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-   -   Schilddrüse Überfunktion (Morbus Basedow) (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=37907)

BleibGeschmeidig! 04.12.2015 17:19

Schilddrüse Überfunktion (Morbus Basedow)
 
Hallo Triathlon Forum,

Zum Thema Schilddrüsenüberfunktion habe ich im Forum nicht viel Gefunden. Der Begriff wird nur manchmal im Zusammenhang mit „Bluthochdruck“ erwähnt.
Vielleicht gibt es doch mehr Mitglieder mit Schilddrüsenüberfunktion und wir können uns hier austauschen... (ist ja ein forum hier)

Hier nun eine Zusammenfassung:

In diesem Sommer habe ich eine ganze Reihe von Symptomen festgestellt, die allmählich schlimmer wurden. Zittern, Erschöpfung, Nervosität, Herzklopfen, Heißhunger, Gewichtsverlust.
An Sport war wegen ständiger Müdigkeit nicht zu denken. Lange habe ich zugesehen bis ich zum Arzt gegangen bin.

Diagnose:
Schilddrüsenüberfunktion (Morbus Basedow). Eine Autoimmunerkrankung bei der Körper gegen die eigene Schilddrüse Antikörper bildet und die Ausschüttung von Schilddrüsenhormonen verstärkt. Damit kommt der gesamte Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht. Man steht ständig unter Strom, der Stoffwechsel läuft auf hochtouren, wie die Symptome vermuten lassen. Die Erkrankung kam plötzlich und unerwartet (Autoimmun). Manchmal ist der Körper eben doof.

Neben dem Stoffwechsel gibt es bei Morbus Basedow auch Veränderungen an den Augen. Aus unerklärlichen Gründen lagert sich Flüssigkeit hinter den Augen an. Dadurch kann der Sehnerv geschädigt werden. Die Augen treten etwas hervor.

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt?
Nach einer ganzen Stange an Untersuchungen und mit Medikamenten hat sich mein Zustand rasch verbessert. Zur Kontrolle muss ich alle 3 Tage zum Blutabnehmen. Bis sich die Schilddrüse wieder eingependelt hat wird es laut Ärzten ca. ein Jahr dauern. Ein Jahr ohne Sport.

Jedem anderen wäre es egal gewesen ob er nun Sport treiben darf oder nicht. Aber micht trifft das hart. Auch wenn ich Triathlon "nur" als Hobby betreibe.

Kiwi03 04.12.2015 20:27

tja, die Schilddrüse ist ein ziemlich heikles Organ. Ich hab seit einer Total OP keine mehr, das ist 3 Jahre her, nehme 200 er L Thyroxin und komm damit ganz gut zurecht. Viel Glück beim einsstellen..

FMMT 04.12.2015 22:09

Zitat:

Zitat von BleibGeschmeidig! (Beitrag 1187923)
Die Erkrankung kam plötzlich und unerwartet (Autoimmun). Manchmal ist der Körper eben doof.


Jedem anderen wäre es egal gewesen ob er nun Sport treiben darf oder nicht. Aber micht trifft das hart. Auch wenn ich Triathlon "nur" als Hobby betreibe.

Kann ich verstehen, lass dich nicht unterkriegen:bussi:
Ich hoffe, dass Du doch zumindest leichten Ausgleichssport treiben kannst.
In den ersten Wochen nach meiner Diagnose MS war ich mit Wandern voll zufrieden und auch glücklich. Nach und nach ging dann wieder mehr.
Die Zeit damals zeigte mir, dass ich die Sahnehäubchen Roth schon noch sehr genieße, aber das Allerwichtigste ist die Bewegung an sich, vor allem in der Natur:liebe053: .
Viel Erfolg und Spaß dabei.:Blumen:

bergflohtri 05.12.2015 09:36

Bei meiner Tochter wurde vor einigen Jahren Morbus Basedow festgestellt (- mit den gl
eichen Symptomen wie von Dir beschrieben).
Als Therapie erfolgte die Medikamenteneinstellung auf Thiamazol. Zu dem Zeitpunkt war wichtig, dass die Medikamente gut vertragen wurden, was dann zum Glück auch der Fall war.
Die Therapie erfolgt als Dauerbehandlung und umfasst einerseits die laufende Medikamenteneinnahme, regelmäßige Blutuntersuchungen - die wichtig für die Dosierung sind, und alle 6 Monate eine genauere Untersuchung der Augen und der Schilddrüse mit Ultraschall.
Langfristig betrachtet ist es so, dass die Abstände der Kontrolltermine zur Blutabnahme in längeren Abständen erfolgen konnten - am Anfang waren sie monatlich, jetzt nur mehr alle 3 Monate, und je nach Ergebnis des letzten Blutbefundes erfolgt eine Feinjustierung der Medikamentendosis, die aber im Großen und Ganzen nicht viel verändert wird.
Meine Tochter ist jetzt 14 Jahre alt, sie nimmt die Medikamente mittlerweile seit 9 Jahren und hat keine Probleme damit. Außerdem ist sie in einer Sportschule und macht dort viel mehr körperliche Anstrengung als die meisten anderen Jugendlichen.
Ihr behandelnder Arzt (der selbst Ultramarathons macht) empfiehlt ihr die vermehrte Sportausübung.

Helios 05.12.2015 10:03

Zitat:

Zitat von FMMT (Beitrag 1187944)
.
....
war ich mit Wandern voll zufrieden und auch glücklich.
......

yep - 12 er Pace langt :Huhu:

Für den Weg des Giacomo's würd ich 3 Tagestouren a 40km vor schlagen, dann ist man muschelsüchtig, sodass dieser Zustand bei den nächsten, auch viel kleineren Touren, innerhalb von 500m erreicht werden kann.

BleibGeschmeidig! 05.12.2015 12:53

Und schon ein paar Antworten, Danke dafür! :Blumen:

Zitat:

Zitat von Kiwi03 (Beitrag 1187930)
...heikles Organ. Ich hab seit einer Total OP keine mehr, das ist 3 Jahre her, nehme 200 er L Thyroxin und komm damit ganz gut zurecht. ...

Ja, das wurde mir auch gesagt. Dass nach einem Jahr geschaut wird, ob die Schilddrüse wieder ohne Medikamente Funktioniert. Wenn nicht, dann Radiojodtherapie oder OP. Aber so weit bin ich noch lange nicht.
Du kommst damit ganz gut zurecht? Siehst du einen deutlichen Unterschied zu früher?
Danke im voraus



Zitat:

Zitat von FMMT (Beitrag 1187944)
Kann ich verstehen, lass dich nicht unterkriegen:bussi:

Das versuche ich :dresche

Zitat:

Zitat von FMMT (Beitrag 1187944)
Ich hoffe, dass Du doch zumindest leichten Ausgleichssport treiben kannst. Viel Erfolg und Spaß dabei.:Blumen:

So hat sich der Arzt nicht angehört. Eher nach hinlegen, Beine hoch, ausruhen. Das herumradeln um zum Bsp. Besorgungen zu machen sollte ich auch einstellen.
Das versuche ich erstmal zu befolgen. Mal sehen was ich später bzgl. Bewegung rausschlagen kann. Danke dir.




Zitat:

Zitat von bergflohtri (Beitrag 1187984)
Bei meiner Tochter wurde vor einigen Jahren Morbus Basedow festgestellt...
Langfristig betrachtet ist es so, dass die Abstände der Kontrolltermine zur Blutabnahme in längeren Abständen erfolgen konnten - am Anfang waren sie monatlich, jetzt nur mehr alle 3 Monate...

Das kenne ich. Erst musste ich alle 3 Tage zum Blutabnehmen. Jetzt nur noch 1x die Woche.

Zitat:

Zitat von bergflohtri (Beitrag 1187984)
Meine Tochter ist jetzt 14 Jahre alt, sie nimmt die Medikamente mittlerweile seit 9 Jahren und hat keine Probleme damit. Außerdem ist sie in einer Sportschule und macht dort viel mehr körperliche Anstrengung als die meisten anderen Jugendlichen.

Das klingt auch sehr ermutigend. Es scheint wohl im wahrsten Sinne des Wortes Einstellungssache zu sein.
Merci

BleibGeschmeidig! 05.12.2015 12:56

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1187990)
yep - 12 er Pace langt :Huhu:
Für den Weg des Giacomo's würd ich 3 Tagestouren a 40km vor schlagen, dann ist man muschelsüchtig, sodass dieser Zustand bei den nächsten, auch viel kleineren Touren, innerhalb von 500m erreicht werden kann.

Stichwort jod?

Helios 05.12.2015 13:42

jod?? so einfach dürfte es nicht sein...
Eine spinnerde Schilddrüse ist bei uns in Franken Volkskrankheit, das wird inzwischen vererbt - schaust Dir die *Innere Medizin* in Krankenhäusern an, dann hast bei 4 Unterabteilungen (Stationen ??) 2 mit Herz- und 1,5 Schilddrüse- und 0,5 Darm Patienten (grob pi mal Paddelboot; so wars in dem einen Krankenhaus indem mir 2007 die Schilddrüse wegen Kropf - kalter - warmer Knoten entfernt wurde).

Mit den Ersatzhormonen gehts gut - ohne spinnt Herzfrequenz und Puls, so wie der HaFu das bei seinem letzten Rennen beschrieben hat - hab mich gewundert, dass er keine Beta-Blocker eingeworfen hat, mir wurden damals 2 Stück in der Intensivstation verpasst. Jahrelang bin ich danach mit den Dingern in der Tasche herumgelaufen, hab ich nie gebraucht, weil sie mir vergessen haben, nach der OP ein paar Tabletten zu geben, kann recht flott und unerwartet kommen, so ein Zusammenbruch.

2 Jahre später aus Zufall so einem Jakobsweg (= Giacomo) vor unserer Haustüre gefolgt. Wenn man dem Zeichen der Muschel folgt, dann sucht man am Anfang bewusst, irgentwann unbewusst und dann wird es zu einer Art Zenn-Übung. Auch das kann zur Sucht werden, normal lässt sich das Niemandem vermitteln, warum man jetzt quer durch Bayern von der Schweden Schanze zum Bodensee in mehreren Etappen laufen muss.

Und was hat das jetzt wieder mit der Schilddrüse zu tun?? zefix...

Aber nicht übertreiben!! Unterwegs triffst die härtesten Typen wie die Ultra-Trailer mit dem Trinkrucksack, die ihre 80km und mehr täglich abspulen... als ich hier das Bild vom Malte Bruns gesehen hab, hat es automatisch im Genick gezuckt - der macht mehr als Langdistanz..


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