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aequitas 16.10.2020 14:26

Falls noch nicht geschehen, empfehle ich die gestrige Sendung von Maybrit Illner anzuschauen. So stelle ich mir eine progressive und pragmatische Diskussion zum Umgang mit Corona vor. U.a. Mit Ramelow (MP Tühringen), Schwesig (MP M-V), Schmidt-Chanasit (Virologe), Gottschalk (Leiter GA Ffm), Johna (Marburger Bund) und Kretschmann (Hotelier).

U.a. wird dabei auch die kindlich-pädagogische Rechnung von Merkel kritisiert und für einen pragmatischen Umgang / Risikoabschätzung mit Corona geworben sowie für eine Um-/Durchsetzung der bisherigen sinnvollen (!) Maßnahmen.

MattF 16.10.2020 14:32

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1558590)
Das ist ein wichtiger Aspekt, danke.

Der andere ist, daß zwar der Grund für die 50 in der Kapazität der Gesundheitsämter liegt, aber der mediale Eindruck ist, was bei vielen ankommt: es gibt über 50 Infizeirte je 100.000, und deshalb steigt die Wahrscheinlichkeit, sich unterwegs zu infizieren, plötzlich stark an, Stichwort "Risikogebiet".

Wie würdest du die Ampelfarbe für die Situation wählen? Rosa, damit sich niemand zu stark erschrocken fühlt, dass das Risiko steigt?


Egal wo die 50 herkommen die Gesundheitsämter müssen denen hinterher laufen und auch wenn es im Frühjahr nur 17 gewesen wären, die Zahlen steigen bei seit Wochen gleichen Tests. Also habe ich eine steigenden Epidemie Entwicklung, so einfach ist das und die fang ich nur ein wenn die Leute freiwillig oder gezwungener Massen ihr Verhalten sinnvoll ändern.

Und die Zahl der falsch positiven liegt bei 0.1-0.2%

keko# 16.10.2020 14:50

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1558590)
..
Der andere ist, daß zwar der Grund für die 50 in der Kapazität der Gesundheitsämter liegt, aber der mediale Eindruck ist, was bei vielen ankommt: es gibt über 50 Infizeirte je 100.000, und deshalb steigt die Wahrscheinlichkeit, sich unterwegs zu infizieren, plötzlich stark an, Stichwort "Risikogebiet". ..

Wenn 50 aus den Gesundheitsämtern kommt, weil sie diese Zahl noch beherrschen können, dann wird man früher oder später die Nachverfolgung aufgeben müssen. Denn die Ausbreitung richtet sich nicht nach einer Zahl, sondern wir müssen uns an Corona und dessen Verbreitung anpassen.

Meine älteste Tochter hat mir heute einen Artikel aus Frankreich geschickt, in dem fast bewundernd gefragt wird, wie diese Deutschen das bloß so gut machen. Man kommt in dem Artikel zu dem Ergebnis, dass die Franzosen eine Vorgabe aus der Politik nicht immer gleich so ernst nehmen, die Deutschen das aber als Befehl ansehen und diszipliniert verfolgen. Im Falle von Corona sei dies der entscheidende Vorteil.

qbz 16.10.2020 15:07

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1558599)
Wenn 50 aus den Gesundheitsämtern kommt, weil sie diese Zahl noch beherrschen können, dann wird man früher oder später die Nachverfolgung aufgeben müssen. Denn die Ausbreitung richtet sich nicht nach einer Zahl, sondern wir müssen uns an Corona und dessen Verbreitung anpassen.

Meine älteste Tochter hat mir heute einen Artikel aus Frankreich geschickt, in dem fast bewundernd gefragt wird, wie diese Deutschen das bloß so gut machen. Man kommt in dem Artikel zu dem Ergebnis, dass die Franzosen eine Vorgabe aus der Politik nicht immer gleich so ernst nehmen, die Deutschen das aber als Befehl ansehen und diszipliniert verfolgen. Im Falle von Corona sei dies der entscheidende Vorteil.

Im Vergleich zu Schweden scheint die deutsche Bevölkerung aber auch eine geringere Compliance gegenüber Anweisungen des Gesundheitsamtes zu haben, stellt z.B. Ramelow im Gespräch mit dem schwedischen Botschafter fest. ;-)

"Ich habe am Dienstag einen Tag mit dem schwedischen Botschafter verbracht und mir erklären lassen, wie es in Schweden funktioniert. Es gibt einen erstaunlichen Unterschied. In Schweden wird das, was die Volksgesundheitsbehörde empfiehlt, als Anweisung verstanden. Bei uns überlegt man sich, ob man es einhält oder nicht, und schreit ansonsten immer gleich nach Strafe. Die Leute müssen begreifen, dass es um ihre Gesundheit und die Gesundheit ihrer Nachbarn geht. Ich möchte daher, dass Leute sich von sich aus melden. Ich möchte eine Kultur, die es den Leuten ermöglicht, das zu tun, und sie muss so niedrigschwellig sein, dass es funktioniert."

https://taz.de/Bodo-Ramelow-zum-Coronagipfel/!5721456/

Würde man sich in DE diszipliniert an die Infektionsschutzverordnung halten, gäbe es nicht den aktuellen Anstieg.

Helios 16.10.2020 16:29

schaun wir übern Teich:

In Ami-Land läuft bereits die 3. Welle - total klassisch nach Elliot-Wave.
Die haben in den daily Charts higher High's und higher Low's - also einen Trendkanal nach oben - die 2. Welle hatte ungefähr die doppelte Höhe der 1. Welle.

Der Anstieg der derzeit laufenden 3. Welle wird vom Wahlkampfgetöse überschallt, sodass sie nach meiner Auffassung gar nicht als Gefahr wahr genommen wird.
Eine Monster-Welle mit 3 bis 4 fachen Infektionszahlen ist wahrscheinlich, weil es derzeit auf der Ignorierliste der verantwortlichen Protagonisten ist.

wie schaut's bei uns aus??

wir sind in der 2. Welle, derzeit wurde das High der 1. Welle überschritten - wie immer hängen wir den Ami's hinterher.

Schwarzfahrer 16.10.2020 16:31

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1558595)
Wie würdest du die Ampelfarbe für die Situation wählen? Rosa, damit sich niemand zu stark erschrocken fühlt, dass das Risiko steigt?

Ich bin farbenblind :Cheese: , für mich ist rot und ähnliche Töne eh kaum von Grün zu unterscheiden, daher haben so Farbenspiele und Ampeln für mich wenig Gefühlswert; zu rosa assoziiere ich eine heile schöne Mädchenwelt, passt auf keinen Fall. Ich würde auf jeden Fall unnötige Angst vermeiden, und eher in Richtung sinnvolle, Situationsbezogene Vorsicht und Umsicht argumentieren, um vor allem Risikopersonen nicht unnötig zu gefährden, und die Virusausbreitung in Grenzen zu halten. also von mir aus lass es gelb werden, nachdem im Sommer eindeutig alles grün war für mich. Eine Gefährdung der großen Masse der Bevölkerung sehe ich weiterhin (noch) nicht in absehbarer Zukunft.
Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1558595)
Egal wo die 50 herkommen die Gesundheitsämter müssen denen hinterher laufen und auch wenn es im Frühjahr nur 17 gewesen wären, die Zahlen steigen bei seit Wochen gleichen Tests. Also habe ich eine steigenden Epidemie Entwicklung, so einfach ist das und die fang ich nur ein wenn die Leute freiwillig oder gezwungener Massen ihr Verhalten sinnvoll ändern.

Dem Satz kann ich zustimmen, aber das Problem ist die Definition von "sinnvoll ändern", das sich aus dem Ziel ergibt, das ich verfolgen würde (und das sich von Deinem vermutlich stark unterscheidet). Das zu verfolgende Ziel sollte wege der großen Diskrepanzen nicht die Regierung allein für die ganze Gesellschaft beschließen, sondern es sollte aus einer gesellschaftlichen und parlamentarischen Debatte hervorgehen. Schließlich bedingt das gesetzte Ziel das Ausmaß an Einschränkungen, mit allen Nebenwirkungen, die Akzeptanz, und das (objektive wie subjektiv empfundene) Verhältnis zum erwarteten Nutzen spielt da eine große Rolle.

Schwarzfahrer 16.10.2020 16:33

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1558599)
Wenn 50 aus den Gesundheitsämtern kommt, weil sie diese Zahl noch beherrschen können, dann wird man früher oder später die Nachverfolgung aufgeben müssen. Denn die Ausbreitung richtet sich nicht nach einer Zahl, sondern wir müssen uns an Corona und dessen Verbreitung anpassen.

So ähnlich scheint auch das Argument des Amtsarztes aus Berlin zu sein, der gestern interviewt wurde. Ich teile seine Ansichten in den meisten Punkten.

keko# 16.10.2020 17:01

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1558603)
...
Würde man sich in DE diszipliniert an die Infektionsschutzverordnung halten, gäbe es nicht den aktuellen Anstieg.

Wie gesagt, ich vermute, das ist zum größten Teil der Jahreszeit geschuldet. Auch glaube ich, dass man an einen gewissen Teil der Menschen einfach nicht rankommt und dies akzeptieren bzw. mit einrechnen muss. Es gibt auch Menschen, die setzen sich heute noch betrunken ins Auto und fahren.


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