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Steff1702 26.05.2020 19:59

War heute das erste mal wieder im Fitnessstudio (MEckPomm), die Auflagen sind schon sehr krass. Jedes zweite Gerät ist abgesperrt, duschen darf man nicht etc. Ich frage mich wie ich all die Jahre ohne die Schutzmaßnahmen überlebt habe.
Das war dann so skurril dass bei einem Turm mit 2 Kabelzügen einer abgesperrt war. Bei fliegenden für die Brust lauert wohl der sichere Coronatod:Maso: .
Generell wäre die Akzeptanz solcher Maßnahmen sicherlich höher wenn man das eine oder andere erklären würde.
Z.b. wieso darf ich aktuell am Hardtsee auf die Sonnenwiese aber Schwimmen ist verboten?

Schwarzfahrer 26.05.2020 20:32

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1534624)
die frage ist halt, welchen wert man einem menschenleben zurechnet.

Nein, so ist es nur Polemik. Die richtige Frage ist m.M.n., wie man den Wert eines Menschenlebens in Verhältnis zu dem tatsächlichen Risiko setzt, um die angemessenen Maßnahmen zum Schutz zu treffen. Viele der aktuellen Maßnahmen wirken inzwischen auf mich so überzogen, wie ein totales Fahrverbot bei Nebel, da man dann doch jederzeit einen Fußgänger überfahren könnte, der aus dem Nebel auftauchen könnte. Mit diesem Risiko leben wir doch auch, und gehen davon aus, daß die meisten sinnvoll damit umgehen daß die Verkehrsregeln eben angemessenes Verhalten fordern (sowohl als Autofahrer als auch als Fußgänger). Gelegentlich geht es leider trotzdem schief. Die gleiche angemessene, stärker auf Eigenverantwortung bauende Handhabung der Risiken wünsche ich mir für die Corona-Epidemie.

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1534628)
Warum gibt es Förderschulen für Kinder mit geistiger Behinderung? Sind das nicht nur wenige und was das kostet?

off topic: Richtig, so muß man jede Lösung regelmäßig hinterfragen. Diese spezielle Frage ist höchst berechtigt. Förderschulsysteme kosten mehr, und bringen für die meisten behinderten Kinder weniger, als wenn sie mit entsprechender Fachunterstützung in normalen Schulen integriert werden, mindestens bis zur 8. Klasse. Gerade dies ist ein Beispiel, wie aus Festhalten an einst (im Vergleich zum vorherigen Zustand) sinnvollen, inzwischen aber überholten Lösungen mit viel Aufwand und "gut gemeint" das Falsche gemacht wird, mit begrenztem Nutzen für viele Betroffenen.

ironmansub10h 26.05.2020 20:46

Zitat:

Zitat von Steff1702 (Beitrag 1534649)
War heute das erste mal wieder im Fitnessstudio (MEckPomm), die Auflagen sind schon sehr krass. Jedes zweite Gerät ist abgesperrt, duschen darf man nicht etc. Ich frage mich wie ich all die Jahre ohne die Schutzmaßnahmen überlebt habe.
Das war dann so skurril dass bei einem Turm mit 2 Kabelzügen einer abgesperrt war. Bei fliegenden für die Brust lauert wohl der sichere Coronatod:Maso: .
Generell wäre die Akzeptanz solcher Maßnahmen sicherlich höher wenn man das eine oder andere erklären würde.
Z.b. wieso darf ich aktuell am Hardtsee auf die Sonnenwiese aber Schwimmen ist verboten?

Ich sage mal zu dem ganzen : purer Aktionismus, der am Tisch entschieden wird, von Personen, welche noch nie eine Anlage von innen gesehen haben, geschweige den die Abläufe kennen. Aber wie man beobachtet, wird alles nicht ganz so ernst gesehen, wenn ich so durch die Läden schlendere, werden ja auch da die Maßnahmen eher manchmal als Bagatelle gesehen. Ob man sich dann die Mühe machen wird, jeden auf evtl. Fehlverhalten hinzuweisen, wird man sehen. Und am Kabelzug ist sicher der zweite nur für DIE 2. Person gesperrt, wenn du Fliegende machen willst, dann nutze beide.

NBer 26.05.2020 20:58

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1534653)
..... Die richtige Frage ist m.M.n., wie man den Wert eines Menschenlebens in Verhältnis zu dem tatsächlichen Risiko setzt, um die angemessenen Maßnahmen zum Schutz zu treffen. Viele der aktuellen Maßnahmen wirken inzwischen auf mich so überzogen......

eben, sie "wirken auf dich"...du weißt es nicht. und ohne dir zu nahe zu treten, du ..... ich.... und die meisten anderen können es auch gar nicht besser wissen bzw richtig beurteilen. dafür gibt es spezialisten.
und ich bin froh, dass in D noch die spezialisten das sagen haben, und nicht die leute die glauben es besser zu wissen und nach ihrem persönlichen eindruck entscheiden.
wie es gerade in den ländern aussieht, wo NICHT auf die wissenschaftler gehört wurde und gehört wird, ist hinlänglich bekannt.

Schwarzfahrer 26.05.2020 21:14

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1534657)
...dafür gibt es spezialisten.
und ich bin froh, dass in D noch die spezialisten das sagen haben, und nicht die leute die glauben es besser zu wissen und nach ihrem persönlichen eindruck entscheiden.

Spezialisten sind perfekt, um punktuelle, auf ein Fach begrenzte Proleme zu lösen. Wenn sie sich ausserhalb ihres Fachgebiets aktiv werden, kann der Name "Spezialist" schell zum Schimpfwort "Fachidiot" werden. Ich hoffe, daß bezüglich politischer Entscheidungen, die sich so vielfältig auf die gesamte Gesellschaft auswirken, wie die Corona-einschränkungen, nie Spezialisten entscheiden, sondern nur ihr Aspekt beisteuern.
Die Alternative ist allerdings nicht ahnungslose "Besserwisserei", wie Du es suggerierst, sondern eine sinnvolle Abwägung und Priorisierung der verschiedenen Aspekte und verschiedener Interessen. Dabei gibt es natürlich nicht nur einen einzigen richtigen Weg, n alle für richtig zu finden haben, sondern verschiedene Menschen kommen zu verschiedenen, möglicherweise gleichwertigen, wenn auch unterschiedlichen Antworten.

Hafu 26.05.2020 21:42

Den aktuellen NDR-Podcast corona-update sollte man sich ruhig mal anhören.


Immerhin hat Drosten den nachweislich größten Einfluss aller Wissenschaftler in Deutschland auf die Medienberichterstattung (kein Virologe wird öfter in Sekundärveröffentlichungen zitiert) und mittelbar damit auch auf die zukünftigen politischen Entscheidung, denn zumindest in Deutschland hat die Politik in allen wichtigen Fragen bisher sich nach der Wissenschaft gerichtet (und ist damit bislang gut gefahren).

Ich habe bisher alle podcast-Folgen mit Prof. Drosten mir angehört und nie habe ich ihn bisher optimistischer erlebt als heute. Wer wenig Zeit hat, hört sich einfach die letzten Minuten ab ca. 46:30min:

Leicht verkürzt zusammengefasst erklärt er da -zumindest für die kommenden Sommermonate- die SARS-CoV2-Epidemie auf Deutschland bezogen für beendet!
:liebe053:

Natürlich setzt er dabei individuell sinnvolles Risikoverhalten des Großteils der Bevölkerung und sinnvolle und breite Testung von Risikogruppen voraus. Unter diesen Rahmenbedingungen hält Drosten ein Alltagsleben nahezu vergleich der Zeit vor der Epidemie für möglich.
Und selbst bezogen auf den Herbst, wo natürlich das Infektrisiko durch die sukzessive Verlagerung von Aktivitäten in den indoor-Bereich wieder steigen könnte, ist er angesichts der neuen Erkenntnisse hinsichtlich asymmetrischer Übertragung durch wenige Superspreader sowie einer vermuteten Hintergrundimmunität durch andere Corona-Viren verhalten optimistisch.


(Nebenbefundlich bemerkt: dadurch dass die Bildzeitung Prof. drosten seit Wochen versucht hat, in seiner wissenschaftlichen Glaubwürdigkeit zu beschädigen, haben sich die Schreiberlinge dort eine wunderschöne Boulevardschlagzeile a la "Sommermärchen in Sicht statt covid-29" mit extra großen Buchstaben versaut, die von den meisten ihrer Leser sehnsuchtsvoll erhofft gewesen sein dürfte. Aber sie können sich ja jetzt schlecht auf jemanden berufen, dem sie davor jegliche Kompetenz versucht hatten abzusprechen, obwohl der allgemeine Meinungstenor heute und gestern auf Twitter und YT sehr deutlich gegen Bild statt gegen Drosten gerichtet war)

Triasven 26.05.2020 22:05

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1534663)
Den aktuellen NDR-Podcast corona-update sollte man sich ruhig mal anhören.


Immerhin hat Drosten den nachweislich größten Einfluss aller Wissenschaftler in Deutschland auf die Medienberichterstattung (kein Virologe wird öfter in Sekundärveröffentlichungen zitiert) und mittelbar damit auch auf die zukünftigen politischen Entscheidung, denn zumindest in Deutschland hat die Politik in allen wichtigen Fragen bisher sich nach der Wissenschaft gerichtet (und ist damit bislang gut gefahren).

Ich habe bisher alle podcast-Folgen mit Prof. Drosten mir angehört und nie habe ich ihn bisher optimistischer erlebt als heute. Wer wenig Zeit hat, hört sich einfach die letzten Minuten ab ca. 46:30min:

Leicht verkürzt zusammengefasst erklärt er da -zumindest für die kommenden Sommermonate- die SARS-CoV2-Epidemie auf Deutschland bezogen für beendet!
:liebe053:

Natürlich setzt er dabei individuell sinnvolles Risikoverhalten des Großteils der Bevölkerung und sinnvolle und breite Testung von Risikogruppen voraus. Unter diesen Rahmenbedingungen hält Drosten ein Alltagsleben nahezu vergleich der Zeit vor der Epidemie für möglich.
Und selbst bezogen auf den Herbst, wo natürlich das Infektrisiko durch die sukzessive Verlagerung von Aktivitäten in den indoor-Bereich wieder steigen könnte, ist er angesichts der neuen Erkenntnisse hinsichtlich asymmetrischer Übertragung durch wenige Superspreader sowie einer vermuteten Hintergrundimmunität durch andere Corona-Viren verhalten optimistisch.


(Nebenbefundlich bemerkt: dadurch dass die Bildzeitung Prof. drosten seit Wochen versucht hat, in seiner wissenschaftlichen Glaubwürdigkeit zu beschädigen, haben sich die Schreiberlinge dort eine wunderschöne Boulevardschlagzeile a la "Sommermärchen in Sicht statt covid-29" mit extra großen Buchstaben versaut, die von den meisten ihrer Leser sehnsuchtsvoll erhofft gewesen sein dürfte. Aber sie können sich ja jetzt schlecht auf jemanden berufen, dem sie davor jegliche Kompetenz versucht hatten abzusprechen, obwohl der allgemeine Meinungstenor heute und gestern auf Twitter und YT sehr deutlich gegen Bild statt gegen Drosten gerichtet war)

Dein Kleingedrucktes kann man auch anders interpretieren.

Durch den öffentlichen (negativen) Druck auf ihn hört er endlich auf, immer nur vom worstcase Szenario zu reden, sondern versucht sich in ein positiveres Image zu rücken.

Denn wirklich NEUE Erkenntnisse (die seine apokalyptische Zukunftsperspektive kurz nach Ostern eindeutig obsolet macht) hat er nicht kommuniziert.

Fast so scheint es, dass er seine Konjuktive jetzt nur optimistisch auslegt, dank Bild.

Hafu 27.05.2020 00:08

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1534665)
Dein Kleingedrucktes kann man auch anders interpretieren.

Durch den öffentlichen (negativen) Druck auf ihn hört er endlich auf, immer nur vom worstcase Szenario zu reden, sondern versucht sich in ein positiveres Image zu rücken.

Das ist natürlich Blödsinn. Wo siehst du einen negativen "öffentlichen" Druck auf Prof. Drosten? Die Kampagne der Bild-Zeitung ist ein selbstentlarvender Rohrkrepierer, den abgesehen von Verschwörungsidionten wie Hildmann oder Schweiger jeder leicht durchschaut.
Drosten ist Wissenschaftsnerd im positiven Sinne. Der muss nicht gewählt werden und sucht nicht nach Followern oder Likes. Seit 8 Wochen war er in keiner Talkshow und gibt abgesehen von seinem Wissenschaftspodcast nur ganz selten irgendjemand anderes ein Interview. Was ihm zweifellos wichtig ist, ist sein Ruf in der Wissenschaftswelt, weshalb er auch im Detail auf die Kritik an der Statistik seiner letzten Vorveröffentlichung eingegangen ist.
Was die politische Redaktion der Bildzeitung über ihn schreibt ist sicher nichts, was Drostens Bewertung pandemischer Zusammenhänge beeinflusst. Evt. hiermal die Kommentare überfliegen (unter den ersten 100 habe ich keinen einzigen gelesen, der nicht gegen Bild gerichtet war)

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1534665)

Denn wirklich NEUE Erkenntnisse (die seine apokalyptische Zukunftsperspektive kurz nach Ostern eindeutig obsolet macht) hat er nicht kommuniziert.
...

Du solltest dir wirklich vor dem Verfassen solcher faktenfreier Posts erstmal den Podcast anhören.:Blumen:

Es gibt zahlreiche neu erschiedene Studien, die im heutigen Podcast thematisiert worden sind. Es war der erste Podcast seit einer Woche, da letzten Donnerstag Feiertag war. in einer Woche tut sich in der Wissenschaftswelt bei einer Pandemie enorm viel.
Da ist zum Beispiel die exzellente Kontaktverfolgungsstudie aus China, die ich Ende letzter Woche hier schon verlinkt habe mit über 300 Covid-19-Ausbrüchen (und rund 1300 infizierten, die alle einzeln interviewt und deren Übertragungen und Infektorter exploriert worden waren) außerhalb von Wuhan und die nachgewiesen hat, wie extrem selten es zu outdoor-übertragungen des SARS-CoV-2 outdoor in der Realität kommt (Das war nebenbei bemerkt das erste mal, dass mir eine neue Studie aufgefallen ist, bevor sie in dem stets brandaktuellen NDR-Podcast besprochen wurde- bisher war es immer umgekehrt, dass nämlich ich erst durch Hinweise des Drosten-Podcasts auf neue Studienergebnisse aufmerksam wurde.)
In einer weiteren japanischen Studie wurden diese Zahlen der eobigen chinesischen Studie mit kleiner Fallzahl (knapp über 100 Covid-19-FälleI erhärtet: dort war das Übertragungsrisiko in geschlossenen Räumen 19mal höher als outdoor. Das ist von der Dimension ein weitaus größerer Effekt als bisher vermutet.
Es gibt neue Studien zur Aerosol-Übertragung und wie man die Bildung infektiöser Aerosole reduzieren kann.
Es gibt eine neue Übersicht typischer Infektionscluster (ausbrüche mit mehr als 50 infizierten) und da diese maßgeblich für die Dynamik eines neuerlichen Epidemischen Ausbruchs sind, kann man diese Cluster, sobald sie identifizeirt sind, weitaus einfacher unterbinden: man hat in den letzten Wochen ja schon beobachten können, wie relativ einfach die Infektausbrüche in Asylbewerberheimen und Fleischverarbeitenden Betrieben durch Massentestungen und Quarantänemaßnahmen begrenzt werden konnte.
Und es gibt eine neue Studie aus Hongkong, derzufolge die Dynamik der Epidemie nur von etwa 20% der Bevölkerung abhängig ist, die dann wiederum als Superspreader für 80% der infekte verantwortlich sind: nur diese etwa 20% müssen bei der aktuellen Epidemie eine gewisse immunität entwickeln, um die Epidemiezahlen zur Abflachung zu bringen. Das ist auch gegenüber den bis vor kurzem postulierten 60-70% erforderlicher Immunität in der BEvölkerung weitaus leichter selbst ohne Impfung zu erreichen, zumal es weitere Hinweise auf eine Hintergrundimmunität durch andere, altbekannte Coronaviren gibt.


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