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qbz 13.03.2020 09:11

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1516035)
......
Oder ein Beispiel aus der Pharmazie, wo die Pillenproduktion im großen Maßstab nach China ausgelagert wurde und nun ein Engpass besteht bei einigen Medikamenten.
.....

Nicht verfügbare Medikamente bei Generika gab es schon vor dem Auftreten der Epidemie, leider, in grösserem Umfang, seit längerer Zeit. Das sollte man jetzt nicht allein auf die Epidemie schieben.

Ich war selbst 2x betroffen für 1/2 Jahr, weil es in den Apotheken kein Candesartan mehr gab (Blutdrucksenker) und die Krankenkassen das viel teuere Original (Attacand in dem Fall), was im Internet noch erhältlich war, nicht bezahlten. Deswegen machte Spahn ein neues Gesetz, das die Kassen auch zur Übernahme verpflichten soll, weiss aber nicht, ob das jetzt schon komplett verabschiedet ist.

keko# 13.03.2020 09:13

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1516042)
Die Produktion von Medikamenten in China ist ein Problem, wenn Chinas Wirtschaft durch einen Virus lahmgelegt wird, und unsere nicht.

Es kann das nächste Mal aber auch umgekehrt laufen: Unsere heimische Pharmaindustrie könnte ins Stocken geraten, während in China alles ganz normal läuft.

Völlig korrekt. Ich würde auch keine Wir-produzieren-nichts-mehr-in-China Kampagne unterstützen, sondern eine ausgeglichene Produktion, die auf das von dir beschriebene Szenario ebenso reagieren kann. Meines Wissens besteht dies bei Medikamenten und Wirkstoffen nicht.

FlyLive 13.03.2020 09:13

Ich sehe, das aktuell die soziale Komponente ganz klar gefragt ist. Zusammenhalt der Bürger und das aufeinander aufpassen ist auf der Tagesordnung.
Die Regierung sagt, es geht um Menschenleben, die es zu schützen gilt.
Die wichtigsten Menschen stehen an Fließbändern und stellen Mundschutz, Desinfektionsmittel und vor allem haltbare Lebensmittel her. Andere reinigen öffentliche Gebäude, Krankenhäuser und betreuen Kranke als Ärztinnen und Pfleger (oder umgekehrt). Wiederum andere organisieren in Ämtern und auf Straßen den angestrebten Ablauf.

Alles Menschen, deren Arbeit bis vor kurzem weit weniger populär war, weil der entsprechende Verdienst den meisten nicht mal für eine ausreichende Rente reicht.

Ich wünsche der Menschheit alles Gute und hoffe, der Virus nötigt uns so lange, bis Licht ins Dunkel kommt.

Klugschnacker 13.03.2020 09:20

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1516046)
Die Frage mag nicht provokant sein. Provokant ist, dass Du sie an #keko richtest, der seit (gefühlt) ewigen Zeiten Missstände und ihre Ursachen (oft in Form von Kapitalimuskritik, die von diversen Teilnehmern, z. B. im Klimathread grundsätzlich geteilt wird) anspricht.

Ich habe meine Frage nach den konkreten Missständen an #keko gerichtet, weil er davon sprach. Ich wollte wissen, welche Missstände er konkret meint:

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1516019)
Wie beim Klimawandel, der Finanzkrise oder auch jetzt bei Corona, steckt in jeder Krise eine Möglichkeit für eine bessere Welt. Auch Corona deckt offensichtlich einige grobe Misstände auf. Meiner Meinung nach haben bereits viele Menschen dies erkannt und sind bereit für einen Wandel.

Falls das für alle außer mir offensichtlich war, tut es mir leid. Mir war nicht klar, was mit der angeblichen Bereitschaft vieler Menschen für einen Wandel zugunsten einer besseren Welt gemeint war.

Mir scheint, dass es zu allen diesen Punkten

• "bessere Welt"
• "Bereitschaft zum Wandel"
• "viele Menschen"

sehr unterschiedliche Meinungen gibt.

qbz 13.03.2020 09:21

Zitat:

Zitat von lyra82 (Beitrag 1516045)
So, so, die von mir genannten, aus meiner Sicht viel dramatischeren Probleme sind also nicht vergleichbar mit dem Coronavirus, sondern gehören unter "Freizeitunfälle und Sonstiges"!
Großartig! Das zeigt ja genau was ich meinte. :Huhu:

Na ja, der Unterschied besteht doch darin:

Die Krankenhäuser sind jetzt auf die zeitnahe optimale Versorgung mit Skiunfällen z.B. in den Alpenländern eingerichtet mit ihren Kapazitäten oder auf Autounfälle etc.

Bei der Epidemie könnte es hingegen wie in Wuhan zu einer Überlastung der Krankenhäuser und Intensivstationen kommen, d.h. sowohl die Corona-Patienten wie die anderen Patienten können dann eventuell nicht mehr optimal versorgt werden.
https://www.freitag.de/autoren/sebas...leben-oder-tod

Unsere auf Effizienz und Kostenersparnis getrimmten Krankenhäuser (bei Personal, Betten und Material) haben keine "Puffer" für eine solche Epidemie.

dasgehtschneller 13.03.2020 09:28

Ich hoffe auch dass man wenigstens teilweise zur Erkenntnis kommt dass Globalisierung kein Allheilmittel ist.

Hier in der Schweiz gehen selbst in den Krankenhäusern schon langsam die Schutzmasken und Desinfektionsmittel aus.
Ein Teil wird in China produziert und fällt komplett aus. Ein Teil sollte aus Deutschland kommen, wird aber von der deutschen Regierung festgehalten weil sie das Zeugs lieber selber brauchen.

Grade solche lebenswichtigen Cent Artikel könnte man auch im Inland produzieren oder zumindest einen Notfallplan haben um irgendwelche Fertigungslinien kurzfristig umzurüsten.
Vieles ist heutzutage auch schon so stark automatisiert dass der Preisunterschied zu China noch nicht mal mehr so gravierend sein dürfte wie auch schon.

Auch der "vorübergehende" Trend zu mehr Home Office ist durchaus sinnvoll und würde zu einer Entlastung der Umwelt, weniger Stau und überfülltem ÖV und in vielen Fällen auch zufriedeneren Arbeitnehmern führen.

qbz 13.03.2020 09:30

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1516048)
Nicht verfügbare Medikamente bei Generika gab es schon vor dem Auftreten der Epidemie, leider, in grösserem Umfang, seit längerer Zeit. Das sollte man jetzt nicht allein auf die Epidemie schieben.

Ich war selbst 2x betroffen für 1/2 Jahr, weil es in den Apotheken kein Candesartan mehr gab (Blutdrucksenker) und die Krankenkassen das viel teuere Original (Attacand in dem Fall), was im Internet noch erhältlich war, nicht bezahlten. Deswegen machte Spahn ein neues Gesetz, das die Kassen auch zur Übernahme verpflichten soll, weiss aber nicht, ob das jetzt schon komplett verabschiedet ist.

Hier noch 2 Links zur Bestätigung.
https://www.tagesschau.de/ausland/me...aesse-101.html

Und gesetzliche Änderungen für die Kostenübernahmen beschloss der Bundestag Anfang Februar, vorbereitet wurde das seit Herbst 2019.
https://www.tagesschau.de/ausland/me...aesse-103.html

Vicky 13.03.2020 09:33

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1516059)

Unsere auf Effizienz und Kostenersparnis getrimmten Krankenhäuser (bei Personal, Betten und Material) haben keine "Puffer" für eine solche Epidemie.

Genau das wurde auch Italien zum Verhängnis.

Ich kann mir vorstellen, dass wir nach dieser Gesundheitskrise über grundlegende Veränderungen in der Gesellschaft reden müssen. Jedoch müssen wir erst einmal diese Krise überstehen. Ich persönlich frage mich zum Beispiel, was ich als Einzelner tun kann.

Ich habe einen für die jetzige Situation total unwichtigen Schreibtisch-Job. Ich bin gesund und könnte helfen, wenn Not am Mann ist. Ich werde mich also informieren, welche Möglichkeiten mir da zur Verfügung stehen, ohne dass ich meinen Job verliere und in weitere wirtschaftliche Not gerate...

Vielleicht wäre es eine Idee für den einen oder anderen, mal zu schauen, wo man JETZT einfach mal mit anpacken kann.


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