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merz 05.07.2021 22:04

Ick fühl mir bedroht:

„Wir werden alles tun, um mit Viren zu leben."
(Kanzlerkandidat, Deutschland, frühe 20ziger Jahre)

https://twitter.com/Westpol/status/1...370006016?s=20

m.

LidlRacer 06.07.2021 09:27

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1609825)
Und wie wäre es, wenn die Leute von Agora gar kein Problem damit hätten, dass Baerbock sich bei ihnen informiert und auf dieser Basis etwas Kompetentes schreibt, statt auf einem Fachgebiet, dass nicht ihres ist, sich irgendwas Inkompetentes aus den Fingern zu saugen?

Das schiene mir gar nicht so unwahrscheinlich (vielleicht waren sie sogar aktiv beteiligt?), aber ich habe noch keine Stellungnahme von Agora gesehen.

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1609837)
Ohne Experte für Urheberrecht zu sein, erscheint es mir unwahrscheinlich, dass es hier ein echtes Problem gibt.
Außer natürlich in der öffentlichen Wahrnehmung, was natürlich das Ziel hinter dieser Kampagne ist.

Ich bin so frei und poste die vollständige Stellungnahme von Agora Energiewende:

"Agora-Direktor zur Übernahme des Gedankens der „Carbon Contract for Difference“ von A. Baerbock
05. JULI 2021
Stellungnahme von Dr. Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende, zu der Übernahme des Gedankens der „Carbon Contract for Difference“ aus der Agora-Studie „Klimaneutrale Industrie“ durch Annalena Baerbock in ihrem Buch „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern“:
"Es ist die Aufgabe eines Thinktanks wie Agora Energiewende, Ideen aus der Wissenschaft so aufzubereiten und weiterzuentwickeln, dass sie in der Politik diffundieren können. Es ist daher keinesfalls ein „Plagiat“, sondern vielmehr gerade in unserem Interesse, dass Politikerinnen und Politiker unsere Arbeit und Konzepte wie in diesem Fall "Carbon Contracts for Difference" aufgreifen.

Carbon Contracts for Difference (CCfDs) sind eine Idee, die schon länger diskutiert wird, und insofern auch nichts, was Agora erfunden hat oder hierfür ein Urheberrecht beanspruchen würde. Die Idee wurde schon eine Weile in der Wissenschaft diskutiert – in unserer Studie von 2019 „Klimaneutrale Industrie“ verweisen wir im Literaturverzeichnis auf die einschlägige Literatur etwa vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung aus 2017 oder dem ersten Artikel hierzu von der University of Oxford aus dem Jahr 2005.

Die Idee wurde seither von der Politik vielfach aufgegriffen. So ist sie nicht nur im Buch von Annalena Baerbock, sondern auch im Wahlprogramm von CDU und CSU zur Bundestagswahl 2021 enthalten („Wir sehen zudem in Carbon Contracts for Difference ein wichtiges Instrument, um unsere Unternehmen beim Klimaschutz zu unterstützen“, siehe CDU/CSU: "Das Programm für Stabilität und Erneuerung" Seite 42), wird von dem SPD-Vorsitzenden Norbert Walter-Borjans propagiert ("Wir sollten deshalb auch darüber nachdenken, über sogenannte „Carbon Contracts for Difference“ bestimmten Unternehmen für eingeschränkte Zeiträume einen stabilen CO₂-Preis zu garantieren. So lassen sich Investitionsrisiken einschätzen, und so entsteht Planungssicherheit.", siehe https://www.spd.de/aktuelles/detail/...en/26/10/2020/) und ist auch Teil des Klimaschutz-Sofortprogramms, das die Bundesregierung vor zwei Wochen verabschiedet hat. Es genießt zudem breite Unterstützung in der Industrie, wie etwa vom Verband der Chemischen Industrie und der Wirtschaftsvereinigung Stahl.

Insofern ist auch die wörtliche Übernahme des Konzepts aus unserer Studie durch Frau Baerbock nicht nur kein Plagiat. Vielmehr freut es uns, dass die Idee der „Carbon Contracts for Difference“ augenscheinlich von allen drei Kanzlerkandidat:innen grundsätzlich befürwortet wird.

Es ist jetzt zentral, diese und viele andere klimapolitischen Instrumente zur Erreichung der Klimaneutralität 2045 und der neuen Klimaziele 2030 breit öffentlich zu diskutieren – denn hier liegt noch eine riesige Herausforderung vor der Politik und das sollte die eigentliche Aufgabe des Wahlkampfs sein."
"
https://www.agora-energiewende.de/pr...von-a-baerbock

:) :Huhu:

tandem65 06.07.2021 09:45

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1609919)
"[i]Agora-Direktor zur Übernahme des Gedankens der „Carbon Contract for Difference“ von A. Baerbock
05. JULI 2021

Systemhure!:Lachanfall:

Weißer Hirsch 06.07.2021 09:56

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1609919)
Ich bin so frei und poste die vollständige Stellungnahme von Agora

:) :Huhu:

Ist doch super. Muss das Buch auch an dieser Stelle nicht geschwärzt werden.

Wieso hast Du eigentlich eine Quelle angegeben? ;-)

LidlRacer 06.07.2021 10:15

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1609886)
Auch dieser Artikel erschien in der TAZ:
https://taz.de/Vorwuerfe-gegen-Annal...rbock/!5782076

Offenbar gibt es nicht DIE TAZ, sondern sehr unterschiedliche Kommentatoren.

Ergänzend zu den Pro und Contra Baerbock-Kommentaren in der TAZ:

Contra kommt von einer freien Autorin, die offenbar schon länger eine irrationale Baerbock-Phobie hat.

Pro vom Leiter des Parlamentsbüro der TAZ.

Was wiegt schwerer?

Hafu 06.07.2021 10:23

Zitat:

Zitat von Weißer Hirsch (Beitrag 1609923)
Ist doch super. Muss das Buch auch an dieser Stelle nicht geschwärzt werden.

Wieso hast Du eigentlich eine Quelle angegeben? ;-)

Das Buch muss an keiner Stelle geschwärzt werden, weil bisher meines Wissens noch niemand, von dem Gedanken bzw. ein paar Zeilen für das Buch übernommen wurde, sich diesbezüglich beschwert hat.
Die Twitter-Stellungnahme von Trittin und Maja Göpel hatte ich vor ein paar Tagen ja schon verlinkt/ zitiert.

Allerdings verstehe ich, als jemand der die deutsche Sprache liebt, und der sich selbst Mühe gibt, gefällig zu formulieren schon auch, dass es einen gewissen Unterschied macht, ob man eine Passage wortwörtlich per Copy und paste übernimmt, oder ob man nur ein Argument oder Gedanken inhaltlich übernimmt und sich beim Schreiben die Mühe macht, eigene Worte und eine eigene Formulierung zu benutzen.

Wenn ich hier im Forum Copy-and-paste benutze, dann verwende ich auch Quote-Klammern und hinterlege die Quelle als Link. Das funktioniert hier zum Glück, dank HTML-Funktionalität auch ohne Störung des Leseflusses, anders als in einem Buch, wo es keine Hypelinks gibt und man Anführungszeichen und Schlusszeichen benutzen müsste, hochgestellte Ziffern und ein Fußnotenverzeichnis am Seitenende für sauberes wörtliches Zitieren.
Bevor ich in einem (nicht-wissenschaftlichen) Text mit derartigen, den Lesefluss massiv behindernden Krücken arbeiten würde, würde ich höchstwahrscheinlich versetzt in die Rolle eines Autors lieber die Passagen leicht umformulieren, so dass sie nicht mehr auf Anhieb nach Copy-and-Paste aussehen.

Baerbock bzw. ihr Ghost-Writer hat diesen Weg ja erkennbar bei einigen Plagiats- assagen, die eindeutig umformuliert waren, gewählt, bei einigen eben nicht. Vielleicht kann sie (oder ihr Ghost-Writer) nicht so gut selbst formulieren, oder war zu faul dafür oder hatte zu wenig Zeit. Kann ich nicht beurteilen. Und halte es auch nicht für so wichtig. Einen kleinen Vorwurf kann man ihr (bzw. ihrem Co-Autor) daher durchaus machen, aber ganz sicher keine Aneinanderkettung von z.T. stündlichen "Breaking-News" im Verlauf mehrerer Tage, wie es Bild.de glaubte ausschlachten zu müssen.

Ein guter Politiker muss IMHO nicht unbedingt ein guter Autor sein. Nach landläufiger Meinung muss ein Politiker, der demokratisch gewählt werden will zumindest ein guter Redner sein, aber in den letzten 16 Jahren wurden wir trotzdem i.d.R. gar nicht so schlecht von einer Kanzlerin regiert, die eine ausgesprochen schlechte Rednerin ist, also gilt selbst dieser Satz nur mit Einschränkungen.

TobiBi 06.07.2021 10:28

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1609813)
Die Taktik, einfach mal nichts zu machen kann Laschet unmöglich bis September durchhalten und mit jeder Äußerung in der Öffentlichkeit, mit jedem Rededuell werden die Zweifel daran wachsen, ob man ihm wirklich ernsthaft das Kanzleramt anvertrauen will.

Frau Merkel war mit dieser Taktik bei vielen Wahlen sehr erfolgreich....

Weißer Hirsch 06.07.2021 10:41

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1609925)
Ergänzend zu den Pro und Contra Baerbock-Kommentaren in der TAZ:

Contra kommt von einer freien Autorin, die offenbar schon länger eine irrationale Baerbock-Phobie hat.

Pro vom Leiter des Parlamentsbüro der TAZ.

Was wiegt schwerer?

Nicht dein Ernst? Der Sinn unterschiedliche Meinungen anzubilden ist doch, dass sich jeder seine eigenes Urteil bilden kann. Was soll da schwerer wiegen? Es geht bei diesem Stil im Journalismus eben genau nicht um richtig und falsch (leicht und schwer), sondern beide Seiten einer Medaille zu beleuchten.

Wenn, wie es bei Dir der Fall zu sein scheint, das Urteil schon vor dem Lesen feststeht, kann der Artikel danach natürlich nur in die Kategorie gut (passt in mein Weltbild) und schlecht (er tut es eben nicht) eingeordnet werden.


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