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-   -   Analyse IM 70.3 Luxemburg - 98% FTP und dann einen 1:15 HM? WTF! (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=46434)

TakeItEasy 21.06.2019 17:15

Analyse IM 70.3 Luxemburg - 98% FTP und dann einen 1:15 HM? WTF!
 
Ich habe gerade die Dateninterpretation von Horst Reichel hier gelesen. Angeblich ist er die Radstrecke mit ~330 Watt gefahren, was soweit für einen Profi und mit knapp 4,5 Watt/kg in Ordnung geht. Den HM lief er in 1:15 und laut eigener Aussage war das nicht so ganz einfach - die Zeit kann sich trotzdem sehen lassen, wie ich finde :)

Aber jetzt kommts: Tri-Mag scheint die FTP von Horst Reichel zu kennen und errechnet einen Intensity Factor von 0,98. Wow! Ist das normal bei Profis? Wäre der Faktor genau 1, dann wäre das die Leistung, die man genau eine Stunde aufbringen kann und dann kaputt vom Rad steigt. Hier ist es nun 0,98 * FTP und anschließend wir ein HM in 1:15 gelaufen. Kann das wirklich sein? Sind die Profis so ausdauertrainiert, dass sie mit dieser bescheidenen "vom Gas gehen" trotzdem weiterhin so performant durchziehen können?

Für AgeGrouper werden Werte empfohlen, die deutlich niedriger sind, bspw. hier.

Hafu 21.06.2019 17:33

Ich würde einfach mal die Akkuratheit der Daten tendenziell anzweifeln.

Bei 330 W NP sollten bei nur halbwegs aerodynamischer Position deutlich mehr Tempo als "nur" 41,1km/h auf leicht welliger Strecke (600hm auf 90km) rauskommen, zumal Reichel ja kein Schwergewicht ist.

Lukas Wojt ist drei Minuten auf dem Rad schneller gefahren und bei 330 Watt verliert man normalerweise keine Zeit auf die Spitze, wenn dort nicht gerade Andi Dreitz, Frodeno oder eine andere Radrakete in Bestform Dampf macht.

Natürlich kann auch die bei Trainingpeaks eingegebene FTP grundverkehrt sein, so dass der IF falsch berechnet ist und der wahre FTP-Wert von Reichel in Wirklichkeit viel höher liegt, aber dann (siehe oben)müsste der relative Radsplit im Vergleich zur direkten Konkurrenz besser sein.

Grundsätzlich funktionieren Profis physiologisch nicht wesentlich anders als ambitionierte Amateure und können auch die maximale Stundenleistung nicht mal eben zwei Stunden leisten und dann auch noch halbwegs ordentlich laufen.

TakeItEasy 21.06.2019 18:00

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1459037)
Grundsätzlich funktionieren Profis physiologisch nicht wesentlich anders als ambitionierte Amateure und können auch die maximale Stundenleistung nicht mal eben zwei Stunden leisten und dann auch noch halbwegs ordentlich laufen.

Danke, sowas wollte ich hören :)

Bei welchem IF bewegt sich denn ungefähr das Profifeld bei einer MD und wieviel stärker sind dann nochmals die absoluten Weltklasseathleten (und Sieganwärter)?

premumski 21.06.2019 18:59

80% der Profis haben das mit der Bedienung von Powermeter nicht drauf. So kommt mir das zumindest in letzter Zeit vor :Cheese: Der mit dem Schnellsten Radsplit des Tages ist 320w gefahren und ist Körperlich ein ganz anderes Kaliber als Horst Reichel. So irgendwas über 190cm und vollgepackt mit Muskulatur. Außerdem ist Horst Reichel vor kurzem in der Trainingseinheit der Woche 4x8min mit irgendwas um die 380W und weniger gefahren. Daher passt der FTP schon. Nur die Kalibrierung des Powermeters hat er wohl in Luxemburg vergessen :Cheese:

merz 21.06.2019 22:23

oder aber dass der FTP im Garmin murks war, im Artikel wird vom NP und dem IF dreisatzig auf den eingespeicherten FTP geschlossen, „theoretisch“ wie es da steht....

Ist der FTP (336) für jemanden dieser Klasse realistisch, sicher kann das jemand hier sagen? Gemeint ist natürlich der nach Protokoll gefahren 60 min FTP (kleiner Wink zum FTP thread hier :Cheese: )

m., gefuehlt passt die NP nicht so ganz zur Zeit, schon klar.
P.S. Zur Frage IF (als NP/FTP) gibt es auf TS TV eine klassische Slide nach Radzeit pro Distanz, deren Quelle mir nicht parat ist, 98% auf MD ist sicherlich kein möglicher Wert, wenn ich das richtig erinnere :)

Lebemann 22.06.2019 12:35

Eine MD bei ordentlichem Pacing liegt in etwa im Sweetspotbereich, also 88-92%. Gilt für Profis als auch schnelle Amateure. Je schneller, desto intensiver, da du weniger Zeit in dem Bereich verbringst.
Allerdings find ich, dass es bei Profis immer recht schwer zu beurteilen ist. In den Rennen auf der MD herrscht meist eine andere Renndynamik. Da fährt man auch mal gerne eine paar Minuten weit über den Verhältnissen um Anschluss zu finden oder eine "Attacke" mitzugehen.


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