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Lebemann 20.09.2017 16:21

Don't dream your life, live your dream.
 
Ein kleines Vorwort bei einem erneuten Blog sollte nicht fehlen. Letztes Jahr, also 2016, standen neben der 9:01h in Roth noch die Teilnahme bei der 70.3 WM in Australien an, wo in der Endabrechnung eine Zeit von 4:17h und dem 122 Gesamtplatz ein tolles Sportjahr zu Ende ging. Dieses Jahr ließ ich es bewusst etwas lockerer angehen. 4 Jahre in folge mit jeweils einer Langdistanz forderten nach einer Auszeit von dem strukturiertem Training. Daher absolvierte ich zwar ein durchaus anspruchsvolles Training, aber belastetet mich nicht bis aufs letzte. Ein bisschen mehr Zeit mit Freunden und für den Job war bitter nötig. Doch insgeheim wurmt mich die 1min in Roth unglaublich und auf der Pacific Insel war ich auch noch nie. Dabei war das der Ursprung meiner Motivation. Daher war die Idee geboren, in den folgenden Jahren wieder fahrt aufzunehmen. Startschuss sollte der Frankfurtmarathon 2017 werden. Leider wurde ich Anfang August bei einem Radsturz das erste mal in meinem Leben ernsthaft verletzt. Mein kleiner Finger der rechten Hand brach im Grundgelenk in mehrere Teile und stand in eine nicht natürliche Richtung ab. Nach nun 6 Wochen Gips und gezogenen Drähten beginnt nun die Reha und ich lerne das greifen wieder. Doch zeitgleich wurde mir bewusst, dass es mich hätte viel schlimmer treffen können, wie man anhand zahlreicher Beispiele auch hier aus dem Forum weiß. Daher der Titel des Thread und mein Angriff, die Quali nach Kona zu schaffen.

Planung für Kona:
- 2017 Marathon Frankfurt, Finger fit bekommen
- 2018 IM Vichy Quali Hawaii -> 2019 AK 30
- 2019 IM Hawaii

Es geht los:
Neben der Reha werd ich versuchen, den Frankfurtmarathon mit der Bestmöglichen Form, die ich in 6 Wochen erreichen kann, zu absolvieren. Für mich spricht eine gute Sportvergangenheit von 7 Jahren, Laufstärke im Triathlon und ausreichend Motivation. Auf der andere Seite stehen nahezu 6 Wochen ohne Sport, leichtes Krafttraining ausgenommen, ein paar Kilo zu viel, da die Pause sich negativ auf mein BMI ausgewirkt hat :Lachanfall: und eine noch nicht perfekt funktionierende Hand. Ich denke aber nicht, dass diese mich groß einschränken sollte.
Der Plan für die nächsten Wochen ist es, möglichst schnell die Kilometer zu erhöhen, ohne mich nun noch zusätzlich zu verletzen. Ein paar Intervalleinheiten werden sich sicher finden, allerdings werd ich es hier nicht übertreiben. Da das Schwimmen noch nicht möglich ist, wird die gewonnen Zeit auf der Rolle oder im Kraftraum verbracht.
Nach Frankfurt wird dann das Schwimmen intensiviert, natürlich nur, wenn es der Finger zulässt. Auf dem Rad sollte es dann auch langsam wieder losgehen. Da ich ein Freund des Rollentrainings bin, werden sich hier sicher ein paar tolle Zahlen und verrückte Einheiten finden lassen.
Nachdem ich am WE schon die ersten Grundlagenkilometer gesammelt habe inkl. eines 23km Dauerlauf in 4:50 standen gestern ein paar flotte Runden auf dem Plan. Eine Serie von 3*1000/800/600 mit 200m Trab und 400m Serienpause standen auf dem Programm. Das ganze war recht kurzweilig und mit 3:35/3:30/3:25 Pace hab ich das Laufen zumindest nicht ganz verlernt. Im Anschluss wurde noch ein lockeres Stündchen gerollt. Heute brauchen die Laufbeine ein Päuschen und es geht ein bisschen auf die Rolle und in den Kraftraum.

Ich hoffe euch ein bisschen unterhalten zu können und zeitgleich mich durch das schreiben ein bisschen mehr zu motivieren. Geteiltes Leid ist halbes Leid ;)

dagro 20.09.2017 16:32

Zitat:

Zitat von Lebemann (Beitrag 1330125)

...

Sehr cooles Unterfangen, Lebemann!

Da wir uns in ähnlichen "Spähren" bewegen (Hawaii 2016, Roth 2017 8:56) umso spannender für mich Deine Herangehensweise und spezifischen Trainingseinheiten zu verfolgen. :)

Dir erstmal gute Besserung an den Finger sowie gutes Gelingen in der finalen Marathonvorbereitung!

Ich bin gespannt mehr von Deinem Weg zu lesen!

Cheers,
dagro

BunteSocke 20.09.2017 17:47

Das hört sich spannend an, ich werde Dein Treiben hier interessiert verfolgen :Huhu:

Man munkelt ja auch ich wollte nach Hawaii ;) ... ich arbeite dran. Du bist diesem Ziel vermutlich bereits ein ganzes Stück näher. Ich wünsche Dir viel Erfolg auf Deinem Weg und möglicherweise kann auch ich hier ja noch den einen oder anderen Tip "abgreifen"!!! :Blumen:

Isemix 20.09.2017 18:08

Ich werde dein Vorhaben auch verfolgen :Blumen:

Bin sehr gespannt wie deine Hand bzw. dein Finger damit klar kommt. Ich hatte selbst nach einem Ausgekugeltem Finger mind. 6 Monate zu tun, meine Griff kraft war um 70% geringer als bei der rechten Hand.

Hoffe deine Hand wird schnell wieder voll einsatzfähig.
MFG :Huhu:

Lebemann 25.09.2017 16:55

Nun ist die erste Trainingswoche bis Frankfurt geschafft. Nach den doch flotten KM am Dienstag stand für den Rest der Woche eher moderates, dafür längeres Training an. Am Sonntags war es dann soweit. Mein erster 30km Lauf seit der Challenge Roth. Da das Wetter super war, konnte ich mir nichts schöneres vorstellen. Ursprünglich war der Plan, meinen Puls zwischen 130-140 Schläge zu halten. Die ersten 10km in 4:55er Schnitt liefen doch super, ab dann wurde es allerdings tatsächlich anstrengend. Nach 15km kam dann ein kleines hoch, die Hälfte ist geschafft, auf dem Rückweg etwas flotter. Ich "beschleunigte" auf 4:50 und der Puls stieg langsam über die 140 Schläge, worauf ich die Anzeige ab dem Zeitpunkt einfach mal ignoriert habe ;) Ab KM 25 wurde ich dann doch langsam müde. Gefühlt hätte ich das Tempo forcieren können, aber das wäre noch zu früh. Kurz vor der Haustür die erlösenden 30km auf der Uhr. Puh ganzschön anstrengend.
Im Anschluss saß ich dann noch 1h locker auf der Rolle und schaute den Berlin Marathon zu Ende. Draußen fahren ist leider noch nicht sicher genug, da ich mit rechts die Bremse nicht betätigen kann.

Über die Woche verteilt kamen so immerhin 70km zusammen, dazu 4h auf der Rolle und 2 Krafteinheiten. Nächste Woche soll der Umfang noch etwas erhöht werden, ein paar spezifische Intensitäten kommen dazu und das Krafttraining wird leicht reduziert um für die wichtigen Einheiten frisch zu sein. Auf das Schwimmen muss ich die Woche noch komplett verzichten, allerdings darf ich nun mit der Ergotherapie beginnen. Sobald die letzten Wunden geschlossen sind, werd ich endlich wieder ins Wasser hüpfen und erstmal ein tolles Bad nehmen.

Lebemann 02.10.2017 11:31

Die zweite echte Trainingswoche seit der Verletzung ist nun auch geschafft und es war anstrengend aber vielversprechend. Ehrlich gesagt hatte ich mich ja zeitweise komplett aufgegeben. Nun läuft das System aber langsam aber wieder an.

Montags gabs neben einem leichten Krafttraining und ein paar Sprungübungen noch eine 2h Grundlageneinheit auf dem Radergometer. Noch bin ich zu unsicher mit dem Greifen, aber ab nächster Woche wollte ich eine erste Ausfahrt draußen riskieren.

Am Dienstag stand am Nachmittag ein Seminar für Vernehmungstechniken auf dem Arbeitsplan. Dies sollte bis spät in die Nacht gehen. Also wurde das Bahntraining am morgen absolviert, allerdings war die Bahn geschlossen. Dank der modernsten Technik an meinem Handgelenk :Lachanfall: bin ich eine Pyramide von 2000-1600-1200-1000-800-400-200 mit 400m Trabpause gelaufen. Begonnen bei 3:45Pace wurde jeder Abschnitt mindestens 5sec schneller absolviert, ehe der 200er maximal gelaufen wurde. Die Einheit ging gut runter. Hoffentlich passt so ein GPS Gerät :Lachen2:
Im Anschluss noch 40min locker Kurbeln und der erste harte Tag der Woche war geschafft.

Mittwochs in der früh nach 4h schlaf stand ich schon wieder auf der Arbeit. Den ganzen Tag etwas müde, aber ich wusste ja woher. Trotzdem gings am Nachmittag auf der Rolle mit 3*10min KA Intervallen bei 265Watt noch gut voran. Im Anschluss noch im Kraftraum ein paar Übungen ehe ich todmüde ins Bett gefallen bin.

Der Donnerstag war dann wieder lockerer Natur. 70min Grundlagen und ein paar Steigerungen waren alles. Ein schöner Abend mit der Herzensdame ist ja auch mal was schönes.

Am Freitag war dann ein komplett freier Tag geplant, ehe es ins Wochenende ging. Bei strahlendem Sonnenschein traf ich mich mit ein paar Kollegen in der Stadt. Ein paar kleine Bier durften dort nicht fehlen. Ein Ruhetag nach meinem Geschmack :Cheese:

Zum Wochenende waren dann noch 2 Kerneinheiten geplant. Samstags der Tempolauf im optimistischen "Marathontempo" und der Sonntag der Lange. Die Samstagseinheit mit 8km in 3:52 und bisschen Ein/Auslaufen hat sich ganz gut angefühlt. Am Mittag war ich noch 2h locker kurbeln auf der Rolle. Am Sonntag dann 32km in 4:52 und einer lockeren Stunde auf der Rolle im Anschluss. Der lange lief wesentlich besser, als die Woche davor. Auch der Puls ist um 5 Schläge im Vergleich zur Vorwoche gefallen.

Nun bleiben noch 4 Wochen und ich bin sehr zuversichtlich, dass ich noch fit an die Startlinie komme. Achja die letzten Wunden sind geschlossen und heute beginnt die Ergo/Physio. Zudem darf ich auch wieder ins Wasser. Ich hab mich noch nie so sehr auf schwimmen gefreut.

triduma 02.10.2017 14:35

Ich hab grade erst deinen neuen Blog gesehen.
Super Plan den du da hast. Ich drück Dir die Daumen dass dein Plan mit dem IM Hawaii aufgeht. :)
Vielleicht sehn wir uns ja beim FFM Marathon. :)

FlowJob 02.10.2017 14:46

Zitat:

Zitat von Lebemann (Beitrag 1332202)
Ich hab mich noch nie so sehr auf schwimmen gefreut.

Vielleicht sollte ich mir auch mal nen Finger brechen...? :Cheese:

Im Ernst, krass zu sehen, dass du mal kurz wieder loslegst und schon wieder so gut unterwegs bist. Bei mir läuft im dritten Versuch zum ersten mal eine Mara-Vorbereitung so richtig rund, du wirst aber sehr sicher trotzdem vor mir im Ziel sein. :Blumen:


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