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trithos 21.03.2023 16:33

Was die Einordnung der Schwedendemokraten angeht, möchte ich den Vor-Schreibern ein wenig widersprechen: Wikipedia schreibt z.B.:
" ... versuchte die Partei, sich vom rechtsextremen Milieu zu lösen und seriöser und bürgerlicher zu wirken. ... führte diese Strategie u. a. im Wahlkampf 2006 fort und richtete die SD am Vorbild der österreichischen FPÖ aus."

Die österreichische FPÖ zeigt aktuell gerade in Niederösterreich, wo sie politisch verortet ist. Jedenfalls auch hier Wikipedia:
"Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) ist eine rechtspopulistische, teilweise rechtsradikale und rechtsextreme Partei in Österreich."

Ich denke also nicht, dass die Schwedendemokraten politisch mit der Union in einen Topf geworfen werden können. Ich halte das für verharmlosend.

Genussläufer 21.03.2023 16:56

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1702601)
Ich denke also nicht, dass die Schwedendemokraten politisch mit der Union in einen Topf geworfen werden können. Ich halte das für verharmlosend.

1:1 kann man keine Partei miteinander vergleichen. Ich schrieb ja auch wortwörtlich, daß man die Partei "eher bei der Union" verorten könnte. Und das ist nicht verharmlosend. Mir ist bewusst, daß die Schwedendemokraten eine etwas zwiespältige Gründungsphase hatte. Davon hat man sich vor lange Zeit distanziert. Übrigens hatte Adenauer als Gründungsmitglied und erster Bundeskanzler auch keine blütenreine Vergangenheit im dritten Reich. Das betrifft viele andere auch.

Die AfD wiederum war mal sehr bürgerlich und hat sich Stück für Stück in die andere Ecke manövriert.

Alle diese Parteien messe ich an ihrem aktuellen Programm und wie sie auftreten. Bei den Schwedendemokraten sehe ich keine AfD. Aber ich stimme Dir auch zu. Es ist auch keine Union :Blumen:

Stefan K. 21.03.2023 17:14

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1702601)
Was die Einordnung der Schwedendemokraten angeht, möchte ich den Vor-Schreibern ein wenig widersprechen: Wikipedia schreibt z.B.:
" ... versuchte die Partei, sich vom rechtsextremen Milieu zu lösen und seriöser und bürgerlicher zu wirken. ... führte diese Strategie u. a. im Wahlkampf 2006 fort und richtete die SD am Vorbild der österreichischen FPÖ aus."

Die österreichische FPÖ zeigt aktuell gerade in Niederösterreich, wo sie politisch verortet ist. Jedenfalls auch hier Wikipedia:
"Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) ist eine rechtspopulistische, teilweise rechtsradikale und rechtsextreme Partei in Österreich."

Ich denke also nicht, dass die Schwedendemokraten politisch mit der Union in einen Topf geworfen werden können. Ich halte das für verharmlosend.

Solange eine Partei am eigenen Vorgehen definiert wird spielt es keine Rolle was irgendwo steht. Es gibt hier politisch keine Abkehr in die rechte Ecke. Das ist Fakt.

trithos 21.03.2023 17:19

Zitat:

Zitat von Stefan K. (Beitrag 1702608)
Solange eine Partei an der eigenen Agenda definiert wird, spielt es keine Rolle was irgendwo steht. Es gibt hier politisch keine Abkehr in die rechte Ecke. Das ist Fakt.

Fakt ist, dass es keine Abkehr von der rechten Ecke gibt.

Stefan K. 21.03.2023 17:19

Kein rechtsgerichteter Gesetzentwurf oder Tendenz ist seit der Wahl festzustellen. Von daher sehe ich hier keine Entwicklungen in diese Richtung.

Ist hier aber eh am Thema vorbei denke ich.

Stefan K. 21.03.2023 17:22

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1702609)
Fakt ist, dass es keine Abkehr von der rechten Ecke gibt.

Ich sehe keinen Sinn sich von von Dingen zu distanzieren, die von der eigenen Bevölkerung so nicht wahrgenommen werden.
Hab hier bisher noch nie feststellen können, dass man sich von Dingen grundsätzlich erstmal distanzieren muss um nicht verurteilt zu werden. Das gibt es scheinbar nur woanders.

keko# 21.03.2023 17:32

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1702570)
Ist auch schwierig, weil es zu viele Variablen in dem Spiel gab. Spannend fand ich die Cases in Schweden und China. Hier hat uns der Confirmation Bias die bösesten Streiche gespielt.....

In der Hitliste gab es manche Verschiebungen. Also ich im Sommer 2020 in Paris bei meiner Erstgeborenen war, wurde ich gefragt, wie wir Deutsche das so toll hinbekommen mit unseren niedrigen Zahlen. Halb geschmeichelt laberte ich was von Disziplin. Portugal war auch mal Vorbild. Wenige Monate später lungerte ich weintrinkend in Lissabon ungeschützt in Bars herum und wunderte mich. Ein paar Monate später wurde ich in Frankreich gefragt, was da bloss los ist in DE mit den explodierenten Zahlen ;-)
So ganz verstanden habe ich das alles nicht immer :Cheese:

Feanor 21.03.2023 18:21

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1702570)
Ist auch schwierig, weil es zu viele Variablen in dem Spiel gab. Spannend fand ich die Cases in Schweden und China. Hier hat uns der Confirmation Bias die bösesten Streiche gespielt.

Bedenke wie hart die Schweden zu Beginn in der Kritik standen. Und ja, sie hatten zwischendrin auch eine sehr böse Zeit, insbesondere bei den Menschen, die in Pflegeheimen versorgt worden. Unterm Strich sind sie nach allen messbaren Markern besser durch die Pandemie gekommen. Und so ganz nebenbei, hat es das Land deutlich weniger heftig entzweit wie uns.

Richtig lustig fand ich China. Am Anfang die Helden, weil sie hier sehr hart und konsequent vorgingen. Danach die letzten Deppen, weil sie - ja genau - hart und konsequent vorgingen. Das hat dann irgendwann zu so starken Spannungen im Land geführt, daß sogar die KP den Rückzug angetreten ist. Die schnelle Öffunung hat unsere Medien schon von Millionen zu erwarteten Toten schwadronieren lassen.

Unterm Strich sind aber auch die Chinesen besser als wir durch diese Phase gekommen. Morbidität und schwere Verläufe waren deutlich geringer als bei uns. Und auch wenn es kurz gerumpelt hat, sind die wirtschaftliche Zahlen bei weitem nicht so desaströs gewesen wie bei uns. Auch im Land gibt es keine so starke Spaltung.

Es gibt die korrekte Kritik, daß die chinesischen Zahlen gelogen rosarot sind. Aber selbst die negativsten Schätzungen europäischer und amerikanischer Forscher bestätigen das. Die Wirtschaftsdaten können wir selbst ablesen.

Natürlich hätte ich nicht in Shanghai während des Lockdowns leben wollen. Das ändert aber nichts daran, daß wir in der Berichterstattung eine heftigen Bias hatten.

Aufgrund der familiären Verbindungen habe ich ja etwas Bezug zu China und auch Einblick in Social Media, bevor die Zensur zuschlägt. Die Zustände in China kurz nach der Öffnung waren eher vergleichbar mit Bergamo 2020. Patienten und Leichen auf den Fluren der Krankenhäuser, Tote wurden vom Militär aus Peking rausgefahren. Die Angehörigen haben keine Ahnung wo diese begraben wurden. Junge Infizierte wurden gezwungen krank zur Arbeit zu gehen, damit die Wirtschaft belebt wird. Die Alten sind gestorben. Der ganze Spuk musste so schnell wie möglich durchgezogen werden, damit bis zur Wiederwahl von Xi alles durch ist.


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