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Jörn 16.03.2020 15:40

Zur Frage, ob man im Park Spazierengehen darf oder ob man zu Hause bleiben muss:

Eventuell gehen die bisherigen Wortmeldungen von sehr unterschiedlichen Voraussetzungen aus. Es ist ein Unterschied, ob man quasi in der freien Natur unterwegs sein kann, oder ob es sich um einen Stadtpark oder ein Flußufer im Zentrum einer Großstadt handelt.

Hier in Frankfurt sind die üblichen Freigelände in der Stadt bei gutem Wetter so voll wie man das von einem voll besetzen Freibad kennt: Eine Handtuch-Insel neben der anderen. Die kleinen Pfade durch die Parks sind voller Jogger, die wie auf einer Perlenschnur aufgezogen durch den Park laufen: der Hintermann atmet die Luft vom Vordermann (ohne es zu ahnen). Einige Parks sind besonders attraktiv für Großfamilien (meist arabischer Herkunft), d.h. dort sind gerne mal 20 Leute beisammen und grillen. Es hat was von Woodstock '68. Es kommen jetzt ein paar warme Frühlingstage und viele Leute freuen sich darauf, wieder draußen zu sein. Aber so geht das natürlich nicht.

Auf der anderen Seite kann ich natürlich allein auf dem Rad durch die Natur sausen und kaum einer Menschenseele begegnen (was in meinem Fall vor allem an meiner Geschwindigkeit liegt). Oder man macht einen Spaziergang mit der Familie.

Hier kommt es auf den gesunden Menschenverstand an. Man könnte meinen, dass jeder Bürger von selber wüsste, was angemessen ist, sodass Verbote unnötig wären. Aber es gibt leider auch sehr viele Leute, die nicht einsichtig sind oder die zu viel auf Facebook und Youtube unterwegs sind.

Falls ein Ausgehverbot erlassen werden sollte, dann bestimmt nicht deshalb, weil die Politik überzeugt wäre, dass dies überall exakt richtig wäre, sondern eher deshalb, weil die Leute in großer Zahl nicht einsichtig handeln.

Lucy89 16.03.2020 15:45

Zitat:

Zitat von sebbll (Beitrag 1516922)
Haben es die Menschen Einkäufe gehamstert haben dann nicht eigentlich richtig gemacht?

Ich komme derzeit niergendwo anderen Menschen so nahe wie beim einkaufen.
Und dazu noch in geschlossenen Räumen.

Die Menschen die sich bevorratet haben müssten ja jetzt idealerweise nicht mehr so viel einkaufen und würden für leerere Supermärkte sorgen.

Vielleicht sollte man die Öffnungszeiten ausweiten um die Menschendichte zu verringern.

Naja, ich muss jetzt einkaufen und Toilettenpapier suchen, wir haben nur noch eine Rolle. :Huhu:

Wir haben schon vor über zwei Wochen einen kleinen Vorrat angelegt und wurden dafür nur belächelt.
Tja, wie du schreibst, ich muss mich jetzt nicht mehr in überfüllte Supermärkte begeben, war seitdem nicht mehr einkaufen. Mein Mann noch einmal aber alles das was jetzt schwer zu kriegen ist, haben wir. Also denke ich wir haben es richtig gemacht.

Duafüxin 16.03.2020 15:46

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1517067)
Einige Parks sind besonders attraktiv für Großfamilien (meist arabischer Herkunft), d.h. dort sind gerne mal 20 Leute beisammen und grillen..

Die arabischen Großfamilien waren hier gestern auch unterwegs, wie immer sehr eng aufeinander, wo ich auch erst dachte Ohjeeee, aber nur Millisekunden später kam mir in den Sinn, dass die immer so zusammenhängen, nicht nur draussen, sondern auch in ihren Wohnungen/Häusern.

Hafu 16.03.2020 15:53

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1517055)
Südkorea ist immer noch mit Nordkorea im Krieg - den Zahlen würd ich nicht trauen :-((

Präsident xi hat das Krisengebiet besucht und keine Kranken waren mehr da - allerdings für ein 50 Mio Leute Gebiet waren die paar winkende Hände irgentwie gespenstisch. Auch diesen Angaben würde ich nicht trauen.
...

Südkorea hat mit Nordkorea weniger zu tun als vor 30 Jahren die Bundesrepublic mit der DDR.

Südkorea ist das Land das von Anfang an am transparentesten mit den Zahlen zu positiven Tests umgegangen ist und fasst das einzige Land, das übrigens auch zeitnah im Gegensatz zu vielen andern Ländern Zahlen zur Testhäufigkeit an sich (also auch der Anzahl der negativen Tests) veröffentlicht.

Südkorea testet soviel wie kein anderes Land der Welt (rund 10 000 Tests pro Tag) und hat deshalb auch mit Sicherheit die niedrigste Dunkelzifffer an unbekannten Infizierten weltweit.
Die vielen Tests sind auch ein Grund, warum in Südkorea gleich am Anfang der Epidemie die Infekt-Zahlen derart rapide angestiegen sind, während sie z.B. in Italien am Anfang der Epidemie noch auffallend niedrig waren. Italien hatte anfangs schon 20 nachgewiesene Covid-19-Tote, als gerade mal 250 Infekte bekannt waren. Da konnte angesichts der bekannten Mortalität schon jeder Laie erkennen, dass zu diesem Zeitpunkt höchstwahrscheinlich mehrere 1000 Infizierte in Italien rumliefen, die gar nicht wussten, dass sie Virusträger sind und die von der Statistik nicht erfasst sind.

Es lohnt sich aus meiner Sicht sehr, sehr genau zu beobachten und zu analysieren, was alles in Südkorea, aber auch in Taiwan, Japan und Singapur anders läuft als bei uns.
Auf jeden Fall halte ich es für erfolgversprechender, als einfach nur Maßnahmen unserer europäischer Nachbarländer zu kopieren oder mit noch restriktiveren Erlassen zu übertreffen versuchen.

Lucy89 16.03.2020 15:53

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1517017)
Auf der WHO Seite sind die Schwererkrankten (Serious, Critical) aufgelistet, das waren in Deutschland 2, Frankreich 400 und Italien 1600. Ich denke, dass das so ungefähr die Patienten in stationärer wenn nicht gar intensivmedizinscher Versorgung sind.

Stationär sind garantiert mehr. Alleine in unserer Klinik liegen 3.

ironshaky 16.03.2020 15:54

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1517067)
Zur Frage, ob man im Park Spazierengehen darf oder ob man zu Hause bleiben muss:

Es hat was von Woodstock '68.



Woodstock war 1969.

lyra82 16.03.2020 16:08

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1517023)
Gestern kam schon eine Meldung über Twitter von der Polizei in Köln, die aufrief, die Anrufe wegen Nichteinhaltung der neuen Bestimmungen zu unterlassen (alle über Notruf).

Daran habe ich auch schon gedacht: Denunziantentum!
Dafür sind wir Deutschen ja leider berühmt.
Nicht zu unrecht.

ThomasG 16.03.2020 16:20

Ich habe heute Morgen eine längere Email an eine Nachhilfeschule geschickt, für die arbeite.
Vor einer knappen Stunde bekam ich eine Antwort, über die ich mich schon ein bisschen gefreut habe.
Man zeigte sich mir gegenüber verständnisvoll und informierte mich darüber, dass "Programmierer mit Hochdruck" daran arbeiten die notwendigen Voraussetzungen für "virtuelle Klassenräume mit Online-Unterricht per Skype oder Handy" zu schaffen, um entsprechendes anbieten zu können.
"Der Unterricht wird dann von fest installierten PC, Handy. Tablet etc. möglich sein" heißt es weiter.
Eine solche Antwort auf meine Mail hätte ich nicht unbedingt erwartet.


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