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qbz 02.03.2020 11:21

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1513537)
Wieviele werden in Berlin wohl gerade mit "herkömmlichen Infekten" mit gegebenenfalls teilweise ähnlicher Symptomatik rumlaufen ? Tausende, Zehntausende ... ?

Wahrscheinlich werden wir deutschlandweit schon eine vierstellige Zahl C-Infizierter haben ...

Gibt es denn schon belastbare Erkenntnisse zur Kontagiosität ?

Ist höher als beim Sars und erst recht beim Mers Corona-Typus, weil er durch Tröpfchen aus dem menschlichen Rachenraum übertragen werden kann. Indexzahlen las ich noch keine.

LidlRacer 02.03.2020 11:52

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1513551)
Wenn man sich die nackten Zahlen anschaut, ist Corona nicht wirklich mit Influenza/alte SARS „vergleichbar“:

Corona ist ca. 70 mal tödlicher als Influenza (3,5% ggü. 0,05%, siehe LIVEMAP/WIKI).

Laut dem hier schon mehrfach genannten Prof. Drosten dürfte knapp 0,5 % realistisch sein.
Es werden logischerweise in erster Linie schwere / tödliche Fälle entdeckt, so dass die momentanen Zahlen verfälscht sind.

Hafu 02.03.2020 12:44

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1513559)
Laut dem hier schon mehrfach genannten Prof. Drosten dürfte knapp 0,5 % realistisch sein.
Es werden logischerweise in erster Linie schwere / tödliche Fälle entdeckt, so dass die momentanen Zahlen verfälscht sind.

Ich glaube auch eher den 0,5% von Prof. Drosten, die schon schlimm genug sind, wenn man die aktuellen Erkrankungszahlen weltweit und die in den nächsten Monaten zu erwartenden weitaus größeren Zahlen im Hinterkopf hat.

0,5 % passt auch gut zur deutschen Statistik, wo es bei 130 Infekten bislang noch keinen Todesfall gegeben hat, was z.B. auch daran liegt, dass es in Deutschland bislang fast ausschließlich nur Menschen erwischt hat, die gesund genug sind/ waren, um zu reisen oder auf Karnevalssitzungen zu gehen.
Wenn demnächst das Virus vermehrt in Wartezimmern, Krankenhäusern oder von medizinischem Personal weitergegeben wird und mehr Patienten mit Vorerkrankungen betroffen sind, wird auch bei uns die Zahl der Todesfälle rapide ansteigen.

Andererseits hat Italien mittlerweile nachgewiesene 34 Todesfälle bei "nur" 1700 bekannten Erkrankten. Bei 0,5% Todesrate müsste es in Italien tatsächlich mindestens 7000 Infizierte geben, bzw. sogar noch mehr, weil es auch dort mit Sicherheit Todesfälle im häuslichen Bereich bei älteren multimorbiden Patienten gibt, bei denen im Rahmen der Leichenschau auf einen Coraona-Virustest verzichtet wird, so dass sie nicht in der WHO-Statistik auftauchen.

ThomasG 02.03.2020 12:58

Würdest Du dazu raten als gesunder und fitter Mensch zunächst zuhause zu bleiben und nicht zum Arzt zu gehen, sollte man in nächster Zeit Symptome an sich feststellen, die zu einem Infekt mit Corona-Viren passen?

LidlRacer 02.03.2020 13:02

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1513568)
Würdest Du dazu raten als gesunder und fitter Mensch zunächst zuhause zu bleiben und nicht zum Arzt zu gehen, sollte man in nächster Zeit Symptome an sich feststellen, die zu einem Infekt mit Corona-Viren passen?

Jedenfalls sollst Du nicht einfach so zum Arzt gehen und Dich ins Wartezimmer setzen.
Anrufen, und dann wird man Dir sagen, was zu tun ist!

Necon 02.03.2020 13:03

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1513568)
Würdest Du dazu raten als gesunder und fitter Mensch zunächst zuhause zu bleiben und nicht zum Arzt zu gehen, sollte man in nächster Zeit Symptome an sich feststellen, die zu einem Infekt mit Corona-Viren passen?

Also in Österreich sollte man bei Verdacht auf Corona zu Hause bleiben und sich an eine Helpline wenden. Nummer 1450
Dann wird Personal zu einem nach Hause geschickt für die Untersuchung damit man eben nicht Leute ansteckt im Wartezimmer.
In D werdet ihr wohl hoffentlich ein ähnliches Vorgehen haben oder?

ThomasG 02.03.2020 13:07

Ja - schon - ich wollte nur gerne zusätzlich eine Einschätzung von Hafu haben, weil er diesbezüglich vermutlich wesentlich kompetenter ist als alle oder fast alle Leute, die sich hier oft aufhalten.

Hafu 02.03.2020 13:21

Wie Lidlracer schon sagte, soll man erstmal bei seinem Hausarzt anrufen. Patienten, die auf coronavirus getestet werden, sollen am Ende der Praxiszeit mit gesondertem Termin, so dass Praxispersonal und der Arzt auch mit Einmalkitteln und Schutzmasken vorbereitet sind, einbestellt werde.

Allerdings habe ich schon mehrere Protestbriefe von Hausärzten gelesen, die dieses vom Gesundheitsministerium und RKI empfohlene Vorgehen in Frage stellen, weil die erforderlichen Einmalkittel und virusdichte FPV2-Masken aktuell nicht mehr erhältlich sind. Eine normale Hausarztpraxis muss solche Schutzausrüstung auch nicht bevorraten. Wenn das Praxispersonal sich selbst nicht zuverlässig schützen kann, dann machen Virustests selbst bei äußerlich gesunden Patienten, die möglichen Kontakt mit Virusträgern z.B. auf Reisen gehabt haben, absolut keinen Sinn.

Ich vermute stark, dass die meisten Hausärzte deshalb Patienten mit Coronavirusverdacht an Gesundheitsämter (die in D personell unterbesetzt für solche Situationen sind) und v.a. an Krankenhäuser verweisen.
Bei letzteren ist es aber bei der zu erwartenden Zahl an Infekten und Infektverdachtsfällen dann nur eine Frage der Zeit, bis sie dekompensieren.

Selbst gewählte Quarantäne bei ersten Erkältungssymptomen ohne positiven Virustest macht aber auch keinen Sinn, denn wenn es ein Corona-Infekt ist, dann war man ja schon in den rund zwei Wochen vor den ersten Symptomen Überträger und dann müssen die Kontaktpersonen in dieser asymptomatischen Phase im Nachhinein ermittelt werden. Und wenn es nur eine normals Erkältung/ Schnupfen ist, dann kann man sich die Quarantäne auch sparen.

Das von Spahn laufend runtergebetete Mantra "Deutschland ist gut vorbereitet" ist halt mehr Hoffnung als Realität, wobei man sich auf eine derartige Infektwelle natürlich generell schwer vorbereiten kann.


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