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Seyan 20.05.2020 08:35

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1533589)
Du hast ein TaschenMesser dabei und müsstest beide fetten Bauarbeiter bestialisch abstechen und runter schmeißen um den Zug zu retten, du hast genug Zeit. Rational müssten jetzt die gleichen Leute es wie bei der weiche tun, macht aber niemals jemand von uns. Hoffe ich.

Mal abgesehen davon, dass man solche Beispiele schon so wählen müsste, dass die zwei Optionen tatsächlich alternativlos sind (die beiden Bauarbeiter bewußtlos schlagen und sie dann von den Gleisen entfernen ist ja auch ne Option), sind solche Gedankenspiele immer ganz nett, aber allein deine Aussage, dass du hoffst, niemand würde "rational" entscheiden (in einer solchen Situation entscheiden die wenigsten Menschen noch rational), zeigt, dass du dich mit der Materie nicht auseinandersetzt.

Warum sich offenbar jeder weigert auf das existente Verteilungsproblem bei Organen einzugehen, und hier wird wirklich über Leben und Tod entschieden, bleibt mir ein Rätsel (denn dieses Problem existiert in Deutschland, im Gegensatz zur Frage, welche Corona-Patienten eine Intensivbehandlung "verdienen").

Ich wünsche niemanden, jemals die Notwendigkeit, eine solche Entscheidung fällen zu müssen. Meine Schwägerin, die wegen einer Erbkrankheit bereits vor knapp 20 Jahren eine neue Lunge bekommen hat, steht z.B. für sich pers. vor der schweren Frage, ob sie sich wirklich nochmal auf die Transplantationsliste setzen lässt (ob sie zugelassen wird und wo sie landet, sei mal dahin gestellt). Und das mit 39 Jahren!

Trillerpfeife 20.05.2020 08:38

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1533620)
Nun ja, zwischen Schwarz und weiß gibt es immer noch grau in unzähligen Abstufungen.
Im wenig konkreten Beispiel wäre eine Reduktion der Produktion möglich statt eines kompletten shutdown der Produktion. Für Szenarien wie dieses haben ja X Betriebe (wie mein Brötchengeber auch) Kurzarbeit angemeldet.
Zudem können Arbeitgeber für die Zeit bis wir Impfschutz haben umfassende Hygienekonzepte - individuell auf die jeweiligen Gegebenheiten angepasst - erlassen:
Kantine schließen. Duschen nur zu Hause, Abstand halten, Mundschtz tragen da wo Abstand nicht umsetzbar ist, Handdesinfektionsmittel bereitstellen, usw.

Ich vermute, auf solche Maßnahmen wird es hinauslaufen. Wo es halt geht.
In der Firma in der meine Göga arbeitet wird es so gemacht. Ist dort aber auch einigermaßen leicht umzusetzen.

El Stupido 20.05.2020 09:18

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1533624)
Ich vermute, auf solche Maßnahmen wird es hinauslaufen. Wo es halt geht.
In der Firma in der meine Göga arbeitet wird es so gemacht. Ist dort aber auch einigermaßen leicht umzusetzen.

In unserem Betrieb ist es nicht ganz so leicht umzusetzen aber es wird alles erdenklich mögliche getan, was machbar ist.
Abteilungen untereinander (Produktion, Verwaltung, Logistik etc.) sind möglichst ganz voneinander zu trennen. Teilweise sind Büros / Container umgezogen etc.
Ganz schwierig wird es dann aber z.B. im Falle von IT-Support der sich nicht über Fernwartung realisieren lässt. Da marschieren unserer ITler quer durch alle Abteilungen auf dem ganzen Firmengelände.

Estebban 20.05.2020 09:21

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1533623)
Mal abgesehen davon, dass man solche Beispiele schon so wählen müsste, dass die zwei Optionen tatsächlich alternativlos sind (die beiden Bauarbeiter bewußtlos schlagen und sie dann von den Gleisen entfernen ist ja auch ne Option), sind solche Gedankenspiele immer ganz nett, aber allein deine Aussage, dass du hoffst, niemand würde "rational" entscheiden (in einer solchen Situation entscheiden die wenigsten Menschen noch rational), zeigt, dass du dich mit der Materie nicht auseinandersetzt.

Warum sich offenbar jeder weigert auf das existente Verteilungsproblem bei Organen einzugehen, und hier wird wirklich über Leben und Tod entschieden, bleibt mir ein Rätsel (denn dieses Problem existiert in Deutschland, im Gegensatz zur Frage, welche Corona-Patienten eine Intensivbehandlung "verdienen").

Ich wünsche niemanden, jemals die Notwendigkeit, eine solche Entscheidung fällen zu müssen. Meine Schwägerin, die wegen einer Erbkrankheit bereits vor knapp 20 Jahren eine neue Lunge bekommen hat, steht z.B. für sich pers. vor der schweren Frage, ob sie sich wirklich nochmal auf die Transplantationsliste setzen lässt (ob sie zugelassen wird und wo sie landet, sei mal dahin gestellt). Und das mit 39 Jahren!


Ich verstehe ehrlicherweise nicht deinen Punkt beim Thema Organspende und in wieweit das mit Corona zu tun hat / vergleichbar ist oder gar dem Flugzeugszenario?
Es gibt effektiv zu wenig Organe zu verteilen, entsprechend wird nach Dringlichkeit und Erfolgsaussicht eine Liste erstellt. Das ist als persönlich betroffener dramatisch und brutal, aber welchen Verteilungsschlüssel sollte es sonst geben?

Seyan 20.05.2020 09:28

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1533631)
Ich verstehe ehrlicherweise nicht deinen Punkt beim Thema Organspende und in wieweit das mit Corona zu tun hat / vergleichbar ist oder gar dem Flugzeugszenario?
Es gibt effektiv zu wenig Organe zu verteilen, entsprechend wird nach Dringlichkeit und Erfolgsaussicht eine Liste erstellt. Das ist als persönlich betroffener dramatisch und brutal, aber welchen Verteilungsschlüssel sollte es sonst geben?

Mir geht es darum, dass die Leute total rumheulen, dass es ja unmenschlich wäre, im Fall der Fälle entscheiden zu müssen, wer intensivmedizinisch betreut wird bzw. wer an ein Beatmungsgerät kommt, wenn es mehr Fälle als technische Geräte gibt. Bzw. man in dem Fall ja auch eine Entscheidungsgrundlage bräuchte.

Und dabei wird völlig vergessen, dass solche Entscheidungen in Deutschland in ausreichend Fällen bereits heute getroffen werden müssen, nur ist das halt weniger medienwirksam als bei Corona.

Es ist immer scheise, in eine solche Situation zu kommen, aber WENN die Situation denn mal da ist, MUSS man halt entscheiden, oder will man halt alle sterben lassen, weil man sich nicht entscheiden WILL, wen man rettet?

Estebban 20.05.2020 09:32

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1533633)
Mir geht es darum, dass die Leute total rumheulen, dass es ja unmenschlich wäre, im Fall der Fälle entscheiden zu müssen, wer intensivmedizinisch betreut wird bzw. wer an ein Beatmungsgerät kommt, wenn es mehr Fälle als technische Geräte gibt. Bzw. man in dem Fall ja auch eine Entscheidungsgrundlage bräuchte.

Und dabei wird völlig vergessen, dass solche Entscheidungen in Deutschland in ausreichend Fällen bereits heute getroffen werden müssen, nur ist das halt weniger medienwirksam als bei Corona.

Es ist immer scheise, in eine solche Situation zu kommen, aber WENN die Situation denn mal da ist, MUSS man halt entscheiden, oder will man halt alle sterben lassen, weil man sich nicht entscheiden WILL, wen man rettet?

Ja, aber... ich weiss nicht worauf du hinaus willst. Die Triage-Verfahren sind ja für den Fall der Fälle geregelt. Soll heissen, im Krankenhaus weiss man wie "sortiert" (ekelhaftes Wort, mir fällt aber gerade kein anderes ein), wer ein Beatmungsgerät bekommt und wer nicht.

Rumgeheult wird, weil man da gar nicht hinkommen möchte. Mit entsprechenden Massnahmen, kann man verhindern, dass es zu der Situation kommt - das war doch die einzige Idee hinter dem Theme #flattenthecurve.
Gäbe es Möglichkeiten, mehr Organe zu Verfügung zu haben könnte man darüber diskutieren. Aber man kann ja schlecht allen Bundesbürgern vorschreiben minimum 15000km Motorrad zu fahren im Jahr..

Hafu 20.05.2020 09:39

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1533614)
...Stehen denn die Bänder solange still, bis wir am Ende der Pandemie sind?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass aktuell überhaupt noch irgendein "Band" in Deutschland unmittelbar Pandemie-bedingt "still steht" (Korrigiert mich gerne, wenn ich falsch liege)

Jeder Industriebetrieb sollte längst individuelle für den jeweiligen Standort passende Hygienekonzepte umgesetzt haben.

Die Infektbedingten Ausfälle in der Vergangenheit z.B. in der Automobilindustrie, hingen weitaus mehr mit stockenden Lieferketten bei der heute üblichen just-in-time Produktion, sowie auch (aktuell) corona-bedingten Nachfrageeinbrüchen zusammen als mit dem vorbeugenden Schutz der Beschäftigten.

Echte (und weiter anhaltende) Verlierer der Pandemie ist der Tourismus- und Gastronomiebereich, sowie alles was mit Veranstaltungen/ Events zu tun hat

Estebban 20.05.2020 09:44

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1533638)
Ich kann mir nicht vorstellen, dass aktuell überhaupt noch irgendein "Band" in Deutschland unmittelbar Pandemie-bedingt "still steht" (Korrigiert mich gerne, wenn ich falsch liege)

Jeder Industriebetrieb sollte längst individuelle für den jeweiligen Standort passende Hygienekonzepte umgesetzt haben.

Die Infektbedingten Ausfälle in der Vergangenheit z.B. in der Automobilindustrie, hingen weitaus mehr mit stockenden Lieferketten bei der heute üblichen just-in-time Produktion, sowie auch (aktuell) corona-bedingten Nachfrageeinbrüchen zusammen als mit dem vorbeugenden Schutz der Beschäftigten.

Echte (und weiter anhaltende) Verlierer der Pandemie ist der Tourismus- und Gastronomiebereich, sowie alles was mit Veranstaltungen/ Events zu tun hat

Sicherlich hast du im Prinzip recht, aber Bänder stehen natürlich in dem Sinne "still", als dass deutlich geringere Kapazitäten aktuell gefahren werden eben wegen Nachfrageeinbruch, Lieferketten und Hygienemassnahmenbedingter kleinerer Personenzahl im Betrieb.
Aber ja, Gastro und Tourismus sind natürlich bei den Hautpverlierern, eigenständige Friseursalons und eben jeder der ein kleines Geschäft mit welcher Dienstleistung auch immer betreibt.


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