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Zitat von zahnkranz
(Beitrag 1522942)
Zu recht. Seit dem 19. März sind sämtliche Start- und Landeplätze für Gleitschirm- und Drachenflieger gesperrt. Eventuell kommen auf ihn noch strafrechtliche Konsequenzen zu gem. LuftVG.
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Natürlich in diesem Fall zu Recht, da es explizit verboten ist. Die Frage, die aber in der derzeitigen Situation erlaubt sein muss zu stellen:
Muss man Gleitschirmfliegen tatsächlich mit dem Verweis auf die potenzielle Unfallgefahr und die dann erforderliche Inanspruchnahme von Rettungskräften verbieten? Muss man vielleicht auch (so wie in Tirol) Mountainbiken und sportliches Rennradfahren in derselben Argumentation verbieten?
Aktuell gibt es nach meinen Infos noch keine vermehrte Beanspruchung von Rettungsdiensten oder Notaufnahmen. Tatsächlich sitzt man derzeit in fast allen deutschen chirurgischen Notaufnahmen eher gelangweilt rum, da auch die üblichen Freizeitunfälle (Fußball etc.) dort nicht mehr auftauchen. Seit zwei Wochen dürfen in allen deutschen Krankenhäusern auch keine planbaren Eingriffe oder nicht zwingend notwendige Behandlungen stattfinden. Die chirurgischen Stationen und OP-Säle in deutschen Krankenhäusern stehen jetzt leer und dort werden natürlich auch keine Covid-19-Fälle behandelt.
Da die Krankenhäuser auch mit der Behandlung von Freizeitunfällen und erst recht mit sogenannten Elektiveingriffen (=planbare Operationen) Geld verdienen, schwächt man mit diesen Anordnungen
mittelfristig ganz erheblich das in der jetzigen Pandemie so wichtige Gesundheitswesen.
Auch Arztptraxen sind bundesweit leer.
Die Krankenkassen freut das zwar, denn sie sparen Milliarden an Ausgaben ein (und die Millionen von Kurzarbeitern zahlen ja weiterhin Krankenkassenbeiträge), aber man sollte dringend jede vor zwei bis drei Wochen getroffene Maßnahme und jedes Verbot kritisch überprüfen, ob es noch zu den aktuellen Infektzahlen passt und welche Schädlichkeit die Maßnahme/ das Verbot für die Gesellschaft und die Wirtschaft mit sich bringt.
Die Frage, die ich in diesem Zusammenhang gestellt habe, war ja auch: wird open water-Schwimmen explizit verboten?
Wenn noch eine Woche weiter schönes Wetter bleibt, dann werden sicher die ersten Menschen in Seen springen und natürlich wird es dann auch irgendwann die ersten Badeunfälle der Saison geben, so dass in der derzeitigen Verbotsstimmung zur entlastung von Wasserwacht und Rettungskräften zweifellos auch ein Schwimmverbot in Seen folgen wird.