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Offtopic: Ich möchte hier kurz an vergangene Debatten über den Aufbau schneller Wettkampfschuhe erinnern:
Flach müssten diese sein, eine dünne Sohle und wenig Sprengung aufweisen. Das führe zu einem aktiveren Laufstil, einem besseren Abdruck, kürzeren Bodenkontaktzeiten, mehr Effizienz und dadurch zu schnelleren Zeiten. Belegt wurde das durch längere biomechanische Erläuterungen zur natürlichen Abrollbewegung des Fußes und der muskulären Steuerung. Ferner fräße eine große Dämpfung auch Bewegungsenergie, die dann dem Vortrieb fehle. Deshalb solle der Wettkämpfer mit minimaler Dämpfung wettkämpfen. Je kürzer die Wettkampfstrecke, desto ungedämpfter der Schuh. Heute laufen Spitzenathleten selbst auf der Bahn ihre Wettkämpfe in dicken, fluffigen und butterweichen Plateauschuhen. Gäbe es nicht diese neue Regel, wären die Sohlen sogar noch dicker. Harte und flache Sohlen sind heute im Wettkampf so gefragt wie Kastenfelgen beim Zeitfahren. Ich erinnere daran, um die Komplexität der Laufbewegung zu verdeutlichen. Wir haben sie noch nicht verstanden, sonst wäre die Forschung längst darauf gekommen, wie ein schneller Schuh gebaut werden muss. Tipps zur Lauftechnik und Erläuterungen zur Biomechanik muss man mit kritischer Vorsicht begegnen. Da wird meistens von Vorgängen geredet, die allgemein noch nicht verstanden sind. |
Ein ganz großes Dankeschön für das Posting meines Vorredners! :Blumen:
Ich selbst kann nur jedem Triathleten raten, sich einmal so ein übergedämpftes Schuhwerk zuzulegen und zu testen. Mit VORSICHT! Erst kurze Strecken laufen. Ich bin den Federschuh NIKE Racing (+2%) im Wettkampf gelaufen über 10k und im Training. Im Wettkampf schwimmt man damit in Kurven bei typischen Volksläufen. Im Training bekam ich zuerst Schmerzen im Knie, die ich aber wegtrainieren konnte, indem ich auf diesen Schmerz auftrainierte. Ich vermute, mein Knie ist diese Dämpfung am Fuß schon nicht gewohnt, und womöglich auch dafür nicht konzipiert. Vllt gewöhnt sich die Muskulatur durch Training daran und wird spezifisch stärker, so dass ich den Schuh im Wettkampf laufen konnte ohne Schmerzen. Soweit meine Vorerfahrungen. Über den Winter lief ich klassische Schuhmodelle und probierte vor zwei oder drei Wochen erstmalig nach der kalten Jahreszeit wieder den Federschuh aus mit dem Ergebnis, dass mir mein Knie drei Tage lang wieder weh tat nach einmaliger Schuhnutzung. Die Schmerzen verschwanden, ebenso wie der NIKE - Schuh verschwand, auch dauerhaft, allerdings aus dem Schuhregal. Auch ich habe Bücher über das Laufen, z.B. die 600seitige "Laufbibel". Schlau wurde ich als Mittelfuß-/Fersenläufer nicht wirklich daraus, ich laufe seit 35+ Jahren Wettkämpfe also von Kindesbeinen an. Ich meine, dass wir alle als Steinzeitmenschen 40-60 Km umher wanderten (täglich) und unsere Beine daher optimal von der Evolution an die unsere Lebensweise angepasst sind. Daher bedarf es meiner Meinung nach keiner Federungen durch Karboneinlagen, da diese meiner Erfahrung nach auch gesundheitsschädlich sind. Wer Fußprobleme hat geht zum Orthopäden und bekommt (Carbon-) Einlagen. Man bedenke auch einen großen anderen Trend: das Barfußlaufen. Wie passt das zusammen? Mein Argument ist die durch den Karbonschuh bedingte Überdämpfung von Sprunggelenk, Kniegelenk und vllt sogar der Hüfte. Für Federwege, Schwingung und Vibration wurden unsere Beine nicht entwickelt. Schon eher die des Laubfrosches und die des Känguruh? Bionik ist ein interessantes Thema. Das streite ich nicht ab. Fremdgendoping ein anderes. Vllt wird sich die Stützmuskulatur anpassen. Das ist meine Erfahrung. Nur was ist die langfristige reactio auf jene actio? Ist noch nicht erforscht? Ist noch nicht erforscht. Ob Profis so einen Vorteil brauchen ist eine andere Frage. Es ist auch bekannt, dass manche Profis dopen. Als Amateure müssen wir uns an solchen, gesundheitsschädlichen und potenziell gesundheitsschädlichen Wettbewerbsverzerrungen nicht beteiligen. Das Geld kann man sich sparen und z.B. in einen fetzen Rennanzug stecken, der bringt vermutlich mehr an Effekt? Wer bei einem Volkslauf über die Halbmarathondistanz als Akler oder Hobby(tri)athlet der Spitzenklasse wegen 10-15 Sekunden seine Gesundheit gefährden möchte, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen in Sachen krankhafter Ehrgeiz und Geltungssucht. :Blumen: |
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Gut, dass du das am Anfang geschrieben ist :-) |
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Allerdings sprach er auch im Podcast mit PL (19.03. Folge #98) auch davon, dass er sich die letzte Laufverletzung zugezogen hat, nachdem er wieder vermehrt mit flachen, harten Schuhen auf der Bahn lief. :-) Er läuft am liebsten/gesündesten im gedämpften NB 1080.
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Die guten alten Zeiten des Nike Mayfly. Nix mit "bouncy".
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Aber das ist hier Off-Topic. Der Carbonschuh von Adidas hat hier bislang allerdings wenig Beachtung gefunden, obwohl er auch schon in Wettkämpfen überzeugen konnte. Vom Design sehe ich den zusammen mit den Vaporflys auch vorne und das kann ja durchaus auch nochmal pushen. |
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