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Schwarzfahrer 20.03.2023 11:48

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1702398)
Moment, bitte.

Woher kommt die Zahl von angeblich 6.000 schwer impfgeschädigten Menschen? Erst bezeichnest Du sie als "rein rechnerisch", anschließend vergleichst Du sie mit der Zahl der konkret vorhandenen Opfern von Contergan. Bei letzterem geht es um Menschen, die von Geburt an schwer behindert sind.

Bitte erläutere mir, wie groß die tatsächliche Zahl an Menschen ist, welche derart schwere Nebenwirkungen der Corona-Impfungen zu erleiden hatten, dass man sie mit den Opfern von Contergan vergleichen kann.

Die Angabe von 1:10.000 stammt von Lauterbach, die hat er kürzlich in die Welt gesetzt, als er (endlich) sich dazu herabließ, sich der Impfgeschädigten anzunehmen, und dabei endlich einzusehen, daß seine Verharmlosung von "praktisch nebenwirkungsfrei" falsch war. Bei über 60 Millionen Geimpften ist das dann eben über 6000; diese Zahl ist im Lichte anderer Zahlen wohl eine realistische Größenordnung, und ich glaube kaum, daß Lauterbach höhere Zahlen angibt, als was er realistisch erwartet, das würde doch nur wieder auf ihn zurückfallen. Allein die Marburger Ambulanz für Impfgeschädigte hatte bereits vor einem Jahr 800 Menschen auf der Warteliste. (inzwischen sollen es ca. 4000 sein). Bereits 253 Impfschäden sind anerkannt; dazu gehört aber auch, daß noch viele Anträge am laufen sind (da die Schäden über 6 Monate bestehen müssen, um anerkannt zu werden, und typischerweise bei Impfschaden-Meldungen ein "underreporting" vorliegt, wofür Faktoren zwischen 2 und 20 angegeben werden.
Auch deuten die Obduktionsergebnisse von Schirrmacher darauf hin, daß es schwere Schäden geben kann, die nicht absolut selten sind (er hat ja nur Leute Obduziert, die zeitnah um die Impfung verstarben, also eine selektierte Population, und fand signifikante Anteile an Impfschäden).
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1702398)
Diese Zahl wäre dann ins Verhältnis zu setzen mit den gesundheitlichen Schäden, die zu erwarten gewesen wären, wenn auf Impfungen verzichtet worden wäre.

Wenn, dann aber altersgruppenspezifisch. Denn für die meisten unter 60 war Covid prozentual ein geringes Risiko, und damit die Impfung überproportional riskant. Ansonsten suggeriert Dein Satz, daß es in Ordnung sein kann, Menschen einen unerwünschten medizinischen Eingriff zu verordnen, auch wenn es ihnen schadet, oder gar tötet. Wo ziehen wir die Grenze - ich dachte, das Töten (oder schädigen) von wenigen zum Wohle vieler sei nicht akzeptabel.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1702403)
Was denkst Du: Aus welchem Grund wurden die Ideen der oben genannten Menschen nicht umgesetzt?

Mit mir sprechen die Entscheider und Medienmacher nicht, daher kann ich nur Vermutungen anstellen: Eigene Angst (z.T. vorm Virus, vermutlich noch mehr davor, vorherige Entscheidungen als falsch zugeben zu müssen), blinder Glaube und festhalten am eingeschlagenen Weg und Unfähigkeit zur Verifizierung (auch aus Mangel an eigenem Verständnis), deshalb festhalten am ersten Berater, den man sich geholt hat; evtl. auch "Unverträglichkeit" der unterschiedlichen Berater (z.B. Animositäten Drosten-Streek); auf jeden Fall ein sehr negatives Menschenbild, das von vorwiegend unmündigen Menschen ausgeht, schlimmstenfalls Freude an der Macht, oder zumindest der Glaube, daß man über Angst besser regieren kann (Matt Hancocks "frighten the pants off evereyone..." Texte sind dafür symptomatisch).

waden 20.03.2023 12:01

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1702385)
ich weiß ja nicht, in welcher Welt du lebst, aber das Ganze ist bis zum absoluten erbrechen diskutiert worden. Selbst nach duzenden Millionen problemlos verimpften Dosen wurde immer noch was von angeblichen Nebenwirkungen geraunt.

der Begriff "Raunen" ist bereits wieder abfällig. In der von mir bewohnten Welt gab es unerwünschte Wirkungen unterschiedlichen Ausmasses, welche inzwischen ja sogar Lauterbach anerkennt - dann könntest Du es vielleicht auch - , nachdem er lange Zeit von praktisch nebenwirkungsfreien Impfungen sprach

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1702385)
Meiner Meinung nach ist das reine Einbildung und selbst gewollte Opferhaltung. Impfunwillige sind nun wirklich mit Samthandschuhen angefasst worden, kostenlose Tests, 3G statt konsequentem 2G etc. Eine "Diskriminierung" hat es nicht gegeben. Vielmehr waren die Impfunwilligen einfach nicht bereit, die Konsequenzen ihrer eigenen Entscheidung zu tragen. Das ist aber selbst gewähltes Schicksal und hat nicht mit Diskriminierung zu tun.

Junge Menschen durften zeitweise die Universität nicht mehr betreten, nicht ins Gasthaus gehen, nicht in Kulturveranstaltungen.

Und sie wurden dementsprechend öffentlich beschimpft.

Das ist keine Einbildung. Wie Keko schon anmerkte: wenn man die Mehrheitsmeinung vertrat, fühlte man das natürlich nicht.

waden 20.03.2023 12:06

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1702382)
Dafür habe ich Verständnis.

Wann wäre Deiner Meinung nach der Punkt erreicht, ab dem man von einer ausreichend geführten Debatte sprechen kann? Wann kann eine kleine gesellschaftliche Minderheit anerkennen, dass deren Argumente gehört und abgewogen wurden?

Ich verstehe Dein Argument. Aus Sicht von Menschen, die das Impfen auch junger Menschen für obligatorisch hielten, ist natürlich irgendwann mal genug diskutiert. Aus der Sicht junger ungeimpfter Menschen, die das Recht hatten und bis heute haben, sich nicht impfen zu lassen, wäre zu erwarten, dass man deren Recht respektiert hätte und ihnen nicht vorgeworfen hätte, sie würden die Gesellschaft terrorisieren, und man müsse ihnen noch viel mehr Rechte wegnehmen.

Klugschnacker 20.03.2023 12:06

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1702416)
Die Angabe von 1:10.000 stammt von Lauterbach, ....

Ich hatte Dich gefragt, wie viele Menschen aufgrund der Corona-Impfungen so schwere Nebenwirkungen erlitten haben, dass man sie mit den schwerbehinderten Menschen der Contergan-Affäre vergleichen kann. Das war ja Dein Vergleich.

Du nennst jetzt weder eine konkrete Zahl, noch eine vernünftige Quelle.

Klugschnacker 20.03.2023 12:18

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1702416)
Wenn, dann aber altersgruppenspezifisch. Denn für die meisten unter 60 war Covid prozentual ein geringes Risiko, und damit die Impfung überproportional riskant. Ansonsten suggeriert Dein Satz, daß es in Ordnung sein kann, Menschen einen unerwünschten medizinischen Eingriff zu verordnen, auch wenn es ihnen schadet, oder gar tötet. Wo ziehen wir die Grenze - ich dachte, das Töten (oder schädigen) von wenigen zum Wohle vieler sei nicht akzeptabel.

Es ist richtig, dass man nicht einen konkreten Menschen opfern darf, um einen oder mehrere andere Menschen zu retten.

Das wurde bei der Pandemie auch nicht gemacht, in keinem einzigen Fall.

Für jede hier relevante Altersgruppe war die Gefahr einer schweren Erkrankung größer als das Gesundheitsrisiko durch eine Impfung. Diese Abwägung der Wahrscheinlichkeiten war stets völlig eindeutig zugunsten der Impfung. Dennoch konnte sich jeder und jede frei entscheiden, ob er oder sie sich impfen lassen möchte oder nicht. Das ist aus meiner Sicht zu respektieren.

deralexxx 20.03.2023 12:22

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1702423)
Es ist richtig, dass man nicht einen konkreten Menschen opfern darf, um einen oder mehrere andere Menschen zu retten.

Das wurde bei der Pandemie auch nicht gemacht, in keinem einzigen Fall.

Für jede hier relevante Altersgruppe war die Gefahr einer schweren Erkrankung größer als das Gesundheitsrisiko durch eine Impfung. Diese Abwägung der Wahrscheinlichkeiten war stets völlig eindeutig zugunsten der Impfung. Dennoch konnte sich jeder und jede frei entscheiden, ob er oder sie sich impfen lassen möchte oder nicht. Das ist aus meiner Sicht zu respektieren.

Mit Ausnahme der U5 Kinder, dort wartet man immer noch auf eine Zulassung in Deutschland. Und das, obwohl der Impfstoff schon in der EU zugelassen ist. https://germany.representation.ec.eu...-2022-10-21_de / https://www.tagesschau.de/wissen/ges...inder-105.html

Klugschnacker 20.03.2023 12:32

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1702419)
Ich verstehe Dein Argument. Aus Sicht von Menschen, die das Impfen auch junger Menschen für obligatorisch hielten, ist natürlich irgendwann mal genug diskutiert. Aus der Sicht junger ungeimpfter Menschen, die das Recht hatten und bis heute haben, sich nicht impfen zu lassen, wäre zu erwarten, dass man deren Recht respektiert hätte und ihnen nicht vorgeworfen hätte, sie würden die Gesellschaft terrorisieren, und man müsse ihnen noch viel mehr Rechte wegnehmen.

Niemand von den jungen Menschen wurde zu einer Impfung gezwungen.

Es gab dann begründete Einschränkungen im öffentlichen Leben, da hast Du zweifellos Recht, jedoch von begrenzter Dauer.

Dein Einwurf geht doch eigentlich tiefer: Demokratisch und nach bestem Wissen getroffene Entscheidungen können sich nachträglich als falsch erweisen. Das steht außer Frage. Wie lautet Dein Vorschlag, das in Zukunft besser hinzubekommen?

Ich meine das ganz konkret: Angenommen, wir stehen – wie damals – vor einer Corona-Pandemie, die nach Einschätzung der besten Experten, die wir uns als Gesellschaft in den Universitäten und Forschungseinrichtungen leisten, zehntausende Menschen töten wird. Nehmen wir weiter an, wir sehen diese vorhergesagte Entwicklung bereits in Nachbarländern wie Italien. Als einziges Mittel dagegen haben wir Impfung und Isolation. Der weitere Verlauf der Pandemie verspricht mittelfristig nichts gutes, vor allem in Form immer ansteckenderer Varianten des Virus.

Wie gehen wir Deiner Meinung nach das nächste Mal damit um? Ich meine jetzt nicht den einzelnen Menschen. Sondern die Debatte, die Du kritisierst. Wie lange müssen wir Deiner Meinung nach debattieren, dass Du eine anschließende Entscheidung als legitim anerkennen würdest?

merz 20.03.2023 12:41

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1702392)
(...)
Jede von der offiziellen Linie abweichende Idee (Stephan Kohns Vorschläge, Matthias Schrappes Positionspapiere, schwedischer Ansatz, u.v.a.m....), also ganz viele Gedanken, die sich inzwischen als richtig erwiesen haben, wurden, sobald sie öffentlich geäußert wurden, als bestenfalls dumm, häufig als gefährlich diskreditiert und konsequent ignoriert, ihre Äußerung nach Möglichkeit eingeschränkt. (.....)

mmh, für die Glücklichen, die diese Namen nichts mehr sagen:

Kohn war eine Verwaltungsangestellter der ein "I did my own research" Pamphlet verschickt hat - mit dem Dreh es wie eine ministerielle Stellungnahme erscheinen zu lassen - Grundthese war: Corona ist ein "globaler Fehlalarm"- das war im Mai 2020

Schrappe ist ein Internist, der in einem Gemeinschaftspapier behauptet hat, dass die deutsche Intensivmedizin keinesfalls an der Belastungsgrenze war.
Mit der Pointe, dass aus wirtschaftlichen Gründen wohl zu viel behandelt wurde, das war im Mai 2021

Tja, und warum ist das nicht alles ins Vergessen gefallen? Weil es eine intensive und ausufernde öffentliche Diskussion darüber gab.

m.


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