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keko# 13.10.2021 16:27

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1628560)
....

Sorry ich hab vor über 25 Jahren, weil ich genau wusste dass wir Heute da stehen wo wir stehen, mein Leben so eingestellt, dass mein Arbeitsweg 5km ist.
Ich bin nicht ins Haus meiner Eltern gezogen wo ich und meine Frau täglich hätten 100km pendeln müssen, sondern wir haben uns halt was gekauft und das nicht zum Schnäppchenpreis....

Schön für dich, aber das Geld muss man erst mal haben. Glaubst du, andere hätten nicht die gleiche Idee?

Hier wo ich wohne gehen 4-Zi.Wohnung mit 100m² gerade für 600.000 weg. Und das ist nicht mal beste Lage. Hauskauf ist praktisch unmöglich ohne finanzkräftige Eltern.

MattF 13.10.2021 18:09

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1628573)
Schön für dich, aber das Geld muss man erst mal haben. Glaubst du, andere hätten nicht die gleiche Idee?

Die Alternative wäre ja nicht kostenlos gewesen.

2 x 100 km pendeln am Tag kostet sehr viel Geld. Das wäre nicht, insbesondere über Jahrzehnte gerechnet günstiger gekommen.

Und insbesondere Heute, bei den Spritpreisen würde ich bei jeder Vorbeifahrt an der Tankstelle doch ins Lenkrad beissen.

Und klar Heute heißt es: "Ich hab keine Alternative," nur vor 30 Jahren hätten wir noch Alternativen zum Umsteuern gehabt, die werden aber immer geringer und wenn wir nochmal 20 Jahre praktisch nix machen, weil zu wenig bereit dazu sind in die Zukunft und nicht in den jetzigen Konsum zu investieren, dann werden das in 20 Jahren nochmal schlimmere Entscheidungen werden.

MattF 13.10.2021 18:11

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1628572)
Es wäre natürlich möglich, dass Strom dann teurer oder gar knapp wird, wenn entsprechend viele Menschen E-Autos usw. nutzen.

Schon oft genug gesagt: 47 Millionen Verbrenner durch E-Autos ersetzen kann nicht die Lösung sein.

zahnkranz 13.10.2021 18:18

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1628583)
Schon oft genug gesagt: 47 Millionen Verbrenner durch E-Autos ersetzen kann nicht die Lösung sein.

Im Bekanntenkreis habe ich nun welche, die über 15 Jahre lang kein Auto hatten, und sich nun E-Autos gekauft haben, weil pendeln mit E-Auto deutlich günstiger ist als ÖPNV. Wenn das die Runde macht, ersetzen wir 47 Millionen Verbrenner durch 60 Millionen E-Autos. Es wurden teils mehrere E-Autos für einen Haushalt gekauft, um diese nach Skandinavien weiter zu verkaufen.

MattF 13.10.2021 18:24

Zitat:

Zitat von zahnkranz (Beitrag 1628584)
Wenn das die Runde macht, ersetzen wir 47 Millionen Verbrenner durch 60 Millionen E-Autos. Es wurden teils mehrere E-Autos für einen Haushalt gekauft, um diese nach Skandinavien weiter zu verkaufen.

Es gibt Leute die mit Teslas Geschäfte machen, die sich direkt den nächsten bestellen und den alten teurer verkaufen :(

Und all das nährt den Zweifel ob Umweltschutz ohne Verbote funktioniert :Gruebeln:

Schwarzfahrer 13.10.2021 18:25

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1628560)
Dann muss es in Zukunft so sein, dass man nicht so weit vom Arbeitsplatz entfernt wohnt. Das ist evtl. nicht in 2 Monaten zu ändern und auch nicht in 1 Jahre und vielleicht nichtmal in 5 Jahren oder für Leute die aktuell im Beruf sind nicht mal bis zur Rente. Wir müssen aber den Trend umkehren.

In diesem Punkt bin ich bei Dir. Ich würde nie eine stundenlange Autofahrt für einen besseren Job in Kauf nehmen. Entweder ich ziehe um, oder behalte meinen kurzen radfähigen Arbeitsweg. Das werden aber nie alle Menschen so sehen, und die Pendlerpauschale hat diese Denkweise leider auch sehr lange verfestigt.

Es gibt aber auch noch andere Funktionen für Autos außer dem Arbeitsweg, die nicht durch Fahrräder ersetzt werden können. Und außer dem Arbeitsweg müssten viele andere "Notwendigkeiten" dann in Fuß-, Rad- oder Busreichweite sein (Musikschule, Physiotherapie, Arzt, Behörde, ...) - das alles umzustrukturieren kann Generationen dauern. Die Richtung anstoßen ist richtig, aber es wird dauern.
Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1628560)
Also geht das nur über den Geldbeutel, dass irgendwann jemand anfängt zu denken: "Das wird mir zu teuer mit dem Benzin."

Nein, das allein wird nie ausreichen; zu viele werden sich auch teureren Benzin leisten, um ihr Häuschen im grünen nicht aufgeben zu müssen; sie werden weiter in die Ballungszentren müssen, für Einkaufen, Arztbesuch, Behörde. Es muß auch ein Anstoß von der Industriepolitik kommen: Förderung von Industrieansiedlung, Arbeitsplätzen, Landärzten dort, wo die Menschen wohnen.
Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1628560)
Na ja was wirklich passiert ist, dass nach dem Staat geschrieen wird

Das kommt sowieso: je mehr der Staat an sich reißt, umso mehr gewöhnen sich die Menschen dran, daß sie sich selbst nicht bemühen müssen.

Schwarzfahrer 13.10.2021 18:29

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1628581)
Die Alternative wäre ja nicht kostenlos gewesen.

2 x 100 km pendeln am Tag kostet sehr viel Geld. Das wäre nicht, insbesondere über Jahrzehnte gerechnet günstiger gekommen.

Genau, wir hätten unser Haus auch im Odenwald um 35 % billiger haben können als in Radreichweite von Mannheim und Heidelberg. Das Ersparte wäre aber auf ein zweites Auto und Pendeln innerhalb von < 10 Jahren wieder draufgegangen. Das rechnen aber viele nicht durch, vielleicht auch weil sie zu sehr nur auf das aktuell verfügbare Budget schauen.

Hafu 13.10.2021 18:44

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1628581)
...
Und insbesondere Heute, bei den Spritpreisen würde ich bei jeder Vorbeifahrt an der Tankstelle doch ins Lenkrad beissen.
....

Aktuell wäre das sicher so. In den vergangenen Jahren war aber leider Sprit oft so billig, dass Fernpendler über die umstrittene Pendlerpauschale bei der Steuer oft sogar noch subjektiv Geld verdient haben (zumindest sofern sie bei ihren Überschlagberechnungen die Fixkosten ihres PKW außer Acht gelassen haben, zumal die ja oft auch anfallen, wenn ein Auto 5 Tage die Woche rumsteht). Die Politik (und in dem Fall leider auch das Bundesverfassungsgericht, als rot-grün mal vor Jahren einen
Versuch unternommen hatten, um die Pendlerpauschale zurück zu bauen) haben da in der Vergangenheit falsche Anreize gesetzt

Zitat:

Zitat von zahnkranz (Beitrag 1628584)
Im Bekanntenkreis habe ich nun welche, die über 15 Jahre lang kein Auto hatten, und sich nun E-Autos gekauft haben, weil pendeln mit E-Auto deutlich günstiger ist als ÖPNV. Wenn das die Runde macht,...

Deine Bekannten scheinen erschreckend rechenschwach zu sein. Niemals (auch nicht mit allen Subventionen und Steuererleichterungen) kommt ein E-Auto für jemanden, der vorher kein Auto gehabt hat, günstiger als ein Monats- oder Jahresticket des ÖPNV (egal wie teuer das auch sein mag).

Das Problem ist, dass viele Leute bei Fahrtkostenberechnungen nur die Treibstoffkosten bzw. in diesem Fall die Stromkosten ansetzen und den Wertverlust des Autos pro Jahr sowie Steuer (selbst wenn die aktuell bei E-Autos noch wegfällt) und Versicherung, sowie Verschleißreparaturen vergessen.


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