gaehnforscher |
03.11.2020 13:50 |
Zitat:
Zitat von aequitas
(Beitrag 1562753)
Da erkenne ich tatsächlich keinen Zusammenhang, bezogen auf meinen von dir zitieren Ausgangspost. Mit dem Verweis auf den Kommentar wollte ich nur bei aller Lockdown-Euphorie darauf hinweisen, dass es sich dabei keinesfalls um leichtfertige Maßnahmen handelt und tiefergreifende Maßnahmen damit nicht plötzlich weniger eingreifend sind. Wir haben es aktuell mit schweren Eingriffen in die Grundrechte zu tun. Dies geschieht vor dem Hintergrund der laufenden Pandemie und können damit ggf. legitimiert werden (das entscheiden letztlich die Gerichte). Allerdings sollte man das nicht aus den Augen verlieren und möglicherweise langfristige Folgen diskutieren. Deshalb sollte u.a. das Infektionsschutzgesetz überarbeitet werden, da es offensichtlich nicht für eine Pandemie wie Corona geeignet war. In NRW wurde bspw. beschlossen, dass die pandemische Lage jeweils für zwei Monate beschlossen werden kann und daraufhin wieder neu im Parlament beschlossen werden muss. Ein derzeit langanhaltender Zustand von Grundrechtseinschränkungen war nie vorgesehen.
Wenn wir jetzt darüber diskutieren, dass die BRD ähnlich wie China Daten erheben soll, um selektiv Zugänge zu bestimmten Orten zu ermöglichen, dann finde ich eine Diskussion darüber durchaus angebracht. Käme nämlich eine andere Partei in Regierungsverantwortung, dann würde mein Vertrauen in die Politik sehr anders aussehen.
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Mir ging es darum, dass halt mit der Zeit leider nicht viele andere Optionen bleiben, als bestimmte Rechte/ Freiheiten einzuschränken, wenn das Thema mit der weitgehenden Eigenverantwortung nicht funktioniert.
Ich Teile durchaus deine Ansicht, dass man für die Zukunft deutlichere Regularien für die Einschränkung von Rechten schaffen sollte, um möglichem Missbrauch vorzubeugen. Eigentlich gab es da jetzt auch genug vorbereitungszeit.
Dazu hattest du das Thema Denuziantentum angesprochen. Deswegen die etwas philosophische Frage, wer der eigentliche Übeltäter ist. Derjenige, welcher seine eigenen Interessen im Namen der Freiheit zu sehr über die Interessen und Freiheit der Gemeinschaft stellt, oder derjenige, der darauf "hinweist". Wenn ich einen wesentlichen Teil meiner Freizeit dafür hergebe, um anderen das Sport treiben zu ermöglichen und jmd 2 Tage nach Belehrung zum Hygienekonzept bereits drauf pfeift, dann geb ich das halt im Verein entsprechend weiter und trainiere diese Person nicht weiter, zumal ich als Übungsleiter ja am Ende auch selbst Verantwortung fürs Einhalten des Hygienekonzept trage (unabhänigig von meiner eigenen Meinung zu einzelnen Punkten) und verischern muss, dass alle Teilnehmer ordnungsgemäß belehrt wurden. Da hab ich auch jmd verpfiffen/ denuziert (und da ging es nicht "nur" um nen MNS), aber man hätte sich ja auch im Sinne aller einfach mal daran halten können, statt zu riskieren, dass das Gesundheitsamt bei einer Kontrolle unter Umständen verständlicherweise die Bude für alle dicht macht, weil das Hygienekonzept nicht umgesetzt wird.
Deswegen die Frage, nimmt in erster Linie das Misstrauen und Anpfeifen zu, oder nicht in erster Linie der Egoismus. Sry, wenn das nicht direkt deutlich wurde oder der mein gedanklicher Bogen zu weit war.:Blumen:
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