triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Material: Bike (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=45)
-   -   Tubeless Ja oder Nein (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=47522)

slo-down 31.12.2019 09:55

Tubeless Ja oder Nein
 
Hallo Leute,

schönes altes Jahr noch :)
Eins Vornweg, ich möchte hier keinen Streit vom Zaun brechen, ich stehe aber gerade vor der Entscheidung meine Räder auf Tubeless umzurüsten.

Einerseits finde ich dass schon super, andererseits frag ich mich halt ob das auch im Training und WK zu "super" ist.

Könnt Ihr mir eure Erfahrungswerte bitte schildern ?
Auf Lanzarote dieses Jahr, hatte ich nach einem Abflug einen kleinen Schleicher, habt mich die letzten 20 KM aber nicht mehr behindert.

Dass wäre mir mit Tubeless und der Milch wahrscheinlich nicht passiert.
Ich muss auch sagen, ich musste im WK oder mitten im Training vielleicht zwei mal den Schlauch wechseln.

ironshaky 31.12.2019 10:18

Tubeless Erfahrungen gibt in beide Richtungen: Pro-Contra.
Dabei gibt es viele Komponenten zu berücksichtigen, was eine pauschale Aussage schwierig macht. Reifen, Felgen, Dichtmilch sind einfach zu verschieden.
Meine Erfahrungen:
MTB 29 Zoll - fahre ich mit Schlauch. Meine Kombination aus Conti/Schwalbe Reifen mit Dichtmilch von Finish Line auf DT Systemlaufrädern geht gar nicht. Egal was ich mache, es gibt nur eine riesen Sauerei und ist nicht dicht. Aufpumpen nur mit Kompressor möglich.
Crosser - fahre ich tubeless. Schwalbe G-One auf DT Laufrädern mit Finish Line und Stans Dichtmilch funktioniert super. System dichtet bei Schaden schnell ab und lässt sich problemlos bei der Montage mit der Fußpumpe aufpumpen.
Rennrad - fahre ich mit Schlauch. Reifenbreite 23 oder 25, Druck zwischen 7 und 8 Bar. In allen Versuchen habe ich noch keine funktionierende Dichtmilch für die hohen Reifendrücke gefunden. Contireifen gehen aus meiner Sicht sowieso eher schwierig. Auch beim Schwalbe kriege ich eine Abdichtung erst unter 4 Bar und wenn ich dann nachpumpe, verliert der Reifen wieder Luft, zwar langsam aber es bleibt ein Schleicher. Deshalb wechsle ich wieder lieber den Schlauch und weiter geht es.

sybenwurz 31.12.2019 10:53

Ich hab mich, nach positiven Erfahrungen mit (serienmässig) Tubeless an einem MTB dazu hinreissen lassen, es an nem andern auch umzurüsten, vorne gehts, hinten trotz aller Anstrengungen (mit dementsprechender Sauerei, sobald die Milch einmal drin ist/war, ists einfach nur pain in the ass.
Die Luft entweicht schneller als mitm Latexschlauch und das ist unterwegs teilweise echt ätzend, mit irgendsoner Taschenpumpe nachzupumpen.

Am Rennrad generell nein. Der Druck ist einfach zu hoch unds Volumen zu klein.
Aufgrund des quasi eingebauten Schleichers am MTB bzw. den Nachbesserungsversuchen da hab ich den Eindruck gewonnen, dass die Schlonze gar nicht lang flüssig ist, sondern bald (will heissen in Tagen mehr denn Wochen) in eher gelartigen/dickflüssigen Zustand übergeht.
Das schwappt also nicht im Reifen umher, sondern verteilt sich einmal rundum und dickt dann ein und ist dann halt da, wo es ist.
Mag somit helfen, wenns genau dort ne Beschädigung gibt, irgendein Dorn an der Reifenflanke (oder wie bei ner Freundin, wo Felskontakt den Reifen seitlich angeritzt hat, so dass die Faden rausguckten, es war aber noch kein Riss drin) wird aber halt nicht mehr abgedichtet.
Also so sehr ich das Tubeless mag, wenns dann tatsächlich funktioniert (in erster Linie den Druck hält, obs Platten abdichtet, weiss man ja nicht), so geht mir die Sauerei aufn Senkel, wenns nicht funktioniert.

Walli 31.12.2019 11:53

Tubeless generell am Crosser Gravel und MTB weil da kein großer Druck im Reifen ist
Funktioniert super bis 30mm breite Reifen
Alles was drunter ist also Rennrad und TT ist Tubeless fürn Arsch
Hab schon ein paar mal das Problem gehabt das alles dicht war wenn ich aber mal fahren wollte musste ich etwas Luft nach pumpen und schon war der Reifen wieder undicht
Das hat mich so genervt das ich alles was mit Tubeless am RR zu tun hatte wieder verkauft habe und zurück zu meinen geliebten Tubular LRS gewechselt bin
Hab mir zwei Satz bauen lassen nach meinen Wünschen
Jetzt ist wieder alles gut
Wünsche allen einen guten Rutsch ins neue Jahr :Blumen: :bussi:

Nepumuk 31.12.2019 11:55

Würde eher sagen nein. Hab einen Mavic-Tubeless-Reifensatz auf meinen neuen Renner gehabt. Vorne ist es gut, der Hinterreifen ist einfach nicht dicht zu bekommen trotz Milch nachfüllen. Druckverlust is 1 bar pro Tag, da ist bei jeder Ausfahrt pumpen angesagt. Einen Vorteil zu einem normalen Reifen mit Schlauch ich nicht erfahren, von daher lass ich's sein.

Shangri-La 31.12.2019 11:57

Hmm, bei mir im MTB Reifen bleibt das Zeugs auch nach Monaten flüssig und die Reifen muss ich ca 1x pro Woche nach pumpen. Ich fahre aber auch nur 1,4 bar in den Reifen. Mittlerweile sogar mit so ner Dichtwurst (Maxxsalami) drin - ohne Probleme. Beim Crosser oder gar RR fahre ich weiterhin mit Schläuchen, vor allem auch, weil man hier so eine Wurst im Notfall nicht nutzen kann und dann die Sauerei mit der Milch hat.

airsnake 31.12.2019 12:30

Interessant wie unterschiedlich die Erfahrungen so sind. Ich fahre MTB, Crosser und am RR tubeless ohne Problem. Alles dicht und mit dem daraus resultierende niedrigerem Druck auch komfortabel.

badenonkel28 31.12.2019 12:54

Als ich mein neues Rad gekauft habe, habe ich darauf nicht geachtet.
Zu Hause wollte ich den Schlauch wechseln und habe dort erst festgestellt, dass ich gar keinen Stau habe.ich hatte keinerlei Probleme mit dem System.Als ich mein neues Rad gekauft habe, habe ich darauf nicht geachtet
Ich habe mich erst nach meinem ersten Wettkampf schlau gemacht und habe dann gelesen, dass man Dichtmilch braucht. somit bin ich den ersten Wettkampf ohne Dichtmilch gefahren und ich habe keine Probleme gehabt.
Zu Hause fahre ich das Rad auf der Rolle und habe bis jetzt keine Dichtmilch eingefüllt. Das Vorderrad muss ich alle sechs Wochen wieder mit Luft befüllen.
Zu den nächsten Wettkämpfen werde ich sicher Dichtmilch einfüllen und dann schauen was passiert.

365d 31.12.2019 12:57

Ja.
Fahre am RR und TT problemlos tubeless.

Felgen: DT Swiss PRC (RR) und ARC (TT)
Reifen: Conti 5000 TL oder Schwalbe Pro One.
23 oder 25mm.
Milch wird stressfrei mit Mikit gemanaged, Milch: Schwalbe DocBlue.

Auf den neuen Campy WTO wird ab Januar auch TL eingesetzt.

EDIT: kommt immer aufs Material drauf an. Letzthin bei Swissside versucht einen Pro One TT aufzuziehen, alles andere als erfolgreich. Die Flanke des Reifens war zu schwach und hat keine genügende Abdichtung ohne Milch erzeugt. Da das Laufrad ohnehin für Wochen nicht gefahren wurde den Versuch abgebrochen, weil bis zur Verwendung ohnehin wieder keine Luft mehr drin wäre und alles wieder von vorne beginnt. Also auf später verschoben. Freue mich aktuell nicht grad auf den zweiten Versuch.

Körbel 31.12.2019 16:00

Zitat:

Zitat von ironshaky (Beitrag 1502634)
MTB 29 Zoll - fahre ich mit Schlauch. Meine Kombination aus Conti/Schwalbe Reifen mit Dichtmilch von Finish Line auf DT Systemlaufrädern geht gar nicht. Egal was ich mache, es gibt nur eine riesen Sauerei und ist nicht dicht. Aufpumpen nur mit Kompressor möglich.

Wechsle mal zu Maxxis-Reifen.
Fahre ich seit Jahren auf verschiedensten Felgen, mit verschiedensten Fabrikaten von Dichtmilch, alle dicht.
Beste Dichtmilch für mich "Joe's Sealant"!

Nur bei der Neumontage brauch ich den Kompressor.

Neulich erst wieder ein kleines Loch im HR gehabt, zuhause erst gemerkt.
Milch abgewischt, Luft kontrolliert, hat nicht einmal 0,1 bar gefehlt.

Meiestro 01.01.2020 12:49

Am Rennrad würde ich auch eher beim klassischen Schlauch bleiben.

Tilly 01.01.2020 12:55

Moin moin,
ich habe mir fürs TT jetzt die Conti 5000 TL bestellt.
Werde berichten wie es läuft.
Vor 2 Jahren mal Schlappen von Vittoria probiert und war nicht zufrieden.

Tilly

365d 01.01.2020 14:44

Zitat:

Zitat von Tilly (Beitrag 1502732)
Moin moin,
ich habe mir fürs TT jetzt die Conti 5000 TL bestellt.
Werde berichten wie es läuft.
Vor 2 Jahren mal Schlappen von Vittoria probiert und war nicht zufrieden.

Tilly

Die neuen Corsa Graphene 2.0 TL seien angeblich schwer in Ordnung und sollte man mal testen ;)

slo-down 01.01.2020 15:12

Vielen lieben Dank für den reichlichen Input.
Ich habe mich jetzt dazu entschieden weiterhin mit Schlauch zu fahren.

Gibts hier ne Empfehlung bezüglich Latexschläuche und Reifen ? Was ist eine denn aktuell ne gute Kombi.

Ich bin bisher immer Die Conti 4000S gefahren !

bubueye 01.01.2020 17:55

Wenns n Latex Schlauch sein soll, da gibt es die von Vittoria, da können die Ventile raus geschraubt und eine Ventilverlängerung rein geschraubt werden.

wieczorek 02.01.2020 21:46

Baue ich in der Bude regelmässig (allerdings hauptsächlich 28mm) und würde ich selbst fahren, wären meine Räder tauglich. Je breiter Felge und Reifen, desto besser geht es.

Ist sehr abhängig von Felge / Reifen und Vorbereitung:
Ich klebe DT Swiss Felgenband doppelt und eigentlich zu breit in die Felge. das meiste Felgenband ist nicht für mehr als 5 Bar ausgelegt, also muss man es doppelt legen. Dann sparen die Meisten an der Breite, es sollte sich bis in die Biegung der Felge aussen legen. Dann rutscht der Reifen einerseits gut in seine vorgesehene Position und anderseits geht nichts nach innen verloren. Bei den meisten Problemen, geht der Druck nach innen weg, die Kombination Reifen (wenn TL vorgesehen vom Hersteller) und Latex Dichtmittel ist recht dicht.

bei mir spielt es keine Rolle ob Vittoria TL oder Conti 5000TL oder Schwalbe Pro One (der mit Schlauch sowieso kein besonders guter Reifen ist). alle lassen sich gut montieren, halten dicht und laufen seidenweich.
aber Conti z.B. hat beim 5000er Reifen an Breite gespart, oder vielmehr die Breite zurück zum vorgesehenen Mass geholt. Conti waren immer deutlich breiter als angeschrieben, jetzt sind sie wieder so wie an der Packung steht. Conti TL geht gut ab 28mm während Vittoria und Schwalbe schon ab 25mm gut funktionieren. ABER in der realen Welt sind dann bei aktuellen Felgen die 25er Vittoria und Schwalbe nur minimal schmaler als die 28er Conti.

CHA23 03.01.2020 15:56

Ich habe einen Komplettsatz von Mavic Pro Carbon gekauft bei dem die passenden Mavic-Reifen (25mm) schon vormontiert sind. Die beigelegte Dichtmilch habe ich eingefüllt, mit Standpumpe aufgepumpt, fertig.
Läuft seit April/Mai (ca. 2.000 km) super problemlos und fährt sich extrem gut. Ich kann in diesem Fall nur positives berichten. Für das Frühjahr habe ich mir nach dieser positiven Erfahrung nun vorgenommen meine Enve-Felgen mit Conti 5000 TL umzurüsten. Nachdem was ich hier lese, könnte es spannend werden.

Hafu 03.01.2020 17:23

Bei meinem Lieblingslaufradsatz, den ich seit Ende 2018 Tubeless mit Schwalbe Pro One gefahren bin, hatte ich jetzt vor zwei Wochen die erste Panne. Ca. 3000km dürfte der Laufradsatz bis dahin pannenfrei absolviert haben.

Bin über irgendeinen großen spitzen Gegenstand drübergefahren und hatte dann ein Pfeifen vernommen. Dachte dann beim Weiterfahren hoffnungsvoll, dass sich das Loch durch die Pannenmilch hoffentlich bald wieder verschließen würde, da ich keine Lust auf reparieren hatte (bei knapp über 0° Außentemperatur).

Leider war der Reifen dann nach weiteren 500m unfahrbar platt. Wenn ich das Loch nach unten und den Reifen leicht schräg hielt, so dass sich die Pannenmilch dort sammelte hörte er bei rund 1,5bar Druck trotzdem zu pfeifen auf, so dass ich glaubte, dass mit ein paar Tricks die Pannenmilch doch noch ihren Dienst tun würde. Mit 2,5 bis 3 bar wäre der Reifen ja durchaus für den restlichen Heimweg noch fahrbar gewesen.

Aber jedesmal bei weiterem Nachpumpen drückte es den entstandenen Latexpfropf wieder aus dem Cut, so dass ich mit diversem Rumprobieren doch gut 20 Minuten in der Kälte vertändelte, ich mich schließlich doch entschloss, den Ersatzschlauch aus der Werkzeugtasche zu nehmen, das TL-Ventil rauszuschrauben und den Schlauch einzusetzen. War nicht ganz so einfach wie ein normaler Schlauchwechsel, weil der TL-Reifen nach 14 Monaten ganz gut mit der Felge verklebt war und erst rundrum mit Reifenheber und Fingerkraft gelöst werden musste.
Als der Ersatzreifen eingezogen war und ich ihn aufpumpen wollte, musste ich feststellen, dass dieser (vielleicht durch den langen Transport in der Werkzeugtasche?) irgendwo undicht geworden war und die Luft auch nicht hielt. Sowas ist mir vor ein paar Jahren mit einem anderen ebenfalls lange umhergefahrenen und unbenutzten älteren Ersatzreifen auch schonmal passiert. Für solche Zwecke habe ich zwar noch Flickzeug dabei, aber weil ich mittlerweile durchgefroren war, habe ich meine Frau angerufen und mich für die letzten 10km mit dem Auto abholen lassen.

Fazit? Keine Ahnung. Ich werde demnächst das Loch sicher flicken und auf diesem Laufradsatz weiter Tubeless fahren, weil es sich einfach gut anfühlt und man seltene Plattfüße ja auch mit klassischem Material haben kann.
Aber ich werde sicher in Zukunft öfter meine Ersatzreifen, die auf meine Trainings- und Wettkampfräder verteilt sind auf Dichtigkeit prüfen bzw. austauschen um solche Erfahrungen zu vermeiden.
Und wenn ein Reifen trotz Dichtmilch platt ist, werde ich auch keine "Dichtmilchlagerungs- und Verteilungsversuche" mit anschließendem Nachpumpen unternehmen. Entweder das Loch ist so klein, dass die Dichtmilch beim Fahren wirkt (selbst wenn man es mal kurz zischen hört) oder das Loch ist zu groß für die Dichtmilch und dann lieber wenn der Reifen unfahrbar platt ist, gleich einen Schlauch einlegen (das hätte mir einiges an Zeit erspart).

Michael Skjoldborg 03.01.2020 19:04

Bevor du einen Schlauch montierst, kannst du es zuerst mit einem Dynaplug probieren. Funktioniert beim Crosser immer, beim Rennrad meistens.

Bis denne, Michael

captain hook 03.01.2020 20:07

Zitat:

Zitat von wieczorek (Beitrag 1503014)
Baue ich in der Bude regelmässig (allerdings hauptsächlich 28mm) und würde ich selbst fahren, wären meine Räder tauglich. Je breiter Felge und Reifen, desto besser geht es.

Ist sehr abhängig von Felge / Reifen und Vorbereitung:
Ich klebe DT Swiss Felgenband doppelt und eigentlich zu breit in die Felge. das meiste Felgenband ist nicht für mehr als 5 Bar ausgelegt, also muss man es doppelt legen. Dann sparen die Meisten an der Breite, es sollte sich bis in die Biegung der Felge aussen legen. Dann rutscht der Reifen einerseits gut in seine vorgesehene Position und anderseits geht nichts nach innen verloren. Bei den meisten Problemen, geht der Druck nach innen weg, die Kombination Reifen (wenn TL vorgesehen vom Hersteller) und Latex Dichtmittel ist recht dicht.

bei mir spielt es keine Rolle ob Vittoria TL oder Conti 5000TL oder Schwalbe Pro One (der mit Schlauch sowieso kein besonders guter Reifen ist). alle lassen sich gut montieren, halten dicht und laufen seidenweich.
aber Conti z.B. hat beim 5000er Reifen an Breite gespart, oder vielmehr die Breite zurück zum vorgesehenen Mass geholt. Conti waren immer deutlich breiter als angeschrieben, jetzt sind sie wieder so wie an der Packung steht. Conti TL geht gut ab 28mm während Vittoria und Schwalbe schon ab 25mm gut funktionieren. ABER in der realen Welt sind dann bei aktuellen Felgen die 25er Vittoria und Schwalbe nur minimal schmaler als die 28er Conti.

Vittoria Speed funktioniert auch in 23mm einwandfrei. Conti in 25mm ist reine Glückssache und stark Laufrad abhängig.

triduma 04.01.2020 07:56

Diesen Rennrad Reifen hab ich grade zufällig in der Real Werbung gesehen.
Ist natürlich Quatsch aber mal testen wie sich so ein Reifen fährt würde ich das schon gerne mal. :Lachen2:

tandem65 04.01.2020 08:48

Zitat:

Zitat von triduma (Beitrag 1503214)
Ist natürlich Quatsch aber mal testen wie sich so ein Reifen fährt würde ich das schon gerne mal. :Lachen2:

Wenn ich mich recht erinnere hat Tatze77 den probegefahren.

Microsash 04.01.2020 09:38

Fahre jetzt über 10 Jahre tubeless....am MTB .
Dadurch schon einiges ausprobiert, daher mal meine zusammenfassung:

Felgenband wird viel Mist für viel Geld verkauft. Hat man mal rausgefunden, das gefühlt beste Band yellow tape ist und das von Tesa kommt, hat man schonmal viel gewonnen ( Müsst nicht suchen Tesa 4289). Das schön breit mit dem Fön schön einkleben....völlig problemlos, selbst bei auch einer Lage.
Am einfachsten bisher Notubes Felgen....da liegt der Reifen so gut an, das man ihn mit der Fusspumpe problemlos aufpumpen kann. Alles andere spätestens mit dem Kompressor auch problemlos....zur Not auch mit ner Co2 Kartusche, was aber je nach Milch nicht ideal ist.
Ja, Milch. Schwalbe und Notubes soll ja das gleiche sein....find ich zu flüssig. Pink Shake von Action Sports besser....aber die härtet relaiv schnell aus. Mein Favorit ist Wurstwasser von Maxalami ( ja heist so), was allerdings von OBO hergestellt wird ( high fiber). Gefühlt dickflüssiger und eben mehr Partikel.
Pannenfall...genau die Situation hatt ich in all den Jahren 2 mal, das es die Milch nicht dicht bekommen hat....seit dem ich Maxalami Reperturwürste habe, auch ein großes Loch in der Flanke dicht bekommen zum heimfahren.
So hab ich Mtb, Crosser u d Gravel tubeless......Rennrad steht noch aus, aber eigentlich nur mangels tubelesstauglicher Felge.

Hafu 04.01.2020 14:59

Zitat:

Zitat von Microsash (Beitrag 1503224)
...
So hab ich Mtb, Crosser u d Gravel tubeless......Rennrad steht noch aus, aber eigentlich nur mangels tubelesstauglicher Felge.

Bei MTB, Crosser/ Gravel (was ist eigentlich der Unterschied?) mit ihren breiten Reifen und niedrigen Luftdrucken gibt es auch keine zwei Meinungen zum Tubeless-Thema.

Beim Rennrad mit 25mm breiten Reifen und Luftdruck von 7 bis 8 bar wird es schon schwieriger. Ich experimentier seit zwei Jahren mit Tubeless und sehe schon tendenziell Vorteile für TL (wenn das System mal montiert und dicht ist), aber die Montage ist schon bei vielen Felgen-Reifen-Kombis knifflig.

Ohne Booster/ Kompressor (und oft noch zusätzliche Tricks wie z.B. erstmal einen Schlauch einziehen) habe ich bisher lediglich Conti5000 aufgepumpt bekommen. Bei Schwalbe und Vittoria geht es bei neuen Reifen oft relativ gut aber bei schon gefahrenen Reifen, die dann natürlich ein paar angetrocknete Latexreste haben (die nur schwer komplett zu entfernen sind), wird es meistens schwierig und zeitaufwändig.

wieczorek 06.01.2020 11:17

Um auf die Flüssigkeit zu sprechen zu kommen. Das Doc Blue die Milch von NoTubes ist, steht ja auf der Packung, das erfordert kein tiefes Hintergrundwissen.... Schwalbe sagt dazu klar und deutlich: die haben gar keine Lust da im Markt mit zu mischen, wenn es doch so viele Produkte schon gibt. Mit ihren Reifen haben die mit der NoTubes Milch einfach die besten Ergebnisse erzielt (o.Ton Schwalbe )

Die normale NoTubes Milch dichtet nur kleinste Löcher ab, wenn 6 Bar und mehr Reifendruck. Für grössere Löcher braucht es dickere Brühe die dann aber auch schneller verklebt. Und tubeless 25mm fährt man auch nicht mehr zwingend mit 8 Bar...

CarstenK 18.04.2020 21:11

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Ich fahre jetzt seit einem Jahr Tubeless auf dem Rennrad und bin bisher mäßig begeistert. Der Reifen (Schwalbe Pro One 25mm) verliert gegenüber einer klassischen Schlauchlösung doch relativ schnell Luft. Nach 4 Tagen spätestens muss nachgepumpt werden,... etwas nervig finde ich.

Heute hatte ich dann auch das erste mal das Vergnügen einen Tublessreifen abzumontieren, weil bei der jüngst erstandenen Scheibe, der Verkäufer den Reifen in der falschen Laufrichtung montiert hatte.

Mal abgesehen davon, dass es doch eine ziemliche Sauerei ist, kommt noch dazu, das im Bereich des Felgenhorns die Dichtmilch teilweise fest geworden ist. Das bedeutet das Zeug muss weggefummelt werden, damit der Reifen dann wieder bestmöglich dicht ist.

Also ich denke, ich werde mittelfristig wieder zurück auf Schlauch wechseln.

sybenwurz 18.04.2020 21:40

Zitat:

Zitat von CarstenK (Beitrag 1525979)
Mal abgesehen davon, dass es doch eine ziemliche Sauerei ist, kommt noch dazu, das im Bereich des Felgenhorns die Dichtmioch teilweise fest geworden ist.

Was wieczorek schrieb:

Zitat:

Zitat von wieczorek (Beitrag 1503014)
Ich klebe DT Swiss Felgenband doppelt und eigentlich zu breit in die Felge.
...
Dann sparen die Meisten an der Breite, es sollte sich bis in die Biegung der Felge aussen legen. Dann rutscht der Reifen einerseits gut in seine vorgesehene Position und anderseits geht nichts nach innen verloren.


Zitat:

Nach 4 Tagen spätestens muss nachgepumpt werden,...
Nu ja, am Renner pump ich eigentlich vor jeder Fahrt bzw. kontrolliere nach. Notfalls täglich (also, zu Zeiten als ich auch täglich gefahren bin).

CarstenK 18.04.2020 22:11

Ok, danke für den Tipp mit dem Felgenband. Das werde ich mal so probieren.

Wobei ich auch einen zweiten Satz Tubeless Laufräder ohne Bohrungen für die Spichennippel habe und auch da ist der Druckverlust relativ groß.

Wenn ich das mit meinem Trainingsrad mit Standard Schlauch vergleiche, hält der Druck mehrere Wochen ohne nennenswerten Verlust.

sybenwurz 19.04.2020 11:50

ich bin ja nicht grad als Tubelessverfechter berüchtigt, aber an dem einen Rad, an dem das bei mir funktioniert, ists echt begeisternd.
Das Problem generell ist halt, dass der Druckerhalt beim normalen Reifensystem am Schlauch hängt, Punkt.
Bei Tubeless sind dagegen knapp unendlich viele Faktoren beteiligt. Nun denkt man sich natürlich, ne Alufelge sei dicht und nimmt es bei ner Carbonfelge zumindest an, da gehts aber schon los, dass dem nicht so sein muss.
Das Ventil muss ordentlich abdichten, der Ventileinsatz auch dann zuverlässig zu halten, wenn mal von der Schlonze drangekommen ist.
Dann Felgenband, Reifen und die Sosse natürlich, letztlich auch die Menge davon.
Da sind so viele Unsicherheitsfaktoren dabei, die zu nem negativen Ergebnis beitragen können.
Abgestellt sind die aber in jedem Fall mit einer einzigen, simplen Abhilfe: Butylschlauch.
Ich verdenke es niemandem, der da keinen Bock mehr auf Experimente mit aller Sauerei, die dranhängt, hat.

mamoarmin 30.04.2020 15:29

ich bin ja immer bei neuen Dingen schnell dabei (Scheibenbremse seit jahren an meinem Renner) aber Tubeless ist mir einfach zu aufwendig...ich bleibe klassisch bei schlauch mit Milch......

Nepumuk 30.04.2020 16:22

Hatte jetzt gerade letzte Woche die erste Panne mit meinem Tubeless-Reifensatz. Schaden war zu groß, Dichtmilch ist einfach raus gelaufen; hat nicht funktioniert, dazu noch eine Riesensauerei beim Reparieren. Rad ist jetzt auf Schlauch umgerüstet.

Hafu 30.04.2020 16:44

Dann gebe ich auch nochmal meine Erfahrungen zum besten:

ich mag einfach das Fahrgefühl mit Tubeless. Man kann bei gleichem Rollwiderstand ein bis eineinhalb bar niedriger mit dem Luftdruck gehen und wird dafür mit mehr Komfort und besserem Grip belohnt. Das gilt auf dem Rennrad genauso wie auf dem Gravelbike.

Habe am Wochenende meinen Cyclocrosser auf Tubeless umgerüstet und war damit dann 90km im Gelände bei 3 bar unterwegs. Wenn ich das vorher mit Drahtreifen gemacht habe, hatte ich stets mindesten einen Durchschlager pro ca. 50km, weshalb ich dann die Reifen zur Pannenvermeidung meist auf 4-5 bar aufgepumpt habe.
Mit 5 bar hat man dann kaum noch platte Reifen durch Durchschlager, aber gerade bei schnellen Abfahrten viel zu leicht bockierende Reifen und ein bescheidenes Fahrgefühl im Gelände, egal ob Wald mit Wurzeln oder Schotter.

Der Zeitaufwand und die Lernkurve beim Umgang mit Tubeless am Rennrad ist schon nicht zu unterschätzen und man muss sich halt mit Booster, Tubeless-Reparatursets, Dichtband, Ventilen, Dichtmilch ein paar Dinge extra anschaffen und den Umgang damit per Tutorials und Trial and Error erlernen.

Seit zwei Jahren habe ich auf jeden Fall keinen Reifen mehr gekauft, der sich nicht tubeless fahren lässt und bei jedem neuem Laufradsatz würde ich auch auf das TL-ready-Prädikat achten.

Microsash 30.04.2020 16:53

Fahr ja fast nur noch Gravel und da ist TL quasi Pflicht. Mit "Reperaturwürsten" bekommt man den Reifen unterwegs immer so weit dicht, das es zumindestens nachhause reicht.
Wichtig finde ich die Aussage mit der Lernkurve. Mit der Zeit lernt man, worauf man achten muss und wo es gerne mal klemmt. So montiere ich zb meine Reifen inzwischen mit der normalen Standpumpe innerhalb von 10 Minuten.
Fürs TT hab ich jetzt das erste TL laufrad und da mal Erfahrung sammeln :-)

Shangri-La 30.04.2020 17:07

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1529036)
Dann gebe ich auch nochmal meine Erfahrungen zum besten:

i[...]
Habe am Wochenende meinen Cyclocrosser auf Tubeless umgerüstet und war damit dann 90km im Gelände bei 3 bar unterwegs. Wenn ich das vorher mit Drahtreifen gemacht habe, hatte ich stets mindesten einen Durchschlager pro ca. 50km, weshalb ich dann die Reifen zur Pannenvermeidung meist auf 4-5 bar aufgepumpt habe.
Mit 5 bar hat man dann kaum noch platte Reifen durch Durchschlager, aber gerade bei schnellen Abfahrten viel zu leicht bockierende Reifen und ein bescheidenes Fahrgefühl im Gelände, egal ob Wald mit Wurzeln oder Schotter.

[...]

Krass, 3bar im Crosser mit Tubeless und 4-5 ohne?
Wir fahren mit Latex Schläuchen mit unter 2,5 bar den ganzen Winter zur Arbeit und hatten in Summe einen Platten. Bei häufigen Platten würde ich auch Tubeless fahren, aber so ist das ok.
In den Schlauchreifen bei Crossrennen hatten wir übrigens nur 1.2 - 1.35 bar....

CarstenK 30.04.2020 18:52

Zwischenzeitlich habe ich den Reifen in die richtige Laufrichtung montiert.

Dabei hab ich das (schlecht) und dreifach geklebte, wahrscheinlich qualitativ schlechte Felgenband, gegen ein Schwalbe Hochdruckband ersetzt, welches ich wie hier empfohlen doppelt geklebt habe.


Das No-Name Ventil hab ich ebenfalls durch ein gutes von Schwalbe ersetzt.

Felgenhorn wurde ebenfalls penibel gereinigt.

Der Reifen hält den Druck jetzt deutlich länger. Na immerhin,....

Hafu 30.04.2020 21:02

Zitat:

Zitat von Shangri-La (Beitrag 1529039)
Krass, 3bar im Crosser mit Tubeless und 4-5 ohne?
Wir fahren mit Latex Schläuchen mit unter 2,5 bar den ganzen Winter zur Arbeit und hatten in Summe einen Platten. Bei häufigen Platten würde ich auch Tubeless fahren, aber so ist das ok.
In den Schlauchreifen bei Crossrennen hatten wir übrigens nur 1.2 - 1.35 bar....

Latex-Schläuche wären sicher eine Möglichkeit, die Pannengefahr zu reduzieren und Schlauchreifen selbstverständlich auch. Ich weiß ja, was in der Crosser-Szene so benutzt wird. Aber ich hab' nicht 30 Jahre im Triathlon einen großen Bogen um Schlauchreifen gemacht (und bin da in den 90er-Jahren als überzeugter Drahtreifennutzer noch belächelt worden), um dann jetzt, wo im Straßenradsport außer bei Profi-Teams, bei denen die Fahrer nicht selbst ihr Material montieren und bezahlen müssen, kaum noch einer Schlauchreifen nutzt, das Ausrichten und Kleben von Reifen neu zu lernen.

Die Schlauchreifenabneigung kommt natürlich noch aus studentischen Zeiten: der Gedanke, dass eine einzige Glasscherbe aus einem neuen 60-70€-Reifen unmittelbar Müll macht, hat mir seit jeher den Fahrspaß vermiest.

Shangri-La 30.04.2020 21:26

Schlauchreifen würde ich zur Arbeit etc auch nicht fahren. Mit einem Platten muss man schnell mal länger schieben...
Ich bin echt nur verwundert über den hohen Druck, den du fährst....

sybenwurz 30.04.2020 22:23

Zitat:

Zitat von Shangri-La (Beitrag 1529127)
Mit einem Platten muss man schnell mal länger schieben...

Mit Schlauchreifen???
Kannste doch ewig platt fahrn.
Ich erinnere mich an eine der Streckenbesichtigungen des IM Rgbg. 2010, wo Bruder Richard an die 30km platt zurück zum Auto gefahren ist, weil er den Ersatzreifen vergessen hatte...

rennrob 22.05.2020 22:39

Ich bräuchte da mal eure Expertise und wollte nich gleich ein neues Thema aufmachen.

Ich wollte auch in den Genuss kommen, mit TL Gravelreifen zu fahren. Da ich keine TL Felgen hatte, mal ein TL-Ready LRS von DT-Swiss bestellt, welches heute geliefert wurde. Also gleich in die Arbeit gestürzt. Das Wochenende steht ja gerade an.

Als TL Anfänger hätte ich nicht gedacht, dass es so einfach wird. Nach paar Hieben mit der Standpumpe hat der Reifen am VR sofort das erwarte Knack, Knack gemacht und ein kleines Loch aus einer älteren Panne wurde gleich abgedichtet.

Die Euphorie verpuffte leider schlagartig als ich noch ein Zischen hörte und feststellte, dass die Luft aus einem Felgenstoß kommt. Irgendwann nach langem nach Unten halten und Schütteln war das Zischen weg. Aber ganz am Ende der Stoß Stelle, so 2-3 mm vor dem Reifen kommen immer noch ganz langsam Bläschen, wenn ich da etwas nass mache.

Ist das jetzt normal und wird mit der Zeit auch dicht?

sybenwurz 23.05.2020 10:36

Da würde ich mich eher nicht drauf verlassen...
Und wir der Reifen wird ja auch die Felge beim Fahren gewalkt, das wirds nicht besser machen.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 03:25 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.