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TriVet 16.09.2021 09:44

Gutes Interview zu e-mobilität auf Zeit.online:
https://www.zeit.de/mobilitaet/2021-...omplettansicht

Daraus
ZEIT ONLINE: Können Sie ausschließen, dass es wegen der E-Autos zu Blackouts kommen wird?

Pallasch: Es ist ein Irrglaube, dass es Situationen gibt, in der wir alle E-Autos gleichzeitig laden müssen. Das ist ja jetzt bei Benzinern auch nicht so, dass alle gleichzeitig tanken gehen. Und durch den dezentralen und digitalen Charakter kann man das Ladegeschehen gut steuern, indem man die Last verteilt. Ein E-Auto muss nicht gleich abends anfangen mit voller Leistung zu laden, das kann es auch nachts, wenn die Stromnachfrage kleiner ist. Deshalb ist es wichtig, dass private Ladestellen vom Netzbetreiber steuerbar sind. Für die Nutzerinnen und Nutzer ist das kein Problem: Wenn das Auto abends oder nachts mal ein paar Stunden langsamer lädt, ist es am Morgen trotzdem voll

Bunde 16.09.2021 12:06

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1623592)
- Klimawandel aufhalten geht nicht, da nicht Menschen gemacht und das bisschen CO2 kann doch nicht schuld sein - nein, aufhalten geht nicht, weil es weder eine Chance gibt, den CO2-Ausstoß in dem anvisierten Maß zu senken (schon gar nicht im Deutschen Alleingang), und weil ich nicht an so schönen monokausalen Zusammenhängen bei komplexen Naturerscheinungen glaube, daß man mit CO2 allein das Klima hin- oder herregulieren kann. Darum muß man alles dransetzen, unser Leben auf geänderte Bedingungen anzupassen statt Geld zu verschwenden für etwas, was nicht funktioniert.

Was die Monolausalität angeht, hast Du möglicherweise recht. Was aber fehlt, ist ein Plan für den Fall, dass Du Unrecht hast:

- Nehmen wir mal an, wir versuchen jetzt alles, um den CO2 Ausstoß zu verringern, um die globalen Erwätmung aufzuhalten- sollte das schief gehen, ergeben sich immer noch Möglixhkeiten, unser Leben an die neuen Bedingungen anzupassen.

- Lassen wir dem Klimawandel freien Lauf und es gelingt uns eben nicht, uns dem anzupassen, stehen wir ziemlich doof da...

Dabei ist übrigens unerheblich, ob der Klimawandel menschengemacht ist oder nicht- wir sollten (meiner Meinung nach) trotzdem versuchen, unseren Anteil daran so gering wie möglich zu halten...

Ubd das schöne daran ist, dass wir das gar nicht im Alleingang machen müssen. Dafür gibt es den Klimavertrag von Paris, der, wenn er von allen eingehalten wird, einen großen Schritt darstellt. Beim Umsetzen des Vertrages sind die viel gescholtenen Chinesen übrigens schon weiter als wir...

sybenwurz 16.09.2021 12:38

Diktatorisch geführte Nationen tun sich da mit der Umsetzung ggf. etwas leichter, da sie nicht lange in Parlamenten streiten oder auf irgendwelche Lobbygruppen Rücksicht nehmen müssen.
Höchstens, abweichende Meinungen in Foren oder der Öffentlichkeit niederzuhalten, bedeutet eventuell etwas mehr Aufwand.

keko# 16.09.2021 12:41

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1623559)
...
Das Auto nicht für jeden Miniweg zu verwenden ist eine gute Möglichkeit gesünder zu leben und weniger gestresst von A nach B zu kommen.
....

Kleiner Realitätscheck mit meiner Tageszeitung von heute:

Die Zahl der Autos in DE hat Stand Janaur 2021 weiter zugenommen. 14 Millionen mehr als vor 10 Jahren.
Der Trend im Privaten geht zum Zweit- oder Drittwagen.
Mehr als 2/3 aller Erwerbstätigen (68%) fuhren 2020 mit dem Auto zur Arbeit - auch bei Strecken von weniger als 10km.

Deckt sich mit meiner gefühlten Wahrheit in meiner Stuttgarter Vorstadt.

:Blumen:

Schwarzfahrer 16.09.2021 12:48

Zitat:

Zitat von Bunde (Beitrag 1623669)
Was aber fehlt, ist ein Plan für den Fall, dass Du Unrecht hast

Ich habe im Projektmangement gelernt, daß es Punkte gibt, wo man sich entscheiden muß, und nicht immer Rückfalllösungen bereit halten kann. Zweigleisig fahren ist natürlich immer sicherer, aber häufig nicht finanzierbar.
Zitat:

Zitat von Bunde (Beitrag 1623669)
- Nehmen wir mal an, wir versuchen jetzt alles, um den CO2 Ausstoß zu verringern, um die globalen Erwätmung aufzuhalten- sollte das schief gehen, ergeben sich immer noch Möglixhkeiten, unser Leben an die neuen Bedingungen anzupassen.

Dieses Risiko ist für mich das vielfach wahrscheinlichere. Wenn es eintritt, dann dürfte einerseits die Zeit zur Anpassung viel knapper sein, andererseits dürften die Ressourcen fehlen, die man für nutzlose CO2-Senkung ausgegeben hat; wenn dabei die befürchtete Deindustrialisierung erreicht ist, fehlen auch technische Ressourcen, die zur Anpassung hilfreich wären.
Zitat:

Zitat von Bunde (Beitrag 1623669)
- Lassen wir dem Klimawandel freien Lauf und es gelingt uns eben nicht, uns dem anzupassen, stehen wir ziemlich doof da...

Die Wahrscheinlichkeit von diesem Risiko schätze ich viel niedriger ein. Daß solche Entscheidungen aus der Mischung von belegbaren Tatsachen und deren Bewertung aus "Projektleitererfahrung" bzw. -bauchgefühl entstehen, ist mir natürlich klar.
Zitat:

Zitat von Bunde (Beitrag 1623669)
Dabei ist übrigens unerheblich, ob der Klimawandel menschengemacht ist oder nicht- wir sollten (meiner Meinung nach) trotzdem versuchen, unseren Anteil daran so gering wie möglich zu halten...

Wir sollten immer versuchen, möglichst ressourcenschonend zu agieren. Wenn das nebenbei einen möglichen Beitrag zur Klimaveränderung verringert, umso besser.
Zitat:

Zitat von Bunde (Beitrag 1623669)
...Beim Umsetzen des Vertrages sind die viel gescholtenen Chinesen übrigens schon weiter als wir...

China mag zwar einiges unter dem Label Klimaschutz zu vermarkten, und baut auch viel Erneuerbare Energiequellen aus. Aber tatsache ist auch, daß sie jährlich 40 GW an Kohlekraftwerken neu installieren, und gerade mal 5 GW davon vom Netz nehmen. Immerhin sind sie auch Spitzenreiter beim Ausbau der Atomkraft, was auch zur CO2-vermeidung beiträgt. China ist für mich ein Beispiel für eine pragmatische, funktionale Energiepolitik: Ausbau nach Bedarf, Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit, technisch ungehemmt von ideologischen Scheuklappen. Ich glaube nicht, daß dort die Politiker das Weltklima im Fokus ihrer Entscheidungen sehen.

keko# 16.09.2021 12:50

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1623671)
Diktatorisch geführte Nationen tun sich da mit der Umsetzung ggf. etwas leichter, da sie nicht lange in Parlamenten streiten oder auf irgendwelche Lobbygruppen Rücksicht nehmen müssen.
Höchstens, abweichende Meinungen in Foren oder der Öffentlichkeit niederzuhalten, bedeutet eventuell etwas mehr Aufwand.

Ich halte es für durchaus möglich, dass uns notwendige Umstände (Klimwandel => Maßnahmen dagegen) langsam in ein post-demokratisches Zeitalter führen werden. Gerade wenn es sich erweisen werden würde, dass das autoritäre China schneller und besser durch Corona kommt.

:Blumen:

sybenwurz 16.09.2021 12:59

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1623676)
Gerade wenn es sich erweisen werden würde, dass das autoritäre China schneller und besser durch Corona kommt.

...oder beispielsweise ein Laschet mit der rechtswidrigen, auf seinem Mist gewachsenen Räumung des Hambis durchkommt, was ja durchaus auch schon autokratische Züge trägt...:-((

Schwarzfahrer 16.09.2021 13:01

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1623676)
Ich halte es für durchaus möglich, dass uns notwendige Umstände (Klimwandel => Maßnahmen dagegen) langsam in ein post-demokratisches Zeitalter führen werden. Gerade wenn es sich erweisen werden würde, dass das autoritäre China schneller und besser durch Corona kommt.

:Blumen:

Ich halte es auch für gut möglich, aber nicht weil sich etwas erweisen würde, sondern es reicht, daß einige glauben, daß China schneller oder besser durch Corona kommt, bzw. daß es anders nicht geht (und Länder wie Schweden ausblenden). Schließlich dürften für viele Mächtigen autoritäre Regierungsmodelle attraktiv erscheinen. Und Angst ist ein gutes Mittel, die Gegenwehr in der Bevölkerung zu begrenzen.


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