Schwimmtraining ja/nein und soziale Fragen zwischen Arm und Reich
Hallo liebes Forum,
mir bietet sich momentan die Möglichkeit, in einer Trainingsgruppe schwimmen zu können. (ca. 10 Personen im Hallenbad) Würdet ihr diese Möglichkeit unter den aktuellen Umständen des Lockdowns und der Kontaktbeschränkungen wahrnehmen oder nicht? Welche Argumente sprechen für euch dafür bzw. dagegen? Nur zur Info: Ich bin kein Profi. Grüße PowerSeb |
Wo gibt es denn aktuell die Möglichkeit, ca. 10 Leute treffen zu können???
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Innerhalb Deutschlands. Das will ich jetzt mal nicht weiter ausführen, darum soll es in diesem Faden auch nicht gehen, sondern um die Entscheidung dafür oder dagegen.
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Soll ich mir einen Joint drehen oder nicht?
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Bietet sich die Möglichkeit legal?
Klingt erstmal nach nein. Dann ist es keine Frage des Gewissens. Wenn die Möglichkeit - wie auch immer als Nichtprofi - legal besteht, ist es abwägungssache - wobei eigentlich auch nein. Aber klar hey, wir sind alle für die Massnahmen solange andere sie einhalten ;) |
Ja ist legal, wurde von der Stadt genehmigt. Da wird sich auf die Klausel berufen, dass die 3. Liga in allen Sportarten ihrem Sport nachgehen darf, da sie als Spitzensportler gelten.
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Zur Frage: Nein, würde ich nicht. Aber nicht wegen der Infektionsgefahr (die ich hier kaum sehe) sondern aus Gründen der Solidarität zu denjenigen, die Ihr Bestes tun um diese Pandemie endlich zu überwinden. Junge, Alte, Pfleger, Ärzte, Lehrer, Schüler uvm. :Blumen: |
Ist doch derzeit in Deutschland gesetzlich verboten, oder?
Der Hinweis mit dem Joint ist ein gutes Gleichnis. Obwohl das eher geduldet werden würde. :Cheese: |
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Insbesondere würde keine Leute fragen, die seit Wochen auf dem Trockenen sitzen und ihr jetzt schwimmen könnt. :Lachen2: |
Ja die Entscheidung kann ich natürlich für mich selbst treffen. Damit umzugehen, dass andere schwimmen dürfen, sollte doch mittlerweile kein Problem mehr sein. Mich hat aber trotzdem die Meinung anderer interessiert, wie sie mit so einer "Möglichkeit" umgehen würden.
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Ansonsten Mannschaftssport verboten und Individualsport unter den Prämissen der Kontaktbeschränkung. :Blumen: Edit fragt noch: Bist du Bundes oder Landeskader? |
Tja ist eben von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich...
Es entsteht dadurch auch die skurrile Situation, dass unsere Frauen als Spitzensportler durchgehen, da sie in der 3. Liga starten. Die 3. Liga ist aber gleichzeitig auch die unterste Liga im System. |
Würde am Schwimmbad bei uns ein Zettel hängen:
"Sie dürfen dieses Bad nur betreten wenn Sie eine Verzichtserklärung unterschreiben die alle medizinischen Hilfen ausschließt, die im Falle einer nachweislich auf die Nutzung des Bades zurückzuführende Infektion anfallen." Ich würde unterschreiben und schwimmen gehen. |
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Ihr seid dann die Einzigen im ganzen Bad oder sind da noch andere Spitzensportler? |
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Wenn ich das richtig verstehe, ist es ja legal möglich.
Also eine Abwägung deinerseits, ob ein Risiko besteht bzw. ob du dieses Risiko eingehen willst und inwiefern du die Kritik/den Neid anderer auf dich ziehen willst. Bezüglich des Risikos: - Ist es eine feste Trainingsgruppe oder habt ihr ständig wechselnde Mitglieder? - Habt ihr das Bad mit den 10 Personen für euch alleine oder habt ihr nur eine Bahn? - Werden im Bad bzw. während des Trainings konsequent alle Hygieneregeln eingehalten? Wenn alles mit ja beantwortet werden kann, wäre meine Tendenz vielleicht "ja". Das Thema Kritik von außen bzw. Neid kannst nur du für dich entscheiden. Ich bekomme das hier beim Thema Schulbesuch mit, wie hoch die Emotionen kochen, wenn das eine Kind in die Schule gehen kann/darf, das andere aber nicht. Ist auch eine Frage, wie öffentlich man das macht. M. |
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Zum Thema: Ich habe mit NEIN abgestimmt. Ich finde es völlig verantwortungslos. Dieser Egoismus kotzt mich an. Immer nur ICH ICH ICH. |
Ich habe auf NEIN geklickt, aber nicht wegen Corona, sondern weil ich kein Schwimmtraining in der Gruppe mag. :Cheese:
(Aber wenn es momentan die EINZIGE Möglichkeit wäre üerhaupt zu schwimmen, würde ich es mir vlt auch überlegen) PS: Ich habe aber auch gut reden...ich war heute morgen schon vor der Arbeit schwimmen. Die ersten 20 Minuten zu zweit auf der Bahn, die letzten 20 Minuten ganz allein im Becken. O:-) |
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Hallo, ich hätte die Möglichkeit auch beinahe gehabt. Bin vorher aus der Ligamanschaft ausgetreten. Als sich das bei uns auftat, hab ich lange überlegt was ich wohl getan hätte, wenn ich noch in der Manschaft* gewesen wäre. Letztendlich war ich froh die Entscheidung nicht treffen zu müssen. Da machen Leute mit die jegliche Einschränkung ihres Sportes als Unzumutbar empfinden. Wenn ich es zu entscheiden hätte, hoffe ich mich für nichtmitmachen zu entscheiden. Aus Solidarität. Aber ich vermisse das Schwimmen wirklich sehr und hoffe bald wieder im Schwimmbad oder im nicht mehr so kalten See schwimmen zu können. *Senioren Liga Manschaft Hessen. Wir dürften oder dürfen trainieren, weil wir als Ersatzleute für die normale Ligamanschaft gelten. (Also wir sind wirklich wichtige LeistungssportlerInnen Ironie) |
Die Frage, der bisher immer ausgewichen wurde ist ja: Ist es für den TE legal möglich?
Das es Gruppen von Profis- oder Spitzensportlern gibt, die legal zusammen trainieren dürfen ist ja klar. Da fragt dann ja auch keiner nach. Mir scheint es vielmehr so, dass es hier eine legal trainierende Gruppe gibt, zu der er formal nicht gehört. Es ergibt sich aber die Möglichkeit im Moment dort mit zu trainieren. Vielleicht kennt er einen oder er ist gut genug und es ist einer ausgefallen oder oder. Dann würde die Frage auch Sinn machen finde ich. Er weiß nämlich m.E. eigentlich, dass es für ihn nicht erlaubt ist und sucht nun Befürworter für seinen Wunsch das doch tun zu können. :Blumen: |
Also Helmut, dann Butter bei die Fische. ;)
Ist das schöne BaWü. Ich bin in keinster Weise Profi- oder Spitzensportler. Es wurde aber eben vom Land allen Sportlern bis zur 3. Liga erlaubt, ihrem Sport nachzugehen. Dazu gehört auch unsere BaWü-Liga, deswegen wurde nun von der Stadt genehmigt, dass sowohl Frauen- als auch Männermannschaft trainieren dürfen. Wir sind eine feste Gruppe, die maximal 15 Personen groß werden kann, in dieser Zeit haben wir ein recht kleines Hallenbad für uns. Das ist übrigens über die Woche gut ausgelastet mit Triathleten, Schwimmern und Springern. Und nun zu mir. Wie schon angedeutet benötige ich keine Entscheidungshilfe. Ich habe mich in Anbetracht der aktuellen Situation dagegen entschieden. Auch wenn es mir schwer fällt. |
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(Schmoll) Zitat:
Aber Schulen schließen, weil da keine Lobby hinter sitz oder das nicht die wichtigem Wähler dieses Jahr sind. So viele Ungleichbehandlungen durch Regelauslegungen, ohne echten fundierten Datenbestand zur Begründung zu haben, sondern im kleinsten Kreis nach reinem Glauben getroffen. Wenn ich die Leute kennen würde, würde ich schwimmen gehen. |
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Nichts gegen die 3. Ba-Wü-Liga (bin früher selbst dort gestartet), aber es ist schon seltsam, dass man scheinbar recht locker mit Ausnahme-/Trainingsgenehmigungen umgeht. M. |
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Unser Bad hatte ein sehr gutes Hygienekonzept (inkl. Reduzierung der max. Gäste), ist schon zu normalen Zeiten nie überlaufen. Ich sehe da kein gesteigertes Risiko zum Alltag (Einkaufen, Arbeit etc.). |
@PowerSeb: Danke. Is klar geworden und verstanden. Respekt für deine Entscheidung. Meiner bescheidenen Meinung nach vorbildlich. :Blumen:
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Infektionen verhindert man durch Maskentragen, Abstände und Reduzierung sozialer (Indoor-)Kontakte. Punkt. Die Strategie in jeder Stufe des Lockdowns stets die Dinge zu finden, die noch erlaubt sind, obwohl sie bei Einschaltung des gesunden Menschenverstandes durchaus zu Infekten führen können, hält das ganze Infektgeschehen unnötig lange am Köcheln. Pauschal alle dritte Ligen in allen Sportarten unter der Kategorie Profisport zu verorten ist hanebüchen, wenn man sich ein wenig im Sport auskennt. (Der Beitrag ist nicht gegen dich persönlich gerichtet, da du dich ja ohnehin schon entschieden hast:Blumen: . Ich habe es eher allgemein formuliert. Hallenschwimmbäder halte ich persönlich, wie ich ja schon mehrfach geschrieben habe wegen des Chlorwassers dort und der meist beträchtlichen Größe der Halle bei Anwendung eines vernünftigen Hygienekonzeptes für unproblematisch. Das Problem bei Trainingsgruppen ist aber, dass diese gemeinsam beginnen und nach dem Training meist gleichzeitig sich wieder anziehen, dann nochmal miteinander reden usw. Und in dieser Situation ist dann sehr wohl eine relevante Infektgefahr gegeben, wenn nur ein einziger aus der Gruppe Spreader ist. Ein Training in Gruppen widerspricht also per se jedem vernünftigen Hygienekonzept) |
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Auch wenn ich sonst wenig über die Politik schimpfe, hat sie hier aber leider einen wesentlichen Anteil daran. Statt klare Regeln zu schaffen, wird die Verantwortung immer weiter "nach unten" delegiert, bis sie schließlich beim einzelnen Bürger angekommen ist und/oder nicht weiter delegiert werden kann. Hessen ist da leider ganz weit vorne. Im ersten Lockdown sah man sich schon nicht in der Lage, klare Regeln für Kita und Schule auszustellen, weil ja jede Einrichtung anders ist und einheitliche Regeln deshalb nicht möglich. Das Land hat es deshalb an die Kommunen delegiert, die Kommunen an ihre träger und die wiederum an die einzelnen Einrichtungen, die sich dann jeweils ein eigenes Konzept ausdenken mussten. Jetzt ist es leider auch nicht besser. Beispiel Kontaktbeschränkung: Bouffier hat verkündet, dass Haushalt + 1 nur im öffentlichen Raum verpflichtend gilt, im privaten Raum (wo vermutlich mehr Kontakte erfolgen) ist es nur eine sehr dringliche Empfehlung. Also müssen die Eltern selbst entscheiden, ob sie z.B. ihrem Kind vielleicht einen Kontakt pro Woche erlaubt, bei dem sie mitgehen muss, weil das Kind zu klein ist, um allein zu gehen. Dann lieber eine klare Regel, die aber möglichst auch umsetzbar ist. Beispiel Schule: In Hessen gilt für die Klassen 1 bis 6 nicht Distanzunterricht, sondern die Präsenzpflicht ist aufgehoben. Erste Information der Schule: Kind zu Hause lassen, wenn es zu Hause betreut werden kann. Einen Tag später die zweite Information der Schule an die Eltern, die ihr Kind zu Hause betreuen wollen: Fast alle Kinder kommen, wollen sie ihr Kind nicht doch auch schicken? Wieder wurde die Entscheidung auf die Eltern abgewälzt. Genauso hier: Statt klare Regeln aufzustellen, überlässt man die Entscheidung dem Verein bzw. dem einzelnen Sportler. Manchmal wäre es mir dann eine klare Regel lieber, auch wenn diese sehr hart ausfällt. Dann ist die Sache aber klar und man steht nicht dauern vor der Entscheidung, was man mit dem Gewissen vereinbaren kann. M. |
Mich nervt etwas die Ungleichbehandlung. Bin in einem Bundesligateam, aber bei uns in der Stadt sind alle Bäder zu solange die Schulen dicht sind und deshalb bin ich seit November nicht geschwommen. Andere Teams, von denen ich Bescheid weiß, schwimmen 7x die Woche zurzeit. Das ist dann halt im Sommer echt blöd falls irgendwelche Wettkämpfe stattfinden sollten. Es erscheint mir recht willkürlich. Bei den anderen Teams verdient auch niemand sein Geld mit dem Triathlon. Durch die Bundesligaklausel zählen viele Sportler in Randsportarten als Spitzensportler, die es wahrscheinlich eher nicht sind.
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Die Fragestellung des Fadenerstellers zeigt eines der Grundprobleme unserer hedonistisch geprägten Gesellschaft: Ist all das, was gesetzlich erlaubt ist, auch moralisch vertretbar?
Auch unter diesem Gesichtspunkt fand ich die Pandemie, aus meiner persönlichen Perspektive, äußerst hilfreich, einen neuen Blick auf den Zustand unserer Gesellschaft zu entwickeln. |
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Jemand den ich 1-2 mal die Wpche treffe ist pandemietechnisch immer neu/wechselnd. :Huhu: |
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Wäre das dann auch hier so? Test vor jedem Training? |
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Ich selbst würde mich ehrlicherweise nicht in den Bereich des Spitzensports zählen. Sinnvoller wäre es meiner Meinung nach, dort eine Grenze zu ziehen, wenn durch die Ausübung des Sports der Lebensunterhalt verdient wird. Und selbst da gibt's ja zur Zeit genügend andere Berufsgruppen, die ihrer Arbeit nicht nachgehen dürfen. |
Habe die aktuellste Variante der Corona-VO für den Spitzensport nicht im parat und auch nicht im Kopf.
Aber im Sommer stand drin: "Profimannschaften der 1. bis 3. Liga" und nicht "Mannschaften der 1. bist 3. Liga". Sicher, dass sich das geändert hat? |
Der Thread mit der Umfrage ist bemerkenswert!
Die Meinung in den Posts ist fast ausschliesslich gegen die Teilnahme am Schwimmtraining, dagegen ist die Umfrage mit ca. 50 Teilnehmern fast paritätisch (55%/45%). Heisst, dass die im Forum am lautesten wahrgenommene Stimme nicht immer die Meinung der meisten repräsentiert. Lässt sich bestimmt auf viele andere Themen übertragen. ;) |
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Sportstätten dürften die Jungs benutzen. Unser Verantwortlicher hat das aufgrund des Infektionsgeschehens abgelehnt. Ich bin da hin- und hergerissen. Bei der Einhaltung der Regeln ist es ja ziemlich sicher. Aber man setzt durchaus auch ein falsches Zeichen. Die Bäder haben bei uns derzeit alle Bäder zu. Vor Weihnachten sind die Kaderathleten noch schwimmen gegangen. |
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Die Umfrage ist jetzt ausgeglichen, ich würde aber darauf wetten, dass wenn sich die Möglichkeit wirklich im realen Leben auftun würde, sehr viele doch nicht der Versuchung widerstehen könnten. |
Meine Antwort ist ja in Moskau sind aber auch die Fallzahlen seit einer Woche schön im sinken.
Ich schwimme aber immer zu Zeiten wo ich 1,2 Leute in der Bahn habe und war noch nie in einer Schwimmgruppe. Ich sehe aber bei uns in der Früh Mo und Fr immer auf einer Nachbarbahn eine Gruppe so 6 Personen die gemeinsam mit einem Trainer trainieren |
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