Zitat:
Zitat von pschorr80
(Beitrag 1531628)
Es geht um 0,014 Billionen Euro. :Huhu:
Alle unsere Versicherungen sind pleite. Und der Staat auch.
...
|
1. Staaten können nicht "Pleite gehen" (VWL 1. Semester). Das Insolvenzrecht ist für Firmen gedacht und der Insolvenzbegriff ist alleine Privatpersonen und Unternehmen vorbehalten.
Ob die Finanzmärkte ein relevantes Risiko bei einem Staat sehen, dass die sich aus Staatsanleihen ergebenden Zahlungsverpflichtungen irgendwann nicht mehr bedient werden könnten kann man aus dem Zinssatz ablesen, den ein Staat bezahlen muss, um sich auf dem globalen Markt neues Geld zu leihen: Erstaunicherweise kann der "Pleite-Staat" Deutschland auch mitten in der Covid-19-Pandemie zu historisch niedrigen Zinssätzen sich nahezu für nichts Geld vom Rest der Welt (außer von dir ;) ) leihen. Dein Pessimismus hast du also ziemlich exkusiv.
Vielleicht gibt es ja irgendwann eine Rating-Agentur namens Pschorr, in der Deutschland dann das verdiente Triple C erhält.:Lachanfall:
2. Mit den sogenannten Versicherungen, die auch "Pleite sind" (du meinst vermutlich Arbeitslosenversicherung, Krankenversicherung und Rentenversicherung) solltest du dich auch mal im Detail beschäftigen. Das sind doch schon seit 50 Jahren ( im Falle der Arbeitslosenversicherung sogar seit über 100 Jahren) keine "Versicherungen" sondern längst bzw. seit jeher umlagefinanzierte Systeme, bei denen die aktuell gerade Arbeitenden die Versicherungsleistungen für diejenigen bezahlen, die Leistungen benötigen und der Rest, was eben gerade fehlt, traditionell seit Urzeiten vom Staat aus der Steuerkasse dazugezahlt wird, da alle diese sog. "Versicherungen" gigantische Beträge für versicherungsfremde Leistungen zahlen müssen, für die sie streng genommen gar nicht zuständig waren und die erst wegen Wiedervereinigung, Personalverschlankung ehemaliger Staatskonzerne vor Börsengängen, EU-Harmonisierungsgesetzen und hundert anderer Gründe im Laufe der Zeit noch mit dazugekommen waren.
|