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MatthiasR 20.06.2021 13:30

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1607053)
Die Fertigung wird noch eine Zeit lang weitergehen, solange es Leute gibt, die dumm genug sind, einen Verbrennungsmotor zu kaufen, trotz des schon jetzt absehbaren Preisverfalls derartiger Modelle; ...

Blöde Frage: Warum sollen die Preise verfallen? Sollten Gebrauchte mit Verbrennungsmotor nicht eher im Wert steigen, wenn es keinen Nachschub an Neuen mehr gibt? Die Nachfrage scheint mir da zu sein. Wenn ich mir z.b. die Leserkommentare zum Spiegel-Bericht über den neuen Mustang V8 so ansehe ...

Gruß Matthias

Nepumuk 20.06.2021 21:12

Zitat:

Zitat von MatthiasR (Beitrag 1607243)
Blöde Frage: Warum sollen die Preise verfallen? Sollten Gebrauchte mit Verbrennungsmotor nicht eher im Wert steigen, wenn es keinen Nachschub an Neuen mehr gibt? Die Nachfrage scheint mir da zu sein. Wenn ich mir z.b. die Leserkommentare zum Spiegel-Bericht über den neuen Mustang V8 so ansehe ...

Nach der Logik müssten ja alte Nokia-Handies für Unsummen gehandelt werden. Traumautos wie ein V8 Mustang werden wahrscheinlich auch noch länger gepflegt, aber kaum noch gefahren werden.
Die angebliche Nachfrage nach Verbrennern kommt derzeit doch vor allem aus der Weigerung, die Technologiewandel zu akzeptieren und anzunehmen. Bei Einführung des iPhones wollten doch gaaaaaanz viele Leute niiiiiiiiie ein Handy ohne richtige Tasten kaufen und dann hält der Akku auch nur noch einen Tag. Niiiiiiemals kaufe ich sowas!
Und heute?
So ähnlich wird es bei e-Autos auch laufen.

Hafu 20.06.2021 21:27

Zitat:

Zitat von MatthiasR (Beitrag 1607243)
Blöde Frage: Warum sollen die Preise verfallen? Sollten Gebrauchte mit Verbrennungsmotor nicht eher im Wert steigen, wenn es keinen Nachschub an Neuen mehr gibt? Die Nachfrage scheint mir da zu sein. Wenn ich mir z.b. die Leserkommentare zum Spiegel-Bericht über den neuen Mustang V8 so ansehe ...

Gruß Matthias

Verbrenner werden im Unterhalt mittelfristig (auf fünf bis Zehn-Jahresfrist) zu teuer, weil die KFZ-Steuer und die Treibstoffkosten steigen müssen und steigen werden. Und zwar unabhängig, wer die nächste Bundesregierung stellt.

Mittelfristig wird es in allen Innenstädten Fahrverbote für Verbrenner geben (abgesehen von Nutzfahrzeugen und Einsatzfahrzeugen), weil die Menschen einen Anspruch auf saubere Luft zum Atmen haben. Aktuell nehmen Gerichte oft noch Güterabwägungen vor bei entsprechenden Klagen von Angehörigen vor, weil erschwingliche individuelle Mobilität bis vor kurzem noch schwer vorstellbar war ohne das Konzept "Verbrenner-PKW".
Sobald emissionsfreie Antriebe sich aber in der Breite durchgesetzt haben, wird es keinen Grund mehr geben in Städten Privatleuten einfach weiter die Emission von Russ, Stickoxiden und Co2 zu erlauben. In Städten ist es auch seit Jahren verboten offene Lagerfeuer, Kohleöfen oder herkömmliche Holzöfen/ Kaminfeuer zu betreiben.
Warum sollten Autos, die dasselbe Verschmutzungspotenzial der Luft haben, auf Dauer weiter erlaubt bleiben?

In dem Augenblick, in dem Verbrenner-PKW nur noch außerhalb von Städten im Überlandverkehr genutzt werden dürfen, ist der Verbrennerantrieb in der Breite endgültig tot und wird nur noch in der Oldtimerszene und für Spezial-Anwendungen weiter existieren.

sybenwurz 20.06.2021 22:22

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1607265)
...weil die Menschen einen Anspruch auf saubere Luft zum Atmen haben.

Ich nehme begeistert wahr, wie sehr ihr/du weiterhin hartnäckig am Modell Individualverkehr per Auto festhaltet im Zusammenhang mit nem lebenswert(er)en Umfeld in der Stadt.

Ebenso, wie die Begeisterung nahezu Funken schlägt, wenn hier einer nach dem anderen kundtut, nun doch auch einen Zweitwagen gegen nen anderen Zweitwagen, nur halt batterieelektrisch, zu ersetzen bzw. ersetzt zu haben.
(Am besten noch, während das Erstfahrzeug, wie so häufig Bedürfnissen, die nur wenige Male im Jahr so bestehen, entsprechend gekauft, weiter im Stall bleibt)

Wenn tatsächlich mal einer schreiben würde, die Family hätte die für 95% aller Bedarfsfälle viel zu grosse und sowieso unrentable Schleuder rausgehauen, stattdessen eine elektrische angeschafft, die den 95% dafür sehr stark entspricht und zudem das Zweitfahrzeug drangegeben, weil der Rest per Bike, zu Fuss, mit Öfis oder im Urlaubsfall vielleicht mit nem Leihwagen erledigt wird, fänd ich das überzeugender.

Gut, lassen wir mal so stehn, schliesslich gehts im Fred hier um Elektromobilität und nicht um die Umwelt, aber der Unterton, den ich hier wahrzunehmen meine, erinnert mich an die Stories irgendwelcher Unverbesserlicher nach nach ner Alkoholfahrt, bei der sie der Polente n Schnippchen geschlagen haben ohne zu raffen, worum es im Grunde dabei eigentlich geht.

Sorry;- wenn ich saubere und lebenswerte Innenstädte haben will, schmeiss ich ausser Bussen (und vielleicht Lieferwagen zwischen 6 und 8Uhr oder so und mit Schrittgeschwindigkeit) alles Zwospurige raus wenns anders als mit Muskelkraft angetrieben wird, zackere die halben Strassenseiten und tausende Parkplätze um und pflanz Grünzeug drauf und lass aufm Rest Bikes radeln bzw. Fussgänger am Rand marschieren.

Mo77 20.06.2021 22:23

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1607053)
Die Fertigung wird noch eine Zeit lang weitergehen, soange es Leute gibt, die dumm genug sind, einen Verbrennungsmotor zu kaufen........

Finde ich etwas ungerecht denjenigen gegenüber die sich kein e Auto leisten können und deswegen pauschal als dumm bezeichnet werden.

Einen kleinen Verbrenner bekomme ich für gute 10k
Vermutlich muss ich da mit gut dem doppelten rechnen um ein e Auto zu kaufen.
Lieferzeiten sind auch eine Hürde wenn einem das Auto verreckt und Ersatz beschafft werden muss.

sybenwurz 20.06.2021 22:39

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1607270)
Finde ich etwas ungerecht denjenigen gegenüber die sich kein e Auto leisten können und deswegen pauschal als dumm bezeichnet werden.

Ach naja, wenn nur die mitm dicken Bankkonto weiterhin die Möglichkeit haben sollten, die Erde dem Untergang näherzubringen und die breite Masse nimmer die Kohle hat, die von Hafu vogezeichneten Unterhaltskosten der Gebrauchtkarren zu finanzieren, denke ich nicht, dass das in den nächsten Jahren mehrheitsfähig ist.
Man muss dies sicher dem Stimmvieh nicht offen unterbreiten, aber in welchen Bewegungen sich ne unzufriedene Minderheit organisiert, sehen wir grad an anderer Stelle, und was die Motorisierung angeht, sehe ich noch deutlich grösseres Potential als bei irgendwelchen Spinnern, die wegen Maskentragen oder ner Impfung austicken.

Lassen wir mal Innenstädte ohne eigenen Parkraum für Mietwohnungen und dementsprechend fehlende Möglichkeiten, nen Stromer zu laden, aussen vor.
Da mag man sich Lösungsmodelle ausdenken können, aber, siehe oben, würd mirs regierungsseitig um die Umwelt gehn und nicht darum, den Automobilbauern weiter die Pfründe zu sichern, würd ich eher komplett alles aus der Stadt werfen, statt eine bestimmte Form vierrädriger Mobilität zu bevorzugen, die sich nur noch bestimmte Bevölkerungsschichten leisten können.

Hafu 21.06.2021 06:46

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1607270)
Finde ich etwas ungerecht denjenigen gegenüber die sich kein e Auto leisten können und deswegen pauschal als dumm bezeichnet werden.
...

Es ging ja im obigen Zusammenhang um Neuwagen (und hier insbesondere um eher hochpreisige, denn Audi, die angekündigt haben, ab 2026 keine neuen Verbrenner mehr zu entwickeln, stellen bekanntlich keine günstigen Neuwagen her) und es ging um den absehbar zu erwartenden starken Preisverfall bei Neuwagen mit Verbrennertechnik.

Es ging nicht um den Gebrauchtwagenmarkt, der selbstverständlich noch eine Zeit lang weiter existieren wird.:Blumen:

Hafu 21.06.2021 07:02

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1607269)
Ich nehme begeistert wahr, wie sehr ihr/du weiterhin hartnäckig am Modell Individualverkehr per Auto festhaltet im Zusammenhang mit nem lebenswert(er)en Umfeld in der Stadt.
...

Ich halte eigentlich nicht am Modell Individualverkehr mit Auto fest und das weißt du ja. Wir sind uns da sehr einig, dass es für kürzere Strecken wesentlich bessere Mobilitätsalternativen gibt (insbesondere das Fahrrad und ein vernünftig ausgebauter ÖPNV) und dass man für längere Strecken dringend hinterfragen muss, welche dieser Strecken wirklich erforderlich sind und nicht durch Alternativen ersetzbar sind.:Blumen:

Das Problem des unglaublich hohen Platzbedarfs eines PKW, der in der Realität ja nur mit einem, maximal zwei Passagieren besetzt ist, auf der Straße und beim Parken wird ja nicht durch den Wechsel der Antriebsart gelöst und bleibt deshalb in Ballungszentren weiter präsent.

Passend zum Thema:
Paris hat soeben beschlossen, 140 000 Parkplätze abzubauen, um die Innenstadt lebenswerter zu machen. Bis 2022 soll die Innenstadt von Paris komplett autofrei werden. Andere Metropolen wie London und Kopenhagen haben diesen Weg schon vor Jahren eingeschlagen. Die Welt rund um Deutschland verändert sich und muss sich verändern. Deutschland wird da irgendwann folgen müssen.


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