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JeLü 20.03.2020 21:36

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1518642)
Das eine Pandemie in Wellen verläuft und die Krankheit deshalb in einem Land mit 1,4 Milliarden Einwohnern bei nur 80000 infizierten nicht einfach „weg“ ist und wiederkommen wird, wurde von genügend Epidemiologen in den letzten Wochen angesprochen.

Das die Todeszahlen in Deutschland noch exponentiell ansteigen und damit den Neuinfektionen folgen werden, ergibt sich aus den Grundlagen der Epidemiologie.

Das mit Spanien ist meine eigene Hypothese, somit tatsächlich die unsicherste, abgeleitet aus dem Anstieg der Todeszahlen in den letzten Tagen im Vergleich zu Italien. Tatsächlich würde ich mich freuen, wenn ich mich irre, aber ich habe einen Kollegen in Madrid, der nix gutes berichtete.

Na ja, "deutlich anzieht" legt nahe, dass wir eine ähnliche Entwicklung wie Italien oder Spanien hätten. Das ergibt sich mitnichten aus den Grundlagen der Epidemiologie. Ebenso ergibt sich nicht aus den Grundlagen der Epidemiologie, um wieviel höher die Dunkelziffer in Italien und Spanien ist. Eine These, dass wie einen exponentiellen Wachstum der Todesrate haben werden, mag den Grundlagen entsprechen, ist aber jetzt nicht gerade eine interessante Lesart von "deutlich anzieht".
"Wieder aufflammen" ist sicherlich hochwahrscheinlich, wenn damit lokal begrenzte Ausbrüche gemeint sind und es ist sicher auch wahrscheinlich, dass es in China noch einmal zu einem größeren Ausbruch kommt. Wellen gibt es aber nicht bei jeder Pandemie. Hier hätten mich aber auch eher Aussagen über das prognostizierte Ausmaß interessiert und ob die Aussagen beinhalten, dass China Suppressionsstrategie scheitern wird. Dass diese zum Scheitern verurteilt wäre, folgt ebenfalls nicht aus den Grundlagen der Epidemiologie.

Flow 20.03.2020 21:41

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1518642)
Das eine Pandemie in Wellen verläuft und die Krankheit deshalb in einem Land mit 1,4 Milliarden Einwohnern bei nur 80000 infizierten nicht einfach „weg“ ist und wiederkommen wird, wurde von genügend Epidemiologen in den letzten Wochen angesprochen.

Ein Problem wird sein, daß mit dem ersten "Abflachen der Kurve" auch die subjektive Risikowahrnehmung sinkt und in der Folge man auch mit den langfristig essentiellen individuellen Schutzmaßnahmen wieder nachlässger wird. Das wird eine neue Welle begünstigen.

Mit 4-8 Wochen Ausgangssperre ist die Problematik in keinster Weise erledigt !

tandem65 20.03.2020 21:42

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1518635)
Einfach zusehen natürlich nicht, aber Verschärfungen nur aufgrund aussagekräftiger Zahlen, wie z.B. keiner Verlangsamung des Anstieges der Fallzahlen in 7-10 Tagen

Ich glaube ja hier liegt ein Mißverständnis vor.
Ich kann mir vorstellen daß die Politik noch nicht die gewünschten Effekte im Verhalten von Teilen der Bürger sieht.
Ich habe Gestern mit einer Bedienung in einer Kaffeebar gesprochen, daß ich es schlau fände vor allen Dingen nicht vor der Tür Tische & Stühle dicht an Dicht zu stellen.
Als Antwort bekam ich daß sie die Gäste darauf hinweisen Abstände einzuhalten.
Da frage ich mich wozu stehen dann die Tische & Stühle da? Dazu war zur besten Zeit gegen 14Uhr sowieso nur ein Paar dort. Ich glaube auch das hat seinen Teil dazu beigetragen daß jetzt vielerorts klare Verhältnisse geschaffen wurden.

JeLü 20.03.2020 21:43

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1518646)
Wesentliches Entscheidungskriterium wird die Akzeptanz der Bevölkerung für die jeweilige Maßnahme sein. Ohne diese wird die Maßnahme wenig umgesetzt und wenig Erfolg haben.
Öffentliche Sicherheit und Ordnung gilt es im Auge zu behalten.
.

Ein Kriterium neben der Überlegung, ob die Maßnahme denn auch wirksam zur Eindämmung beitragen kann. Wobei man analytisch wahrscheinlich schon wegen freiwilliger und unfreiwilliger Befolgung unterscheiden sollte. Was freiwillig nicht befolgt wird, dürfte unter Zwangsmaßnahmen schon befolgt werden. Aber klar, es ist schon korrekt zu fragen, wie lang solche Zwangsmaßnahmen durchgesetzt werden können und nicht zu einer generellen Ablehnung führen.

Antracis 20.03.2020 21:46

Zitat:

Zitat von JeLü (Beitrag 1518649)
Na ja, "deutlich anzieht" legt nahe, dass wir eine ähnliche Entwicklung wie Italien oder Spanien hätten. Das ergibt sich mitnichten aus den Grundlagen der Epidemiologie.

Deutlich anziehen bedeutet für mich einen exponentiellen Anstieg. Also nicht bei 12-20 über Tage rumkrümeln, sondern ab nächster Woche in zunehmend größeren Schritten.

Zitat:

Ebenso ergibt sich nicht aus den Grundlagen der Epidemiologie, um wieviel höher die Dunkelziffer in Italien und Spanien ist. Eine These, dass wie einen exponentiellen Wachstum der Todesrate haben werden, mag den Grundlagen entsprechen, ist aber jetzt nicht gerade eine interessante Lesart von "deutlich anzieht".
Ich halte das auch nicht für besonders originell, sondern habe nur befürchtet, dass es medial bzw. Politisch nicht als „normal“ interpretiert wird, sondern eben als „deutlich anziehend“.


Zitat:

"Wieder aufflammen" ist sicherlich hochwahrscheinlich, wenn damit lokal begrenzte Ausbrüche gemeint sind und es ist sicher auch wahrscheinlich, dass es in China noch einmal zu einem größeren Ausbruch kommt. Wellen gibt es aber nicht bei jeder Pandemie. Hier hätten mich aber auch eher Aussagen über das prognostizierte Ausmaß interessiert und ob die Aussagen beinhalten, dass China Suppressionsstrategie scheitern wird. Dass diese zum Scheitern verurteilt wäre, folgt ebenfalls nicht aus den Grundlagen der Epidemiologie.
Ich wollte da jetzt kein Schreckensszenario an die Wand malen, ich gehe natürlich auch davon aus, dass man versuchen wird, das sofort einzudämmen, habe aber natürlich auch keine Ahnung, wie gut das dann gelingen wird. Allerdings bin ich sehr skeptisch (und da bin ich nicht der Einzige), was die aktuellen Zahlen an Infektionen und Toten der letzten Tage betrifft, das die Stimmen.

merz 20.03.2020 21:50

der Flickenteppich schließt sich: im News Feed rauschen jetzt Köln und Gelsenkirchen durch als Orte mit Aufhebung der Versammlungsfreiheit - ich hab selbst keine Bedenken und zum ersten Mal seit Jahrzehnten finde ich es ausgesprochen großartig wie schlecht das Wetter im März sein kann.

m.

Flow 20.03.2020 21:52

Zitat:

Zitat von JeLü (Beitrag 1518653)
Ein Kriterium neben der Überlegung, ob die Maßnahme denn auch wirksam zur Eindämmung beitragen kann.

Das wird im Vorfeld, vor Beschluß und vor Kommunikation der Maßnahme abgeschätzt.
"Jeden Tag was anderes" je nach logischerweise fluktuierender Tages-Datenlage würde tendentiell die Verunsicherung der Bevölkerung steigern, was zu vermeiden ist.
Zitat:

Wobei man analytisch wahrscheinlich schon wegen freiwilliger und unfreiwilliger Befolgung unterscheiden sollte. Was freiwillig nicht befolgt wird, dürfte unter Zwangsmaßnahmen schon befolgt werden. Aber klar, es ist schon korrekt zu fragen, wie lang solche Zwangsmaßnahmen durchgesetzt werden können und nicht zu einer generellen Ablehnung führen.
Zwar nette "Law & Order"-Theorie, in der Praxis werden Maßnahmen ohne Akzeptanz tendentiell aber schnell nach hinten oder in alle möglichen Richtungen losgehen.

ThomasG 20.03.2020 22:18

Zitat:

Zitat von Atlantik-Brücke
Im Transatlantic Call der Atlantik-Brücke fordert Professor Dr. Alexander Kekulé, Inhaber des Lehrstuhls für Medizinische Mikrobiologie und Virologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, im Gespräch mit Sigmar Gabriel, Vorsitzender der Atlantik-Brücke, und Dr. David Deißner, Geschäftsführer der Atlantik-Brücke, von den transatlantischen Partnern einen westlichen Umgang mit der Corona-Pandemie.

Quelle: https://www.atlantik-bruecke.org/wir...-die-pandemie/


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