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Cefuroxim aus der Wirkstoffgruppe der Cephalosporine ist als intravenös verabreichtes Präparat ein gutes und relativ breit wirksames Antibiotikum mit günstigem Nebenwirkungsprofil. Wir verabreichen das in der Klinik regelmäßig als Erstlinientherapie bei Harnwegsinfektionen, aber auch bei genitalen Infektionen wie Adnexitiden oder Endomyometritiden, aber auch bei Wundinfekten. Für letzteres, also für Wundinfektionen oder andere Weichteilinfektionen braucht man grundsätzlich sowohl eine hohe Bioverfügbarkeit als auch eine gute Gewebegängigkeit des Antibiotikums. Und das ist bei Cefuroxim p.o. (also den Tabletten) nicht gegeben. Die orale Bioverfügbarkeit von Cefu liegt bei ca. nur 30-50%. Die Plasmaspiegel fallen nach wenigen Stunden aus dem therapeutischen Bereich, und das nicht, weil sich der Wirkstoff so effektiv im Gewebe anreichert, sondern weil er einfach renal eliminiert wird. Das ist eigentlich Basiswissen und ich liebe es zwar, klugzuscheißen, aber ich hasse es, meinen Kolleg*innen reinzugrätschen. Noch mehr allerdings hasse ich es, wenn basale Dinge nicht beachtet werden. Man muss schon aktiv weghören, um das nicht zu wissen. Dass Cefuroxim peroral (ausser vielleicht aufgrund der flotten renalen Elimination für Harnwegsinfektionen) völlig fürn Arsch ist, ist ja keine Raketenwissenschaft, auf die nur ausgesuchte Kollegahz zugriff haben. Das kann eigentlich jede*r wissen, der ab und zu mal Fachartikel liest. Sorry Lucy, aber das Cefuroxim kannst Du Dir sonstwo hinstecken; solange es nicht intravenös verabreicht wird, bringt das nix. https://www.deutsche-apotheker-zeitu...lanten-medizin https://www.adka.de/index.php?eID=du...698ded290595b6 Diese zwei links mal nur so zum Spass. Ich habe diese Infos von zahlreichen Fortbildungen durch unsere Kolleg*innen der Mikrobiologie, die uns Cefuroxim peroral explizit verboten haben:cool: |
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Bewegung, gezielte Ernährung und Regeneration sind dort weiße Flecken auf der Karte. :Lachanfall: Es ist wirklich interessant mal in andere Bubbles zu gucken.:Lachanfall: |
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Mein Vertrauen ist jetzt eher so mäßig und meine Lust, das Zeug zu nehmen, noch geringer als ohnehin schon. Aber gut, was mach ich, wenn die Entzündung sich jetzt NOCH weiter ausbreitet oder sich weiterhin nichts tut? 2 Wochen sind um- ich creme, bade, desinfiziere, aber es flammt immer wieder auf und sieht einfach nur übel aus. Dann muss ich ja das Zeug nehmen, weil was anderes hab ich nicht hier... edit: Hab noch Amoxiclav im Schrank. Allerdings nur 5 Tabletten, was nicht reichen würde. Könnte aber theoretisch damit starten am WE, wenns übel wird. Ehrlicherweise regt es mich auf, wenn Dinge verschrieben werden, die offenbar nicht so die richtige Wahl sind. |
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Ich hasse es, meinen Kolleg*innen reinzupfuschen, das sagte ich schon, sorry about that again. In einer idealen Welt steht vor jeder Antibiotikatherapie der Erregernachweis, macht aber niemand, leider. Wollte ich trotzdem nochmal erwähnen. Außerdem gilt auch hier wie überall die Regel ubi pus, ibi evacuo: wenn sich da irgendwo eine Eiteransammlung gebildet hat, muss das ohnehin chirurgisch saniert werden. Dazu muss sich das aber eventuell ein*e Chirurg*in ansehen, kein*e Hausärzt*in. Wenn allerdings die Indikation für eine antibiotische Therapie gegeben ist, würde ich ein Präparat wählen, das außer effektiver Anreicherung im Gewebe auch eine gute Wirksamkeit aufweist gegen Staphylokokken, welche als überall umherschwirrende Hautkeime am Ehesten ursächlich sind für das Drama. Ich würde am Ehesten Clindamycin 600 mg 1-1-1 aufschreiben oder als 2. Wahl tatsächlich Amoxiclav, meistens sind das ja diese 875/125 mg und davon auch zwei oder befundabhängig drei am Tag. Was nun tun? Eine Möglichkeit ist es, den*die Kolleg*in dazu nochmal konsultieren, dazu sagen, dass ein Klugscheißer aus dem Internet gesagt hat, dass Cefuroxim p.o. nix taugt. Wahrscheinlich musst Du Dir dann eine neue Praxis suchen. Die meisten von uns können es auf dem Tod nicht ausstehen, wenn Patient*innen kritische Nachfragen haben. Oder aber Du suchst eine Praxis für Chirurgie auf, die das ganze hoffentlich noch mal reevaluieren und dir eine rationelle Therapie verordnen. |
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Patient: PabT
Befund: seltsamer dumpfer Schmerz und großes Hämatom im rechten Oberschenkel seit: 12, März 2023 Medikation: Wärmesalbe Training: Pause Bemerkung: Beim Spazierengehen im Schnee begann es mit einem Druckgefühl kurz über dem Knie. Das verging wieder, aber beim letzten langen Lauf vor dem Marathon auf km 26 war das Bein plötzlich Pudding und Dehnen machte es nur schlimmer. Dürfte dann wohl ein netter Riss sein; 42 km am 26.3. kann ich voraussichtlich knicken. Mist. Meine Schwester aus Amerika hat extra für unseren ersten gemeinsamen Wettkampf trainiert und jetzt muss sie da wohl alleine durch. |
Och nöö :-(
Gute Besserung, drücke die Daumen, dass es doch noch mit dem gemeinsamen Marathon klappt. |
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