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-   -   Kraulzug: Gerade oder leicht S-förmig (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=45616)

Waldoblau 04.02.2019 16:33

Kraulzug: Gerade oder leicht S-förmig
 
Vor 20 Jahren hatte ich das Kraulschwimmen mit einem leichten S-Zug in der Zugphase gelernt. Nun sagte mein jugendlicher Schwimmcoach, so würde man heute nicht mehr schwimmen.

Zwei Fragen dazu:

1. Schwimmt man heute wirklich ausschließlich mit einer geraden Zugphase?

Die zweite Frage ist mir wichtiger:

2. Ist der Zeitunterschied tatsächlich so bedeutend - z. B. auf einer Triathlondistanz - dass es lohnt sich die neue Technik anzugewöhnen? Oder ist es, da wir ja keine 100 m mit Hundertstel Sek. schwimmen, zu vernachlässigen? Denn eine Umgewöhnung ist ja auch nicht unproblematisch.

Danke für eure Einschätzung!

nogood 04.02.2019 17:52

Wie leicht ist den das S ausgeprägt? Wirklich nur so viel, dass das als "alte" Technik durch geht oder verbirg sich da eine Ausgleichsbewegung aufgrund anderer Mängel.

S Zug soll die Druckphase verlängern, so hab ich es jedenfalls gehört. Heute sagt man nur der direkte Abdruck nach hinten bringt es.

Wenn Du mit deinen Zeiten im Schwimmen zufrieden bist und der Zug sonst Okay ist würde ich nicht zwingend etwas ändern.

Aber die anderen Schwimmer aus dem Forum werden sich auch noch melden :Huhu:

qbz 04.02.2019 18:02

Zitat:

Zitat von Waldoblau (Beitrag 1433779)
Vor 20 Jahren hatte ich das Kraulschwimmen mit einem leichten S-Zug in der Zugphase gelernt. Nun sagte mein jugendlicher Schwimmcoach, so würde man heute nicht mehr schwimmen.

Zwei Fragen dazu:

1. Schwimmt man heute wirklich ausschließlich mit einer geraden Zugphase?

Ja, aber natürlich in beiden Fällen mit hohem Ellenbogen.

Zitat:

Zitat von Waldoblau (Beitrag 1433779)
Die zweite Frage ist mir wichtiger:

2. Ist der Zeitunterschied tatsächlich so bedeutend - z. B. auf einer Triathlondistanz - dass es lohnt sich die neue Technik anzugewöhnen? Oder ist es, da wir ja keine 100 m mit Hundertstel Sek. schwimmen, zu vernachlässigen? Denn eine Umgewöhnung ist ja auch nicht unproblematisch.

Danke für eure Einschätzung!

Der M-Weltrekord auf 100m Freistil lag vor 40 Jahren schon unter 50sec. Ein Umlernen fände ich nicht notwendig, wenn Du damit durchgängig ein gutes Wassergefühl in den verschiedenen Phasen des Armzuges hast. Da bringen die Technikumstellungen bei Brust im Vergleich heute-früher ganz andere Zeitunterschiede.

Otscho 06.02.2019 13:11

Ich denke neben dem reinen Zeitunterschied geht es da auch etwas darum, was angenehmer ist. Wenn man 50m "durchballert" ist das egal, da zählt nur, wieviel Power man tatsächlich ins Wasser bringt, bei langen Strecken, und da kann man eine Langdistanz zumindest schon dazuzählen, ist auch wichtig, dass man nach ein paar km noch geschmeidig schwimmen kann.
Es bringt da nichts, theoretisch durch die Technik ein paar Sekunden rauszuholen, wenn man dann irgendwann total verkrampft oder früher erlahmt, weil die Bewegung für einen einfach unnatürlich ist und man zunehmend kraft braucht, um diese Technik aufrecht zu erhalten.
Wenn man mal schaut, wie unterschiedlich die Stile auch bei der Weltspitze der Leistungsschwimmer sind, gibt es da kein generelles richtig oder falsch, sondern nur, richtig oder falsch für einen selbst.

Waldoblau 07.02.2019 09:57

Danke für euren Hinweise!

Ich werde in den nächsten Wochen mal versuchen herauszufinden, welcher der beiden Wege der bessere ist. Um Sekunden geht es mir wirklich nicht, wichtig war da das Argument, nicht so leicht zu ermüden.

Was ich noch beobachtet habe an mir:

Beim leichten S-Zug hatte ich ein kleines Schlingern bemerkt, wenn ich ein Kickboard zwischen die Beine hatte. Das war jetzt beim geraderen Zug viel besser!

Was auch sein könnte: Ich schwamm 20 Jahre nicht mehr, dann im Spätherbst in der Woche zweimal mit 5 - 5,5 km mit dem S-Zug. Die Folge waren Schulterschmerzen, die einerseits auf die Belastungssteigerung zurückzuführen sein konnten, andererseits vielleicht auch auf das verstärkte Eindrehen, was die Schulterrotatoren überlastete.

Zusatzfrage:

Könnte es auch sein, dass der hohe Ellbogen unter Wasser beim "geraden" Zug schwieriger zu erreichen ist als wenn ich s-förmig leicht zum Körper eindrehe und ich so dann leichter den Unterarm abknicken kann?

adaniya 07.02.2019 10:56

Zitat:

Zitat von Waldoblau (Beitrag 1434161)
Könnte es auch sein, dass der hohe Ellbogen unter Wasser beim "geraden" Zug schwieriger zu erreichen ist als wenn ich s-förmig leicht zum Körper eindrehe und ich so dann leichter den Unterarm abknicken kann?

Der Catch steht zeitlich ja vor dem Zug und sollte sich gar nicht ändern, egal, wie du danach ziehst.

BananeToWin 07.02.2019 11:00

Ich würde mir darüber ehrlich gesagt keine Gedanken machen.

Ich würde mich auf den hohen Ellbogen konzentrieren und danach einfach versuchen mit am Wasser festzuhalten bzw. abzudrücken. Mit der Zeit entwickelt man die koordinativen Fähigkeiten dabei möglichst effizient zu sein. Ob das dann eher gerade ist oder "kurvig", das ist da eigentlich egal. Ich glaube man macht es nicht besser, auf Teufel komm raus gerade ziehen zu wollen und dann rutscht einem sämtliches Wasser durch die Hände.

papa2jaja 12.02.2019 08:05

Ich achte ja im Moment auch ziemlich genau drauf, wie die Leute so schwimmen, und schau mir Videos auf Youtube an. Und da gibt's wirklich viele Stile.

Wartet hier beispielsweise jemand mit dem nach vorne gestreckten Führungsarm, bis der andere Arm fast wieder vorne ins Wasser kommt, bevor er den Zug mit dem Führungsarm macht, und hält dann den neuen Führungsarm still, bis der andere Arm nach dem vollen Umlauf wieder fast das Wasser berührt? Hab ich neulich in Youtube gesehen.


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