Schwarzfahrer |
23.03.2023 20:40 |
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1702982)
Hier geht es jedoch nicht um persönliche Entscheidungen, welche lediglich Auswirkungen auf Dich selbst haben. Sondern um Entscheidungen, welche sich auf große Teile unserer Gesellschaft auswirken.
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Meine Beispiele waren nur eine weiterführung von TriVets Beispielen, die auch ins Private gingen. Du glaubst wohl, daß die Politiker, die Entscheidungen fällen, ein besseres Verständnis haben weil sie fachkompetenter sind oder ihre Entscheidungen mehr Menschen betreffen? Jeder trifft Entscheidungen auf ähnliche Weise, auf ähnlicher Basis, aus einer Mischung aus verstandener Information, eigener Erfahrung und eigenes (politisches) Weltbild bzw. Prioritäten.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1702982)
Für solche weitreichenden Aufgaben leisten wir uns einen sehr aufwändigen Wissenschaftsbetrieb, Ämter und Gremien welche die Politik beraten (wie beispielsweise das bereits genannte Umweltbundesamt mit 1.500 Mitarbeitenden), und die politischen Strukturen der Verwaltung und der Parlamente. Über all dem noch die Gerichte.
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Der Wissenschaftsbetrieb ist nicht primär für politische Entscheidungen da, das ist höchstens ein Nebennutzen - und zwar als Informationslieferant, nicht Lösungslieferant. Ämter wie das UBA oder RKI sind dem Ministerium untergeordnet, und liefern das, was der aktuelle Minister verlangt. Natürlich ist mehr Fachwissen dort, als beim entscheidenden Minister, darum sollten die wesentlichen Informationen auch von dort kommen - und natürlich nicht nur an den Minister, sondern auch an die Öffentlichkeit. Das Beispiel von Stephan Kohn zeigt aber, daß am Ende der Minister entscheidend ist, nicht der Einsatz engagierter und qualifizierter Mitarbeiter. Auch vom RKI kam praktisch nichts von den vielen möglichen Studien, die (nicht nur) Priesemann vermißt hat. Irgendwie fehlt mir der Beleg für den großen allgemeinen Nutzen dieser großen Apparate.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1702982)
Diese aufwändige Struktur ist notwendig, damit wir Lösungen finden, denen eine diverse Gesellschaft mit Dutzenden Millionen Menschen am Ende einigermaßen zustimmen kann. Mit Deiner persönlichen Expertise auf dem Gebiet der Epidemiologie hat das überhaupt nichts zu tun.
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Diese Struktur kann man nutzen, um Wissen zu generieren, aus der Lösungs vorschläge kommen. Die Entscheidung für eine auszuprobierende Lösung bzw. die dafür nötige sujektive, individuelle Bewertung bleibt Sache der (nicht nowendigerweise tief fachkompetenten) Entscheider. Bzgl. Lösungen bei Corona hat keiner gefragt, wer und wieviele Menschen "einigermaßen zustimmen". Sie wurden willkürlich, oft unter Umgehung der üblichen demokratischen Prozesse beschlossen, unter selektiven Nutzung oder gar unabhängig vom Wissen, was in dem o.g. riesigen Apparat vorlag; zumindest entstand der Eindruck, daß ein paar ausgewählte Virologen und Modellierer kompetenter und wichtiger seien, als alles andere.
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