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Hafu 04.04.2021 15:05

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1594191)
Seit gestern, nachdem ich tausende Demontranten gesehen habe, sehe ich es das mit dem Durchsetzen von weitern Maßnahmen als schwieriger an.

Du bist einfach in diesem Aspekt zu nahe an der Sache dran und solltest besser einen Schritt zurücktreten. Die Demonstranten selbst denken ja auch, dass sie die Wortführer einer schweigenden Mehrheit sind, da sie derselben Bias unterliegen wie du.
Diese Demonstranten sind aber in Wirklichkeit eine laute aus der ganzen Bundesrepublik herangekarrte Minderheit.

Solche faschistisch unterlaufenen Strömungen gibt es mittlerweile in praktisch jedem Land. Damit muss eine Demokratie fertig werden und die erfolgreichen Lockdowns in vielen Ländern in der Vergangenheit belegen, dass es möglich ist, Infekteindämmung trotz einer gewissen Covidiotendichte mit dem richtigen Maßnahmenpaket umzusetzen.

Im Spiegel gibt es mittlerweile eine ganz vernünftige Analyse, in der z.B. der Landesvorsitzende der Polizeigewerkschaft zu Recht den Stuttarter Ordnungsbürgermeister kritisiert, dass dieser trotz der bekannten Problematik früherer Querdenker-Demos (Ignorieren von Auflagen, Überschreiten der Teilnehmerzahl) den Aufmarsch überhaupt genehmigt hat und damit die Polizei in Handlungszwang gebracht hat.

»Querdenker«-Kundgebung in Stuttgart
Alle sind empört, niemand ist verantwortlich

noam 04.04.2021 15:50

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1594186)
Gesundheitsminister Spahn
»Wer geimpft ist, kann ohne Test ins Geschäft oder zum Friseur«

Keine Quarantäne, keine Testpflicht: Minister Spahn kündigt neue Freiheiten für Menschen an, die vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind. Vor Kurzem hatte der CDU-Politiker noch das Gegenteil gefordert.


Spannend. :Lachen2: Aus ethischer Sicht ist das allerdings nur unter der Voraussetzung zu befürworten, wenn alle Bürger die Möglichkeit haben ein Impfangebot zu erhalten und dies in einem vernünftigen Zeitfenster auch umgesetzt werden kann.

In Israel lese ich bzw las ich, ist dies der Fall. Aus diesem Grund stellen Privilegien für geimpfte dort auch kein Gerechtigkeitsproblem dar und die Bevölkerung dort diskutiert dieses Thema nicht.

:Blumen:

Solange nicht abschließend geklärt ist, ob ich als geimpfter nicht noch andere infizieren kann, sollte man vielleicht etwas umsichtiger mit seinen Äußerungen sein. Nicht dass es plötzlich wieder Versprechen werden, die am nächsten Tag schon nichts mehr zählen.

keko# 04.04.2021 15:58

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1594230)
Du bist einfach in diesem Aspekt zu nahe an der Sache dran und solltest besser einen Schritt zurücktreten. Die Demonstranten selbst denken ja auch, dass sie die Wortführer einer schweigenden Mehrheit sind, da sie derselben Bias unterliegen wie du.
Diese Demonstranten sind aber in Wirklichkeit eine laute aus der ganzen Bundesrepublik herangekarrte Minderheit.

Solche faschistisch unterlaufenen Strömungen gibt es mittlerweile in praktisch jedem Land. Damit muss eine Demokratie fertig werden und die erfolgreichen Lockdowns in vielen Ländern in der Vergangenheit belegen, dass es möglich ist, Infekteindämmung trotz einer gewissen Covidiotendichte mit dem richtigen Maßnahmenpaket umzusetzen....

Also heute spricht man schon von 15.000 Teilnehmern. Die Größe der Demo hat mich schon überrascht, das habe ich das letzte Mal bei S21 erlebt, als ich aktiv mitlief. Gestern war aber teilweise auch die ganze Stadt zu. Egal ob herangekarrt oder nicht, so viele Menschen muss man trotzdem erst mal erreichen.
Manche nutzten dass wohl tatsächlich für einen Ausflug, da ich noch Stunden später Autos mit fremden Nummernschildern und entsprechenden Plakaten in der Stadt stehen sah. Auch lief mir nachmittags in der Fußgängerzone noch eine kleine Gruppe junger Demonstrantinnen über den Weg, die sich von Passanten geduldig fotografieren ließen und sich mit ihren Plakteten zur Schau stellten (Irgendwas mit "Agenda 2030").
Dass so viele Menschen ohne Masken durch die Stadt laufen konnten, hat mich tatsächlich auch überrascht. Ich stand an einer Straßenecke, wo die Polizei gelegentlich eine Durchsage machte, dass die Demonstranten doch bitte links abbiegen sollten. Gelegentlich lachten die Demonstranten (denn man musst dort sowieso nach links) und winkten freundlich zur Polizei hinüber.
Das hatte schon fast den Chrakter eines heiteren Faschingsumzugs. Ich betrachtet die Demonstranten, was sie trugen und welche Schilder sie umhingen hatten. Viele tanzten und sangen Liebeslieder.
Obwohl ich als Allergiker aktuell dauerhaft draussen FFP2 trage, wurde es mir dann doch etwas mulmig und ich fuhr erst mal nach Hause.

Alles in allem: je länger es dauert, desto schwieriger wird es, so glaube ich, die Menschen bei der Stange zu halten. Wuhan wurde für 76 Tage abgriegelt. Wir haben es mittlerweile mit einer Mutante zu tun, die wohl im ganzen Land ist. Da kann man sich 2 Wochen von einem halbgaren Lockdown wohl sparen. Solange ein Teil der Bevölkerung irgendwelche Einschränkungen erfährt, gleichzeit mein Nachbar zum Bosch arbeiten geht ("Die Maschinen müssen ja weiterlaufen") und meine liebe Frau zur Notbetreuung in die Schule (die bisher immer sehr gut genutzt wurde), sind wir in einer Endlosschleife. Normalerweise bin ich absolut kein Freund von "entweder - oder" aber jetzt hilft wohl nur noch das, so ist es meine Überzeugung.

:Blumen:

LidlRacer 04.04.2021 16:11

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1594233)
Also heute spricht man schon von 15.000 Teilnehmern. Die Größe der Demo hat mich schon überrascht, das habe ich das letzte Mal bei S21 erlebt, als ich aktiv mitlief. Gestern war aber teilweise auch die ganze Stadt zu. Egal ob herangekarrt oder nicht, so viele Menschen muss man trotzdem erst mal erreichen.

Zur Relativierung der Zahl:
Auf jeden Demonstranten kommen ca. 5 Corona-Tote, die nicht mehr gegen ihre Gefährdung demonstrieren können.
Und ein Vielfaches an Long-Covid-Patienten, die "besseres" zu tun haben, als auf Demos rumzulaufen.

noam 04.04.2021 16:24

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1594236)
Zur Relativierung der Zahl:
Auf jeden Demonstranten kommen ca. 5 Corona-Tote, die nicht mehr gegen ihre Gefährdung demonstrieren können.
Und ein Vielfaches an Long-Covid-Patienten, die "besseres" zu tun haben, als auf Demos rumzulaufen.

Kannst du mir kurz vorrechnen, wie du zu diesem Schluss kommst?

LidlRacer 04.04.2021 17:00

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1594239)
Kannst du mir kurz vorrechnen, wie du zu diesem Schluss kommst?

Was daran möchtest Du bezweifeln?

Hafu 04.04.2021 17:11

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1594233)
... Wuhan wurde für 76 Tage abgriegelt. Wir haben es mittlerweile mit einer Mutante zu tun, die wohl im ganzen Land ist. Da kann man sich 2 Wochen von einem halbgaren Lockdown wohl sparen. Solange ein Teil der Bevölkerung irgendwelche Einschränkungen erfährt, gleichzeit mein Nachbar zum Bosch arbeiten geht ("Die Maschinen müssen ja weiterlaufen") und meine liebe Frau zur Notbetreuung in die Schule (die bisher immer sehr gut genutzt wurde), sind wir in einer Endlosschleife. ....

Das, was du beschreibst (85% des Arbeitslebens laufen weiter wie bisher und die Lockdownmaßnahmen betreffen ausschließlich den privaten Bereich, einen Teil des Handels, Eventbranche und Gastronomie wäre ja einfach nur eine Fortsetzung des derzeitigen Konzepts, das mit dem erneuten Anstieg in die 3.Welle nachweisbar gescheitert ist.

Natürlich muss ein ein strikter Lockdown in der jetzigen Situation über die bisherigen Maßnahmen hinausgehen, sonst braucht man gar nicht darüber nachdenken.

noam 04.04.2021 17:13

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1594240)
Was daran möchtest Du bezweifeln?

Wenn du damit zusammenhanglos aussagen willst, dass 15.000 Leute bei dieser Demonstration waren und in D bisweilen in über einem Jahr Pandemie 77.010 Menschen gestorben sind, verstehe ich den Wert deiner Aussage nicht.

Wenn du aussagen willst, dass allein die 15.000 Demoteilnehmer den Tod von 75.000 Menschen (also genausoviele wie seit Pandemiebeginn verstorben sind) verursachen werden, dann möchte ich genau dies bezweifeln.


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