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Hafu 09.11.2021 11:50

Sehr lesenswert dieser SZ-Text, der die Situation auf den Intensivstationen aktuell (und auf die nächsten 4 Wochen projiziert) zusammengefasst.

Es ist nahezu unfassbar, wenn man den aktuellen Blick auf die Inzidenzkurven des RKI (ungebremster exponentieller Anstieg) und die aktuelle und in Kürze zu erwartende Intensivbettenbelegung sich ansieht und andererseits die aktuellen Äußerungen mancher Politiker (wie z.B. des FDP-Generalsekretärs Volker Wissings) sich ansieht, die aktuell faktisch schon in Regierungsverantwortung sind, denn sie verfügen ja im neuen Bundestag über die parlamentarische Mehrheit.

Wissing hat allen Ernstes vorgestern unser Gesundheitssystem als stabil und gesichert eingestuft, Lockdowns für die Zukunft ebenso wie eine Impfpflicht ausgeschlossen.

Einen Tweet zu diesem Interview hat er zwar mittlerweile wegen Twitter-Shit-Storm wieder gelöscht, aber zurückgenommen hat er die Aussage nicht.

Eine Impfpflicht mindestens für alle Mitarbeiter im Gesundheitswesen mit Patientenkontakt halte ich für absolut zwingend erforderlich (genauso wie verpflichtende Boosterimpfungen für Geimpfte nach österreichischem Vorbild) und da es mehrere Wochen dauert, bis Impfungen ihre Wirkung entfalten, müsste eine derartige Impfpflicht jetzt so bald als möglich beschlossen werden, wenn man nicht sehenden Auges in Triage-Situationen hineinfahren will, von denen dann auch geimpfte intensivpflichtige Patienten mit Non-Covid-Diagnosen betroffen wären.

tandem65 09.11.2021 12:01

Zitat:

Zitat von craven (Beitrag 1632391)
und die Pandemie geht dem Ende zu.

So einfach könnte die Lösung sein. Aber da sieht Schwarzfahrer den Nutzen nicht? Strange..

Ob die Pandemie zu Ende wäre ist die eine Sache, die Lage wäre aber ziemlich sicher eine deutlich entspanntere.
Das perfide an Herrn Schwarzfahrer ist ja auch daß er nicht mal schreibt ab wann eine Impfung aus seiner Sicht empfehlenswert wäre. Während die andere Seite immer Super belastbare zahlen liefern soll enthält er sich da lieber.

keko# 09.11.2021 12:06

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1632420)
...
Eine Impfpflicht mindestens für alle Mitarbeiter im Gesundheitswesen mit Patientenkontakt halte ich für absolut zwingend erforderlich (genauso wie verpflichtende Boosterimpfungen für Geimpfte nach österreichischem Vorbild) und da es mehrere Wochen dauert, bis Impfungen ihre Wirkung entfalten, müsste eine derartige Impfpflicht jetzt so bald als möglich beschlossen werden, wenn man nicht sehenden Auges in Triage-Situationen hineinfahren will, von denen dann auch geimpfte intensivpflichtige Patienten mit Non-Covid-Diagnosen betroffen wären.

Mich erinnert die aktuelle Situation an Okt/Nov 2020, wo ich mich über halbherzige Lockdowns wunderte. Ich "tröstete" mich damit, dass ich dachte, dass die politische Führung die Lösung mit einer Impfung ab Dezember/Januar erwartete und man den Schaden durch harte Lockdowns möglichst gering halten will (falls dem so war, hätte ich dem Vorgehen zustimmen können).
Das aktuelle Vorgehen kann ich momentan gar nicht mehr einordnen.

sabine-g 09.11.2021 12:07

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1632422)
Das perfide an Herrn Schwarzfahrer ist ja auch daß er nicht mal schreibt ab wann eine Impfung aus seiner Sicht empfehlenswert wäre. Während die andere Seite immer Super belastbare zahlen liefern soll enthält er sich da lieber.

das eint alle Impfgegner

Schwarzfahrer 09.11.2021 13:54

Zitat:

Zitat von TobiBi (Beitrag 1632393)
Dann aber nur mit PCR Tests oder ist die Genauigkeit von Schnelltests für dich ausreichend gut?

https://www.pharmazeutische-zeitung....ianten-127333/

Für mich ist die Genauigkeit der Schnelltests zu niedrig und 1G (alle testen mit PCR) für nicht praktikabel umsetzbar, da normalerweise man das Ergebnis erst nach 24 Stunden hat - von den Kosten ganz zu schweigen.

Ich sehe hier nun mal die Abwägung Aufwand zu Nutzen, und halte (bei konsequenter breiter Nutzung) die Antigentests für die meisten Fälle ausreichend, um mit 20 % des Aufwands 80 % Nutzen einzufahren. PCR-Tests wären wegen der höheren Zuverlässigkeit in Grenzfällen m.M.n. nur im Umfeld von hoch-vulnerablen Personen (Krankenhäuser, Pflegeheime, ...) als Zusatz sinnvoll. Ich finde, man kann auch unterscheiden, z.B. kostenlose Tests für "notwendiges" (Behördengänge, Krankenhaus-Besuche, ...), selbstbezahlte Schnelltests für "Vergnügen" Theater, Schwimmbad, ... - falls die Kosten in der Größenordnung von 10 € bleiben (oder durch hohe Nachfrage weiter sinken), wäre das zeitweise akzeptabel.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1632420)
Eine Impfpflicht mindestens für alle Mitarbeiter im Gesundheitswesen mit Patientenkontakt halte ich für absolut zwingend erforderlich (genauso wie verpflichtende Boosterimpfungen für Geimpfte nach österreichischem Vorbild) und da es mehrere Wochen dauert, bis Impfungen ihre Wirkung entfalten, müsste eine derartige Impfpflicht jetzt so bald als möglich beschlossen werden, wenn man nicht sehenden Auges in Triage-Situationen hineinfahren will, von denen dann auch geimpfte intensivpflichtige Patienten mit Non-Covid-Diagnosen betroffen wären.

Ich bin da (ausnahmsweise bei Lauterbach (zumindest meinte er das vor ein paar Tagen): Impfpflicht wäre eine Scheinsicherheit, und wie Du sagst, dauert es zu lang. Über engmaschiges Testen des Pflegepersonals erreicht man viel mehr, und das ist sofort umsetzbar. Und es riskiert nicht den Verlust von weiterem Pflegepersonal. Es ist eh schon eine Schande, daß gerade in dieser Zeit die Politik es nicht schafft, den Beruf für die Beteiligten so attraktiv zu machen, daß nicht wegen der "Berufsflucht" vieler Pfleger unsere Intensivbetten-Kapazität sich um gut 10 % oder mehr sinkt. Davon kann man natürlich mit dem Geschimpfe auf die Ungeimpften gut ablenken.
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1632422)
Das perfide an Herrn Schwarzfahrer ist ja auch daß er nicht mal schreibt ab wann eine Impfung aus seiner Sicht empfehlenswert wäre.

Doch, das habe ich schon oft geschrieben: eine Impfung ist für jeden zu empfehlen, der das Risiko eines schweren Verlaufs bei der betreffenden Erkrankung deutlich senken will. Das gilt bei Corona für die meisten älteren (die "gefühlt richtige" Altersgrenze ist je nach Person variabel zwischen 60 und 75) und einschlägig Vorerkrankten (wobei leider gerade bei denen die Impfung oft weniger gut anschlägt). Ist für mich eine persönliche Entscheidung, unabhängig davon, ob ich selbst geimpft bin oder nicht.

Man kann auch über eine allgemeine oder Berufsbezogene Impfpflicht sprechen. Ich halte es zwar für nicht so effektiv, wie es manche glauben, aber wenn sie käme, wäre es immer noch um Klassen ehrlicher und besser, als der aktuelle moralische und politische Zwang in Kombination mit der moralischen Diskreditierung und sozialen Ächtung aller, die die Impfung (entsprechend der aktuellen Rechtslage) als persönliche Entscheidung sehen und dies auch noch aussprechen.

ritzelfitzel 09.11.2021 14:01

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1632432)
Ich bin da (ausnahmsweise bei Lauterbach (zumindest meinte er das vor ein paar Tagen): Impfpflicht wäre eine Scheinsicherheit, und wie Du sagst, dauert es zu lang. .

Das finde ich zu einfach, wenn man sich jetzt am Zeitargument bedient. Die Tatsache, dass sich ein gewisser Teil der Bevölkerung der Impfung konsequent verweigert, hat es jetzt zu verantworten, dass wir nun "zu spät" dran sind.

Tobi F. 09.11.2021 14:02

Boah,... wie formulier ich das ohne vom Admin zensiert zu werden.

Impfgegner: Mensch die Politik hätte mal was tun sollen, damit das Pflegepersonal jetzt nicht kündigt. (anstatt zu sehen, dass 90% der Patienten hätten vermieden werden können, wenn sie geimpft wären)

Impfgegner: ich finde Schnelltests langen, wenn man 3G weglässt...
(ich finde das alles zum k***en, aber "finden" alleine reicht nicht)

Impfgegner: Impfpflicht für Pfleger ist okay, weil die müssen ja erhalten bleiben, aber Impfpflicht für alle ist natürlich sch***, weil das greift ja in die Persönlichkeitsrechte ein.

Schwarzfahrer 09.11.2021 14:06

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1632397)
Den Rest deines Textes fass ich mal so zusammen:
Zitat:

Mir sind eure Fakten egal, ich will trotzdem nicht gepiekt werden

Mir geht es zuletzt um meine eigene Impfung - das ist zu persönlich, um darüber öffentlich zu diskutieren. Ich bewerte die Fakten aktuell eben anders, als Du - unabhängig davon, ob ich "gepiekt" werde. Ich werde mich möglicherweise irgendwann impfen lassen - werde aber keine meiner Positionen, was die Diskriminierung von Ungeimpften und das Selbstbestimmungsrecht bzgl. Impfung angeht, oder die Risikobetrachtung bzgl. Corona dadurch oder deshalb ändern; höchstens beim letzten Punkt könnten eventuell wesentliche Änderungen der Fakten etwas ändern.


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