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bergflohtri 17.03.2020 10:21

Zitat:

Zitat von gaehnforscher (Beitrag 1517321)
Und seid mal nett zu den Verkäufern, deren Job will aktuell grad auch keiner haben und die wären sicher auch viel lieber im Homeoffice, als ohne Ende Kontakt mit nem Haufen Leuten zu haben, die zudem noch wegen banaler Dinge am durchdrehen sind und den Arbeitsalltag zusätzlich unangenehm gestalten. Die freuen sich auch über ein paar freundliche Worte.

:Blumen:

gaehnforscher 17.03.2020 10:22

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1517294)
Das ist interessant. Ich fahre seit über 20 Jahren nach Mallorca, aber ich kann mich nicht erinnern, jemals eine Gruppe einheimischer Radler von 50 Mann gesehen zu haben. Vielleicht auf dem Festland?

Abzuwägen ist, dass auf Mallorca sehr viele Familien direkt oder indirekt vom Tourismus leben. Vor allem die kleineren Betriebe haben oft nicht die finanzielle Decke, den Ausfall der kompletten Vor-, Oster- und Pfingstsaison wegzustecken. Die Kosten für Miete, Pacht und Personal laufen ja weiter, aber es gibt keine Einnahmen.

Entsprechend kontrovers werden auf Mallorca die Maßnahmen der Regierung diskutiert. Beide Seiten haben ihre Argumente. Einfach die Hotels dicht zu machen nach dem Motto, für irgendwas wird’s schon nützlich sein, ist eine Maßnahme, nicht nicht von allen gutgeheißen wird.

Die Menschen, die dort aus den Hotels abgereist sind, haben sich nicht in Luft aufgelöst – eine Tatsache, die in der Debatte oft unterschlagen wird. Sondern sie sind jetzt zu Hause. Es wurden also nur Menschen von A nach B verschoben. Aus Sicht von A kurzfristig eine gute Sache, aber früher oder später werden wir überall die gleiche Infektionsrate haben. Einem Virus sind die Ländergrenzen herzlich egal.


Ja nur um "irgendwann" gehts halt aktuell nicht, sondern darum das Ganze erst mal in die Länge zu ziehen ...

LidlRacer 17.03.2020 10:48

Man sieht ja oft diese "Flatten the Curve"-Grafiken:


Darin ist in der Regel die Kapazität des Gesundheitssystems konstant.

Es geht aber auch darum, Zeit zu gewinnen, um diese Kapazität zumindest in dem jetzt verstärkt geforderten Bereich zu erhöhen.

Konkret passt dazu diese Meldung:
Drägerwerk liefert 10.000 Beatmungsgeräte für Krankenhäuser
Die Bundesregierung hat unter Federführung des Beschaffungsamtes der Bundeswehr Medizingüter im Wert von 163 Millionen Euro zur Bewältigung der Corona-Krise eingekauft. Dazu seien bis Freitag 23 Verträge mit deutschen und internationalen Lieferanten geschlossen worden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus dem Verteidigungsministerium. Das Programm dient dazu, umfangreich Schutzausrüstung, Desinfektionsmittel und medizinisches Material für das deutsche Gesundheitswesen zu beschaffen.
...
Der Medizintechnikhersteller Drägerwerk erhielt von der Bundesregierung einen Auftrag über 10.000 Beatmungsgeräte. Die Abwicklung des Auftrages werde sich über das ganze Jahr erstrecken, teilte das Unternehmen am Freitag in Lübeck mit. Außerdem liefere Dräger auch persönliche Schutzausrüstung für das Klinikpersonal.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/111051

Da gibt's natürlich auch mehr zum Thema:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/SARS-CoV-2

FlyLive 17.03.2020 10:51

Sinnvoll ist, wenn jeder Einzelne einfach ungetestet und symptomfrei davon ausgeht, infiziert zu sein und sich dementsprechend rücksichtsvoll verhält.
Das heißt, sich bemüht Andere nicht anzustecken.

So würden sich die Menschen gegenseitig auf Abstand halten.

Mir scheint aber eher, viele glauben, Sie seien auf sicherer Seite.

Klugschnacker 17.03.2020 10:55

Zitat:

Zitat von gaehnforscher (Beitrag 1517321)
Wie oft gehst du denn Einkaufen? Ich gehe normalerweise 2 mal pro Woche, aktuell eher 1 mal pro Woche, ohne Auto wohlgemerkt. Ich esse recht viel, da mit Arbeitswegen 20h die Woche zusammen kommen. Auch bei einmal pro Woche reichts jeden Tag für Salat und/ oder Gemüse, also frische Sachen.

In einem Hotel bist du dagegen 2 mal am Tag mit dem Rest im Restaurant/ der Kantine auf engstem Raum mit einem Haufen Leuten. Das sind durchaus vermeidbare Kontakte.

Ich gehe seit 15 Jahren immer 1x pro Woche einkaufen. Das ist meine Form des Zeitmanagements, hat also mit dem Virus nichts zu tun.

In einem Hotel bist Du zwei Wochen lang mit den immer gleichen Leuten praktisch kaserniert. Im Alltag kommst Du beim Arbeiten, Einkaufen, beim Tanken, in den öffentlichen Verkehrsmitteln mit immer neuen Leuten in Kontakt. Entscheidend ist nicht die Zahl der Kontakte, sondern die Zahl der Kontakte mit verschiedenen Leuten.

Was am Ende besser ist, wissen wir nicht. Mir scheint jedoch, dass diese Abwägung nicht so eindeutig getroffen werden kann, wie teilweise behauptet wird.

Zu bedenken ist meiner Ansicht nach auch, dass Deine selbst auferlegte, und notwendigerweise sehr lückenhafte Quarantäne (no offense!) nur für kurze Zeit aufrecht zu erhalten ist. Schon bald könnte Deine persönliche Bilanz wesentlich ungünstiger ausfallen als die eines Radtouristen im Mittelmeer.
:Blumen:

Flow 17.03.2020 10:56

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1517300)
Habt ihr euch mal gefragt, wie lange die strikten Maßnahmen gelten müssen?

Bis sie durch "sozialverträglichere" ersetzt werden, die dazu geeignet sind, die Basisreproduktionszahl R0 nachhaltig unter 1 halten.

Das ist kein Hexenwerk, dafür braucht es keine Massenisolation.

Die Zahl sagt aus, an wieviele Gesunde ein Infizierter das Virus im Schnitte erfolgreich weitergibt.

Sie ist wohl abhängig vom Zeitraum, wie lange ein Patient kontagiös (ansteckend) ist, wie leicht das Virus übertragen werden kann und vom "allgemeinen Verhalten" des Patienten (Isolierstation vs Karneval).

Auf den letzten Punkt können wir aktiv Einfluß nehmen. Aktuell durch drakonische Maßnahmen, perspektivisch durch sinnvolle, effektive sozialverträgliche.

Rumgeblasen wurde für R0 ja einfach mal die 3, auf der dann auch die immer wieder angeführten Experten-70% Durchseuchung basieren.
Wie auch immer, in dem Fall müssten die potentiellen Übertragungen nachhaltig lediglich um zwei Drittel gesenkt werden.
Das ist kein Hexenwerk !
(Z.B."Nur jedem Dritten die Hand geben" ... :Lachen2:)

Flow 17.03.2020 10:59

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1517301)
Das finde ich gut!

Aber was ist mit Deinem Ego, stellst Du das auch gelegentlich hinten an? Zum Beispiel, indem Du nicht die eigene Meinung in ein Mäntelchen moralischer Überlegenheit kleidest?

Ich glaube, die Frage ist falsch gestellt, da es in solchen Dingen grundsätzlich um das Ego der Anderen geht ... !

Vicky 17.03.2020 11:05

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1517335)
Ich gehe seit 15 Jahren immer 1x pro Woche einkaufen. Das ist meine Form des Zeitmanagements, hat also mit dem Virus nichts zu tun.


:Blumen:

Ich habe zuletzt immer nach Bedarf eingekauft. Das heißt, wenn ich etwas gebraucht habe, bin in einkaufen gegangen. Das werde ich für meinen Teil jetzt wieder umstellen. 1 x pro Woche einkaufen finde ich ganz gut.

Ich bestelle jetzt auch wieder die Obst- und Gemüsekiste vom Bauernhof - so lange es geht. Sie liefern bisher weiter (kontaktlos). Bei uns im Supermarkt ist eigentlich nichts ausverkauft, keine leeren Regale. Hier auf dem Land kam es auch vorher schon häufig vor, dass es einzelne Artikel halt nicht mehr gab. Unser Supermarkt hat allerdings seine Regale sehr stark aufgefüllt. Die sind wirklich sehr viel voller als sonst. Es muss also niemand verhungern. Und zur Not schlachten wir den Hahn des Nachbarn, der im Sommer dann wieder um 3:30 Uhr morgens kräht... :Lachanfall:

So lange es im Supermarkt noch Bier gibt, ist alles halb so wild. :Cheese:


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