Schwarzfahrer |
03.08.2021 09:06 |
Zitat:
Zitat von Matthias75
(Beitrag 1614941)
Du lenkst ab. Ich habe mich nie zum Thema Selbstverantwortung & Erziehung geäußert und das ist hier auch nicht Thema.
Es ging um Selbstverantwortung in der Pandemie. Und hier kommt man mit Selbstverantwortung schnell an Grenzen.
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Eigenverantwortung ist in jedem Umfeld das Gleiche, auch in der Pandemie. Daher kann ich keine Trennung erkennen. Natürlich lebt man immer in einer Kombination von Selbstverantwortung und staatlichen Regeln, aber beides ist wichtig, unabhängig vom Szenario.
Zitat:
Zitat von Matthias75
(Beitrag 1614941)
Wenn auf dem Spielplatz alle anderen Kinder keinen Abstand halten, kann ich mein Kind zu noch so viel Eigenverantwortung erziehen, es kommt an Grenzen.
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Richtig, und dann wird es eine Entscheidung fällen müssen: entweder er hält von sich aus seinen Abstand, auch wenn er sich damit absondert (ich weiß, es ist schwer, aber ein wesentliches Erziehungsziel muß sein, daß jedes Kind zu seiner Meinung stehen kann, ggf. auch gegen Gruppendruck), oder er spielt mit und akzeptiert das (in diesem Fall kleine) Risiko. Machen doch Erwachsene genauso: wenn auf der Straße mein Gegenüber ständig näher kommt im Gespräch, kann ich immer einen Schritt zurückgehen bzw. ihn bitten, zurückzutreten (ist ein häufiges Szenario), oder mich mit der Nähe abfinden.
Zitat:
Zitat von Matthias75
(Beitrag 1614941)
Eigenverantwortung klappt aben nur, wenn sich alle dran halten. Dann ist es aber keine Eigenverantwortung mehr, sondern eine gesellschaftliche Aufgabe.
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Du hast den Widerspruch selbst gemerkt. Eigenverantwortung ist völlig unabhängig von den anderen und klappt beim Einzelnen. Das Endergebnis hängt natürlich von allen zusammen ab.
Unsere Diskrepanz ist, daß Du im Gegensatz zu mir nicht glaubst, daß Eigenverantwortung ausreicht, und daher eine "gesellschaftliche Aufgabe" für erforderlich hältst, was (wie ich es verstehe) die Eigenverantwortung ersetzen soll durch starre, einheitliche Verhaltensnormen. Für mich wäre es eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben, möglichst viele Menschen zu Eigenverantwortung zu erziehen, befähigen und ermutigen; das gibt m.M.n. eine lebenswertere Gesellschaft, als eine, die unter sozialem Druck versucht daß alle "an einem Strang ziehen" und Infragestellen der gemeinsamen Ziele für problematisch hält.
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