triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Trainings-Blogs (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=35)
-   -   Der professionelle Altersklassen Athlet (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=45036)

felixb 01.07.2019 10:39

Zitat:

Zitat von mrtomo (Beitrag 1460365)
Vor allem der Tipp mit dem Bolt ist super.
Ich habe aber auch ein paar Fahrten gebraucht, bis ich die Computer-Karten und Straßen-Koordination gut hin bekommen habe.

Für ein erstes Wettkampf Setup für meine Rennen nach der Bundesliga morgen habe ich neue LATEX Schläuche gekauft. Dazu gibt es die S Works Pro Cotton, um auch beim Style vorne zu landen und etwas andere Mäntel zu haben.
Zum Laufrad werde ich mit noch Gedanken machen. Sollte mir ein 3000 oder 6000er Citec über den Weg laufen, dann wird es wohl das werden.

Ich habe dem Bolt damals einfach die Steigungsseite geklaut glaube ich. Also ausgestellt. Die Kartennavigation kann ich dann einfach über Seitenwechsel direkt aufrufen. Zur Karte kann man auch irgendwo in dem Menü bspw. den Leistungswert anzeigen lassen.

Latex und bergab bremsen würde ich mir ggf. überlegen. Wenn du auf Aluflanke gehen willst, dann aber doch Latex verwendest, ist das etwas komisch von den Präferenzen ;).
Mir stellt sich auch die Frage, ob du überhaupt ein anderes Vorderrad brauchst, denn dein normales Vorderrad ist ja vermutlich auch "nur" 50 mm hoch oder so? Ob man die Carbonflanke nun echt kaputtbremst? Ich glaube eher nicht. Im Wettkampf wird man ja nicht schleifen lassen.
Citec 3000-6000 sind glaube ich die Modelle mit dem spitzen, eher schmalen Profil. Falls das nicht aktualisiert / modernisiert wurde, würde ich wohl eher ein anderes Vorderrad holen. Bei Alu/Carbon bzw. Aluflanke ist das aber nicht so ganz einfach. Die sind meistens schmal in der Ausführung, weil sie sonst zu - oder noch - schwerer werden.

Vom Prinzip finde ich ja die Slowbuild/Farsport Alu-Carbon (60er) ganz in Ordnung, aber eben recht schwer, aber gut dauerhaft fahrbar. Bin ich länger im Zeitfahren, danach im Training gefahren - nun aufs Rennrad umgebaut. Halten immer noch. Sicherlich nicht das allerschnellste Vorderrad, aber auch nicht langsam, da gibt es sicher deutlich langsamere. Nur eben die Felgenbreite ist mit ca. 23 mm nicht breit. Conti 5000 passt ganz gut in 23mm.

Die Citec-LR bin ich abgesehen von der Scheibe aber noch nicht gefahren, daher keine eigene Erfahrung sammeln können.

mrtomo 05.07.2019 18:15

Zitat:

Zitat von felixb (Beitrag 1460996)
Ich habe dem Bolt damals einfach die Steigungsseite geklaut glaube ich. Also ausgestellt. Die Kartennavigation kann ich dann einfach über Seitenwechsel direkt aufrufen. Zur Karte kann man auch irgendwo in dem Menü bspw. den Leistungswert anzeigen lassen.

Genau so habe ich es auch gemacht. Ich habe neben der Karte noch vier weitere Felder in der Übersicht auf dem Element Bolt: Rundenzeit, 3 Sekunden Watt AVG, NP der Runde und die KMH:


Zitat:

Zitat von felixb (Beitrag 1460996)
Latex und bergab bremsen würde ich mir ggf. überlegen. Wenn du auf Aluflanke gehen willst, dann aber doch Latex verwendest, ist das etwas komisch von den Präferenzen ;).
Mir stellt sich auch die Frage, ob du überhaupt ein anderes Vorderrad brauchst, denn dein normales Vorderrad ist ja vermutlich auch "nur" 50 mm hoch oder so? Ob man die Carbonflanke nun echt kaputtbremst? Ich glaube eher nicht. Im Wettkampf wird man ja nicht schleifen lassen. ...

Genau diese Gedanken sind jetzt auch weitergedacht. Das Setup, welches mir jetzt im Kopf vorschwebt, ist das Setup, wie ich es auch in St. Pölten gefahren bin. Nur zwei Änderungen wird es dazu geben.
1. Ich werde einen neuen Schlauch aufziehen: S Works Cotton Turbo
2. Ich werde den Conti Supersonic Buthyl Schlauch fahren, welcher laut Händler nur 5g mehr wiegt als der Latex Schlauch von Vredestein.
Das Vorderrad wird mein Reynolds Carbon Rad bleiben. Die Abfahrten sollen auch mit dem Carbon Rad möglich sein. Und schleifen lassen ist ein Thema an dem ich dann mit dem Zeitrad in ein paar Trainingseinheiten auch arbeiten werde. Damit ich im Abfahren und den Kurven möglichst viel Zeit gutmache.

Nachdem der Roth Hype gerade startet und der Frankfurt Hype etwas abklingt, möchte ich noch über das Highlight Rennen im Schatten der Langdistanzen und Hamburg sprechen: Die zweite Liga in Grimma ;)
Genau. Eine Sprintdistanz für das Team aus Uerdingen und mich. Wie letzte Woche geschrieben stand das ganze Rennen etwas unter dem Radsturz am Dienstag davor. Die Wunden waren nicht verheilt und ob ich das Rad richtig greifen konnte wusste ich erst am Samstag Abend. Es ging. Zwar nicht gut, aber die 20km würde ich überstehen können.
Der Test der Hand war dann erst am Sonntag nach dem Check In möglich. Dann bin ich zum ersten mal mit der offenen Wunde in die Mulde gesprungen.



Ich habe mich gegen Pflaster, Tape, Klebeband, Sprühpflaster und und und entschieden und bin bei Zähne zusammenbeisen und Durchkämpfen gelandet. Und das war eigentlich gar nicht das schlimmste am Rennen. Denn die zweite Liga ist hart. Wie ein Box-Sparring hart sein kann. Da hat man dann am nächsten Tag, wenn es blöd läuft mal ein Veilchen am Auge. Ja. Und so war auch das Schwimmen. Der Start war alles andere als angenehm. Da war Eutin wirklich näher an einem Rolling Start als an Grimma dran.
Es wurde gehauen, gezogen, etwas getreten und jeder wollte seinen Platz verteidigen. Ich schließe mich da nicht aus und hoffe, dass ich niemanden hart getroffen habe. So ist aber die Liga nunmal. Jeder Meter zählt.
Auch an der Wendeboje. Was etwas blöd ist, denn ein circa 170 Grad Turn bring alle Starter auf einen Korridor von 3 bis maximal 5 Metern an der Boje. Und dort wurde wieder hart zugeschlagen. Und einen Kinnhaken mit einem Ellenbogen habe ich auch bekommen. Ich glaube, dass einer meiner Schneidezähne vor dem Rennen etwas gerader gewesen ist als danach (ich bin mir sogar ziemlich sicher). Also so wird um die Plätze gekämpft. Im Rennen merkt man (ich zumindest) solche "Kleinigkeiten" nicht. Der Pulk schwamm weiter und ich bin circa an der gleichen Position wie in Eutin aus dem Wasser gekommen. Es war eine Führungsgruppe weg, eine große Gruppe vor mir und ein paar vereinzelt auf der Jagd nach der großen Gruppe.



Nach einer Runde von knapp 5 Kilometern haben wir mit circa 10 Leuten auf die 15 Mann-Gruppe aufgeschlossen. Der Kurs war deutlich anspruchsvoller als in Eutin, da es an 3 Stellen über 100m bei 5 bis 10% hoch ging. Und das auf vier Runden. Wenn da die Radbeine passen, dann kann man definitiv Lücken zufahren.
Leider sollte es nur kurz mein Tag an der Spitze der Gruppe sein. In Runde drei hatte ich mich an einem der Anstiege nach vorne gearbeitet, nur um dann in den verbleibenden Minuten bis zum Wechsel durch die eine oder andere falsche Affektentscheidung wieder zurück zu fallen. Am Ende bin ich ziemlich weit hinten in der Gruppe gewesen und auch an dieser Stelle gewechselt. Der Wechsel war zwar flott, aber viele Leute habe ich damit auch nicht aufgeholt. Weil die Liga zwei ist eben schon hart und schnell.

Das Laufen bei der Wärme lag mir an diesem Tag auch nicht so. Vor drei Wochen konnte ich da einen Teamkollegen immer auf gleichem Abstand halten. In Grimma ist er dann auf 4.7 Kilometer doch deutliche 30 Sekunden schneller gelaufen als ich. Zwar habe ich noch ein paar Starter eingeholt, aber Platz 37 war nicht mein Ziel. So eine zwei an der Zehnerstelle hätte schon etwas mehr Spaß gemacht.

Edit: Ich habe meine Plätze jetzt nochmal nachgeschaut. Nach dem Schwimmen war ich doch schon auf Platz 32. Doch sehr sehr gut für mich als verhältnismäßig soliden Schwimmer in Liga 2. Auf dem Rad hatte ich dann die 27. Zeit und beim Laufen bin ich mit der 42 Zeit doch unter meinen Erwartungen geblieben.

Egal. Mund abwischen, Zähne sortieren und die Wunden heilen lassen, damit der Fokus auf die Mitteldistanz für den Rest der Saison gesetzt werden kann.
Eine der Erfahrungen aus Eutin konnte ich aber Umsetzen: Jeden den ich in der letzten Laufrunde überholt habe, habe ich auch gleich mit ein paar Metern versucht stehen zu lassen. Und dadurch war am Ende kein Zielsprint mehr.
Auf dem Weg nach Nizza mache ich noch zwei Rennen. Am 3.8 starte ich am Möhnsee Triathlon und am 1.9 werde ich in Willich beim 333 Special starten. 300 Schwimmen, circa 30km Radfahren und 3km Laufen.
Ich hoffe, dass ich die kommenden Tage wieder zu 100% trainieren kann und dann bis Nizza mein Rad unter Kontrolle habe. Außerdem werde ich auf den Rad- und Wirtschaftswegen etwas mehr aufpassen, damit ich bis Nizza auf Gesund bleibe.
Viele Grüße und einen schönen Start in das Roth Wochenende
Tom

mrtomo 15.07.2019 15:10

Es ist alles wahr
 
Es ist alles wahr, alles über Firmenläufe und alles über diesen Schuh mit dem eigenen Thema. Aber chronologisch erst ein kurzer Rückblick auf den Düsseldorfer Firmenlauf. Nach einigen Läufen in München und Augsburg wusste ich circa was auf mich zukommen durfte. Vor allem da ich im dritten Startblock, circa 30 Minuten hinter der ersten Startwelle, starten durfte. Die erste Welle hätte ich auch wegen der Arbeit wohl nur mit Warmjoggen in der Stadtbahn geschafft. Also war das für mich ganz okay. Man kennt ja die Namen anderer guter Sportler, wenn man ein paar Rennen in der Gegend gemacht hat. Also rechnete ich mir einen schönen Trainingslauf aus, da in den vergangenen Jahren richtig gute Düsseldorfer (oder vielleicht auch Kölner .. ich hörte etwas von einem Twist da) am Start waren. Etwas Tempo machen und dann mit neuen Kollegen zusammen sitzen. Aber ein Top Ergebnis aus Reihe Drei bei vielen guten Startern in Düsseldorf war da für mich eher unrealistisch (Ich sage nur Nikki Johnston, welcher im Vorjahr gewonnen hatte).

Als ich vom Bahnhof aus zum Stadion lief war schon sehr viel los. Ich kenne das Gelände dort, weil auch das Schwimmtraining des Triathlon Team Düsseldorf dort ist. Der etwas enge Gang zwischen einer Messehalle und dem Stadion hat schon aufgezeigt was es werden könnte. Im Extremfall wären die 12000 Starter auf die 6 KM verteilt gewesen. Da war das Startverfahren nach Gruppen schon gut. Alle 15 Minuten wurde eine Menge an Startern in den Block gelassen und dann im 2 Minuten Intervall auf die Strecke gelassen. D.h. Circa 3000 Starter waren bereits auf der Strecke als es für mich los ging.



Am Anfang dachte ich noch, dass zwei oder drei schnelle Jungs vorne im Block standen. Leider machte der erste Kollege nach einem Kilometer in 3.20 schlapp und kam dann etwas später ins Ziel. Also bin ich ziemlich alleine durch das Feld gelaufen. Erst ging es 2 Kilometer in den Gegenwind am Rhein (was ich mit ein paar Sekunden auf der Uhr direkt gemerkt habe). Danach lief ich durch 1500 der Starter vor mir. Und die Wege auf dem Rundkurs waren nicht viel breiter als auf dem Bild. Also war ein rechts und links wechseln manchmal nötig. Gibt auch spannendere Dinge für einen Läufer.
Aber so habe ich versucht einen schnellen Dauerlauf zu machen und ins Ziel zu bringen. Je weiter ich kam, desto mehr Menschen waren natürlich auf dem Kurs vor mir. So ging die eine oder andere Sekunde mehr für den Slalom drauf. Aber da bin ich ja selbst schuld dran.
Im Ziel war ich nach 21:30 was für mich in Ordnung ist. Aus dem Training heraus und unter den Umständen war es ein sehr gutes Tempotraining. Als ich mir dann die Ergebnisse angeschaut habe war ich auf Platz 11. Mit einer Zeit, welche eigentlich auf Platz 3 gehört. Bereits das hat mich sehr gewundert, aber keiner der Düsseldorfer Topstars bei mir im Kopf stand auf der Ergebnisliste.



Da hat es dann ein Gespräch mit den Organisatoren und einen Blick mehr auf die App gebraucht. Erst dann habe ich realisiert, dass die ersten 10 Starter nach IAAF Einlauf-Regeln gewertet werden. D.h. bei den ersten 10 zählt die niedrigste Nettozeit. Erst ab Platz 11 wird die Bruttozeit in Betracht gezogen. Entsprechend war die Siegerehrung der Herren bereits fertig als ich im Ziel war. Hätte ich mich wohl doch in der Bahn warmmachen müssen. Klar ist das jetzt etwas ärgerlich, aber so waren die Regeln am Donnerstag.
Nächstes Jahr habe ich nochmal die Chance (hoffentlich dann mit erster Startreihe). Wenn ich dann durch die Topläufer immer noch Slalom laufen kann, dann hat das Training über den Winter definitiv angeschlagen. Und vielleicht sind dann auch ein paar mehr ambitionierte Firmenläufer unterwegs. Ich würde mich freuen, wenn da ein wenig Tempo gemacht werden kann. Denn die Strecke mit nur 6 großen Kurven bietet sich wirklich dafür an.



Und wer jetzt noch mein Feedback zum Nike 4% haben will: Ich brauche dafür noch einen Tag. Aber so viel kann ich sagen: Flach, Geteert und mit ohne Kurven ist der Nike eine wirkliche Waffe.

mrtomo 18.07.2019 17:30

Der neue im Hause Hohenadl
 
Jetzt habe ich gerade noch ein kleines Zeitfenster gefunden, um hier im ICE meine Gedanken zur Nike "Wunderwaffe" aufzuschreiben.
Vergangene Woche habe ich mich dann doch einmal an die Bestellung des Schuhs gewagt. Nach vielen Fragen an andere Läufer und fleißigem Lesen im 4% Thema, hatte ich zunächst meine Zweifel, ob ich mit breitem Vorderfuß überhaupt in den Schuh passe. Denn meine Laufschuhe sind in der Regel eine halbe bis ganze Größe größer als ich mit "normalem" Fuß tragen würde. Mit New Balance bin ich die vergangenen Jahre sehr gut gefahren und auch Saucony Kinvara ist ein Schuh, welchen ich nun wieder Laufe.
Aber auch nach der ein oder anderen Aussage, dass der Nike enger sei, habe ich das Experiment (mit kostenloser Rücksendung, für den Fall der Fälle) gewagt.
Und das Ding ist vergangenen Donnerstag zuhause gewesen. Leider habe ich es nach der Arbeit nicht geschafft den Schuh vor dem Firmenlauf zu holen und direkt im Rennen zu versuchen. Das war aber auch gut, weil man Material ja immer vorher probieren sollte ;) .. und weil es für das Slalomlaufen definitiv bessere Schuhe gibt.



Und damit komme ich zum ersten Feedback: Der Schuh hat mehr Dämpfung als alle Schuhe die ich derzeit zuhause habe. Sneaker, Hausschuhe, Strassenschuhe, alle. Für einen Schuh der eine Carbonplatte integriert hat ist der Schuh "weich". Würde ich zumindest einmal sagen. Und Weich ist er nicht nur an der Sohle sonder auch das Obermaterial. Es ist kaum eine Faser die Steif ist integriert. Es gibt keine Zunge im klassischem Sinn, sonder das Material ist durchgängig gewebt (oder so.. bin ich zu wenig Textiler für). Also passt sich der Stoff auch an meinen breiten Vorderfuß verhältnismäßig gut an. Ich kann mit dem Schuh ohne Anstossen an den Seiten laufen. Gegenbeispiel sind leider Fizik Radschuhe von denen ich gerne in paar gehabt hätte. In diesen bin ich bei jedem Tritt mit der Außenseite an den Boa-Verschluss und die "harte" Schuhwand gekommen. Zurück zum Nike. Das was er an Komfort und Weiche hat spielt er in den Kurven nicht aus. Da haben die Norweger schon die richtigen Überlegungen angestellt (Tri Mag Podcast vor einiger Zeit): Auf kruvenreichen Triathlon Kursen ist der 4% "schwammig". Gefühlt bin ich in den Kurven mit dem Fuß etwas von der idealen Geraden nach außen gekippt.



Dafür ist das Gefühl auf den gerade umso besser. Vortrieb und Antrieb in einem. Wie habe ich das ganze versucht zu testen: Ich habe mir meinen derzeitgen Rennschuh genommen (NB 1500v4) und bin in dem Schuh losgelaufen. Meine Freundin hatte im Fahrradkorb den Nike mit dabei. Die Testeinheit bestand aus 4x15 Minuten was sich schnell auf 4x4 km geändert hat. Die 15 Min sollten gesteigert sein und am Ende etwas schneller als das 70.3 Tempo sein. Gewechselt habe ich den Schuh immer am Ende der 4km und dann noch etwas im anderen Schuh getrabt. Das Traben war dazu da, um wieder ein Gefühl für den anderen Schuh zu bekommen.
Der erste Eindruck der ersten 4km mit dem Nike war, dass ich bei gleichem Puls (in gleicher Laufrichtung auf dem gleichen Weg) 5 Sekunden schneller gelaufen bin. Der zweite Eindruck war, dass es auch dann gegen den Wind sich angenehmer angefühlt hat. Während ich mit dem New Balance manchmal etwas tiefer Atmen musste ging es mit dem Nike sehr gut. Ich schreibe das mal dem ersten "Placebo/Mental" Effekt zu. Aber den gibt es eben auch zu betrachten.



Der zweite Eindruck war, dass der Nike nur auf geteerten Strassen seine großen Vorteile ausspielen kann. Kies oder Waldboden waren nicht ganz so "schnell" wie der Teer. Und auch kam wieder der Effekt des Ausweichens auf die Seiten dazu. Auch laufe ich mit dem Schuh einen anderen Laufstil. Während ich mit meinen NB und Saucony (und auch Asics oder Adidas früher) versuche immer sehr Vorderfuß-lastig zu Laufen, hat mich der Nike zu einem Aufkommen mehr in der Mitte des Fußes gebracht. Der gleiche Stil wie im New Balance war komisch und fühlte sich falsch an. (Auch geht dann die Sohle viel schneller an diesen Stellen verloren...).



Abschließend kann ich trotzdem sagen, dass die Einheit am Sonntag richtig Spaß und Lust auf mehr gemacht hat. Mit circa Einem Euro pro Kilometer Laufleistung muss ich mich noch anfreunden. Mal sehen, wie lange der Schuh hält. Bis Nizza werde ich ihn auf jeden Fall noch in den zwei Rennen am Möhnsee und in Willich testen. Damit der Schuh wenigstens das Tempo kennt, was ich im Traum gerne mal auf eine Mitteldistanz laufen würde.
Ob es dieses Gefühl nun Wert ist 200 oder mehr Euro in einen Laufschuh zu investieren.. Das wird sich hoffentlich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen.
Dieser Text war für alle, die derzeit an der Stelle sind an der ich vor 2 Wochen war. Investiere ich das Geld oder kaufe ich mir lieber 2 Paar andere Laufschuhe und bin zufrieden. Ob der Schuh wirklich 4% ökonomischer ist als andere Schuhe: Ich weiß es nicht, es fühlt sich aber sehr gut an auf gerader geteerter Strecke mit dem Schuh ein wenig zu ballern.
Was ich noch gehört habe ist, dass der Nike für Strecken bis zum HM gut ist und danach der Hoka bis zum Marathon seine Stärken ausspielt. Außerdem kann man den Nike mit dem Hoka wohl nur auf die Gemeinsamkeit der Carbonsohle reduzieren. Die Anwendungsgebiete scheinen da anders zu sein.

mrtomo 01.08.2019 15:38

Die Ernährungsinfos
 
Heute morgen habe ich in Instagram in meine Story ein Bild rein gestellt. Ich habe vor einigen Tagen meinen Vorrat an Gels und Recovery Drinks aufgestockt. Dabei habe ich ein paar Angebote gesehen bei denen ich mehrere Marken testen kann. Es gab spezifische Sets zu verschiedenen Themen (z.B. Salzige Gels, weil ich mit dem Mineralhaushalt manchmal Probleme habe).
Auf jeden Fall kam dann direkt eine Antwort auf das Bild und es entstand eine kleine Diskussion. Ich habe gefragt, ob ich das hier einmal aufschreiben kann. Vielleicht kann jemand aus dieser Diskussion auch seine Schlüsse ziehen oder sich vergleichen. Ich nenne das ganze mal Q und A :Lachen2:


Mein derzeitiger Test Pool.

Q: Wie sieht so ein Training aus in dem du die Ernährung testest ? (Q will nächstes Jahr seine erste 70.3 Distanz machen).
A: Ich habe mir eine Liste gemacht auf der alle Produkte stehen, welche ich derzeit da habe. Zunächst kaufe ich immer nur eine kleine Menge (einzeln oder bis zu 3/4 Stück bei Gels). Und dann teste ich das ganze in meiner Stammeinheit. Die Einheit hat circa 3:15 verteilt auf 2 Stunden Rad und 1h15 Laufen.
Zuerst teste ich Geschmack und schaue auf die Inhaltsstoffe (derzeit etwas mehr aufs Salze). Gels teste ich in den Einheiten meistens am Ende des Radfahrens bzw beim Laufen, wenn es mit der Energie zu Ende geht. Iso und Energy Mischungen habe ich meistens eher auf dem Rad dabei, da ich öfters mal von Iso einen "schleimigen" Rachen bekomme. Das ist beim Laufen dann manchmal blöd. Deshalb beim Laufen Wasser und Cola als Prio und Red Bull gegen 2/3 der Laufstrecke.
Q: Ich würde auch mal das selbst gemischte aus dem Forum probieren. (Anmerkung: Wird wohl Aims Mischung sein). Ist die Einheit als Koppeleinheit gedacht oder machst du Pause dazwischen.
A: Aims habe ich auch probiert, bin dann aber wieder zu Gel + Wasser gegangen. Ich habe nie die perfekte Mischung für mich gefunden, obwohl Kiloweise Malto und Fruktose zuhause waren.
Die Einheit ist immer ein Koppel. Manchmal mehr, manchmal weniger Pause, aber in der Regel bin ich nach 3-5 Minuten in den Laufschuhen und es geht los. Der Koppellauf beginnt derzeit öfters mit 15 Minuten 70.3 Tempo. Danach variiert es, aber für das Testen bieten sich bei mir Einheiten an, welche am Ende gesteigert sind. Ich finde, dass man bei Steigerungen schnell merkt, ob am Ende noch etwas mehr geht oder ob der Körper platt ist und leer läuft (von der Energie her).
Q: Welche Mischung nimmst du derzeit und wie ist die am Rad ? Machst du eine Flasche je Stunde oder eine Flasche für das ganze Rennen ?
A: Ich habe auf die MD immer eine Aeroflasche mit 500ml im Rahmen und ich tue je erwartete Rennstunde auf dem Rad 3-4 Gels rein. Je nach Gefühl mache ich das am Morgen des Rennens immer.
Auf der Langdistanz hätte ich dann in die Flasche zu viele Gels rein tun müssen. Da habe ich in Roth eine zweite Flasche von meiner Family gereicht bekommen. Wie ich das bei Ironman ohne große Eigenverpflegung machen würde, weiß ich noch nicht.
Q: Wie hast du die Ernährung dabei beim Training ?
A: Beim Radfahren ganz normal in den Flaschen oder im Rad Trikot. Beim Laufen manchmal nur ein Gel. Wenn es eine härtere Einheit oder eine lange Einheit ist, dann kommt manchmal meine Freundin mit und unterstütz mit dem Radkorb als mobile Verpflegungsstation.
Q: Was kommt neben den Gels noch in die Aeroflasche ? Tust du da Salze rein oder noch was ?
A: Ich mache immer zuerst einen Schuss Wasser in die Flasche, damit die Gels nicht alle am Boden kleben. Dann kommen alle Gels auf einmal rein und dann fülle ich den Rest der Falsche mit Wasser auf. Am Ende haue ich noch ein paar Gramm Salz aus der Küche oben drauf und Schüttel das ganze gut durch. Ich suche selbst derzeit noch nach einem passenden Mineralien-Zusatz für die Gelflasche, da ich am Ende der Rennen von den Kohlehydraten gut versorgt bin, aber meine Mineralien sehr leer sind. (Wenn jemand sowas kennt würde ich mich über Tipps sehr freuen).
Q: Ich habe mir einmal bei einem meiner ersten Rennen mal ein Gel vor dem Rennen rein gehauen und beim Schwimmen nach 150m Gedacht ich kotze.
A: (erfahrener Besserwisser hier) Deshalb trainiere ich das immer im Training. (Beim Schwimmen tatsächlich wenn nur Wasser oder Iso und keine Gels). Und wenn du im Training mal was neues testest und es dir dann Bescheid geht, dann kannst du dir die Zeit zum Kotzen einfach mal nehmen, ohne das dir im Rennen gleich ein Strick draus wird :Lachanfall:


Ein Foto sogar mit der Freundin

Q: (Anmerkungen zur Wasserstation Freundin) Ja, vor allem im Sommer können die dann gut Helfen und bei viel Schweiß gut Flüssigkeiten nachliefern. Und auch mal ein paar gute Fotos machen (ps. die letzten bei mir auf Insta sind alle von ihr: @tomhohenadl)
A: Salze und Mineralien sind wohl derzeit mein Hauptproblem. Habe das zwar beim Doc prüfen lassen, aber Gefühlt bin ich nach den Einheiten doch immer sehr im Keller.
Q: Die 500ml Wasser + Gel: Lassen die sich gut trinken und nimmst du eigentlich auch feste Sachen zu dir.
A: Ja, lässt sich sehr gut Trinken. Meistens wird dann noch mit Wasser hinterher gespühlt. Ich habe auf meiner Garmin einen 15 Min Timer gesetzt, welcher mich daran erinnert zu Trinken.
Feste Sachen habe ich gar nicht im Wettkampf. Von Sprint bis LD versuche ich auf feste Nahrung zu verzichten. (das ist aber sehr individuell).
Q: Gefühlt habe ich auch einen hohen Flüssigkeitsverlust beim Sport. Gibt es da eine Richtlinie, wie viel Salz man am besten zu sich nehmen kann ?
A: Keine Ahnung, das schreibe ich mal ins Forum in meinen Blog und hoffe auf die Antwort der Experte :Blumen:

... und so ist die Idee zu diesem Post entstanden.
Ich habe das ganze etwas umformuliert und versucht die Themen etwas zu bündeln.
Vielleicht kann ich hier jemand einen kleinen Anstoss mit geben für die Ernährungsplanung. Ich persönlich finde so "Pakete" von einzelnen Anbietern praktisch oder von Verkäufern so Testpakete verschiedener Marken.

mrtomo 06.08.2019 18:28

Eine lange Kurzgeschichte
 
Disclaimer: Es könnte etwas länger werden und dennoch viel Spaß beim Lesen ;) Bilder pflege ich hoffentlich nach und nach ein.

Samstag Morgen. So spät bin ich für eine Olympische Distanz selten erst los gefahren. Um 8 Uhr hatte ich alle Sache ins Auto gepackt und bin auf die Autobahn in Richtung Westphalen gefahren. Und irgendwann war ich dann an Dortmund vorbei und schon um kurz nach 10 am Möhnesee bei Soest angekommen. Eigentlich hatte ich mir (als übergewissenhafter Athlet) vorgenommen, dass ich die 22km Radstrecke nochmal fahre. Aber als es dann, kurz nachdem ich die Startnummer geholt hatte, zu nieseln angefangen hatte, habe ich das ganz schnell gelassen. So saß ich dann nach kurzem Überblick über die Wechselzone und das Wasser im Auto und habe mir die Finals der Frauen angeschaut. Solange bis ich zu nervös wurde und wieder mal zum Klo gerannt bin. Alles in allem war ich doch mehr aufgeregt und mein Magen rebellierte mehr als gedacht. Mein Warmlaufen fand dann eher zwischen Klo, Auto und Wechselzone statt. Solange bis ich endlich mit jedem Status zufrieden war. Auto war fast leer, das Rad war aufgebaut und die Wechselzone vorbereitet.



Ein paar Kleinigkeiten gibt es zum Setup vom Möhnesee zu sagen. Der Parkplatz ist 100 Meter von der Wechselzone und Zielbereich entfernt. Wer (viel zu früh) kommt, der hat einen guten Platz und sehr kurze Wege. Auch die Helfer sind super und sagen dir direkt, wenn du den besten Platz in der Wechselzone willst, dass dort nur die Volksdistanz startet. Denn die WZ war so aufgebaut, dass der Ausgang zum Rad und Laufen in der Mitte der Wechselzone war, so dass man bei der Olympischen Distanz Meter mehr machen musste. Da war es wieder mehr Glück als Planung, dass ich schon so früh da war. Gefragt, gesagt: Ja, Plätze in der Wechselzone sind First Come First Serve. Und da hatte die WZ schon offen. Also bin ich zum Auto gesprintet und habe das Rad raus, aufgebaut und noch an den (zweit) besten Platz gestellt. Denn der Eingang vom Radfahren war auch der Ausgang zum Laufen. D.h. Der Weg war dann doppelt zu nehmen und je näher man zum Ausgang steht, desto weniger Meter waren es in der WZ.

Das als kleine Anekdote aus dem Leben eines Detailverliebten Triathleten. Man sucht selbst den besten Radständer und die kleinste Optimierung in der Wechselzone. Trotzdem hat es nur für Platz bei beiden Wechseln gereicht. Denn beim ersten Wechsel waren es 0,38 Sekunden und beim zweiten Wechsel 1,38 Sekunden. Da hatte jemand noch etwas besser die Wechselzone optimiert. Grüße gehen hier raus an Stefan. Sauber gemacht.



Jetzt aber einmal zum Rennen. Der Start war ein Tanz im Wasser. Es gab keine „offizielle“ Startlinie oder keinen Startbereich. Nachdem der Kurs ein Dreieck war (Start und Ende an der unteren Spitze) sind wir Starter immer weiter gewandert und gewandert. Bis es kein Dreieck mehr war sondern mehr ein komisches Viereck. Die Ideallinie mit der kürzesten Strecke zur Wendeboje lag einfach 50 Meter weiter rechts als das Start Tor. Und immer mehr Starter sind in den letzten Sekunden vor dem Start gewandert. So habe ich mich den Damen und Herren angeschlossen und bin weiter nach rechts und weiter und weiter und weiter bis an die Stelle an der es fast im 90 Grad Winkel zur Boje gegangen ist. Und dann ging es los. Uhr drücke, 8000 Züge ins Wasser bringen und ab ging es. Den Start habe ich sehr gut erwischt, so dass ich die ersten 100 Meter sogar ganz vorne war. Aber dann kam ein echter Schwimmer und löste mich ab. Die ersten 500 Meter konnte ich folgen, aber ab der Wendeboje war ich weg und wieder allein. Der Schwimmer machte einen Ausflug und schwamm sicher 40-50 Meter mehr zwischen Wende 1 und 2, aber war trotzdem deutlich vor mir an der zweiten Wendeboje.

Worauf ich selbst achten muss: Wenn ich alleine Schwimme, dann merke ich auch im Rennen, dass der Fokus etwas schwindet, die Arme langsamer drehen und der Druck nicht mehr bis ganz hinten ist. Am Möhnesee ist es mir so passiert, dass ich dem Führenden nachgesehen und dann etwas raus genommen habe. Ich merke, dass der Druck und Fokus auf das Schwimmen fehlt, wenn ich zu viel über andere Dinge als mich selbst und mein Tempo nachdenke. Und das habe ich dann gemerkt. Zum Glück, denn von hinten kam der erste näher und näher. Und er war von weiter links gestartet. Also er hatte schon deutlich Meter aufgeholt. Das wollte ich natürlich auch nicht, denn als zweiter aus dem Wasser wäre auch etwas Neues für mich gewesen. Am Ende hatte ich mich etwas vertan und musste um einen Steg mit schicken Drachen-Tretbooten herum, um an den Ausstiegsbogen zu kommen, aber das ist zum Glück auch hinter mir den Schwimmern passiert. Also habe ich es als zweiter unter dem Bogen in die Wechselzone geschafft.


Laufstrecke und am Rand davon das Seewasser

In der Wechselzone habe ich dann total den Fokus auf mich wieder gefunden. Mein Helm war leider neben dem Rad gelegen als auf dem Lenker, wie es geplant war, aber die 0.37 Sekunden habe ich mir genommen. Ich erinnere mich noch an den Streckensprecher: „Und jetzt sehen wir einen schnellen Wechsel. Das geht unter 30 Sekunden und der hat sogar einen Aero Helm“. Ja, da habe ich kurz geschmunzelt und mir gedacht, so muss das. Helm also auf, Rad aus dem Radständer und ab Richtung Ausgang hinaus. Danke hier an die Helfer, welche zwischen Ausgang Rad und Laufen und Eingang Rad standen und allen super den Weg gezeigt haben. Das war perfekt.
Das Ende der Wechselzone war ein kleiner Anstieg. Entsprechend musste ich das Rad in der Wechselzone mit dem kleinen Blatt abstellen. Aber das Hochschalten war dann auch gleich getan. Kurz habe ich mich gewundert, dass ein Smart in der Auffahrt vor mir gestanden hatte. Vor mir war doch ein Schwimmer gewesen, welcher sicher 30 Sekunden Vorsprung hatte. Aber anscheinend ist er in die Wechselzone gekommen und dann nie mehr gesehen worden. Also: Schnell Wechseln und gute Plätze bringen die Position hinter dem Führungs-Smart.

Auf dem Rad waren die ersten 15 Minuten super hart. Ich habe schnell gemerkt, dass mein Körper von den vielen Pre-Race-Nervositäts-Klogängen doch etwas mehr leer war als erwartet. Also erstmal eine große Portion aus der Gelflasche in den Magen. Aber lang hat das nicht gehalten und kam mit etwas mehr Mageninhalt am ersten Anstieg wieder raus. Es war kein Übergeben, mehr ein sehr unangenehmes aufstossen. Sowas passiert mir manchmal. Ausspucken, mit Wasser den Mund auswaschen und dann weiter treten. Nach dem ersten Anstieg konnte ich den Puls von um die 170 runter bringen. In der Abfahrt habe ich es etwas lockerer angehen lassen und den Wahoo mit Karte genutzt. Der Tipp ist wirklich Gold wert: Strecke auf den Radcomputer und anzeigen lassen wann und wo Kurven kommen.
Der Puls war normal und Schluck für Schluck ging wieder in den Magen. Der zweite Anstieg ging schon viel besser. Allgemein war die Strecke wirklich sehr schön. Zwei Ansteige mit circa 5 Minuten und ein paar Höhenmetern (5 Minuten bei ~320 Watt). Selbst eine Gefahrenstelle wurde gut bewacht und vor dem Rennen kommuniziert. Das war Top und eine gute Lösung für einen Sonst befahrenen Kreisverkehr. Bin sehr begeistert. Wie gefahren wurde und ob es fair war: Der Smart war so klein, dass ich keinen Windschatten hatte (und auch immer auf guter Distanz). Kudos an den Fahrer, welcher wirklich Ahnung hatte und schön Abstand gehalten hat. Besser als bei vielen Rennen die ich bei Super League, ITU oder Bundesliga (am Wochenende bei den Finals) gesehen habe.

Nach Runde zwei ging es in die Wechselzone aus der gerade die letzten Volksdistanz Starter heraus kamen. Etwas eng, aber auch hier durch KaRis und Helfer perfekt gelöst. Rechts und Links geordnet rein und raus. In der Wechselzone ging es dann in die neuen Nike Schuhe, da der Kurs zu 98% geteert und gerade war. Barfuß ist er für mich noch nicht das Highlight, weil ich an einer Verse noch ein wenig Reibung habe. Aber für 10 KM geht es ohne Socken noch gut. Ich wusste wo ich hin musste nach der Wechselzone, aber ab der ersten Kurve wäre ich alleine verloren gewesen. Aber (ihr seht schon, bin positiv begeistert) nicht am Möhnesee. Hier wurde selbst auf der Laufstrecke mit Tape am Boden gezeigt, wo es lang geht. Perfekt. I like. Nach dem ersten 500 Metern kam ein Drittel des Allgäu Kuhsteigs. Ein Drittel der Länge und der Steigung. Und das war das einzige Stück mit Kies anstelle von Teer auf der Strecke. Also perfekt für eine schnelle Laufzeit.

Am Ende hatte ich auch meine viert oder fünft schnellste 10km Zeit auf der Uhr stehen. Die Uhr habe ich direkt nach dem Loslaufen in der Wechselzone gedrückt. Die Messmatte war einige Meter nach der Wechselzone. Also 50 Meter unterschied werden es wohl gewesen sein. Auf meiner Uhr standen für 9,96 Kilometer 35:45 Minuten. Wie ist die Zeit zustande gekommen. Realistisch habe ich mich vor dem Rennen auf eine 3.40ger Pace eingeschätzt und das bin ich auch angelaufen. Mit der Steigung war es am Anfang auch mit am langsamsten. Und ab dann ging es rund. Man hatte einen Bereich von 400m in denen man nicht den Gegenverkehr gesehen hat. Danach kam ich an die Gabelung und habe gefragt, ob der zweite schon vorbei ist. Kurzes Nein und weiter ging es. Und kurz dahinter kam dann Robbie, welcher auch zweiter geworden ist. An einer anderen Ecke saßen ein paar echt coole Fans, welche mir dann den Abstand zugerufen haben. 2 Minuten 45 in Runde 1. Sehr gut.



Also versucht konstant die 3.40 zu laufen. Aber das fiel auf der Strecke wirklich einfach. Es hat wirklich Spaß gemacht aufs Tempo zu drücken. Zum Glück habe ich am Ende des Radparts noch genug Energie geladen bekommen, weil sonst das sicher knapp geworden wäre. Es gab dann einen echten Wendepunkt auf der Strecke. 10 Minuten 15 (circa): Jetzt Heißt es Laufen und die Uhrzeit erinnern. Und dann hab ich nochmal geschaut als ich wieder am Jäger vorbei gekommen bin. Ich habe mich so kompetent verrechnet, dass ich geglaubt habe ich würde Zeit verlieren. Deshalb ist der Schnitt von 3.37 pro KM auf 3.31 runter gegangen. Ich wollte die erste Runde keine Zeit verlieren.

Und so ging es bis zur Wechselzone an der Wende zwei gewesen ist. Dort waren dann einige Zuschauen und Fans, super Support mit dem Rundenband und richtig gute Stimmung. Hat richtig Spaß gemacht. Auf Runde zwei habe ich dann den gleichen Streckenposten gefragt, ob der zweite schon vorbei ist. Ein kurzes „Ja“ und mir ist mein Arsch etwas auf Glatteis gegangen. Ich hab die Füße in die Hände genommen und den schnellsten KM des Tages raus gehauen. Aber aber aber…, das Drama war an der Ecke mit den Zuschauern wieder vorbei: 3 Minuten 15.

Da hatte ich dann meine Rechenkünste und die Antwort des Streckenposten über Bord geworfen und hatte ein gutes Gefühl. Der Puls ging zwar Schlag um Schlag nach oben, aber der Körper wollte noch. Ein halbes Gel hat sicher dazu beigetragen, dass nochmal Power in die Beine kam. Und es fühlte sich dann einfach meeega an. War, wie ich früher gesagt habe, wenn ich mich selbst überrascht hatte: „Ein guter Tag“. Das letzte Highlight war dann nach der letzten Kurve der Blick auf die Uhr. 2 Stunden 4 Minuten und ein paar. Da wollte ich mir es auch nicht mehr nehmen lassen, dass ich unter 2 Stunden 5 ins Ziel komme. Gedacht, gemacht, kurzer High 5 an den Führungsradfahrer und ab ins Ziel. Am Ende stehen 2 Stunden 4 Minuten und 51 Sekunden in der Ergebnisliste.

WP - Bild 23 ist der Zieleinlauf. Die Rechte für die Bilder habe ich angefragt :)

Und jetzt, nach drei Seiten in Word, noch eine Lobes-Dankes-Hymne auf meine Freundin, welche die „Allüren“ des professionellen Triathleten so erträgt (und mich dazu bringt meine Mineralien abends nicht zu vergessen). An meinen Coach, welcher mich Rennen für Rennen motiviert und Einstellt, auch wenn ich mal selbst an den Vergleichen mit anderen Startern der 70.3 WM verzweifle. Und an das Rennen am Möhnesee. Ohne das Rennen wäre ich da auch nicht Erster geworden. Danke an alle Helfer dort beim Rennen, das war Geil. Das hat richtig viel Spaß gemacht. Und ja, das ist aus der Sicht des Siegers. Trotzdem ist es ein sehr schönes Rennen. Vor allem die Radstrecke macht richtig viel Spaß.

Jetzt ist meine Motivation für Nizza nochmal größer geworden. Auch das Abfahren auf dem TT hat sehr gut funktioniert. Auf der zweiten Runde schneller als auf der Ersten und deshalb werde ich die Abfahrt in Nizza öfters hinabfahren, als ich den Anstieg trainieren werde.
Der Bericht war definitiv eine Kurzgeschichte, aber ich hoffe, dass ihr trotzdem Spaß hattet und auch ein wenig die Sicht von vorne genießen konntet.
Viele Grüße, Tom

Bilder im Soester Anzeiger.

badenonkel28 06.08.2019 22:21

Gratulation 🎉🎊🎉🎊
:Blumen:

Calrissian666 06.08.2019 22:51

Gratulation und wieder toll geschrieben


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 18:35 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.