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pepusalt 23.09.2021 11:10

das ging zwar schnell:
https://de.wikipedia.org/wiki/Techni...ussbedingungen
aber
Zitat:

Zitat von Feanor (Beitrag 1624915)
die TAB des Verteilnetzbetreibers

bitte gerne danke nicht wahllos irgendwelche Abkn verwenden.:Cheese:

Schwarzfahrer 28.09.2021 08:07

So werden die Grenzen einer überhasteten "Energiewende" sichtbar - und das bei aktuell wenigen % Elektroauto-Anteil:. Ein entsprechendes "Spitzenglättungsgesetz" liegt bei uns auch schon bereit. Und als nächstes sind dann Wärmepumpenbesitzer dran, wenn es davon zu viel gibt im Verhältnis zum erzeugbaren Strom.

Superpimpf 28.09.2021 08:27

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625831)
die Grenzen einer überhasteten "Energiewende" sichtbar

Wieso Grenzen? Das sind exakt die Möglichkeiten, die die Digitalisierung bietet. Keiner wollte je, dass alle Autos gleichzeitig laden - ist in 95+x % fer Fälle auch nicht notwendig. Wenn der durchschnittliche Autofahrer mit seinen <50 km/Tag sein Auto daheim abends ansteckt ist ihm völlig egal wann es oder an welchem Tag es geladen wird. Und wenn man was längeres plant programmiert man das entsprechend.

Super-Wenn du mit Verbrenner spontan unterwegs sein willst musst du ggf. auch vorher tanken-pimpf

pepusalt 28.09.2021 08:35

Schwarzfahrer malt halt gerne in schwarzen Farben seine schwarzen Weltvorstellungen.

Das man aktuell eher über tagelangen Benzinmangel an allen britischen Tankstellen hört, lässt ihn trotzdem mit spürhundhafter Sicherheit die genannte kleine Meldung über intelligente zeitliche Steuerung der Lademöglichkeiten bei Starklastzeiten finden :Lachen2:


Nepumuk 28.09.2021 08:41

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625831)
So werden die Grenzen einer überhasteten "Energiewende" sichtbar -

Das sind die Grenzen einer von recht-konservativen Kräften verschleppten Energiewende. Spätestens mit dem Beschluss zum Atomausstieg hätte die Regierung viel mehr tun müssen. Statt dessen wird blockiert und verzögert und verhindert, wo es nur geht.

Schwarzfahrer 28.09.2021 08:53

Zitat:

Zitat von Superpimpf (Beitrag 1625835)
Wieso Grenzen? Das sind exakt die Möglichkeiten, die die Digitalisierung bietet. Keiner wollte je, dass alle Autos gleichzeitig laden - ist in 95+x % fer Fälle auch nicht notwendig.

Es geht ja hierbei nicht darum daß nicht alle gleichzeitig laden - es geht darum, daß alle Autos gleichzeitig nicht laden - womit der Rest des Tages (vor allem Nachts) dann doch alle gleichzeitig laden. Und man tut es nicht, weil es eine "intelligente Steuerung" ist sondern weil man schlicht nicht genug Strom zur Verfügung hat, u.a. dank Kraftwerksabschaltungen. Alle gleichzeitig abschalten ist alles andere, als intelligent, das ist Management der Knappheit, damit bin ich in Rumänien großgeworden: z.B. Heizung nur zu bestimmten Uhrzeiten am Tag, unabhängig von der Außentemperatur. Intelligent wäre, wenn je nach aktuellem Strombedarf teile der Ladevorgänge zeitweise flexibel abgestellt wären, nicht aber wenn einfach zu festen 9 Stunden am Tag keiner laden kann.

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1625840)
Das man aktuell eher über tagelangen Benzinmangel an allen britischen Tankstellen hört, lässt ihn trotzdem mit spürhundhafter Sicherheit die genannte kleine Meldung über intelligente zeitliche Steuerung der Lademöglichkeiten bei Starklastzeiten finden

Stell Dir vor, das Andere habe ich auch mitbekommen. Da hat allerdings nichts mit der Energiewende zu tun, sondern hat davon unabhängige Gründe: u.a. Mangel and LKW-Fahrern, die den Sprit zu den Tankstellen bringen, dank restriktiver Arbeitsmarktpolitik nach dem Brexit, Panik-hamsterkäufe der Leute wegen entsprechender Nachrichten, ...

Schwarzfahrer 28.09.2021 08:56

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1625843)
Das sind die Grenzen einer von recht-konservativen Kräften verschleppten Energiewende. Spätestens mit dem Beschluss zum Atomausstieg hätte die Regierung viel mehr tun müssen. Statt dessen wird blockiert und verzögert und verhindert, wo es nur geht.

Stimmt. Wer A sagt, muß auch B sagen. Wenn ich wirklich bis in wenigen Jahrzehnten alle Energieformen auf Strom umstellen will muß ich schnellstens mit dem Ausbau von der einzigen grundlastfähigen und CO2-freien Stromversorgung, nämlich der Atomkraft, anfangen. Allein für ihre geplanten Elektroautos braucht England die Kapazität von 6 großen Atomkraftwerken, von dem Strombedarf von Heizung und Industrie ganz zu schweigen.

Hafu 28.09.2021 09:23

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625831)
So werden die Grenzen einer überhasteten "Energiewende" sichtbar ...

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625848)
... Wenn ich wirklich bis in wenigen Jahrzehnten alle Energieformen auf Strom umstellen will muß ich schnellstens mit dem Ausbau von der einzigen grundlastfähigen und CO2-freien Stromversorgung, nämlich der Atomkraft, anfangen. ...

Du hast in deinem obigen Beitrag auf das Beispiel Großbritannien Bezug genommen. Jetzt fängst du an, dich nach der Atomkraft zurückzusehnen. da bringst du ganz schön was durcheinander

Habe ich evt. irgendwas verpasst und GB ist ohne dass ich es gemerkt habe, aus der Atomkraft ausgestiegen?
Tatsächlich ist Großbritannien aus der Kohle ausgestiegen und zwar aus rein wirtschaftlichen Gründen, da Kohlestrom einfach zu teuer ist und setzt dafür wie von dir gefordert vermehrt auf Atomstrom.
Hat dier Regierung Johnson etwa plötzlich ein ambitioniertes ökologisches Energiewende-Programm hingelegt, das ihnen jetzt die von dir skizzierten Probleme eingebrockt hat?
(Windkraft wird in der Tat seit Jahren in GB ausgebaut, da moderne Windkraft-Anlagen an geeigneten Standorten neben Wasserkraft die mit abstand wirtschaftlichste Form von Stromgewinnung ist)

Atomkraftwerke (die in GB weiterlaufen und sogar z.T. ausgebaut werden) sind reine Grundlastkraftwerke, noch unflexibler wie Kohlekraftwerke und sind absolut nicht dafür geeignet, Lastspitzen abzupuffern, wie sie morgens (durch Kaffeemaschinen und Durchlauferhitzer) sowie Mittags (durch Herdplatten und Öfen) und abends auftreten. Ein Atomkraftwerk kann man nicht mal eben für zwei Stunden hochregeln, damit es mehr Strom produziert.
Für diese Lastspitzen benötigt man klassischerweise Gasturbinenkraftwerke und Pumpspeicherkraftwerke und eben (als eleganteste da Co2-neutrale Lösung) intelligente Netze, die zeitunkritische Verbraucher vorübergehend runterregeln.

(Das größte Problem der Atomkraft, nämlich wohin mit dem ganzen dadurch produzierten Atommüll, hat auch GB bis heute nicht ansatzweise gelöst: es gibt bis heute in GB keine atomares Endlager, sondern Atommüll/ abgebrannte Kernbrennstäbe werden oberirdisch in Sellafield gelagert und das Problem was man damit machen soll so wie in Deutschland und allen anderen Ländern, die Atomkraft nutzen, einfach auf die nachfolgenden Generationen übertragen. Die kumulierten Kosten für diese jahrtausendlange Lagerung werden natürlich auch nicht im gewonnenen Atom-Strom eingepreist, sondern ebenfalls den zukünftigen Generationen überlassen)

pepusalt 28.09.2021 09:31

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625848)
{Ich will dass Ihr in Panik geratet! halt anders rum....}

Oder man hängt mal das schon längst überholte Märchen der 'freie Fahrt für freie Bürger möglichst billig' von der Wand und ersetzt es durch intelligente und diverse Mobilität.

Aber dass muss man halt wollen und umsetzen.

crazy 28.09.2021 09:40

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625831)
[...]
Und als nächstes sind dann Wärmepumpenbesitzer dran, wenn es davon zu viel gibt im Verhältnis zum erzeugbaren Strom.

...gleichwohl diese (nahezu) nur bei Neubauten zu finden sind und die entsprechenden Häuslebauer sämtlichst auf PV-Anlagen auf dem Dach und damit Stromautarkie setzen, was die entsprechenden, möglichen Stromspitzen durch zweifellos verbaute intelligente Steuerungen auf ein Minimum reduziert. ;)

Schwarzfahrer 28.09.2021 09:54

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1625853)
Jetzt fängst du an, dich nach der Atomkraft zurückzusehnen. da bringst du ganz schön was durcheinander

Wenn wir (egal in welchem Land) aus allen fossilen Energieerzeugern aussteigen wollen, also den Strombedarf auf alle Energiesektoren ausdehnen und damit vervielfachen, dann muß dieser Strom CO2-frei erzeugt werden, und zwar nicht nur volatil wie Wind und Sonne, sondern auch grundlastfähig. Dafür sind Atomkraftwerke m.M.n. die aktuell einzige sicher funktionierende CO2 freie Alternative.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1625853)
Habe ich evt. irgendwas verpasst und GB ist ohne dass ich es gemerkt habe, aus der Atomkraft ausgestiegen?

Habe ich nie behauptet. Es geht mir um die Lösung nach den Kohlekraftwerken.
Und sie fährt die Kraftwerke gerade wieder hoch, auch aus wirtschaftlichen Gründen. .Wenn es bei uns soweit ist, würde ich lieber Atomkraftwerke wieder hochfahren, als Kohlekraftwerke, aber die ersteren werden ja von technikfeindlichen Ideologen gleich gesprengt.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1625853)
Hat die Regierung Johnson etwa plötzlich ein ambitioniertes ökologisches Energiewende-Programm hingelegt, das ihnen jetzt die von dir skizzierten Probleme eingebrockt hat?

Sie haben immerhin Verbrenner-PKW ab 2030 verboten, und LKW-verbrenner ab 2040. Und jetzt merken sie, daß bereits das mit der verfügbaren Stromproduktion an Grenzen stößt.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1625853)
Ein Atomkraftwerk kann man nicht mal eben für zwei Stunden hochregeln, damit es mehr Strom produziert.
Für diese Lastspitzen benötigt man klassischerweise Gasturbinenkraftwerke und Pumpspeicherkraftwerke und eben (als eleganteste da Co2-neutrale Lösung) intelligente Netze, die zeitunkritische Verbraucher vorübergehend runterregeln.

Richtig, aber bei einer Vervielfachung des Strombedarfs braucht man eben ein vielfaches an Grundlast. Verbraucher nach Verfügbarkeit runterregeln mag bzgl. Kaffemaschine harmlos klingen, aber wenn z.B. auch mal ein Stahl- oder Aluminiumwerk vom Netz muß für ein paar Stunden, sind das wirtschaftliche Schäden im Millionenmaßstab - das kann nicht die Lösung sein. Und wenn die Wärmepumpen im Januar stundenweise stillstehen, freuen sich auch alle, die eh schon seit Sarrazin wissen, daß man mit zwei Pullis keine Heizung mehr braucht. Ohne sichere Grundlast keine funktionierende technische Zivilisation.

pepusalt 28.09.2021 10:20

Mal wieder zum Topic zurück.

Jedes Auto, auch mein E-Auto, steht im Schnitt 23 von 24 Stunden am Tag.
Selbst wenn man das sinnvoll mit Carsharing und anderen Ideen (im Sinne der Reduzierung der Gesamtzahl der rumstehenden Blechbüchsen) auf 22 oder 21 runterbekommt, kann man insbesondere mit intelligenten Ladelösungen und Ladesteuerungen darin ein E-Auto locker aufladen. Wenn man das will und mitdenkt.

Wofür gibt's intelligente Ingenieure...

...., die ihr Denken und Leben nicht beim Gaspedal bei 160 km/h als billiges Grundrecht abgegeben haben und in der Argumentationsnot panisch zurück zur wundervollen Kernenergie wollen.

pepusalt 28.09.2021 10:23

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625862)
Wenn es bei uns soweit ist, würde ich lieber Atomkraftwerke wieder hochfahren, als Kohlekraftwerke, aber die ersteren werden ja von technikfeindlichen Ideologen gleich gesprengt.

die wurden von erfahrenen Sprengmeistern gesprengt im Auftrag der ENBW, nicht von technikfeindlichen Ideologen.

übrigens waren das nur die Kühltürme, kein Atomkraftwerk selber würde hirnrissigerweise gesprengt werden.

schönes Video! Danke :Lachen2:

Siebenschwein 28.09.2021 10:35

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625862)
.. und zwar nicht nur volatil wie Wind und Sonne, sondern auch grundlastfähig.

Das ist der Denkfehler. Das Konzept der Grundlastfähigkeit wird abgelöst. Und zwar durch
- Speicherlösungen (z.B.Elektroautos, Wärmespeicher...)
- intelligente Stromzähler (ich sage nur, bis wann ich eine bestimmte Strommenge ziehen will, das Netz bestimmt, wann das passiert
- deutlich ausgebautes Netz (irgendwo weht immer Wind in Europa)
- zeitlich stärker variierende Strompreise (wenn ich zur Peakzeit Wäsche wasche, wird es eben teurer)
ersetzt.


Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625862)
Ohne sichere Grundlast keine funktionierende technische Zivilisation.

Wir werden hoffentlich das Gegenteil erleben. Und die Briten werden sich derweil an Hinkley Point in den finanziellen Ruin treiben, weil Windenergie derzeit schon für weniger als die Hälfte des Preises, der dann irgendwann mal gezahlt werden muss, erhältlich ist. Wenn sie schlau sind, wird das Ding niemals in Betrieb gehen.

Hafu 28.09.2021 10:38

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625862)
... Dafür sind Atomkraftwerke m.M.n. die aktuell einzige sicher funktionierende CO2 freie Alternative.

Ist dir spontan eine praktikable Lösung für das Atommüllendlagerproblem eingefallen?
Seit 70 Jahren sucht man fieberhaft auf der ganzen Welt nach Endlagerstätten, die für die nächsten mehrere tausend Jahre sicher und von den kumulierten Kosten her auch vertretbar sind. Bis jetzt hat kein Land dieses Problem befriedigend gelöst.


Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625862)
... Und jetzt merken sie, daß bereits das mit der verfügbaren Stromproduktion an Grenzen stößt.
...

Das Problem, das Großbritannien derzeit hat sind nicht die paar E-Autos, die an Ladestationen hängen, sondern die unflexiblen Atomkraftwerke, von denen du forderst, dass Deutschland sie wieder bauen sollte.
Lastspitzen in den Stromnetzen frühmorgends, mittags und abends hat es schon immer gegeben und wird es immer geben. Das hat überhaupt nichts mit der Energiewende zu tun.

Du stellst die kurzzeitige Drosselung der Ladestationen als ein Problem dar. In Wirklichkeit ist es ein großer Fortschritt, wenn man neuerdings in der Lage ist, Strombedarf flexibel zu regeln. Man wird zukünftig möglicherweise die vielen Akkus der E-Autos (und auch dezentrale Akkus in Häusern mit Photovoltaik und Speicher auch bewusst nutzen um die oben genannten Lastspitzen mit Akkustrom abzupuffern, statt dafür Gasturbinenkraftwerke kurzfristig hochzufahren.

Und der Ausdruck "Smart" im Zusammenhang mit Wallboxen und Netzen bedeutet ja, dass der E-Autonutzer oder Wallbox-Besitzer hierbei nicht entmündigt wird, sondern an seiner Wallbox auch einstellen kann, ob er bei so einer smarten Steurung auch mitmacht. Ggf gelten dann auch unterschiedliche Stromtarife. Im Normalfall hängt man sein E-Auto über Nacht an die Wallbox und benötigt es erst am nächsten Morgen mit vollem Akku. Ob die Wallbox zwischen 19h und 22h, wenn die Netze ohnehin hoch belastet sind mit voller Leistung lädt oder eben erst nach 22:00h, wenn Strom nahezu stets im Überfluss vorhanden ist, ist den meisten E-Auto-Nutzern komplett egal.

noam 28.09.2021 10:40

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1625865)
Jedes Auto, auch mein E-Auto, steht im Schnitt 23 von 24 Stunden am Tag.
Selbst wenn man das sinnvoll mit Carsharing und anderen Ideen (im Sinne der Reduzierung der Gesamtzahl der rumstehenden Blechbüchsen) auf 22 oder 21 runterbekommt, kann man insbesondere mit intelligenten Ladelösungen und Ladesteuerungen darin ein E-Auto locker aufladen. Wenn man das will und mitdenkt.

Mag in der Stadt funktionieren. Da wo es keinen oder nur eingeschränkten ÖPNV gibt und man auf Mobilität angewiesen ist, geht es eben nicht ohne spontan möglichen Individualverkehr.

Hafu 28.09.2021 10:41

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1625870)
.. Das Konzept der Grundlastfähigkeit wird abgelöst. Und zwar durch
- Speicherlösungen (z.B.Elektroautos, Wärmespeicher...)
- intelligente Stromzähler (ich sage nur, bis wann ich eine bestimmte Strommenge ziehen will, das Netz bestimmt, wann das passiert
- deutlich ausgebautes Netz (irgendwo weht immer Wind in Europa)
- zeitlich stärker variierende Strompreise (wenn ich zur Peakzeit Wäsche wasche, wird es eben teurer)
ersetzt.
...

:Blumen:

(Unsere Beiträge haben sich zeitlich überschnitten)

noam 28.09.2021 10:45

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1625873)
Und der Ausdruck "Smart" im Zusammenhang mit Wallboxen und Netzen bedeutet ja, dass der E-Autonutzer oder Wallbox-Besitzer hierbei nicht entmündigt wird, sondern an seiner Wallbox auch einstellen kann, ob er bei so einer smarten Steurung auch mitmacht. Ggf gelten dann auch unterschiedliche Stromtarife. Im Normalfall hängt man sein E-Auto über Nacht an die Wallbox und benötigt es erst am nächsten Morgen mit vollem Akku. Ob die Wallbox zwischen 19h und 22h, wenn die Netze ohnehin hoch belastet sind mit voller Leistung lädt oder eben erst nach 22:00h, wenn Strom nahezu stets im Überfluss vorhanden ist, ist den meisten E-Auto-Nutzern komplett egal.

Was sich aber wieder nur auf die Nutzung des 9 to 5 Jobbers bezieht und alle Schichtdienstarbeitenden benachteiligt, die zB bei Nachtschicht tagsüber Laden müssten und dann durch den höheren Preis zusätzlich belastet werden.

Meine Oma hatte früher auch Nachtspeicheröfen als Heizung, da nachts der Strom billig war, ich denke wir sind zurecht davon abgekommen, dass Strom zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich teuer ist, da es Menschen, die sich in zeitlichen Abhängigkeiten befinden, über die Maße benachteiligt.

Hafu 28.09.2021 10:53

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1625875)
Mag in der Stadt funktionieren. Da wo es keinen oder nur eingeschränkten ÖPNV gibt und man auf Mobilität angewiesen ist, geht es eben nicht ohne spontan möglichen Individualverkehr.

Doch, das geht auch mit spontan möglichem Individualverkehr, denn moderne E-Autos haben stets eine Akku-Größe, die den durchschnittlichen täglichen Bedarf (der ja nur bei 40km/d liegt) übersteigt, um eben auch gelegentliche Nutzung für längere Fahrten möglich zu machen.

Gerade dort, wo der ÖPNV eher schlecht ist (auf dem Land) , gibt es dafür feste Parkplätze mit Wallboxen oder sogar Garagen, so dass dort stehende Autos auch gut in die oben skizzierten Nutzungsmodelle smarter Stromnetze mitintegriert werden können-

Bei der zukünftigen Nutzung von E-Auto-Akkus als Lastpuffer für die Netze wird natürlich sichergestellt, dass z.B. der Akku nur bis zu einer bestimmten vom User eingestellten Mindestkapazität entladen wird (und natürlich erhält man, für die Einspeisung von Strom aus dem eigenen Akku auch eine Vergütung oder Gutschrift für späteren Ladestrom und wenn man ausnahmsweise mal eine besonders lange Autofahrt plant, stellt man das halt in seiner App ein, dass der Akku dann auch zum gelanten Zeitpunkt voll geladen wird.
Gerade wenn es irgendwann Millionen von Akkus gibt, spielt das überhaupt keine Rolle wenn sich gelegentlich mal einige E-Autos aus ihrer Rolle als Puffer verabschieden.

Siebenschwein 28.09.2021 10:56

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1625877)
Was sich aber wieder nur auf die Nutzung des 9 to 5 Jobbers bezieht und alle Schichtdienstarbeitenden benachteiligt, die zB bei Nachtschicht tagsüber Laden müssten und dann durch den höheren Preis zusätzlich belastet werden.

Meine Oma hatte früher auch Nachtspeicheröfen als Heizung, da nachts der Strom billig war, ich denke wir sind zurecht davon abgekommen, dass Strom zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich teuer ist, da es Menschen, die sich in zeitlichen Abhängigkeiten befinden, über die Maße benachteiligt.

Der Nachtschichtler lässt seine Wäsche dann halt in der Nacht waschen und wenn er früh heimkommt, ist sie sauber. Wir werden auch vermehrt Lademöglichkeiten auf Firmenparkplätzen haben. Dann ist es egal, wo das Auto lädt. Als Arbeitgeber muss man dann eben sowas anbieten, um attraktiv zu sein.
Der Nachtspeicherofen ist eventuell keine zeitgemässe Lösung mehr. Direkte Elektroheizung ohne zwischengeschaltete Wärmepumpe wird sich keiner mehr leisten können. Also Wärmepumpe mit Pufferspeicher und den in einer Grösse, mit der man auch mal ein paar Tage überbrücken kann. Intelligente Regelung aus dem Netz... das passt schon.

Hafu 28.09.2021 11:04

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1625877)
... die zB bei Nachtschicht tagsüber Laden müssten und dann durch den höheren Preis zusätzlich belastet werden.
...

Tagsüber gibt es mittlerweile genügend (und in Zukunft noch mehr) Photovoltaikstrom. Gerade die mittägliche Leistungsspitze, wenn in den Kantinen und zuhause gekocht wird, spielt heutzutage für die Stromnetze überhaupt keine relevante Rolle mehr, da mittags die Sonne am hellsten scheint und man ohnehin an fast allen Tagen mehr Strom im Netz hat als zu anderen Tageszeiten.

Moderne PV-Module produzieren auch bei bewölktem Himmerl ordentlich Strom. Probleme gibt es aktuell manchmal an wolkenlosen Tagen, an denen auch noch richtig viel Wind weht. Dann muss man in seltenen Fällen Windkrafträder anhalten, um die Netze nicht zu überlasten (und die Windkraftbetreiber dann für entgangene Gewinne entschädigen). In Zukunft mit mehr E-Autos und smarten Wallboxen kann man solche Phasen mit Überangebot an Strom für vermehrte Ladetätigkeit nutzen.

Das Modell, dass Strom stets tagsüber am teuersten und nachts am günstigsten ist, stammt aus der Zeit der unflexiblen Kohle- und Atomkraftwerke. In der Zukunft wird der Strompreis eher vom Wetter abhängen und auch mal im Tagesverlauf schwanken, so dass man an seiner Wallbox einstellt, dass die volle Ladeleistung möglichst immer dann abgerufen werden soll, wenn der Strom gerade am günstigsten, da reichlich vorhanden ist.

Schwarzfahrer 28.09.2021 11:20

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1625870)
Das ist der Denkfehler. Das Konzept der Grundlastfähigkeit wird abgelöst. Und zwar durch
- Speicherlösungen (z.B.Elektroautos, Wärmespeicher...)
- intelligente Stromzähler (ich sage nur, bis wann ich eine bestimmte Strommenge ziehen will, das Netz bestimmt, wann das passiert
- deutlich ausgebautes Netz (irgendwo weht immer Wind in Europa)
- zeitlich stärker variierende Strompreise (wenn ich zur Peakzeit Wäsche wasche, wird es eben teurer)
ersetzt.

Schönes Konzept, sollte es je wahr werden. Ich sehe zwei große Risiken darin:
1. Speicherlösungen sind noch nicht in ausreichender Größe, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit in Sicht; ich kann erst mal nicht mal meinen 80 % Sommmer-Überschuß-PV-Strom für den Winter speichern, um damit die Heizung zu stützen. (außer mit Wasserstoff, mit mäßigem Wirkungsgrad).
2. Die "intelligenten Stromzähler" u.ä. Euphemismen zielen darauf, Strom nach Verfügbarkeit zuzuteilen, statt nach Bedarf zu beziehen (oder eben den Bedarf durch hohe Preise zu verschieben). Das mag im Privatbereich funktionieren (wobei ich es als ziemliche Einschränkung ansehe, daß meine Spülmaschine gerade nicht laufen kann, obwohl ich das Geschirr jetzt brauche, oder eben das Haus mal wieder ein paar Stunden lang abkühlt, weil ich nicht heizen darf, obwohl z.B. einer krank im Bett liegt). Aber ein sehr großer Anteil des Stromes wird trotzdem grundlastfähig in Industrie und Verkehr (z.B. Züge) gebraucht, da ist in vielen Bereichen keine "intelligente Zuteilung" möglich ohne extreme Einbußen an Wirtschaftlichkeit oder Funktion.

Wir haben eine Gesellschaft, die extrem von einer zuverlässigen Energieversorgung abhängt. Und ich sehe noch kein überzeugendes technisches Konzept, dies mit Strom nur aus Sonne und Wind allein zu sichern.

noam 28.09.2021 11:36

Bin ich eigentlich der einzige dem bei all der smarten Energieverteilung und Messung das Schreckensszenario aus Marc Elsbergs Blackout in den Sinn kommt?

tandem65 28.09.2021 11:55

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625847)
Da hat allerdings nichts mit der Energiewende zu tun, sondern hat davon unabhängige Gründe: u.a. Mangel and LKW-Fahrern, die den Sprit zu den Tankstellen bringen, dank restriktiver Arbeitsmarktpolitik nach dem Brexit, Panik-hamsterkäufe der Leute wegen entsprechender Nachrichten, ...

Also das eine wie das andere auf Grund von falschen politischen Grundsatzentscheidungen der britischen Regierung.:Lachen2:

keko# 28.09.2021 12:01

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625847)
...
Stell Dir vor, das Andere habe ich auch mitbekommen. Da hat allerdings nichts mit der Energiewende zu tun, sondern hat davon unabhängige Gründe: u.a. Mangel and LKW-Fahrern, die den Sprit zu den Tankstellen bringen, dank restriktiver Arbeitsmarktpolitik nach dem Brexit, Panik-hamsterkäufe der Leute wegen entsprechender Nachrichten, ...

Als meine Schwägerin in der Nähe von London vor ein paar Tagen mehr als 1h an der Tankstelle stand, um ihren Kleinwagen zu füllen, ist sie anschließend gleich zum Supermarkt gefahren, um ihren Vorrat an Essen und Trinken zu füllen. Scheinbar hatten andere den gleichen Einfall, denn dort gab es bereits große Lücken in den Regalen :Cheese:

pepusalt 28.09.2021 12:08

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1625894)
Bin ich eigentlich der einzige dem bei all der smarten Energieverteilung und Messung das Schreckensszenario aus Marc Elsbergs Blackout in den Sinn kommt?

Nö.
Mein E-Auto ist in der Regel aufgeladen. Und, ach ja, Fahrräder habe ich genügend.
Meine Photovoltaik, gerade in konkreter Planung, bekommt einen Speicher zur Erhöhung des Eigenverbrauchs und zur Versorgungssicherheit.
Mein Kaminofen im Wohnzimmer bleibt und kann zur Not das ganze Haus heizen, theoretisch auch Warmwasser erzeugen und kochen.
Kochen und Backen tue ich aus der Gasflasche
die idR. vorhandenen 1-2 m³ Regenwasser im Sammelbehälter können zur Not zu Trinkwasser gefiltert werden.

ja, doch: Spotify würde mir fehlen. Dann müsste ich halt mein Klavier mal wieder aufmachen oder meine anderen Musikinstrumente halt mal wieder auspacken.

Angst hätte ich, wenn CDU-Wähler wäre.

Siebenschwein 28.09.2021 12:22

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625891)
Schönes Konzept, sollte es je wahr werden. Ich sehe zwei große Risiken darin:
1. Speicherlösungen sind noch nicht in ausreichender Größe, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit in Sicht; ich kann erst mal nicht mal meinen 80 % Sommmer-Überschuß-PV-Strom für den Winter speichern, um damit die Heizung zu stützen. (außer mit Wasserstoff, mit mäßigem Wirkungsgrad).
2. Die "intelligenten Stromzähler" u.ä. Euphemismen zielen darauf, Strom nach Verfügbarkeit zuzuteilen, statt nach Bedarf zu beziehen (oder eben den Bedarf durch hohe Preise zu verschieben). Das mag im Privatbereich funktionieren (wobei ich es als ziemliche Einschränkung ansehe, daß meine Spülmaschine gerade nicht laufen kann, obwohl ich das Geschirr jetzt brauche, oder eben das Haus mal wieder ein paar Stunden lang abkühlt, weil ich nicht heizen darf, obwohl z.B. einer krank im Bett liegt). Aber ein sehr großer Anteil des Stromes wird trotzdem grundlastfähig in Industrie und Verkehr (z.B. Züge) gebraucht, da ist in vielen Bereichen keine "intelligente Zuteilung" möglich ohne extreme Einbußen an Wirtschaftlichkeit oder Funktion.

Wir haben eine Gesellschaft, die extrem von einer zuverlässigen Energieversorgung abhängt. Und ich sehe noch kein überzeugendes technisches Konzept, dies mit Strom nur aus Sonne und Wind allein zu sichern.

Keiner hat gesagt, dass es leicht wird...
ad 1: Ich glaube nicht an saisonale Energiespeicher. Das wird am Ende auf wenige Tage Puffer herauslaufen. Btw - Wasserstoff hat mit die geringste mögliche Energiedichte, den kannst Du praktisch nicht in grossen Menge speichern, jedenfalls nicht vom Sommer zum Winter.
Dein Sommer-PV-Strom wird in Zukunft dann eher nach Italien transferiert, wo man die Klimaanlagen damit betreibt. In südlichen Ländern ist PV optimal, da der Tagesgang genau den Lastspitzen für Klimatisierung entspricht.
ad 2: intelligente Stromzähler sind auch nicht das, was Du benötigst, sondern intelligente Geräte, die mit dem Stromzähler kommunizieren bzw. sich aus dem Netz den Impuls holen, wann sie laufen sollen. Wenn ich früh zur Arbeit gehe und noch schnell den Geschirrspüler anmache, ist es mir egal, wann am Tag er läuft. Ich weiss nur, er soll fertig sein, wenn ich heimkomme. Das Signal, wann er laufen soll, kommt dann aus dem Netz. Und ja, da ist noch einiges zu investieren. Und es wird auch Schwierigkeiten geben am Anfang. Aber ich sehe keine Alternative.

MattF 28.09.2021 12:47

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1625901)
Nö.

Meine Photovoltaik, gerade in konkreter Planung, bekommt einen Speicher zur Erhöhung des Eigenverbrauchs und zur Versorgungssicherheit.

Als Tipp kannst du den Anbieter ja mal fragen, bei mir geht es nämlich nicht:

Dass der Speicher als Notstromagregat funktioniert wenn der Netzstrom ausfällt.

Wie gesagt bei mir ist bei Stromausfall leider auch der Strom weg, trotz Energie im Speicher.

Hatten wir auch schon, als sie beim Nachbarn gegraben haben und das dicke Kabel durchgepetzt haben :liebe053:

pepusalt 28.09.2021 13:26

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1625905)
Als Tipp kannst du den Anbieter ja mal fragen, bei mir geht es nämlich nicht:

Dass der Speicher als Notstromagregat funktioniert wenn der Netzstrom ausfällt.

Wie gesagt bei mir ist bei Stromausfall leider auch der Strom weg, trotz Energie im Speicher.

Hatten wir auch schon, als sie beim Nachbarn gegraben haben und das dicke Kabel durchgepetzt haben :liebe053:

Die Notstromeigenschaft ist genannt in meinen ersten Anfragen.

Feanor 28.09.2021 13:38

Interessant, dass der Klimawandel durch "technische Innovationen und Anpassung" statt klare Vorgaben gelöst werden soll, aber bei der Elektromobiltät und Energiewende auf Technik der Vergangenheit zurückgegriffen werden soll.
1. Speicher: der gehört natürlich nicht in Deinen Keller/Technikraum. Die privaten Hausspeicher sind nicht netzdienlich, nicht wirtschaftlich und nicht umweltschonend. Warum sollte jemand unter Verlusten seinen PV-Strom speichern für irgendwann, wenn jemand anderes diesen gerade brauchen kann? Natürlich werden wir Speicher brauchen, aber im Netz und ganz anderen Dimensionen. Je nach Speicherdauer, kommen dann verschiedene Technologien zum Einsatz, von LiB (kurz) zu RedoxFlow-Batterien 4-6 Stunden) bis hin zu Pumpspeicherkraftwerken o.ä. (>1 Tag).
Wenn Notstrom gebraucht wird (was ich mir nicht vorstellen kann), sollte man sich einen Generator in die Garage stellen, dass ist deutlich billiger, als das ins Energiesystem einzubauen.
2. Intelligente Messsysteme/Sperrzeiten. Die Angst, dass einem der Strom abgedreht wird, wenn man gerade seinen Kaffee machen will, ist natürlich reine Polemik. Die paar kWh interessieren nicht. Interessant wird die WP als Heizung. Hier gibt es schon ewig Sperrzeiten und siehe da, die Temperatur im Haus ändert sich gar nicht. Die Masse im Haus ist viel zu träge und hoffentlich ist das Haus vernünftig gedämmt. Ich stelle meine WP sogar freiwillig stundenlang aus, da ich dann heize, wenn die PV-Anlage Leistung bringt. Das ganze einfach über Zeitprogramme gesteuert. Geschirrspüler, Waschmaschinen etc. haben z.T. heute schon Schnittstellen zum Energiemanagementsystemen und können so gezielt gestartet werden, z.B gekoppelt mit Anbietern die schwankende Börsenstrompreise haben. Im schlimmsten Fall hilft eine Zeitschaltuhr.

Schwarzfahrer 28.09.2021 13:44

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1625901)
Nö.
Mein E-Auto ist in der Regel aufgeladen. Und, ach ja, Fahrräder habe ich genügend.
Meine Photovoltaik, gerade in konkreter Planung, bekommt einen Speicher zur Erhöhung des Eigenverbrauchs und zur Versorgungssicherheit.
Mein Kaminofen im Wohnzimmer bleibt und kann zur Not das ganze Haus heizen, theoretisch auch Warmwasser erzeugen und kochen.
Kochen und Backen tue ich aus der Gasflasche
die idR. vorhandenen 1-2 m³ Regenwasser im Sammelbehälter können zur Not zu Trinkwasser gefiltert werden..

Klingt ja schon fast nach Prepper :Cheese: .
Versorgungssicherheit haben wir mit unserer PV-Anlage nicht. Der Wechselrichter mußte 2014 zwingend einer sein, der nur mit Netzstrom funktioniert. Wenn es also Stromausfall gibt, habe ich nicht mal meinen Strom vom Dach. Ich weiß nicht, ob inzwischen auch wirklich autarke Lösungen zugelassen sind. Hoffentlich ja.

Hafu 28.09.2021 13:45

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625891)
...ich kann erst mal nicht mal meinen 80 % Sommmer-Überschuß-PV-Strom für den Winter speichern, um damit die Heizung zu stützen. ...

Du hast wirklich 80% "Solarüberschuss" im Sommer? Denk' mal drüber nach, dir modernere Module aufs Dach zu bauen, wenn diese bei etwas geringerer Sonneneinstrahlung derart viel schlechtere Erträge als im Jahresdurchschnitt liefern sollten. Oder deine Anlage ist im Frühling/ Herbst/ Winter verschattet. Dann wäre das auch noch zu erklären.

Gerade mal einen Blick auf meine Jahresstatistik '21 geworfen: Meine PV-Anlage lieferte im Juli gerade mal 10% mehr Strom (in kWH) als im April, 30% mehr als im März und 40% mehr als im Februar. Bei den meisten vergleichbaren Anlagen, die ich kenne läuft es ähnlich: der Modul-Wirkungsgrad steigt bei niedrigeren Außentemperaturen, so dass z.B. die Februarsonne oder Januarsonne extrem effektiv ist
Wirklich schlecht war nur der Dezember mit 20% Ertrag des Juli-Wertes. Selbst im November und Oktober '20 lag die Ernte bei rund 50% des Juli-Ertrages.

Ich heize mit Solarüberschüssen (Solarthermie+PV) von Februar bis November. Nur im Dezember und z.T. Januar deckt die Anlage lediglich den normalen Strom-Eigenverbrauch von 300 kwH/Monat, so dass wir mit Holz oder Öl zuheizen müssen.

TTTom 28.09.2021 13:50

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1625915)

Ich heize mit Solarüberschüssen (Solarthermie+PV) von Februar bis November. Nur im Dezember und z.T. Januar deckt die Anlage lediglich den normalen Strom-Eigenverbrauch von 300 kwH/Monat, so dass wir mit Holz oder Öl zuheizen müssen.

Wie machst du das? Elektrischer Zuheizer? Oder Wärmepumpe mit Solarstrom?

MattF 28.09.2021 13:51

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1625915)
Du hast wirklich 80% "Solarüberschuss" im Sommer?


Wie viel Überschuss er hat hängt doch von der Größe der Anlage ab.

Wenn die Anlage noch ausgelegt ist, möglichst viel Strom einzuspeisen, weil es noch eine entsprechende Vergütung gab, ist das nicht ungewöhnlich.

Hafu 28.09.2021 13:54

Zitat:

Zitat von TTTom (Beitrag 1625916)
Wie machst du das? Elektrischer Zuheizer? Oder Wärmepumpe mit Solarstrom?

Einen 1000l Pufferspeicher im Heizkreislauf hatten wir wegen Solarthermiemodulen schon seit langem und dort habe ich mit der PV-Anlage auch noch 'nen Heizstab eingebaut. Wärmepumpe wäre natürlich effektiver, aber eben auch teurer.
Wenn ein E-Auto irgendwann kommen sollte und damit der normale Strombedarf steigt, dann kommen wohl auch noch ein Stromspeicher und eine Wärmepumpe (neben Vergrößerung der Anlage mit zusätzlichen Modulen auf dem Balkon und der noch unbestückten Nordseite des ohnehin ziemlich flachen Daches.)

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1625917)
Wie viel Überschuss er hat hängt doch von der Größe der Anlage ab.
...

Dann habe ich es vielleicht falsch verstanden, denn ich habe den sommerlichen Solarüberschuss auf den Solarertrag im restlichen Jahr verstanden.

Feanor 28.09.2021 14:07

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1625915)

Gerade mal einen Blick auf meine Jahresstatistik '21 geworfen: Meine PV-Anlage lieferte im Juli gerade mal 10% mehr Strom (in kWH) als im April, 30% mehr als im März und 40% mehr als im Februar. Bei den meisten vergleichbaren Anlagen, die ich kenne läuft es ähnlich: der Modul-Wirkungsgrad steigt bei niedrigeren Außentemperaturen, so dass z.B. die Februarsonne oder Januarsonne extrem effektiv ist
Wirklich schlecht war nur der Dezember mit 20% Ertrag des Juli-Wertes. Selbst im November und Oktober '20 lag die Ernte bei rund 50% des Juli-Ertrages.
.

Ist das absolut auf den ganzen Tag gerechnet oder pro Stunde Laufzeit? Bei deutlich kürzeren Tagen und niedrigeren Sonnenstand kommt mir das sehr viel vor für den Winter. Welche Ausrichtungen und Dachneigungen hast Du? Ich tippe reine Südanlage mit >40°

pepusalt 28.09.2021 14:08

Zitat:

Zitat von Feanor (Beitrag 1625912)
Interessant, dass der Klimawandel durch "technische Innovationen und Anpassung" statt klare Vorgaben gelöst werden soll, aber bei der Elektromobiltät und Energiewende auf Technik der Vergangenheit zurückgegriffen werden soll.
1. Speicher:...
2. Intelligente Messsysteme/Sperrzeiten.

Ich verstehe nicht :Blumen: , warum der private Hausspeicher nicht netzdienlich, nicht wirtschaftlich und nicht umweltschonend sein soll?
Vorab: ich plane die PV, Speicher und WP im nächsten halben Jahr, ich rede also von meinen Überlegungen. E-Auto habe ich schon

wirtschaftlich: Den selber auf dem Dach produzierten Strom zu speichern, damit ich, ihn dann verbrauche, wenn ich ihn selber brauche (E-Auto, WP werden wohl die maßgeblichen Verbraucher)
Unterstellst Du einen geringen Wirkungsgrad?
Wenn ich meinen Solarstrom einspeise, bekomme ich knappe 10ct/kWh, wenn ich beziehe 21 ct/kWh.
OK, die WP und das Laden des Autos könnte schon i.d.R. bei bei Sonnenschein sein, aber auch nicht immer.

netzdienlich: mit einem Speicher entlaste ich das Netz, je nach Anbieter ggf. sogar gesteuert und kann dafür auch entlohnt werden.

umweltschonend: OK, die Herstellung der Batterie. Aber es wird mit 30 Jahren Lebensdauer geworben. Wenn wegen meiner Batterie in Nacht beim Laden meines E-Autos kein Gaskraftwerk anspringt (ich weiß, nominell habe ich einen grünen Stromvertrag). Die Notstromversorgung als Dreingabe zur Funktion der Batterie ist mir schon ein gutes Argument.

Fragen über Fragen


Zitat:

Zitat von Feanor (Beitrag 1625912)
Die Angst, dass einem der Strom abgedreht wird, wenn man gerade seinen Kaffee machen will, ist natürlich reine Polemik.

Danke, manche hier würden sowas gerne unterstellen. :-)

pepusalt 28.09.2021 14:23

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625913)
Klingt ja schon fast nach Prepper :Cheese:

Nachdenken, was wäre wenn, tut man schon mal. 1 Tag Stromausfall hatten wir z.B. schon mal.

Was ich sagen wollte, bzw. noam mit seinem Blackout-Horror antworten wollte: gerade smarte Lösungen können mit etwas Nachdenken die Versorgungssicherheit deutlich erhöhen. Die Hausbatterie halte ich nicht für abwegig.

Mit Preppern will ich keinesfalls in einen Topf :-(( . Die, die ich kenne (und gelegentlich ertragen muss), haben alle einen ziemlichen Knall.

MattF 28.09.2021 14:35

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1625915)

Gerade mal einen Blick auf meine Jahresstatistik '21 geworfen: Meine PV-Anlage lieferte im Juli gerade mal 10% mehr Strom (in kWH) als im April, 30% mehr als im März und 40% mehr als im Februar.

Also ich hab im Juli: 690 kWh
April: 470 kWh

Das sind 30% mehr, wobei das hauptsächlich davon kommt, dass die Tage einfach viel länger sind.

Nur 10% mehr hängt dann vom Wetter ab. Da war einfach im Juli sch... Wetter, bzw. im April super Wetter

Ausrichtung Südwest und steil.

Im Februar hatte ich nur 170kWh, das war aber ein richtig wolkenverhangener Februar

Quartalsmässig hab ich z.b. im 1 Quartal 2020, 681 kWh und im 2. Quartal 1913 kWh. Also die 3 fach Menge.


Edit: Wobei ich hab jetzt hier von jemand Daten aus insgesamt 10 Jahren gefunden, da sieht man dass das doch sehr stark streut und dass der sogar teilweise im April mehr Ertrag hat als im Juli:

https://www.photovoltaikrechner.org/...aik-ertrag.htm

Wobei wie gesagt gerade der April streut extrem.

Feanor 28.09.2021 14:56

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1625923)
Ich verstehe nicht :Blumen: , warum der private Hausspeicher nicht netzdienlich, nicht wirtschaftlich und nicht umweltschonend sein soll?
Vorab: ich plane die PV, Speicher und WP im nächsten halben Jahr, ich rede also von meinen Überlegungen. E-Auto habe ich schon

wirtschaftlich:
- Lade-/Entladeverluste je nach System 10-15%
- Mit WP und E-Auto wird der Speicher im Winter immer leer sein. Im Sommer immer voll, da Du ja Strom direkt vom Dach bekommst --> Zyklenzahl deutlich kleiner 200, je größer der Speicher desto weniger
- Lebensdauer < Lebensdauer der PV (wird aber sicherlich in den nächsten Jahren besser)
Also rechnen wir mal:
200 Zyklen x Speichergröße z.B. 5kWh = 1000 kWh aus dem Speicher pro Jahr
Speicherkosten mit Anschluss und Mehrkosten durch Hybridwechselrichter ca. 4000 Euro für 5 kWh? (aufpassen bei Komplettangeboten, da wird der Speicher gerne günstig gerechnet, dafür die PV teurer. Kosten PV ohne Speicher je nach Größe 1000-1200 €/kWp)
Bei 10 Jahren Lebensdauer kostet die kWh also: 4000€/(1000x10) = 40cent/kWh (ohne Verluste, verlorene Einspeisevergütung etc.).
Netzdienlich: Deinen gespeicherten Strom kannst nur Du verbrauchen, mit entsprechenden Verlusten. Dann sollte Dein PV-Überschuss doch lieber gleich verbraucht werden und den Bedarf an fossilen Brennstoffen senken. Das bisschen Peakbedarf eines Haushalts ist nicht das Problem für das Netz, für die großen Verbraucher gibt es / wird es Steuerungen geben.
Umwelt: Hier wird sich in den kommenden Jahren einiges tun in der Zellchemie, aber auch bei den Zulieferern. Aktuell sind aber viele kritische Materialien enthalten.

Wenn Du so ein Projekt vorhast, dann ab ins PV-Forum. Da wird Dir alles im Detail erklärt und geplant, bevor Dich ein Solateur über den Tisch ziehen kann.


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