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silence 28.12.2012 16:08

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photonenfänger 28.12.2012 16:21

Zitat:

Zitat von Scotti (Beitrag 850289)
Der Link zu Kohlberg war ja ursprünglich auf eine direkte Frage von dir zur Missachtung des Namens Gottes gegeben worden. Nachdem ich mir gerade die Seite ausführlicher angeschaut habe, sehe ich es wie du: Der Link hilft bei der Beantwortung dieser Frage nicht weiter.
Für mich ein immer wiederkehrendes Ärgernis bei Diskussionen zum Thema Glauben. "Nebelkerzen werfen" beschreibt für mich dieses Ärgernis ganz gut.

Auch scheint man immer weniger bereit, Metaaussagen wahrzunehmen, je öfter Wörter, die mit Transzen.. beginnen, fallen...

Zitat:

Zitat von Scotti (Beitrag 850289)
Edit:
Aber auch unter Gläubigen sind die niedrigen Prozentsätze der Stufe 5 und 6 für mich nicht annähernd glaubhaft. Die meisten Gläubigen die ich kenne haben sich weit über die 10 Gebote und die Kirche hinaus weiterentwickelt und verlassen sich nach meiner Erfahrung mehr auf ihr Gewissen, auch wenn es der Lehrmeinung entgegensteht.

Genau darum geht es. Man braucht sie eigentlich nicht mehr. Deshalb wird aus dem wenigen, das sich noch halten kann, ein so verworrenes Gebilde aufgeblasen, dass es fast unmöglich wird, darüber konkret zu diskutieren.

silence 28.12.2012 17:08

Beitrag wurde vom Benutzer gelöscht

Pascal 28.12.2012 17:42

Zitat:

Zitat von Scotti (Beitrag 850289)

Ein verstandenes und für richtig befundenes: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" würde ich schon fast in die 6. Stufe einordnen.
Leider gibt es etwas derartiges nichtmal in den 10 Geboten.
Auch hatte ich nie den Eindruck, dass "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" zu den zentralen Empfehlungen der Religionen gehört, die sich auf die Bibel beziehen.

Die christliche Nächstenliebe ist einer der Grundfesten christlichen Glaubens und Handelns. Dies wird durch mehrere Stellen sowohl bereits im alten Testament als natürlich auch im neuen Testament dokumentiert. Eindrücke können auch täuschen ;)

"Nächstenliebe und Rechtsschutz für Schwache gehören schon im Alten Testament zu den zentralen biblischen Geboten (Ex 22,20–26). Die Armen und ihr Recht sind ein wichtiges Thema im Leben des Volkes Israel und in der Verkündigung der Propheten (Ex 23,6; Sach 7,9 f.). Rechtsbruch und Vernachlässigung der Armen stehen unter der Ankündigung des Gerichts Gottes (Am 2,6). Indem der Mensch auf die Hilfsbedürftigkeit anderer eingeht und sich ihnen zuwendet, gibt er Zeugnis von der kommenden Gerechtigkeit Gottes.


Im Neuen Testament erklärt Jesus das Gebot der Nächstenliebe gemeinsam mit dem Gebot der Gottesliebe zu dem wichtigsten, alle anderen Weisungen Gottes zusammenfassenden Gebot (Mt 22,37–40). Die christliche Gemeinde hat das Gebot der Nächstenliebe, wie Jesus Christus es gepredigt und gelebt hat, auf ihre Glieder bezogen und zugleich über ihre Grenzen hinweg in dieses Gebot alle Menschen eingeschlossen, die Hilfe brauchen."

photonenfänger 28.12.2012 18:13

Zitat:

Zitat von silence (Beitrag 850357)
Wolltest Du Dich nicht erst Mal schlau machen, bevor Du irgendwelche weiteren Aussagen machst?:Huhu:

Hab ich da etwa zuviel versprochen?:)
Habe das jedenfalls alles gelesen, ob verstanden, sei dahingestellt. Erklärung folgt:

Zitat:

Zitat von silence (Beitrag 850357)
Bitte mal den letzten Satz erläutern. Worüber kannst Du konkret nicht diskutieren? Ist mir etwas zu pauschal formuliert...ist aber keine persönliche Kritik...

Ist gar nicht so einfach zu beschreiben, ich versuchs mal:
Jedes mal oder zumindest oft, wenn man sich in Diskussionen Fragen nähert, die simpel zu beantworten sein sollten, weicht der Diskutant, dem diese Antwort aber nicht gefällt, bzw. dem dämmert, dass dieser Schluss seine Position schwächt, aus, indem er behauptet, so einfach könne man den Sachverhalt nicht darstellen, man müsse hinter die Dinge sehen. Messerscharfe Logik und gewichtige Argumente werden so ausgehebelt, indem behauptet wird, das Thema sei ja viel zu komplex, um in derart einfache Analogien gepresst zu werden.
Nun unterstelle ich das hier.

Ich habe mir Kohlbergs Stufenmodell durchgelesen, halte es für durchaus interessant, auch wenn die Zahlen vielleicht nicht mehr ins Hier und Jetzt passen. Aber gleichzeitig scheint es mir weit hergeholt, der Religion zuzubilligen, sich einfach auf die 7. Stufe stellen zu dürfen, um damit der wissenschaftlichen Zerpflückung zu entgehen. Vielleicht hat Kohlberg das ja nur unter gesellschaftlichem Druck hinzugefügt.

@Trimichi: Vielleicht verstehe ich ja den Begriff Letztbegründung falsch, könntest du ihn vielleicht erläutern, falls du noch nicht aufgegeben hast? Ich verstand ihn so, dass es auf dieser Ebene nur noch Erkenntnisse gibt, deren Wahrheitsgehalt überhaupt nicht zur Debatte steht.

Zitat:

Zitat von silence (Beitrag 850357)
also nicht gleich wieder schießen...ich gehe auch auf Fasching und sauf ne Runde mit Dir...

Schießen würde ich nur, wenn du mich zwingst beim Fasching mitzumachen, finde das nämlich gaaaaanz schrecklich, wurde als Kind mit Büttenreden und ähnlich grauenhaftem gequält:Blumen:


Zitat:

Zitat von silence (Beitrag 850357)
Hier noch was, das mir beim Abendessen zum Thema soziale Frage und Kirche eingefallen ist. Ich verteidige nicht diese Institution, aber wenn man sich mit der Thematik beschäftigt, dann bitte objektiv.
Rerum Novarum

Dass die Kirche viel Gutes bewirkt, stimmt schon. Leider fällt mir aber auf, dass hier eine negative Korrelation zu ihrer politischen Macht besteht....

Gruß

Alex

FinP 28.12.2012 18:17

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 850281)
Was aber zum Beispiel das Verhältniss von Quantenmechanik und Newtonscher Mechanik (im allgemeinen unser Weltbild) betrifft, so passiert da genau das. Wir hebeln einfach alles aus mit dem wir unsere Welt erklären und sagen...ja, aber..! ;-

Hm, ich verstehe Deine Aussage auch nach mehrmaligem Lesen nicht.
Was ist Dein Problem mit der Quantenmechanik?

Findest Du, dass es die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft untergräbt, wenn es neue Erkenntnisse und Erklärungsmodelle, die experimentell fundiert sind, gibt?

Trimichi 28.12.2012 19:03

Zitat:

Zitat von photonenfänger (Beitrag 850369)

@Trimichi: Vielleicht verstehe ich ja den Begriff Letztbegründung falsch, könntest du ihn vielleicht erläutern, falls du noch nicht aufgegeben hast? Ich verstand ihn so, dass es auf dieser Ebene nur noch Erkenntnisse gibt, deren Wahrheitsgehalt überhaupt nicht zur Debatte steht.

Gruß

Alex

Na logo. :Blumen:

Letztbegründungen sind nach I. Kant transzendental, d.h. mit dem Verstand gerade noch denkbar, können von anderen Denkern oder auch ganz normalen Menschen wegen der Widerspruchsfreiheit nachvollzogen werden. Eine höhere rationale oder logische Begründung ist nicht mehr möglich => Letztbegründung/Stufe 6.

Transzendenz kommt vom lateinischen transcendere. Transcendere heißt wortwörtlich überschreiten. Also von Stufe 6 auf Stufe 7 gehen.


Und: Bingo!

Der Papst ist natürlich was Kant, Popper und Co anbelangt voll fit, fitter als du und ich zusammen. Er kann Letztbegründungen nachvollziehen oder selbst welche von sich geben (Stufe 6) Hm. Ob er, who knows, Botschaften als Stellvertreter von Jesus Christus auf Erden empfängt (Stufe 7) und diese dann als Quasi-Letztbegründungen verbreitet?


@all: hoffe, ich habs einigermaßen hingekriegt, sonst bitte berichtigen.


So oder so: der Papst ist der Chef der Katholiken.

flaix 28.12.2012 19:21

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 850372)
Hm, ich verstehe Deine Aussage auch nach mehrmaligem Lesen nicht.
Was ist Dein Problem mit der Quantenmechanik?

Findest Du, dass es die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft untergräbt, wenn es neue Erkenntnisse und Erklärungsmodelle, die experimentell fundiert sind, gibt?

da hättest DU noch den Kontext rückwärts mitlesen müssen, aber das wird hie rin diesem fred langsam mühsam ;-)

Der Punkt war das ich mit Klugschnacker über Wahrheit und empfundene Wahrheit im weiteren SInne diskutiert habe und was passiert wenn man von gesicherten Erkenntnissen ausgeht die dann von enem anderen Blickwinkel auf einmal doch nicht usw. usf.

Hierzu ist Quantenmechanik ein feines Beispiel. Wir erklären im Allgemeinen unsere Welt mit den Regeln der Newtonschen Mechanik. Diese ist aber teilweise eben sehr grob und wird von der Quantenmechanik in Teilen widerlegt bzw. von diesem Blickwinkel sieht die Welt dann schon wieder ganz anders aus.

Mir ist klar, das ich mich hier nicht besonders erhellend ausdrücke, was mir im Moment anscheinend nicht präziser gelingt. Mir geht es darum das auch wir (die den naturwissenschaftlichen Blickwinkel bevorzugen) uns doch häufig in Widersprüchen gefangen sehen. Diejenigen, welche an Gott glauben haben dafür eben einen shortcut gefunden.

Soweit so wirr ;)

Zur letzten Frage: Untergräbt es die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft? Zum Teufel JA! WENN, ja wenn der Anspruch auf Richtigkeit eben absolut ist. Aber IN KEINSTER WEISE wenn man souverän genug ist alles als Modell zu verstehen, welches sich weiterentwickeln kann. Also auch hier eine Frage des Blickwinkels.


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