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Siebenschwein 19.08.2021 10:52

Zitat:

Zitat von petra_g (Beitrag 1618003)
N
[*]Dann Sozialversicherungen. Der Aufbau der zweiten kapitalgedeckten Säule können aufgrund der hohen Beiträge bei GKV/GRV die meisten Arbeitnehmer nicht leisten. Deswegen wäre ich dafür die derzeitigen umlagefinanzierten Systeme komplett in die Hand der Unternehmen und des Staates zu legen, sprich Arbeitgeberanteil hoch auf 100% sowie Zuschüsse vom Staat aus Steuern (Vereinheitlichte EU Unternehmenssteuern würden viel Geld in die Kassen spülen) um die Sozialversicherungen zu finanzieren.[*]Dann hätten die Arbeitnehmer finanzielle Mittel frei und könnten sich kapitalgedeckte personenbezogene Sozialversicherungen aufbauen. Ich wäre auch dafür dass das für alle gilt: Beamte, Freiberufler, Selbständige, Politiker...Alle eben.[/list]

Sorry - lebe seit vielen Jahren in der Schweiz und hier gibt es genau dieses System bei den Renten. Die einzigen, die davon signifikant profitieren, ist das Finanzgesocks, das neben den Verwaltungsgebühren sich auch noch schön durch Kickbacks und Insidergeschäfte bereichert.
Aber das wäre ja perfekt die Klientel, die FDP wählt...

qbz 19.08.2021 10:54

Zitat:

Zitat von petra_g (Beitrag 1618003)
Nennt mir mal bitte eine Partei in Deutschland die sich wirklich für Steuerzahler, Sozialbeitragszahler einsetzt ? Ist nur die FDP.
.......

Hier sind die Steuerpläne der Parteien im einzelnen genau nach Einkommens- und Vermögensgruppen aufgelistet: Steuerpläne von CDU/CSU, SPD, Grüne, Linke und FDP: Wer profitiert und wer verliert

Anhand der Tabellen kann ja jede/r leicht für sich selbst konkret bewerten, welche Partei-Steuerpläne sozial gerecht, welche unsozial sind.

Ergänzend sollte man sich anschauen, was das für den Staatshaushalt an Einnahmen bzw. Minderungen bedeutet.

Zitat:

"In der Tat, die Vorschläge der FDP würden diesem Modell zufolge zu 87,6 Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen führen, die der Union zu 32,6 Milliarden Mindereinnahmen. Bei der SPD und den Grünen kommen wir im Saldo auf Mehreinnahmen. Bei der Linken ist es sogar ein Plus von gut 90 Milliarden Euro, wobei die Linke ihre Pläne in der endgültigen Fassung des Wahlprogramms noch einmal verändert hat. Auch bei diesen Zahlen zur Budgetwirkung gilt insgesamt natürlich: Man darf die anderen Teile des Wahlprogramms nicht ganz vergessen."
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Milli...e22689486.html
Das bedeutet, die Steuerpläne der FDP bzw. die daraus folgenden Mindereinnahmen führen zu Schulden und verringern die Handlungsmöglichkeiten des Staates beim Klima- und Umweltschutz, der Bildung, bei den Infrastrukturmassnahmen, bei den Sozialausgaben (Änderungen bei Hartz IV, Mindestrente).

aequitas 19.08.2021 11:04

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1618014)
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Milli...e22689486.html
Das bedeutet, die Steuerpläne der FDP bzw. die daraus folgenden Mindereinnahmen führen zu Schulden und verringern die Handlungsmöglichkeiten des Staates beim Klima- und Umweltschutz, der Bildung, bei den Infrastrukturmassnahmen, bei den Sozialausgaben (Änderungen bei Hartz IV, Mindestrente).

Das ist halt leider auch verkürzt, da nicht nur Steuern, sondern auch Ausgaben gesenkt werden sollen. Trotzdem bleibt wahrscheinlich ein gewisses Loch zurück. Hier müsste die FDP sicherlich nochmal nachlegen, aber die von dir angesprochenen Bereiche würden darunter sicherlich am wenigsten leiden - würde dann nur leider nicht in dein Narrativ passen.

aequitas 19.08.2021 11:06

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1618012)
Sorry - lebe seit vielen Jahren in der Schweiz und hier gibt es genau dieses System bei den Renten. Die einzigen, die davon signifikant profitieren, ist das Finanzgesocks, das neben den Verwaltungsgebühren sich auch noch schön durch Kickbacks und Insidergeschäfte bereichert.
Aber das wäre ja perfekt die Klientel, die FDP wählt...

Es gibt ganz unterschiedliche Modelle, ebenso auch solche, die staatlich organisiert werden und dadurch reichlich wenig mit der Finanzindustrie zutun haben, sodass die hier entstehenden Kosten noch niedriger sind, als wenn jemand privat in sowieso schon günstige ETFs investieren würde.

Norwegen erzielte durch seinen Fonds erhebliche Gewinne. Das ist gerade überall zu lesen. [Disclaimer: Das norwegische Modell ist sicherlich nicht eins zu eins etwas für Deutschland.]

lbu1979 19.08.2021 11:20

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1618020)
Das ist halt leider auch verkürzt, da nicht nur Steuern, sondern auch Ausgaben gesenkt werden sollen. Trotzdem bleibt wahrscheinlich ein gewisses Loch zurück. Hier müsste die FDP sicherlich nochmal nachlegen, aber die von dir angesprochenen Bereiche würden darunter sicherlich am wenigsten leiden - würde dann nur leider nicht in dein Narrativ passen.

Danke, genau mein Gedankengang, hinzukommt, das eine Senkung von Steuern gerade im Unternehmensbereich eine weitaus bessere wirtschaftliche Entwicklung ermöglicht. Was dann, im besten Fall, weitere Steuereinnahmen bedeuten würde.

Dazu muss man sagen, aktuell sind die Steuereinnahmen hoch, wir verwenden sie aber für nicht zielgerichtete Maßnahmen, und ein Großteil der Gelder erreichen nicht den gewünschten Effekt. Da muss man realistisch bleiben, das wird keine Partei perfekt hinbekommen, aber hier kann man ja selektieren, wenn man da die meiste Kompetenz zuschreibt.

Selbe Thema beim Umweltschutz, auch wenn von Links, SPD und Grün gerne ein Narrativ aufgebaut wird das allen anderen Parteien rechts von Ihnen die Umwelt egal ist, glaube das ist so nicht korrekt. Jeder hat verstanden das die Key für die nächsten Jahre ist, aber auch das wird nur passieren wenn die Bevölkerung hier nicht Lebensstandard verliert sondern, Umweltschutz und Lebenstandard sich im gleichen Masse entwickeln.

lbu1979 19.08.2021 11:22

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1618012)
Sorry - lebe seit vielen Jahren in der Schweiz und hier gibt es genau dieses System bei den Renten. Die einzigen, die davon signifikant profitieren, ist das Finanzgesocks, das neben den Verwaltungsgebühren sich auch noch schön durch Kickbacks und Insidergeschäfte bereichert.
Aber das wäre ja perfekt die Klientel, die FDP wählt...

glaube da kommt ganz schön viel persönliche Meinung durch und vlt nicht soviele Fakten. Die 3A Säule der Schweiz ist eine der besten Lösungen um Altersvorsorge mit geringen Kosten zu betreiben. Da hier auf auch über Standardprodukte Altersvorsorge betrieben werden kann, sind die Kosten im 0,00X% Bereich und Deine Aussage mit Kickbacks und Insidergeschäften ist komplett an den Haaren herbeigezogen. Sorry die direkten Worte

qbz 19.08.2021 11:32

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1618020)
Das ist halt leider auch verkürzt, da nicht nur Steuern, sondern auch Ausgaben gesenkt werden sollen. Trotzdem bleibt wahrscheinlich ein gewisses Loch zurück. Hier müsste die FDP sicherlich nochmal nachlegen, aber die von dir angesprochenen Bereiche würden darunter sicherlich am wenigsten leiden - würde dann nur leider nicht in dein Narrativ passen.

Ich weiss, wo Ausgaben und wie Ausgaben des Staates in grossem Umfang gesenkt werden und wer das dann zu tragen hat, meistens die Schwächsten und diejenigen mit der geringsten Lobby wie z.B. Familie, Jugend, Umwelt, Bildung und Sozialetat, den Landesmitteln. Der Verteidigungsetat soll auch bei der FDP vermutlich erhöht werden (2 % vom BIP), was das "Loch" noch vergrössern würde.

Die FDP handelt einfach politisch unredlich, wenn sie vor der Wahl den Wählern Steuersenkungen verspricht, ohne anzugeben, wo sie Staatsaufgaben streichen und kürzen will, um die Senkungen zu finanzieren.

Im Endeffekt würde bei den Steuer-Vorschlägen der FDP die Vermögensschere noch weiter und krasser in DE auseinandriften als seit Rot-Grün unter Schröder und der neoliberale Staatsabbau fortgesetzt. Das sind soziale Wirklichkeiten in Zahlen belegt und keine Narrative.

Siebenschwein 19.08.2021 11:57

Zitat:

Zitat von lbu1979 (Beitrag 1618028)
glaube da kommt ganz schön viel persönliche Meinung durch und vlt nicht soviele Fakten. Die 3A Säule der Schweiz ist eine der besten Lösungen um Altersvorsorge mit geringen Kosten zu betreiben. Da hier auf auch über Standardprodukte Altersvorsorge betrieben werden kann, sind die Kosten im 0,00X% Bereich und Deine Aussage mit Kickbacks und Insidergeschäften ist komplett an den Haaren herbeigezogen. Sorry die direkten Worte

Tja... so einfach ist es sicher nicht. Ich gebe zu, dass ich derzeit seht gefrustet bin, was die PK meiner Firma angeht - und da nehme ich mir schon raus, ein gewisses Wissen zu haben als Mitglied des Pension Boards. Man schaue sich mal die Verwaltungskosten pro Versichertem bei grossen Pensionkassen an - da sind nicht bloss 0.00x%.
Was Kickbacks und Insidergeschäft angeht - ja, da muss man vorsichtig sein. Ich möchte aber dazu nur sagen: was nicht kontrolliert wird, wird immer auch ausgenutzt.
Schlussendlich hoffen wir einfach, dass die FDP nicht doch irgendwie Zünglein an der Waage wird.


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