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Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1702787)
Querdenker steuern dem wissenschaftlichen Erkenntnisprozess keine Hypothesen bei. Eine wissenschaftliche Hypothese ist etwas anderes als ein spontaner Einfall meiner Nachbarin.
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Erste Frage dazu: wenn nach Deiner Aussage wir alle ahnungslose Laien sind, wie willst gerade Du beurteilen, wer falsch denkt, und wer Recht hat, bzw. wer diejenigen sind, auf die wir hören müssen?
Ansonsten: Die Querdenker-Bewegung von Ballweg ist tatsächlich nicht wissenschaftlich, sondern politisch motiviert, es geht dort vor allem um die Priorisierung der Grundrechte vor dem aus ihrer Sicht überzogenen Gesundheitsschutz. Eine Diskussion der Priorisierung der Grundrechte ist immer legitim, finde ich, es gibt keine Autorität, die das unterbinden darf oder eine definitive, für immer gültige Priorisierung festlegt.
Andere Querdenker, die diesen Namen abbekommen haben waren aber sehr wohl Wissenschaftler (mit z.T. labngjähriger Erfahrung und internationaler Anerkennung) und nicht Deine Nachbarin (z.B. die Autoren des Great Barrington Declaration, Bakhdi, Schrappe). Was sie beitrugen, waren Hypothesen und Denkansätze, von denen sich viele im Nachhinein als richtig herausgestellt haben, andere als Irrtümer. Und einige Menschen haben eben geglaubt, daß diese Autoritäten die glaubwürdigen sind, nicht die anderen. Andere wiederum haben sich aus verschiedenen Ecken Ideen geholt, um ein eigenes Verständnis zu entwickeln. Die Welt war nie nur Querdenker und Geradedenker.
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Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1702787)
Wissenschaft in der Medizin und in den Naturwissenschaften findet heute ganz überwiegend in Arbeitsgruppen statt. Nicht im stillen Kämmerlein von Einzelkämpfern. Sie erfordert viel Organisation und eine jahrelange Spezialisierung, bis man überhaupt so etwas wie eine Hypothese formulieren kann.
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Da verwechselst Du etwas. Hypothesen stehen in meiner Erfahrungswelt am Anfang der Arbeit der Arbeitsgruppen, und kommen immer von Individuen. Ob die Hypothese dann ernsthaft untersucht wird, hängt neben den Argumenten dafür sehr stark von der Vernetzung und Finanzierung des jeweiligen Ideengebers ab.
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Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1702787)
Die Vorstellung, ein hauptberuflicher Berufsschullehrer oder Steuerberater könnte dieses komplexe System mit pfiffigen Ideen befruchten, ist komplett abwegig.
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Das sehe ich aus beruflicher Erfahrung auch anders. Natürlich tragen Berufsfremde wenig zu Lösungen bei, aber gerade die Diskussion eines Fachthemas mit jemand völlig fachfremden bringt durch die nicht übliche Sichtwiese des "Laien" oft völlig neue Anstöße und Ideen auf, an die die "Experten" nie gedacht hätten. Ideenworkshops mit Leuten, die nie was vom Thema gehört haben, sind häufig sehr produktiv, wenn man ihnen zuhört, ohne sich über die Fehler lustig zu machen.
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Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1702787)
Da haben wir wieder eine religiöse Metapher.
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Na und? Unsere Kultur basiert u.a. auf einer Jahrtausende alten Religion, sind da religiöse Metaphern so ungewöhnlich?
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Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1702787)
Zur Grundbildung: Welche Grundbildung hätten wir beide denn auf dem Felde der Virologie, der Epidemiologie, der Immunologie, der Pharmakologie, der Klimatologie, der Ozeanographie, der Atmosphärenphysik und so weiter? Mehr oder weniger Null.
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Wozu gehen wir alle zur Schule, und wozu lesen viele populärwissenschaftliche Bücher oder schauen Wissenschaftssendungen, wenn nicht um ein Grundstock an naturwissenschaftlichem Verständnis und Denkweise zu erringen? Ist nach Deiner Ansicht der einzige Effekt solcher Bildung das nackte lernen von Richtig und Falsch?
Und wenn wir alle auf allen Fachgebieten ahnungslos sind - wozu sind dann Wahlen und Volksabstimmungen gut, wir haben doch alle keine Ahnung davon, worum es wirklich geht?
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Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1702787)
Welche Kompetenz oder "Grundbildung" hat die Redaktion der Bildzeitung, um international anerkannte Experten auf deren Fachgebiet runterzumachen? Das ist wirklich lächerlich.
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Wieso kann aber die gleiche Redaktion dann die Meinung von Querdenkern als Bullshit qualifizieren, wenn sie doch nichts vom Fach verstehen? Sollten sich dann nicht alle Journalisten darauf beschränken, neutral alle Positionen zu berichten ohne sie zu bewerten?