Schwarzfahrer |
15.10.2020 14:04 |
Zitat:
Zitat von Bockwuchst
(Beitrag 1558235)
Sehr interessantes, sehr beunruhigendes Interview.
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Stimme völlig zu, danke für den Link. In meinen Augen ist das ein sehr vernünftig und lösungsorientiert denkender Mensch. Sein Analogie-Beispiel finde ich sehr treffend:
Zitat:
Stellen Sie sich einen Waldbrand vor: Wir haben nicht mehr einen Brandherd, sondern multiple Glutnester - nicht Dutzende, sondern Hunderte. Die Analyse der Fälle zeigt keine regelhafte Verteilung mehr, keine Cluster. Bei 70 Prozent der Fälle finden wir nicht mehr den Infektionsherd.
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Solange/falls es erkennbare Glutnester gab, hätte man die gezielt löschen müssen, Löschwasser gibt es nie unbegrenzt; überall ein wenig Wasser (bisherige "Gießkannen-Maßnahmen) reicht nicht,und große Glutnester merken davon nichts. Wenn keine Cluster mehr erkennbar sind, sollte man überlegen, ob man genug Wasser für flächendeckende Löschung hat. Nur etwas mehr Wasser reicht auch nicht. Und wenn man weiß, daß man nicht den ganzen Wald abdecken kann, um das Feuer mit Sauerstoffentzug auszulöschen, muß man schauen, daß man die brennbaren Werte zuerst schützt, wie Holzhäuser und Gasleitungen (Alte und Mehrfach-Kranke); nicht-brennbares, dem nur geringe Schäden drohen wie Betonmauern, Stahlgerüste (die gesunden Jüngeren) können dann zurückgestellt werden. Insofern verstehe ich voll seinen Ruf nach einem Strategiewechsel.
Zitat:
Zitat von qbz
(Beitrag 1558210)
Dass ein Angestellter des öffentlichen Dienstes sich so konträr zu den Beschlüssen des Dienstherrn in der Zeitung äussern kann, verläuft auch nur unter RGR ohne Disziplinarverfahren ab
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Besser wäre sicherlich, wenn sein Rat direkt bei den Verantwortlichen ankäme. Traurig, daß sowas über die Presse gehen muß, damit es überhaupt gehört wird. Toll, daß er sich traut, damit an die Öffentlichkeit zu gehen.
Zitat:
Zitat von qbz
(Beitrag 1558210)
Solche Stimmen werden mehr, je mehr die Zahlen und die Krisenregionen wachsen.
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Mit Sicherheit, und mehr, je irrationaler die politischen Entscheidungen wirken.
Zitat:
Zitat von Bockwuchst
(Beitrag 1558235)
Nur bei seiner Schlussfolgerung, dass man dazu übergehen muss, die Risikogruppen zu schützen, weiß ich nicht. D
man sagt doch schon seit langer Zeit, das ist in der Praxis fast nicht durchführbar, die Alten und Kranken strikt zu separieren.
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Es wurde im Lauf der Geschichte von sehr vielen Sachen gesagt, daß sie nicht durchführbar seien - und dann kam einer daher, und hat es einfach gemacht. Er hat doch konkrete Vorschläge auch dazu (die zum Teil in anderen Ländern auch schon funktioniert haben). Wir haben jetzt andere Sachen gemacht, die nicht so funktionieren, wie erwartet - gibt es da keinen Grund, etwas anderes zu probieren - es könnte eventuell sogar funktionieren!
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