Klugschnacker |
19.11.2021 12:35 |
Zitat:
Zitat von docpower
(Beitrag 1634182)
Mich würde interessieren, um welche guten Gründe es sich aus deiner Sicht handelt, ausgenommen die wirklich sehr seltenen medizinischen.
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Für einen Teil der Impfskeptiker ist die Impfung keine medizinische, sondern eine ideologische Sache. Aus deren Sicht liegen medizinische Gründe mehr oder weniger nicht vor. Die Gefährlichkeit des Virus ergäbe sich aus gefälschten Daten. Die Berichterstattung durch die Medien seien Lügen, Verdrehung und Übertreibungen.
Eine ursprünglich medizinische Angelegenheit wird weltanschaulich aufgebläht. Nicht alle Impfskeptiker sind so, dass möchte ich klar betonen. Doch es gibt einen Teil, der wird sich nicht überzeugen lassen, ganz gleich wie viele Menschen noch sterben. Das käme für sie der Aufgabe ihrer politischen oder sozialen Identität gleich.
Ich frage mich, wie man zu diesen Menschen wieder Brücken bauen kann. Wenn man sie über 2G oder eine Impfpflicht aus dem sozialen Leben drängt, werden sich diese Menschen politisch organisieren. Was das bedeutet, kann man ungefähr erahnen, wenn man sieht, wie auf Demos stinknormale Spießbürger plötzlich Journalisten anschreien und Kameras wegschlagen. Andere reden zitternd vor Wut wirres Zeug. Das sind keine Verrückten, sondern diese Menschen sind einfach sehr überzeugt. Sie handeln zumindest teilweise in bester Absicht.
Ich frage mich, ob eine Impfpflicht eine Spaltung der Gesellschaft und Radikalisierung der Impfgegner weiter vorantreibt. Dieser Sorge kann man medizinische Argumente entgegenhalten. Aber genau das ist nicht der Punkt, um den es den harten Impfgegnern geht. Es geht nicht um Medizin oder Naturwissenschaft, sondern um Ideologie, ob uns das nun gefällt oder nicht.
In der Abwägung neige ich persönlich eher der Impfpflicht zu. Wir haben es ohne sie versucht und sehen jetzt, dass es nicht funktioniert. Aber ich sehe auch die Nachteile.
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