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Das ist einfach so, und war in China nachvollziehbar, in Italien und dementsprechend war auch die Entwicklung in Spanien und Deutschland bis zum heutigen Tag sehr exakt vorhersagbar. Natürlich kann man eine neue Maßnahme beschließen, bevor die zuvor beschlossene Maßnahme auch nur einen Effekt zeigen kann 8deutsche Politiker haben das ja auch in den letzten Tagen getan) nur hat das eben mit naturwissenschaftlicher Denkweise nichts mehr zu tun. Und wenn ich wie in dem von dir erwähnten Text was von Experten lese, dann würde ich vermuten, dass diese naturwissenschaftlich denken und nicht so denken wie es Politiker üblicherweise tun. Die Situation ist sehr analog zur Situation, wenn man sich bei einem bakteriellen Infekt eines Patienten als Arzt zur Gabe eines nach den üblichen Behandlungsleitlinien wirksamen Antibiotikums entschließt, das aber frühestens nach 5 Tage wirksam ist und man schon drei Tage nach Ansetzen des ersten Antibiotikums ein zweites Antibiotikum zusätzlich verordnet (mit großem Nebenwirkungsrisiko), aus der zunehmenden Angst heraus, dass das zuerst verordnete Anitbiotikum alleine nicht wirksam genug ist. Wenn die Zweifel, die zur Verordnung des zweiten Antibiotikums geführt haben, wissenschaftlich begründet sind, dann war die erste Verordnung schon ein Fehler und man hätte gleich am Anfang mit einer sogenannten Doppelantibiose beginnen müssen (solche Fälle in denen man gleich mit mehreren Antibiotika einsteigt gibt es in der Medizin durchaus). |
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Die Nebenwirkungen bestehen in den Kosten, die wir der geschlossenen Pizzeria ersetzen müssen. Angesichts der Kosten, die sowieso auf uns zukommen werden, sind die Kosten für ein paar zusätzliche Tage einer eingeschränkten Bewegungsfreiheit recht gering. Der potenzielle Nutzen besteht darin, Leben zu retten. Zudem: Es ist nur Geld, und wir werden es schon irgendwie zurückholen. Tote Menschen bringt man jedoch nicht zurück. Dieser Umstand lässt das Pendel zugunsten sofortiger Maßnahmen ausschlagen. |
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Coronavirus – unnötiger Alarm bei COVID-19? | Harald Lesch |
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1) Die Politik möchte sich auf keinen Fall dem Vorwurf aussetzen, zu wenig getan zu haben. Da ist dann natürlich auch Aktionismus dabei. Aber ich verstehe die Bundespolitiker da schon - angesichts der Bilder aus Italien und angesichts der Tatsache, dass die Tiroler Landesbehörden beim Ausbruch in Ischgl ziemlich versagt haben. 2) Drastische Maßnahmen müssen politisch so kommuniziert werden, dass die Bevölkerung sie erstens mitträgt und zweitens nicht in Panik verfällt. Nur so ist auch die Krisenkommunikation der österreichischen Bundesregierung zu verstehen, als eine Woche lang praktisch jeden Tag neue Maßnahmen dazu gekommen sind. Man hat sozusagen die Bevölkerung scheibchenweise auf das gesamte Maßnahmenpaket vorbereitet und eingestimmt. Das heißt aber nicht, dass die Politik die Maßnahmen in dieser Zeit tatsächlich verschärft hat. Es war wohl (nach allem, was ich bzw. unsere Redaktion weiß) von Anfang an geplant, so scharfe Maßnahmen umzusetzen. Das wurde eben nur Tag für Tag kommuniziert, um ein (noch größeres) Chaos zu vermeiden. Aus der Sicht eines Naturwissenschaftlers und Experten, der sagt: wir schauen, was sinnvoll ist und setzten das dann gleich um, hast Du wie gesagt völlig recht mit Deinem Argument. Natürlich wäre das medizinisch/epidemiologisch oder wie auch immer das Richtige. Politisch schaut´s dann aber doch anders aus. Ich neige als Österreicher aktuell zu der Meinung, dass die österreichische Regierung bisher vieles richtig gemacht hat. Ich behalte mir aber durchaus vor, je nach Fortschreiten der Corona-Krise diese positive Meinung eventuell auch zu revidieren. |
Moin,
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Die erste Nebenwirkung, deren Größe ich nur sehr schwer einschätzen kann, ist die Akzeptanz der Betroffenen für die angeordeneten Maßnahmen. Eine weitere das Vertrauen in die politische Führung. Beides ist miteinander verstrickt. Viele Menschen leiden jetzt schon sehr unter den angeordneten Maßnahmen. Da geht es nicht mehr um den Besuch beim Lieblingsitaliener. Die haben jetzt echte und berechtigte Existenzsorgen. Meine Schwester ist Krankengymnastin und beandelt vorwiegend alte Menschen in Altenheimen. Die Mutter meiner Tochter ist Tagesmutter. Bei beiden geht es gerade um ihre berufliche Zukunft. Und sie haben beide überhaupt kein Verständnis dafür, dass es am einen Tag heisst, dass sie nicht arbeiten dürfen und am nächsten, dass sie arbeiten müssen. Mit dieser Verständnislosigkerit sind sie gerade garantiert nicht alleine. Und sie haben beide erst recht kein Verständnis für irgendwelche bayerischen Alleingänge, die wohl in der Hauptsache politisch und nicht sachlich motiviert waren, wie Hafu hier sehr präzise dargelegt hat. Sie erwarten in so schweren Zeiten auch mal eine klare Ansage wo es lang gehen soll. Denn noch so gute Maßnahmen nützen nichts, wenn die Betroffenen nicht mitgenommen werden und statt guten Argumenten einfach die "Daumenschrauben noch weiter angezogen werden". Man kann sich an jeder Fußgänger- und Radfahrerampel ansehen, was ich damit meine. Viele Grüße, Christian |
Danke an Hafu für die besonnenen Beiträge, denen ich weitgehend zustimme !
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Es wurde vor Jahren theoretisch durchanalysiert, inklusive der Maßnahmen und Auswirkungen. Aktuell dreht es sich in erster Linie darum, diese Maßnahmen adäquat zu kommunizieren, Bereitschaft und Compliance dafür zu schaffen, und leider nebenbei auch politischen Nutzen daraus zu ziehen. |
Moin,
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Viele Grüße, Christian |
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