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iron_heiner 09.08.2022 13:03

Wettkampfsterben durch Helfermangel
 
In der letzten Folge v. Pushing Limits wurde neben anderen Themen auch darüber gesprochen, dass es offensichtlich vielen Trias nicht bekannt ist, wie man an Wettkampftermine gelangt, die außerhalb der großen Events stattfinden und eben diese mangelnde Publicity zu einem einem Helfermangel und Wettkampfsterben führt.
(man muss dazu sagen, meine ersten WK Termine habe ich mir damals noch über die "Triathlete" rausgesucht und mich per Postkarte angemeldet)


Gut, das Thema ist nicht ganz neu, aber könnte man nicht eine Art Datenbank / Thread erstellen, über die man Helfer akquirieren könnte ?

Sollte es sowas bereits geben: sorry :)

Stefan 09.08.2022 13:07

Zitat:

Zitat von iron_heiner (Beitrag 1674830)

Gut, das Thema ist nicht ganz neu, aber könnte man nicht eine Art Datenbank / Thread erstellen, über die man Helfer akquirieren könnte ?

Sollte es sowas bereits geben: sorry :)

Für die Schweiz: swissvolunteers.ch

MattF 09.08.2022 13:08

Zitat:

Zitat von iron_heiner (Beitrag 1674830)

Gut, das Thema ist nicht ganz neu, aber könnte man nicht eine Art Datenbank / Thread erstellen, über die man Helfer akquirieren könnte ?

Sollte es sowas bereits geben: sorry :)

Helfer suchen ist doch ein regionales Problem.

Und meistens kommen die Helfer ja nicht mal unbedingt aus der Triaabteilung und sind damit Triathleten, sondern aus anderen Abteilungen oder sogar aus anderen Vereinen in der Gegend.

Also hier einen Thread erstellen zur Helferfindunge, weiß nicht ob das was bringt.

lepeters 09.08.2022 13:35

Das Thema geht mir auch in letzter Zeit durch den Kopf.
Ich bin der Meinung, dass der Sport nur funktionieren kann wenn es ein Geben und Nehmen ist.
Unser Verein veranstaltet am 28.08. den Triathlon. Ich möchte gar nicht wissen wie viele (unbezahlte!) Stunden unser Organisator da rein steckt.
Bei uns ist es auch so geregelt, dass wir als Athleten vor uns nach unserem Ligastart als Helfer fungieren, da es sonst anders nicht möglich ist, den Wettkampf zu stemmen.
Ich selber werde auch in der Liga starten, aber helfe auch sehr gerne vor und nachher mit, damit es eben ein schöner Triathlon Tag für alle beteiligten wird.

Ich hatte den Podcast von Pushing Limits auch gehört und dort via Instagram vorgeschlagen, dass die vielleicht doch mal einen Blog/Video/Interview/Podcast mit einem Veranstalter eines kleineren Triathlon machen sollten. Vielleicht könnte das ja in der Community für Aufmerksamkeit und Bereitschaft auch als Helfer zu fungieren sorgen.

fras13 09.08.2022 14:05

Mein alter Triathlon-Verein (A3K Berlin :Huhu: ) veranstaltet in Strausberg den Team-Tri.

Da galt die Ansage, wer selbst starten möchte, muss einen Ersatzhelfer aus seinem Bekanntenkreis organisieren. Und der Rest des Vereins war in der Vorbereitung und im Wettkampf als Helfer dabei.

DocTom 09.08.2022 14:37

Ohne freiwillige Helfer wâre sicher auch der Thorbeachtriathlon schon lange Geschichte. Viele der deutschen Starter helfen sogar beim Auf- und Abbauen.
Macht ja auch Spaß, Teil einer solchen erfolgreichen Veranstaltung zu sein...:Blumen:

sybenwurz 09.08.2022 22:55

Ich sehe da verschiedene Baustellen.
Erstens mal die zunehmende Egozentrik, die ich grad auf Vereinsebene in vielen Facetten wahrnehme. Immer klugschicen, alles besser wissen und anders gemacht haben wollen, nur: halt nie was machen ausser hinterher meckern.
Aber nicht nur auf Vereinsebene, die soziale Schiene scheint mir generell zu verkommen. ICH, ICH, ICH, wohin man schaut. Helfen, vielleicht noch umsonst, bei irgendwas, wozu ich gar keinen Draht habe oder meinetwegen für ein lausiges T-Shirt undn Helferfest?
Nee danke, niemals.

Zweitens hab ich den Eindruck, viele Helfer sind verbrannt. Wenn ich hier in der Ecke die Hilfsbereitschaft (nicht ganz der treffende Ausdruck in dem Zusammenhang, hahaha) fürn IM FFM betrachte, wo früher ganze Vereine mit gecharteten Bussen hingefahren sind, kommen halt heute noch n paar zusammen und es ist dann auch ganz lustig, aber sonst...?

Dann ist drittens halt Triathlon auch durch die 'vielen' Disziplinen recht helferaufwendig und in und um Roth mag die ganze Region das Ereignis leben, ist damit aber halt die Ausnahme. Sicherlich ist auch n Marathon bzw. ne Laufveranstaltung allgemein, ein Leichtathletikfest oder was auch immer nicht ganz ohne Helfer zu veranstalten und die verteilen sich letztlich auch teils auf viele Stationen und Orte, aber halt nicht so wie ausgerechnet Triathlon.

Viertens meine ich, nen Trend zu 'Events' zu bemerken, und 2000 Teilnehmer in drei Disziplinen zu hätscheln ist halt was anderes als nur 500 bei ner etwas familiäreren Veranstaltung ohne Eventcharakter, bei der ggf. vielleicht auch die Streckenorganisation durch (durch die kleine Teilnehmerzahl überhaupt auch erst möglichen) kleinere Runden und/oder grössere Abstände zwischen den Servicepoints den Personalbedarf etwas drückt.
(Geil hier immer noch der Indoor-Marathon im LGA-Gebäude in Nürnberg, wo man alle 787m an der Verpflegung vorbeikam, auch wenn man halt recht viele Runden laufen musste...:Cheese: )
Und diesbezüglich nicht vergessen, dass es für viele, die bereit wären, sich zu engagieren, nen Unterschied macht, ob ne Veranstaltungsagentur dahinter steht, die Kasse machen will, oder n Verein, bei dem der Nachbar, Sohn, die Freundin, vielleicht Mitglied ist.


Insgesamt wie so vieles ne unerfreuliche Entwicklung, teils vielleicht auch ein bissl selbstgemacht.
Ich erinnere mich noch an 2010 in Regensburg, als IM ankam, auf dicke Hose machte und den etablierten Vereinen wie LLC mitm Marathon oder VCR mitm Araberadmarathon mal so richtig zeigen wollte, wie man so ne Veranstaltung aufzieht. Das hat viel Unmut hervorgerufen und es wär untertrieben, wenn ich meinte, dass die Hälfte vom Verein schon angewidert von dem Gebahren raus war, ehe auch nur die Organisation überhaupt erst so richtig Fahrt aufgenommen hatte.
Gut, viele hatten auch überhört, dass man dafür Kohle bekommen konnte (damals, Kurt D. war ja immer schon der Meinung 'Lebbe und lebbe lasse' und insofern ein fairer Partner in der Angelegenheit, ich weiss nicht, wie es heute ist), so hab ich denen beispielsweise für meine Radstaffel für die Laufbegleitung die Kohle auch ausm Kreuz geleiert und an die Mitglieder verteilt, alternativ wäre auch n Obulus fürn Verein drin gewesen, den ich aber ablehnte, weil mich deren generelle Ablehnung zu sehr angewidert hat, als dass ich die dafür noch belohnen wollte, mich blöd anzumachen mit meiner Truppe, weil wir die Blockadehaltung durchbrochen haben.

Also, n Thema mit vielen Facetten.

welfe 10.08.2022 08:10

Unsere Sportart ist nicht die einzige und nicht die einzige mit dem Problem. Die alten Helfer/Kampfrichter sterben weg und es kommt kaum was nach. Warum helfen, wenn man nicht selbst startet? Und schon gar nicht für lau am freien Wochenende.
Ein bisschen kann ich es verstehen. Als meine Kinder schwammen, war ich eh fast jedes Wochenende im Schwimmbad, da kann ich auch Kampfrichter machen. Heute möchte ich mir nicht mehr jedes Wochenende 10 Stunden lang Lärm, Hitze und doofe Eltern antun. Ich wähle heute auch aus: wir helfen bei Wettkämpfen unseres (Schwimm-)Vereins und unterstützen einen Nachbarverein. Und wenn einer von uns bei der bösen Firma mit den roten Buchstaben startet, meldet sich der andere als Helfer an.

Bezahlung würde aus meiner Sicht wenig helfen. Manche können sich beruflich nicht sicher festlegen, viele Leute wollen ihre Freizeit frei halten, spontan sein. Wettkämpfe brauchen aber verlässliche Zusagen.

Früher war einfach die Vereinsbindung größer: wer selbst aktiver Athlet gewesen ist, wurde nach dem Ende der aktiven Laufbahn eben Helfer. Wer noch zu jung war um zu starten, half mit. Ehepartner, Großeltern wurden eingespannt. Den Vereinen laufen aber die Mitglieder weg bzw. es kommen wenig junge nach.

Eine Lösung habe ich auch nicht. Ich versuche Menschen in meiner Umgebung mitzuziehen, aber ich bin selten erfolgreich. Wenn man Wettkämpfe schauen will, tut man das bequem vom Sofa aus oder fährt spontan an die Strecke. Drei unserer fünf Kinder arbeiten im Schichtdienst und häufig auch am Wochenende. Und die meisten meinen, an ihren freien Tagen wollen sie ausschlafen und spontan was Nettes unternehmen.


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