren Zahlen kalkulierbares Unternehmen.
Daher kann ichs niemandem verübeln, wenn er lieber mit bekannten Zahlen und bekanntem Risiko aka Verbrenner rechnet, statt gutgläubig auf die Schönfärbereien der Schlipsträger ausm Autohaus zu vertrauen.

X S 1 C H T 02.03.2022 21:27

Mein i3 den ich vor 14 Monaten gebraucht gekauft habe wir derzeit für knapp 3000€ mehr gehandelt.

sybenwurz 02.03.2022 21:38

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1649064)
Aber für jemanden, der regelmäßig seine Autos wechselt ist der Preisverfall von Tesla (weniger als 50% in 5 Jahren) alles andere als beunruhigend.

Warten wir mit solcherlei Kalkulationen doch erstmal ab, bis man geschmeidig ohne endlose Wartezeit an so ne Kiste rankommt und die ganzen Subvensions- und Prämienspielchen ausgelaufen sind, der Markt sich beruhigt hat und ein bissl gesättigt ist, nachdem sich alle aufgrund aktueller Zahlen draufgestürzt haben, und machen die Rechnung dann nochmal auf.

Wenn ich heut ein Jahr auf so ne Büchse warten muss, angeblich ja nie was dran kaputtgeht und ich sofort eine für n bissl mehr als die Hälfte haben kann, selbst wenn ich kein kaufreizerhöhendes Zuckerle dafür bekomm, sieht die Sache ja grundlegend anders aus als wenn einst alle ihre gebrauchten Stromkästen noch kurz vorm Batterieexitus loswerden wollen, die Interessenten dadurch die Auswahl haben und gleichzeitig das Spiel, die Büchse gebraucht quasi noch mit Zugewinn ins Land der Dänen zu verhökern statt sie hier für lau hergeben zu müssen, nimmer funktioniert...;)

noam 02.03.2022 22:32

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1649064)
Nur zur Einordnung: Wieviel Prozent des Neupreises hast du nach wieviel Jahren für die E-Klasse beim Verkauf noch bekommen?

Keine Ahnung was so ne E Klasse 2005 mit großem Diesel und voller Hütte mal neu gekostet hat. Ich denke mal um die 60.000 bist 70.000 Euro. Ich habe den Wagen jetzt 2022 für 5k mit knapp 300.000 km verkauft, bei sagen wir mal grenzwertigem Pflegezustand und ein paar Defekten (Hundeplatzauto halt). Mit ein wenig mehr Aufwand wäre sicher mehr drin gewesen, da das Auto so ungefähr 20 min nachdem das Mobile Inserat online war verkauft war.


Aber mir geht es auch eher nicht um den Werterhalt eines E. Sondern mehr darum, ob und wie sich ein Gebrauchtmarkt entwickeln bzw. entstehen wird. Irgendwo müssen die alten außerhalb der Garantie befindlichen E Autos ja hin. Man liest zB hin und wieder dass Renault unglaubliche Probleme hat die alten E Zoes an den Mann zu bringen.


Und dann sind wir von nachhaltig eben sehr sehr weit weg, wenn ein Auto eben nur 5 bis 10 Jahre lebt. Wenn ich mir dagegen alte Toyota Hilux oder eben BMW und Mercedes anschaue, die auch nach ihrem Leben in Europa noch ihren Weg nach Afrika antreten und hier noch weiter gefahren werden.

Nepumuk 02.03.2022 23:26

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1649030)
Motoreninstandsetzer haben das Werkzeug und machen das in großem Stil gut und günstig. Kopf planen und Zylinderhonen ist nun wirklich kein Hexenwerk und macht jeder Profi. Der Rest ist eh kein Problem.

Und warum sollte es zukünftig keine Batterie-Instandsetzer geben, die das richtige Werkzeug haben und das im großen Stil gut und günstig zu machen? Ich sehe hier keinen prinzipiellen Unterschied.
Natürlich gibt es solche Betriebe heute noch nicht, gibt ja kaum alte eAutos. Das wird sind schon entwickeln. Genauso wie der Gebrauchtmarkt mit billigen eAutos die sich die Leute dann für kleines Geld zum Runterfahren kaufen.

dr_big 02.03.2022 23:43

Ich sage ja nicht, dass es das niemals nicht gibt. Aber die Hürde ist sehr hoch und die Kosten werden wesentlich höher sein als bei einer Motorinstandsetzung, zumindest wenn das Auto wieder legal betrieben werden soll. Akkuzellen sind aus Chemie, da kann man nicht einfach ein bischen nacharbeiten und das Ding funktioniert wieder.

Benni1983 03.03.2022 08:01

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1649107)
Und warum sollte es zukünftig keine Batterie-Instandsetzer geben, die das richtige Werkzeug haben und das im großen Stil gut und günstig zu machen? Ich sehe hier keinen prinzipiellen Unterschied.
Natürlich gibt es solche Betriebe heute noch nicht, gibt ja kaum alte eAutos. Das wird sind schon entwickeln. Genauso wie der Gebrauchtmarkt mit billigen eAutos die sich die Leute dann für kleines Geld zum Runterfahren kaufen.

Warum?
Die Hersteller geben es nicht frei!
Die Betriebserlaubnis würde entfallen.

Beispiel Renault:
Für Nicht-ZE-Stützpunkte gilt:
An einem Standort, der nicht ZE-Stützpunkt ist, sind Arbeiten an einem verunfallten
Elektrofahrzeug untersagt. Verunfallte Elektrofahrzeuge müssen zum ZE-Stützpunkt
transportiert werden.


Quelle: Allianz Zentrum für Technik


Die kleinen Werkstätten haben jetzt schon Probleme mit E-Autos.
Sie sind vom Aussterben bedroht. Ich weiß nicht, ob daran schon jemand gedacht hat?


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