Zitat:
Zitat von Matthias75
(Beitrag 1496665)
Ohne jetzt alles gelesen zu haben, aber....
wen der Beinschlag mit dem Armzug „synchronisiert“ ist bzw. die Körperdrehung über Beinschlag bzw. einen Kick eingeleitet wird, wie soll das mit einem 4er-Beinschlag funktionieren?
M.
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Der Beinschlag hat ja 2 Aufgaben:
A: Wasserlage verbessern
B: Körperrotation steuern
C: Vortrieb vernachlässigen wir für Triathleten mal
Für die Körperrotation ist ein asymetrischer Beinschlag notwendig sonst heben sich die Rotationsmomente auf, wenn jemand einen 4er tatsächlich ganz gleichmäßig schwimmt ist das ziemlich kontraproduktiv, passiert aber sehr oft bei Leuten die einen 2er Beinschlag schwimmen und merken das die Beine zu sehr absacken, die versuchen dann mit mehr Beinschlag das Hinterteil anzuheben.
Oft ist ein 4er Beinschlag aber eine unrhytmische Mischung aus einem 2er und einem 6er Beinschlag. Der 6er ist nämlich besser für die Wasserlage, der 2er (bei ausreichend guter Wasserlage) energiesparender und effektiver für die Körperrotation. Darum schwimmt manch einer auch während des Atmens zur Stabilisation 3 Kicks (also 6er) und kickt sich dann mit nur einem Schlag aus der beim Atmen ja oft etwas größeren Rotation wieder zurück auf die andere Seite. Also gar nicht mal so schlecht als Kompromiss zwischen 6er und 2er Beinschlag, besonders wenn nicht das Tempo aufbringt um mit einem 2er Beinschlag die Wasserlage zu halten.
Ich "übe" zur Zeit den Rhytmus zu variieren, im Becken funktioniert es auf der 25m Bahn bei überschwelligen Intervallen ganz gut einen 2er zu schwimmen und sich den 6er für die letzten 5 m jeder Bahn (im Wasserschatten eher die ersten m jeder Bahn) aufzusparen (Das ganze kombiniert mit der schonmal angesprochenen zeitlichen Unsymmetrie und Zuglänge zwischen Atemseitenarm und Gegenarm). Es gibt aber ein Tempo um die 1:30/100m ab dem sich das furchtbar träge anfühlt, solange das Schwellentempo nicht wieder in Richtung 1:25 oder drunter geht nützen mir die Experimente also wahrscheinlich wenig, wobei ich diese seltsame 4er Mischvariante natürlich auch nochmal ausprobieren könnte.
Bei den möglichen Rhytmusvarianten sind in keinerlei Richtung Grenzen gesetzt, ich habe neulich mitgezählt das ich beim Sprint auf 12er erhöhe, bei Katie Ledecky die den Beinschlag in Wettkämpfen auch sehr variiert scheint es sogar sowas wie einen 1er Schlag zu geben bei dem sie nur 1 Bein nutzt um sich nach dem Atmen zurückzurollen, das andere lässt keinerlei Zuckungen erkennen. https://www.youtube.com/watch?v=gfnCcFQaWdU
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