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dr_big 12.05.2021 09:41

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1601707)
Ich oute mich hier als Nicht-Wähler für die Bundestagswahl.

Ich wiederhole es immer wieder: die Wahlen dienen dazu, seine Meinung auszudrücken. Wenn dir die großen Parteien aus verständlichen Gründen nicht zusagen, dann wähle eine der kleinen Parteien die zumindest 80-90% in deine Richtung denken. Damit drückst du deine Meinung aus.
Nicht wählen heisst, du hast keine Meinung und interessierst dich nicht für die Gestaltung unserer Zukunft. Ist das wirklich deine Absicht?

El Stupido 12.05.2021 09:56

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1601707)
Ich oute mich hier als Nicht-Wähler für die Bundestagswahl.
Mich holt kein Regierungsprogramm der "großen" Parteien ab.

(...)

Nicht zu wählen ist immer eine ganz, ganz schlechte Option.
In anderen Ländern der Erde wäre man froh um das Recht auf freie und geheime Wahlen.

Das die Union - aus vielen Gründen - einen Merkzettel braucht da sind wir uns einig. Die SPD und in Person Scholz nicht ernst nehmen zu können da gehe ich auch mit.
Aber das eine grüne Bundeskanzlerin im Konzert der Großen nicht ernstgenommen werden könnte (Mutmaßung) liegt dann aber eher an Putin, Erdogan und wie die ganzen Autokraten heißen. Und nicht an ACAB.

keko# 12.05.2021 10:03

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1601700)
...Neue gutbezahlte Arbeitsplätze entstehen offensichtlich nicht unmittelbar an der selben Stelle, also der Getriebeingenieur oder Getriebemechaniker wird nicht 1:1 weitermachen können, weil E-Autos nunmal kein Getriebe haben. Und zudem das Auto generell einen überbewerteten Platz in unserer Gesellschaft hatte. Vielleicht können einige von ihnen aber Getriebe für Windturbinen bauen? IT-Kenntnisse haben sie sicherlich, über die Schiene kann der Sprung woandersrein schon klappen.
...
Das ist aber der ganz normale Prozess der Entwicklung, war bei den vorhergehenden industriellen Revolutionen auch nicht anders:

...

Die Arbeitsplätze verschieben sich halt. ...

Neue gut bezahlte Arbeitsplätze entstehen aber gerade jetzt in den Sektoren der Säule ganz rechts (Bild oben). Der Dienstleistungssektor (Bild unten) ...

Das sind halt so allgemeine Aussagen.
Es gibt kein mir bekanntes Gesetz, dass Wohlstand und Fortschritt immer von Europa kommen und dort bleiben muss und dass es immer irgendwie schon so weitergeht.

Angenommen bei Daimler verdienen 1.000 Angestellte je 5.000€. Nun sei es nach der Transformation zum eAuto so, dass danach nur noch 800 Angestellte benötigt werden. Von diesen verdienen 600 Angestellte immer noch 5.000€, 150 verdienen 4.000€ und 50 nur noch 3.000€. Dann hat dies schon deutliche Auswirkungen.
(in dem fiktiven Beispiel gehen 1.250 Mio € "verloren")

Hafu 12.05.2021 10:18

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1601720)
...
Angenommen bei Daimler verdienen 1.000 Angestellte je 5.000€. Nun sei es nach der Transformation zum eAuto so, dass danach nur noch 800 Angestellte benötigt werden. Von diesen verdienen 600 Angestellte immer noch 5.000€, 150 verdienen 4.000€ und 50 nur noch 3.000€. Dann hat dies schon deutliche Auswirkungen.
(in dem fiktiven Beispiel gehen 1.250 Mio € "verloren")

Kann durchaus so kommen, wie du es beschreibst. Aber die Vorstellung, dass man diese Entwickung mit einem Bundeskanzler Laschet statt Baerbock wesentlich verzögern kann (diese Vorstellung versucht die CDU ja aktuell mit der Entwicklung von Schreckensszenarien hinsichtlich einer Ökodikatur in die Köpfe der Menschen zu pflanzen) ist außerordentlich realitätsfern.

Wie lange sich mit Verbrennermotoren tatsächlich noch Geld verdienen lässt hängt ganz sicher nur sehr wenig mit der deutschen Bundesregierung zusammen, sondern hängt vor allem vom globalen Automarkt insbesondere den Entwicklungen in China und den USA ab.

Ab wann die Chinesen keine hochgezüchteten SUVs, Limousinen und Sportwagen aus Deutschland kaufen, könnte ein Kanzler Laschet weder entscheiden noch auch nur ein wenig mitbestimmen.

Die Transformation in Richtung E-Mobilität (uind auch die damit verbundenen Verwerfungen) wird für die Autoindustrie in jedem Fall kommen, komplett unabhängig vom Ausgang der Bundestagswahl. VW hat das als erster großer Hersteller schon vor ein paar Jahren kapiert und wurde dafür anfangs mit seiner Elektro-Plattform-Strategie von einigen direkten Konkurrenten heftig belächelt, aber mittlerweile ziehen ja auch Mercedes, BMW und die anderen erkennbar nach.

Flow 12.05.2021 10:21

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1601717)
Aber das eine grüne Bundeskanzlerin im Konzert der Großen nicht ernstgenommen werden könnte (Mutmaßung) liegt dann aber eher an Putin, Erdogan und wie die ganzen Autokraten heißen.

Herrlich ... die Besetzung ist die richtige, das Stück ist das falsche ... :)

tandem65 12.05.2021 10:26

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1601720)
Angenommen bei Daimler verdienen 1.000 Angestellte je 5.000€. Nun sei es nach der Transformation zum eAuto so, dass danach nur noch 800 Angestellte benötigt werden. Von diesen verdienen 600 Angestellte immer noch 5.000€, 150 verdienen 4.000€ und 50 nur noch 3.000€. Dann hat dies schon deutliche Auswirkungen.
(in dem fiktiven Beispiel gehen 1.250 Mio € "verloren")

Ich verstehen nicht ganz. In welchem Szenario gibt es keine Transformation zum eAuto oder etwas korrekter weg vom Verbrenner? Ich vermute daß die 50, die nur noch 3000,-€/Monat von Daimler bekommen, dann entweder damit zufrieden sind oder auch sich woanders Jobs suchen werden wo sie eventuell besser bezahlt werden.
Daimler & Porsche sind nicht die einzigen die gute Arbeit zu schätzen wissen.

tridinski 12.05.2021 10:30

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1601720)
Das sind halt so allgemeine Aussagen.
Es gibt kein mir bekanntes Gesetz, dass Wohlstand und Fortschritt immer von Europa kommen und dort bleiben muss und dass es immer irgendwie schon so weitergeht.

Angenommen bei Daimler verdienen 1.000 Angestellte je 5.000€. Nun sei es nach der Transformation zum eAuto so, dass danach nur noch 800 Angestellte benötigt werden. Von diesen verdienen 600 Angestellte immer noch 5.000€, 150 verdienen 4.000€ und 50 nur noch 3.000€. Dann hat dies schon deutliche Auswirkungen.
(in dem fiktiven Beispiel gehen 1.250 Mio € "verloren")

ja, klar hat das Auswirkungen. Aber Nichtstun hat auch Auswirkungen. Man kann halt jetzt Autos bauen wo der Antriebsstrang nicht mehr so komplex aufgebaut sein muss. Insgesamt Effizienzgewinn. "Das Fräulein vom Amt" hat auch keinen Job mehr heute, weil man die Nummer jetzt selber wählen kann, sogar mit Vorwahl, würde man wegen dem Arbeitsplatzargument zurück wollen? Dito der berittene Bote, der Kohlebergarbeiter, ... Insgesamt haben wir in D aber Fachkräftemangel!

In der Finanzbranche fallen auch Arbeitsplätze weg, Filialen schließen, Prozesse werden automatisiert, Startups holen sich ein Stück vom Kuchen, die Welt dreht sich.
(Zuletzt haben wir einen Prozess automatisiert in meiner Bank, da kam jeden Tag eine Liste von 1500-3000 Blatt Papier aus dem Drucker, die Kollegen haben das mit Textmarker und Lineal durchgearbeitet, dann Zahlen in Excel abgetippt und am Schluss per eMail verschickt. Im Jahr 2020. Die altgedienten Kollegen haben sich mit Händen und Füssen gewehrt dass das automatisiert wird und sind unter Protest in andere Abteilungen gewechselt. Neuen jungen Kollegen hätte man diesen Job nie und nimmer verkaufen können "das machst du jetzt die nächsten Jahre", von Fehleranfälligkeit, Nachhaltigkeit/Papierverbrauch mal ganz zu schweigen.)

Und ja, neuer Wohlstand entsteht nicht zwangsläufig in Europa. Von daher muss man sich bewegen und kann nicht sagen wir bauen weiter Verbrennungsmotoren, dass es dafür demnächst keinen Markt mehr gibt ist mir egal. Wobei das Problem aus Autosicht meiner Meinung nach noch viel größer wird, auch E-Autos verstopfen den öffentlichen Raum und beanspruchen viel zu viel Platz, das wird gesellschaftlich zunehmend inakzeptabel.

abc1971 12.05.2021 12:13

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1601717)
Nicht zu wählen ist immer eine ganz, ganz schlechte Option.
In anderen Ländern der Erde wäre man froh um das Recht auf freie und geheime Wahlen.

Das die Union - aus vielen Gründen - einen Merkzettel braucht da sind wir uns einig. Die SPD und in Person Scholz nicht ernst nehmen zu können da gehe ich auch mit.
Aber das eine grüne Bundeskanzlerin im Konzert der Großen nicht ernstgenommen werden könnte (Mutmaßung) liegt dann aber eher an Putin, Erdogan und wie die ganzen Autokraten heißen. Und nicht an ACAB.

Das meine Mutmaßung sicherlich nicht ganz falsch ist, zeigte auch die Behandlung von U. v.d. L. beim letzten Besuch im Sultanspalast.
Das dies an den Autokraten stelle ich nicht in Frage, ändert aber nichts an der Tatsache, dass es so ist und ich mir anderes wünsche.


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