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-- Wenn sich jemand nicht impfen lassen möchte, respektiere ich das. Ich mache mir Sorgen um seine Gesundheit, weil die Impfung mit hoher Wahrscheinlichkeit vor schweren Krankheitsverläufen schützt. Aber wenn jemand nicht will, dann ist das eben so. Es gibt sinnvolle Alternativen zur Impfung, zum Beispiel Kontaktbeschränkungen und Masken. Im Vordergrund bei der Impfdebatte stand für mich etwas anderes: Nämlich die Erfahrung einer ersten, intensiven Fake-News Kampagne von einem Ausmaß, das für mich neu war. Neu war für mich auch die Eigendynamik, die sich unter den Anhängern der Falschbehauptungen entwickelte, etwa, Corona sei eine Erfindung, die Grundrechte stünden vor ihrer Abschaffung, die Menschen gingen via Impfung in die genetische Umprogrammierung und so weiter. Die Bösartigkeit dieser Auseinandersetzung hat mich erschreckt. Ich habe Freunde verloren, die sich auf einer Mission wähnten, in Notwehr gegen die fehlgeleitete Gesellschaft vorgehen zu müssen. Demokratie lebt von der Auseinandersetzung. Hier war aber keine Auseinandersetzung mehr möglich. Kaum wurde das Thema angeschnitten, wurde ich eine Stunde lang mit absolutem Bullshit überschüttet. Zur Sorge um die Gesundheit und das Leben der Menschen gesellte sich daher die Sorge um unsere Demokratie und unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt. |
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Relevanter würde ich hier die "Kontagiösenquote im öffentlichen Raum" sehen. Aber wie gehabt, gestorben sind vor allem die Alten (85% Ü70). Unter der genannten Annahme, die Impfung schützt zuverlässig vor schweren Verläufen (auch die "mit" Corona Verstorbenen, die ja in den genannten 170 000 enthalten sind), hätte eine höherer Impfquote in dieser Gruppe womöglich tatsächlich das ein oder andere Leben um ein paar Jahre verlängert. Abhängig auch davon, wie hoch die Quote in dieser Gruppe war oder ist. Zusätzlich entscheidend sicherlich die Eigenschutzmaßnahmen in dieser Gruppe. Die Impfquote unter den Jungen und wenig Vulnerablen sehe ich hier als eher sehr wenig ausschlaggebend. Wie es aussieht und ja auch immer angekündigt wurde, hat und hätte eine Durchseuchung sowieso immer stattgefunden. sprich nahezu jeder wäre früher oder später mit dem Virus in Kontakt gekommen, also auch die 170 000 Verstorbenen (sofern sie vorher nicht "ohne" Corona verstorben wären). |
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"Erschreckend" war und ist für mich in diesem Zusammenhang die extreme Polarisierung und Kurzsichtigkeit. Offenbar scheint es, und dies gilt wohl ebenso für andere gesellschaftlich relevante Themen, nur zwei völlig entgegengesetzte Lager geben "zu dürfen", in eines von denen jeder Diskutant schnellstmöglich einzuordnen ist. Kommunikation und Verständnis der individuellen Gesprächspartner wird durch pauschale Plakatierung und aggressive Diffamierung ersetzt. Insofern teile ich die Sorge um die offene Gesellschaft, deren Zusammenhalt, sowie den dafür nötigen besonnenen Diskurs. |
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Ich weiß nicht. Manch einen hat man nicht mehr wieder erkannt. |
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Deutlich lauter waren leider die extrem intoleranten, aggressiven Stimmen gegen jeden, der sich gegen eine Impfung entschied, bis hin zum Opfergehabe eines Montgomery ("Tyrannei der Ungeimpften"). Zitat:
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Ich fand es persönlich allerdings sehr angenehm, daß in meinem Bekanntenkreis praktisch keiner sich über den Impfstatus des anderen groß Gedanken gemacht hat (obwohl die meisten die Impfung für viel wichtiger hielten, als ich). Besonders geschätzt habe ich die Ärzte an der Uniklinik Heidelberg, die im Umfeld meiner Herz-OP kein Wort über Corona-Impfung verloren, sondern es offensichtlich als meine Privatangelegenheit ansahen. Ganz anders als Erfahrungen anderer, denen z.T. eine OP ohne Corona-Impfung verweigert wurde. Zitat:
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Aber immerhin sind wir jetzt auch da angekommen - manchmal braucht DE halt ein wenig länger ;-) - von daher: alles gut! :Blumen: |
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