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keko# 04.08.2021 16:09

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1615262)
...
Einige offene Flanken in der aktuellen Situation in den USA (Apps / Zertifikate funktionieren nicht über Grenzen sind hoffentlich etwas, was gelöst werden kann und sollte Europa aufzeigen, an was in der Digitalisierung im Zuge der Pandemie gearbeitet werden sollte.

Ich bin mir sicher: digitale Zertifikate, so wie ich sie jetzt z.B. in meiner Corona-App habe, werden für zukünftige Generationen völlig normal sein. Digitales Geld steht in den Startlöchern, der digitale Perso, zentrale digitale Patientenakte auch. Corona hat hier für einen Anschub gesorgt, der sonst undenkbar wäre.

autpatriot 04.08.2021 16:21

Zitat:

Zitat von happytrain (Beitrag 1615231)
Ich schaue mal in die Kristallkugel und sehe:
In Zukunft wird das Testen kosten, den lange wird es nicht mehr plausibel erklärbar sein, warum die Allgemeinheit zahlen soll. Wenn ich freiwillig einen Labor Wert möchte, muss ich den auch zahlen.
Veranstalter werden nur noch Geimpfte zulassen, den geringen Schwund an Ungeimpften Nichtteilnehmern wird locker verkraftet.
Restaurants, Hotels usw. ebenso. Legitimiertes Ausgrenzen einer unsolidaren Personengruppe ist tragbar. Genauso wie man Nazis usw sozial ausgrenzt geht das hier auch. Kein Problem also für uns geimpfte Wettampfsportler.

Naja, so ist es halt die Menschheit hat anscheinend NIX dazugelernt.

Das Ausgrenzen und Verachten von Leuten die "anders" sind hatte wir schon mal.
Das Ende des Liedes kennen wir leider alle.

Macht nur alle munter weiter mit eurer Ausgrenzung und Verachtung.

Mir ist es scheiß egal ob sich jemand impfen lässt oder nicht..
Aber die geimpften, die ja eh mit der Impfung vor den ungeimpften geschützt sind, machen ständig den Terror gegen diese Leute.

Gerade in Europa sollten wir ALLE froh sein, dass wir rasch Impfstoffe zur Verfügung haben und das sich die Leute impfen können die möchten.

Da brauche ich mich gar nicht über irgendwelche anderen Leute aufregen und die ins Abseits der Gesellschaft drängen!!

pepusalt 04.08.2021 16:35

Zitat:

Zitat von autpatriot (Beitrag 1615266)
Naja, so ist es halt die Menschheit hat anscheinend NIX dazugelernt.

Das Ausgrenzen und Verachten von Leuten die "anders" sind hatte wir schon mal.
Das Ende des Liedes kennen wir leider alle.

Macht nur alle munter weiter mit eurer Ausgrenzung und Verachtung.

Mir ist es scheiß egal ob sich jemand impfen lässt oder nicht..
Aber die geimpften, die ja eh mit der Impfung vor den ungeimpften geschützt sind, machen ständig den Terror gegen diese Leute.

Gerade in Europa sollten wir ALLE froh sein, dass wir rasch Impfstoffe zur Verfügung haben und das sich die Leute impfen können die möchten.

Da brauche ich mich gar nicht über irgendwelche anderen Leute aufregen und die ins Abseits der Gesellschaft drängen!!

Ganz sachlich: Heute hatten wir eine wichtige Besprechung in der Firma. Und weil einer von 10 prinzipiell nicht geimpft ist (werden will) und auch nicht halbwegs regelmäßig getestet werden will, mussten wir alle die Masken über 3 Std. anbehalten, herzlichen Dank an das selbstgewählte kollegiale Abseits. Terror sehe ich anders.

Stefan 04.08.2021 16:41

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1615270)
Ganz sachlich: Heute hatten wir eine wichtige Besprechung in der Firma. Und weil einer von 10 prinzipiell nicht geimpft ist (werden will) .......

Hätte man ihn nicht per Zoom zuschalten können, oder wars der Chef?

Matthias75 04.08.2021 16:51

Zitat:

Zitat von autpatriot (Beitrag 1615266)
Naja, so ist es halt die Menschheit hat anscheinend NIX dazugelernt.

Das Ausgrenzen und Verachten von Leuten die "anders" sind hatte wir schon mal.
Das Ende des Liedes kennen wir leider alle.

Macht nur alle munter weiter mit eurer Ausgrenzung und Verachtung.

Wer jetzt wieder die große Nazikeule schwingt und Impfgegner in eine Reihe mit den Opfern des NS-Regimes stellt, zeigt aus meiner Sicht vor allem eins: Ein geringes Geschichtsbewusstsein bzw. geringe Kenntnisse derselben.

Zitat:

Zitat von autpatriot (Beitrag 1615266)
Mir ist es scheiß egal ob sich jemand impfen lässt oder nicht..
Aber die geimpften, die ja eh mit der Impfung vor den ungeimpften geschützt sind, machen ständig den Terror gegen diese Leute.

Immer noch nicht verstanden, um wessen Schutz es geht? Wenn wirklich alle, die geschützt werden wollen, irgendwie geschützt wären, könnten wegen mir alle Ungeschützten machen, was sie wollen.

Alles weitere, was ich dazu zu schreiben hätte, wären Wiederholungen, die hier schon etliche Male gepostet wurden.

M.

tandem65 04.08.2021 16:54

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1615258)
Ich schätze die wenigsten Tests sind freiwillig, weder in der Firma, noch in den Schulen. Der Staat will diese Tests, und will jetzt die Kosten auf diejenigen abwälzen, die es belastet.

Über die Tests in den Schulen kann ich natürlich nichts schreiben. In den Firmen werden jedenfalls zumeist nur Selbstschnelltests gemacht, die sowieso zu nichts berechtigen und sowieso die ganze Zeit schon von den Firmen finanziert werden.
Es geht also sowieso nur um die zertifizierten Schnelltests die zum Besuch von verschiedenen Veranstaltungen verlangt werden.
Wer das Geld für Tests nicht ausgeben will kann sich zumeist auch impfen lassen.
Für nicht impffähige Personen müsstn natürlich Lösungen gefunden werden.

keko# 04.08.2021 17:25

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1615270)
Ganz sachlich: Heute hatten wir eine wichtige Besprechung in der Firma. Und weil einer von 10 prinzipiell nicht geimpft ist (werden will) und auch nicht halbwegs regelmäßig getestet werden will, mussten wir alle die Masken über 3 Std. anbehalten, herzlichen Dank an das selbstgewählte kollegiale Abseits. Terror sehe ich anders.

Ganz sachlich: in Israel steigt die Anzahl der Krankenhauseinlieferungen mit doppelter Impfung an. Man denkt bereits über einen Lockdown nach. Dass ihr also trotz Impfung mit Masken im Raum wart, ist vorbildlich. ;)

captain hook 04.08.2021 17:31

"Based on these data, the researchers estimate that fully vaccinated people in this testing round had between around 50% to 60% reduced risk of infection, including asymptomatic infection, compared to unvaccinated people.

In addition, double vaccinated people were less likely than unvaccinated people to test positive after coming into contact with someone who had COVID-19 (3.84% vs 7.23%)."

https://www.imperial.ac.uk/news/2277...-lower-double/

Aber gut, was wissen die schon. Nur 100.00 Fällen aktuell unter Delta ausgewertet...

Schwarzfahrer 04.08.2021 17:40

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1615270)
Ganz sachlich: Heute hatten wir eine wichtige Besprechung in der Firma. Und weil einer von 10 prinzipiell nicht geimpft ist (werden will) und auch nicht halbwegs regelmäßig getestet werden will, mussten wir alle die Masken über 3 Std. anbehalten, herzlichen Dank an das selbstgewählte kollegiale Abseits. Terror sehe ich anders.

Wieso eigentlich? Wenn 9 von 10 geimpft sind, haben diese kaum wesentliches zu befürchten. Der eine von 10 hat es selbst so gewählt, nimmt also das Risiko in Kauf, von einem geimpften Virusträger infiziert zu werden. Die "Sippenhaft" für alle geimpften kann nur einen Zweck haben: die ungeimpften zur Impfung zu zwingen, ohne daß sich die Geschäftsleitung die Finger schmutzig macht mit einer Kündigung oder mit einer Impfpflicht, die juristisch angreifbar wäre.

Erinnert mich an die Unsitte, daß alle in Besprechungen englisch radebrechen, weil ein einzelner Teilnehmer auch nach 5 Jahren in der Firma nicht deutsch gelernt hat. Falsche Rücksichtnahme in beiden Fällen, finde ich.

deralexxx 04.08.2021 17:44

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1615284)
"Based on these data, the researchers estimate that fully vaccinated people in this testing round had between around 50% to 60% reduced risk of infection, including asymptomatic infection, compared to unvaccinated people.

In addition, double vaccinated people were less likely than unvaccinated people to test positive after coming into contact with someone who had COVID-19 (3.84% vs 7.23%)."

https://www.imperial.ac.uk/news/2277...-lower-double/

Aber gut, was wissen die schon. Nur 100.00 Fällen aktuell unter Delta ausgewertet...

Was eben nicht verhindert, dass wenn es eine Mutante gibt, die zig mal ansteckender ist. Dann wäre es zwar ohne Impfung noch schlimmer gewesen, aber die Impfung wirkt da eben nur wie erhöhter Luftwiderstand und nicht wie ein Bremsklotz. Das Infektionsgeschehen "fährt" weiter und es bedarf wohl zu den Impfungen weitere Maßnahmen, wie in Israel diskutiert wird.

https://www.nytimes.com/live/2021/06...ronavirus-mask

Zitat:

The Delta variant is unlikely to pose much risk to people who have been fully vaccinated, experts have said. The country has relied on the two-dose mRNA vaccines made by Pfizer-BioNTech and Moderna.
Es ist aber ein Trugschluss zu glauben, Impfung wäre nicht nötig oder könnte rausgeschoben werden:

https://www.healthline.com/health-ne...-Delta-variant

bzw:

https://www.forbes.com/sites/leahros...delta-variant/

Zitat:

Do breakthrough infections mean the vaccines aren’t good enough?
In short, no. A breakthrough infection occurs when someone who has been fully vaccinated tests positive for Covid-19. The good news is that breakthrough infections are rare and the vast majority of cases mild. More than 161 million people in the U.S. have been fully vaccinated, and fewer than 6,000 fully vaccinated people have been hospitalized or died from breakthrough infections. The CDC has stopped collecting data on asymptomatic breakthrough infections, meaning people who have tested positive but don’t have any symptoms. “The fact that people are getting breakthroughs with the Delta variant and not having symptoms is something to celebrate,” says Adalja. “That means our vaccines are robust against the Delta variant.” People who do get more severe breakthrough infections are likely to be elderly or immunocompromised. Of the people who had severe breakthrough infections, 75% were over the age of 65. It is still extremely rare to get severe Covid-19 after being vaccinated, especially if you are young and healthy.

Schwarzfahrer 04.08.2021 17:58

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1615289)
Es ist aber ein Trugschluss zu glauben, Impfung wäre nicht nötig oder könnte rausgeschoben werden:

Warum sollten sie auch nicht nötig sein? Für Leute mit hohem Risiko für schwere Verläufe ist auch eine mäßig wirksame Impfung ein wesentlicher Gewinn (bzw. Risikoreduktion). Wenn sich dieser Trend bestätigt, wird nur der Nutzen der Durchimpfung der wenig gefährdeten unverhältnismäßig sinken, und ein Impfzwang schwerer zu rechtfertigen.

deralexxx 04.08.2021 18:32

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1615290)
Warum sollten sie auch nicht nötig sein? Für Leute mit hohem Risiko für schwere Verläufe ist auch eine mäßig wirksame Impfung ein wesentlicher Gewinn (bzw. Risikoreduktion). Wenn sich dieser Trend bestätigt, wird nur der Nutzen der Durchimpfung der wenig gefährdeten unverhältnismäßig sinken, und ein Impfzwang schwerer zu rechtfertigen.

Der komplette Rest meines Beitrages setzt sich damit auseinander, warum wir auch perspektivisch nicht zu der von dir geschriebenen Situation kommen werden. Mit steigender Ansteckungsfähigkeit oder Fähigkeit schwere Verläufe (in allen Altersstrukturen) zu erzeugen steigt die Notwendingkeit einer Impfung, sie sinkt nicht.

Das einzige Szenario, wann eine Notwendigkeit zur Impfung sinken kann ist wenn das Virus ausgerottet bzw nahezu ausgerottet ist.

https://www.nature.com/articles/d41586-021-00396-2
Zitat:

“Eradicating this virus right now from the world is a lot like trying to plan the construction of a stepping-stone pathway to the Moon. It’s unrealistic,” says Michael Osterholm, an epidemiologist at the University of Minnesota in Minneapolis.

Besonders die dortige Grafik finde ich sehr anschaulich:


petra_g 04.08.2021 19:09

bin diese Woche zum zweiten Mal geimpft worden. Wurde gewarnt vor Kopfweh, Schwindel, grippeähnlicher Abgeschlagenheit und schlappen Beinen.

Aber muss sagen: Habe fast nix außer etwas Schmerzen an Einstichstelle, ab und zu so eine Spur von aufziehendem Kopfweh aber sofort wieder weg. Ggf etwas erhöhte Temperatur in der Nacht aber nur minimal

Wie lange habt ihr Pause gemacht ?
Wollte erst 2,5 Tage Pause machen aber ich denke ich werde morgen nach 1,5 Tagen locker schwimmen gehen. Und übermorgen nach ca 2,5 Tagen Laufen.

Schwarzfahrer 04.08.2021 19:19

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1615295)
Das einzige Szenario, wann eine Notwendigkeit zur Impfung sinken kann ist wenn das Virus ausgerottet bzw nahezu ausgerottet ist.

Also faktisch nie.
Außer, man erkennt an, daß das Virus höchst unterschiedliches Risiko darstellt für verschiedene Gruppe, und man besinnt sich auf das seit anderthalb Jahren wiederkehrende Thema des gezielten Schutzes für Risikogruppen statt pauschaler Eingriffe in das Leben aller. Aber diese Differenzierung fällt vielen genauso schwer, wie anderen die Vorstellung, daß Klimaveränderungen mittelfristig weltweit nicht nur Schaden anrichten, sondern sogar Vorteile haben können, und daher nicht die ganze Welt gerettet werden muß.

deralexxx 04.08.2021 19:32

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1615297)
Also faktisch nie.
Außer, man erkennt an, daß das Virus höchst unterschiedliches Risiko darstellt für verschiedene Gruppe, und man besinnt sich auf das seit anderthalb Jahren wiederkehrende Thema des gezielten Schutzes für Risikogruppen statt pauschaler Eingriffe in das Leben aller. Aber diese Differenzierung fällt vielen genauso schwer, wie anderen die Vorstellung, …

Oder man versteht, dass die Risikogruppen wie du sie immer wieder einordnest, nicht so klar abgrenzbar sind und wenn jemand vorher wüsste, dass er ein hohes Risiko hat, wäre das natürlich toll und ist bei den Hochrisikogruppen wie ältere und bekannte Vorerkrankungen auch gut, die restliche Gruppe wei’ es aber nicht.

Aus einem aktuellen Spiegel Artikel:

Zitat:

Auch Daten aus Israel zeigen, dass Impfdurchbrüche vermutlich die Folge einer verminderten Immunreaktion mit niedrigeren Antikörpertitern sind. Die Forschenden untersuchten vollständig Biontech-Geimpfte in einem Krankenhaus in Tel Aviv. Zum Zeitpunkt der Erhebung dominierte dort noch die Alpha-Variante. Die Zahl der Durchbrüche war gering (geschätzt rund 0,4 Prozent), und die meisten Betroffenen entwickelten nur milde oder gar keine Symptome.

Denn das Wichtige ist: Schwere Verläufe trotz Impfung kommen kaum vor. Wen es doch trifft, der leidet häufig an Vorerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Krebs.
Und:

Zitat:


Dass die Impfungen trotz des beachtlichen Anteils an Impfdurchbrüchen durchaus noch eine hohe Wirksamkeit haben, zeigt sich, wenn man die Inzidenz für geimpfte und ungeimpfte Personen getrennt berechnet: Im Durchschnitt der Kalenderwochen 26 bis 29 kam es in der Altersgruppe ab 60 Jahren zu 0,4 Coronafällen mit Erkrankungssymptomen pro 100.000 Personen. Bei ungeimpften Personen im selben Alter wurden hingegen 3,5 Fälle je 100.000 Menschen bekannt. Ungeimpfte infizierten sich also fast neunmal häufiger.

Selbiges gilt auch für jüngere Menschen. Unter den 18- bis 59-Jährigen waren zuletzt generell deutlich mehr Infektionen zu verzeichnen. Unter den Geimpften beträgt die Inzidenz hier 2,4, unter den Ungeimpften hingegen 13,6.
https://www.spiegel.de/gesundheit/di...b-7eab3379f49e

(Plus Artikel)

Auf den Vergleich mit dem Klimawandel gehe ich nicht ein, dazu gibt es ja den entsprechenden Faden, aber auch dort sprechen die Artikel und Ausarbeitungen die angebracht werden eher eine gegenteilige Sprache zu der von dir vorgebrachten Haltung.

deralexxx 04.08.2021 19:46

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1615297)
Also faktisch nie.
Außer, man erkennt an, daß das Virus höchst unterschiedliches Risiko darstellt für verschiedene Gruppe, und man besinnt sich auf das seit anderthalb Jahren wiederkehrende Thema des gezielten Schutzes für Risikogruppen statt pauschaler Eingriffe in das Leben aller. Aber diese Differenzierung fällt vielen genauso schwer, wie anderen die Vorstellung, daß Klimaveränderungen mittelfristig weltweit nicht nur Schaden anrichten, sondern sogar Vorteile haben können, und daher nicht die ganze Welt gerettet werden muß.

Noch ein weiterer Gedanke / Frage dazu, du schreibst ja immer wieder von der individuellen Verantwortung, wie weit würdest du denn da gehen? Welche anderen “Pflichtsysteme” der Gesellschaft den Einzelnen zu schützen siehst du denn noch als Zwang an?

Masern Impfung für Kinder im Kindergarten? (https://www.bundesgesundheitsministe...pfpflicht.html)
Alkohol Mindestalter? (https://www.spiegel.de/panorama/gese...-a-660194.html)
Rauchen Mindestalter? (https://www.gesundheit.gv.at/leben/g...rauchen/kinder)
Verbot von harten Drogen?
Krankenversicherung? (Verteilt das Risiko des Einzelnen auf die Gruppe und die Kosten von Massnahmen derer)
Pflege / Vorsorgeversicherungen?
Reha (https://www.qualitaetskliniken.de/re...n/reha-kosten/)

Alles umbauen und sagen der Einzelne soll sich selbst schützen?

Wenn einerseits die Verbote für Tabak von Jungen aufgehoben wird, warum sollte dann die Allgemeinheit für die Folgen aufkommen? Warum soll die Allgemeinheit (Krankenkassen und co) für Kosten aufkommen die aus Corona entstehen, dann müsste sich jeder individuell versichern. Von Privatversicherungen ist bekannt, dass sie je nach Ausgangslage unterschiedliche Aufschläge oder Nicht versicherbare Dinge vereinbaren. Ich wäre gespannt, die private Krankenversicherung zu sehen die Corona Risiken von jemandem abdeckt, der nicht geimpft werden möchte.

Schwarzfahrer 04.08.2021 20:35

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1615301)
Dass die Impfungen trotz des beachtlichen Anteils an Impfdurchbrüchen durchaus noch eine hohe Wirksamkeit haben, zeigt sich, wenn man die Inzidenz für geimpfte und ungeimpfte Personen getrennt berechnet: Im Durchschnitt der Kalenderwochen 26 bis 29 kam es in der Altersgruppe ab 60 Jahren zu 0,4 Coronafällen mit Erkrankungssymptomen pro 100.000 Personen. Bei ungeimpften Personen im selben Alter wurden hingegen 3,5 Fälle je 100.000 Menschen bekannt. Ungeimpfte infizierten sich also fast neunmal häufiger.

Selbiges gilt auch für jüngere Menschen. Unter den 18- bis 59-Jährigen waren zuletzt generell deutlich mehr Infektionen zu verzeichnen. Unter den Geimpften beträgt die Inzidenz hier 2,4, unter den Ungeimpften hingegen 13,6.

Zu den absoluten Zahlen: die Impfung reduziert ein an sich schon geringes Risiko deutlich, aber absolut ist das Risiko m.M.n. in beiden Fällen gering. 3,5 Fälle je 100.000 in drei Wochen (oder auch je Woche) ist nicht gerade furchterregend in meinen Augen; immerhin dauert es dann sehr lange, bis alle erkranken (viele Jahre). Das ist m.M.n. kein Risiko, welches eine Einschränkung der ganzen Gesellschaft rechtfertigt, eher ist es ein Fall für die individuelle Beachtung von praktisch umsetzbaren Hygieneregeln im Alltag, wie wir sie schon immer zu Grippezeiten angewendet haben, von mir aus etwas sorgfältiger, wenn man sich gefährdeter sieht.
Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1615305)
Noch ein weiterer Gedanke / Frage dazu, du schreibst ja immer wieder von der individuellen Verantwortung, wie weit würdest du denn da gehen? Welche anderen “Pflichtsysteme” der Gesellschaft den Einzelnen zu schützen siehst du denn noch als Zwang an?

vorab: keines Deiner Beispiele ist ein "Pflichtsystem", das auch nur annähernd so radikal in das tägliche Leben einschneidet bzw. selektiv die Grundrechte einschränkt, wie alles, was aktuell wegen Corona gemacht wird. Trotzdem kann ich Dir gerne meine Meinung zu den einzelnen sagen:
Zitat:

Masern Impfung für Kinder im Kindergarten?
Den Zwang finde ich grenzwertig, kann es aber angesichts der im Verhältnis nicht so seltenen schlimmen Folgen nachvollziehen, daß es stark empfohlen wird.
Zitat:

Alkohol Mindestalter? Rauchen Mindestalter? Verbot von harten Drogen?
Grundsätzlich richtig, da bes. bei Kindern eh die Eltern stark mitverantwortlich für die Kinder sind. Diese Einschränkungen sind alle kein Eingriff in die körperliche Unversehrtheit und verhindern an keiner Stelle die gesellschaftliche Teilnahme. Wobei das generelle Verbot von harten Drogen auch ein Thema ist, wo ich nie sicher bin, ob bei einer Freigabe es tatsächlich mehr Leid gäbe (zumindest weniger Drogenkriminalität). Die Prohibition in den USA hat sich ja auch als Totalflop erwiesen.
Zitat:

Krankenversicherung? (Verteilt das Risiko des Einzelnen auf die Gruppe und die Kosten von Massnahmen derer), Pflege / Vorsorgeversicherungen?
Typische solidarische Versicherungssysteme: jeder zahlt ein, und bekommt bei Bedarf (und nicht davor) die Unterstützung. Wiederum keinerlei Einschränkung der körperlichen Unversehrtheit oder der gesellschaftlichen Teilhabe durch diese Systeme. Bezogen auf Corona: jeder Erkrankte muß ohne Rücksicht auf die Vorgeschichte die medizinische Versorgung vorbehaltlos bekommen.
Zitat:

Reha
nach einer Erkrankung ein natürlicher Teil des o.g. Solidarsystems. "Erholungskuren" sind sehr wohl diskutabel, ob sie aus diesem System berechtigt finanziert werden. (Zweifel gilt für viele Wellness-Präventionsangebote, Homöopathie, u.a.m.)
Zitat:

Alles umbauen und sagen der Einzelne soll sich selbst schützen?
Nein, alle diese Systeme entheben keinen von seiner Eigenverantwortung, sich selbst zu schützen, legen aber auch keinem die Pflicht auf, alle Risiken zu vermeiden. Diese Systeme sind dadurch solidarisch, daß sie nicht differenzieren und für jeden verhaltensunabhängig gleich da sind. Wenn nur die "belohnt" werden, die sich "richtig" verhalten, ist es eben nicht mehr solidarisch, sondern selektiv, ebenso, wenn z.B. besonders hohe Einkommen nicht mehr einzahlen müssen.
Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1615301)
Ich wäre gespannt, die private Krankenversicherung zu sehen die Corona Risiken von jemandem abdeckt, der nicht geimpft werden möchte.

Es ist sicher die Frage der Versicherungsbedingungen. allerdings sind private Krankenversicherungen keine Solidarsysteme, sondern klassische Versicherungen, die auf Risikominimierung aus sind, um Kosten zu sparen. Es wird ja auch keine Hochwassergefahr am Flußufer versichert.

Feanor 04.08.2021 21:24

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1615312)
Diesee Systeme sind dadurch solidarisch, daß sie nicht differenzieren und für jeden verhaltensunabhängig gleich da sind. Wenn nur die "belohnt" werden, die sich "richtig" verhalten, ist es eben nicht mehr solidarisch, sondern selektiv, ebenso, wenn z.B. besonders hohe Einkommen nicht mehr einzahlen müssen.

Richtiges Verhalten (Sport, Rauchenentwöhnung etc.) wird jetzt schon von vielen Krankenkassen belohnt. Und die ersten Vorschläge, dass Geimpfte einen Bonus beim Beitrag bekommen gibt es auch schon.

deralexxx 04.08.2021 21:29

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1615312)

Vielen Dank für die Ausführungen. Das mir zeigt, dass du an Solidarsysteme und deren Sinn siehst. Manche Manch anderer wünschte sich ja eher eine Anarchie herbei, da ist es gut, auch mal Gemeinsamkeiten abzuklopfen.

deralexxx 04.08.2021 21:30

Zitat:

Zitat von Feanor (Beitrag 1615317)
Richtiges Verhalten (Sport, Rauchenentwöhnung etc.) wird jetzt schon von vielen Krankenkassen belohnt. Und die ersten Vorschläge, dass Geimpfte einen Bonus beim Beitrag bekommen gibt es auch schon.

Die aber fairerweise nicht zu dem Ausschluss aus der Versicherung führen, sondern nur in einer indirekten “Einschränkung” da das zur Verfügung stehende Geld pro Monat geschmälert wird und man dadurch weniger Freizeit, Kultur, Hobbies usw. wahrnehmen kann.

merz 04.08.2021 21:41

Jetzt mal realistisch: was soll denn mehr passieren, als das Ungeimpfte ihre Schnelltests selber bezahlen müssen und unter die üblichen, für sie sachlich begründete Regeln im Reiserückkehr und Kontaktfall fallen, die eben anders sind als für Geimpfte/Genesene?
Masken werden uns alle wohl bis weit in 2022 begleiten.
Wo ist denn jetzt der Konflikt?

m.

Schwarzfahrer 04.08.2021 21:43

Zitat:

Zitat von Feanor (Beitrag 1615317)
Richtiges Verhalten (Sport, Rauchenentwöhnung etc.) wird jetzt schon von vielen Krankenkassen belohnt. Und die ersten Vorschläge, dass Geimpfte einen Bonus beim Beitrag bekommen gibt es auch schon.

Meine Meinung zum Bonusprogramm meiner KK ist gespalten. Abgesehen von ständigem Wechsel der Inhalte und Kriterien, werden häufig symbolische, nicht überprüfbare oder für die Gesundheit m.M.n. irrelevante Boni gewährt - ich sehe es als Geldverschwendung, weil die 30 - 150 €, die je nach Jahr rausspringen, sind für die meisten nicht existentiell relevant oder zu irgendwas motivierend, aber in der Summe eine große Ausgabe, die besser eingesetzt werden könnte. (klar, es gibt schlimmeres, z.B. die Ausgaben für Homöopathie sind eine viel größere Verschwendung...)

Schwarzfahrer 04.08.2021 21:51

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1615323)
Jetzt mal realistisch: was soll denn mehr passieren, als das Ungeimpfte ihre Schnelltests selber bezahlen müssen und unter die üblichen, für sie sachlich begründete Regeln im Reiserückkehr und Kontaktfall fallen, die eben anders sind als für Geimpfte/Genesene?
Masken werden uns alle wohl bis weit in 2022 begleiten.
Wo ist denn jetzt der Konflikt?

m.

Jetzt sind wir wieder bei der Legende, daß es eigentlich keine relevanten Einschränkungen gibt. Natürlich, in Nordkorea ist man unfreier, wir sollten uns alle nicht so haben :(.
Wenn man genauer hinschaut: Ich halte es für grundsätzlich problematisch, Grundrechte nach Impfstatus zu vergeben (es ist ein Unterschied, ob jemand wegen nachgewiesener Infektion in Quarantäne kommt, oder auf Grund der bloßen Tatsache, daß er nicht geimpft ist, von bestimmten gesellschaftlichen Orten ausgeschlossen wird - es sollen schließlich ungeimpfte auch teilweise auch mit Test keinen Zutritt bekommen). Die Stigmatisierung der Kinder, die als ungeimpfte in Quarantäne müssen, während die anderen zur Schule gehen dürfen, birgt auch gewaltigen sozialen/psychischen Sprengstoff. Ebenso das zunehmende (hier zumindest) Beschimpfung der Ungeimpften generell. Ärmere Leute werden durch die Zusatzkosten für die Tests praktisch von einem Teil des sozialen Lebens ausgeschlossen, weil sie sich nicht täglich einen Test leisten können. u.v.a.m. Wer das als geringfügige Probleme sieht, ist m.M.n. arrogant und weltfremd.

merz 04.08.2021 22:01

OK, Danke, ich verstehe die Punkte, bekommt man aber nicht anders hin
(Warum habe ich da einen blind spot? Ich kennen faktisch keine Ungeimpften im Pandemie-Nahfeld mehr die Ü18 sind - plus minus die üblichen Lügen, von denen ich nichts weiss.j
m.

Schwarzfahrer 04.08.2021 22:17

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1615328)
OK, Danke, ich verstehe die Punkte, bekommt man aber nicht anders hin
(Warum habe ich da einen blind spot? Ich kennen faktisch keine Ungeimpften im Pandemie-Nahfeld mehr die Ü18 sind - plus minus die üblichen Lügen, von denen ich nichts weiss.j
m.

Es gibt immer mehrere Möglichkeiten, etwas hinzubekommen - alles Frage der Prioritäten.
Was ist "Pandemie-Nahfeld"? Es muß nun mal ein beachtlicher Rest Ü18 ungeimpft sein, sonst gäbe es doch die ganze Diskussion nicht, oder? (einen kennst Du übrigens: mich). Gestern gelesen, daß angeblich hierzulande immer noch ca. 20 % der Ü60 ungeimpft sind (da bin ich noch nicht dabei). Hat wohl mit der Priorisierung nicht so ganz hingehauen. Also sollte es eh erst mal nicht primär um die Kinder gehen.

merz 04.08.2021 22:39

Da wollte ich zu prägnant sein: unter den Menschen, mit denen ich unter Pandemiebedingungen näheren direkte Umgang habe, sind mittlerweile keine von denen ich weiss, das sie nicht geimpft sind.


m.

welfe 04.08.2021 22:50

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1615338)
Da wollte ich zu prägnant sein: unter den Menschen, mit denen ich unter Pandemiebedingungen näheren direkte Umgang habe, sind mittlerweile keine von denen ich weiss, was sie nicht geimpft sind.


m.

Das kann ich leider nicht behaupten. Und diejenigen radikalisieren sich immer mehr. Wer erst „nur“ Angst hatte, ist längst auf der Wutseite „ich lasse mich nicht zu etwas zwingen, was mich womöglich kränker macht als der Virus“. Und wer von Beginn an den Verschwörungstheorien anheim fiel, lässt nicht mehr davon ab. Die Fronten verhärten sich. Da wird man schon mal angegriffen, weil man geimpft ist.

Und Eltern aus der Richtung lassen auch ihre Kinder nicht impfen… Und dürfen dann auch im nächsten Schuljahr entscheiden, ob sie ihre Kinder in die Schule schicken oder nicht. Die geimpften Lehrer dürfen dann wieder doppelt beschulen. Ich bin nur mal gespannt, wann das Datenschutzargument kommt, dass wir zwar ungeimpfte Kinder testen müssen, aber den Impfstatus nicht erfragen dürfen, weil das ja unter Unstönden diskriminierend sein könnte.

phonofreund 05.08.2021 06:55

Bin seit gestern voll geimpft! Keine Probleme......

Rälph 05.08.2021 08:08

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1615331)
(einen kennst Du übrigens: mich).

Was sind deine individuellen Gründe dich gegen eine Impfung zu entscheiden? Sind es Bedenken bzgl. der Impfstoffe an sich? Ist es deine Reaktion gegen "das System"? Du hast ja schon angemerkt, dass du generell Entscheidungsträgern erstmal misstraust.
Oder empfindest du eine Coronaimpfung mangels Risiko einfach als unnötig?

keko# 05.08.2021 08:27

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1615338)
Da wollte ich zu prägnant sein: unter den Menschen, mit denen ich unter Pandemiebedingungen näheren direkte Umgang habe, sind mittlerweile keine von denen ich weiss, das sie nicht geimpft sind.


m.

In meinem Umfeld sind die meisten längst geimpft. Das ist eigentlich kein echtes Aufreger-Thema mehr.
Ich habe aber das Gefühl, dass die anfängliche Euphorie verflogen ist. Im letzten Winter glaubte viele in meinem Umfeld noch, dass man mit irgendwelchen Lockdowns und Masken ein globales Virus besiegen könnte. Dann mit einer einmaligen Impfung das alte Leben haben wird. Jetzt habe ich das Gefühl, dass sich langsam die Erkenntnis durchsetzt, dass die "Sache mit 2x pieksen sicher nicht erledigt ist" (Söder).

pepusalt 05.08.2021 08:47

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1615287)
Wieso eigentlich? Wenn 9 von 10 geimpft sind, haben diese kaum wesentliches zu befürchten. Der eine von 10 hat es selbst so gewählt, nimmt also das Risiko in Kauf, von einem geimpften Virusträger infiziert zu werden. Die "Sippenhaft" für alle geimpften kann nur einen Zweck haben: die ungeimpften zur Impfung zu zwingen, ohne daß sich die Geschäftsleitung die Finger schmutzig macht mit einer Kündigung oder mit einer Impfpflicht, die juristisch angreifbar wäre.

Erinnert mich an die Unsitte, daß alle in Besprechungen englisch radebrechen, weil ein einzelner Teilnehmer auch nach 5 Jahren in der Firma nicht deutsch gelernt hat. Falsche Rücksichtnahme in beiden Fällen, finde ich.

Du rechnest es Dir immer wieder schön und unbedenklich.
Wenn der eine Ungeimpfte Corona-Infektiös ist haben die anderen 9 Geimpften im Raum die ~10%-Wahrscheinlichkeit, dass sich ~ einer ansteckt. Und zwar ungewollt, ggf. unbemerkt, und trotz gewissenhafter Vorsorge für vor Allem Andere und auch für sich.

Der Mitarbeiter wurde nicht angegangen, allerdings wusste jeder von seiner Haltung, er versteckt sie ja auch nicht. Konsequenz der GL ist, dass in einer Gruppe Geimpfter in dem Moment Masken aufgesetzt werden, in dem Ungeimpfte dazukommen, logische Entscheidung, das hat nichts mit Stigmatisierung oder Zwang zu tun, sondern dass Ungeimpfte schlichtweg die maßgeblichen Pandemieträger sind, insbesondere sogenannte Freiheitshelden. Die Inzidenz unter Ungeipmpften ist mE. mittlerweile zu hoch und immer mehr unberechenbar. Siehe Körbel.

Ich benenne das auch für deswegen für 'nicht-sozial' ('asozial' vermeide ich), weil der Mitarbeiter seinen guten, bezahlten, sicheren Arbeitsplatz nicht nur wegen seiner guten Arbeit hat, sondern auch wegen einer erfolgreichen Symbiose und Solidargemeinschaft an ebenfalls sehr gut arbeitenden Zusammenarbeitenden in der unsrer Firma hat.
Wer bewusst als ausgesprochener Einzelgänger in seiner Hütte in Spanien lebt, kann sich gerne relativ frei entscheiden. Wer in einer von einander anhängigen erfolgreichen Gemeinschaft lebt arbeitet und profitiert, sollte sich überlegen ob bewusst gewähltes im Kern egoistisches falsch freiheitliches Verhalten seiner eigenen profitablen Situation angemessen ist. Und es als solches sachlich und klar zu Benennen (ähnlich wie Rassismus, Sexismus, Homophobie u.a.) ist kein Ausgrenzen, keine Stigmatisierung.

pepusalt 05.08.2021 09:06

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1615271)
Hätte man ihn nicht per Zoom zuschalten können, oder wars der Chef?

Das war einer der wenigen Besprechungen, wo es vom Inhalt schon sinnvoller war, das direkt und persönlich und besprechen, auch angenehmer für die Beteiligten, noch angenehmer wäre es ohne Masken.

Nein, Chef, war's nicht, aber die Chefin war in der Runde und die hat dann auch zum Maskenaufsetzen dann in dem Moment aufgefordert. Die GL verfolgt schon eine sehr Corona-vorsorgliche Linie. Aber eigene, eigentlich produktive, Mitarbeiter, mehr als im juristisch sicheren Rahmen anzugehen, da tut sie sich hat schwer. Ich (und die GL) würden sich da sichere stringentere Handlungsbedingungen zur Pandemievorsorge gerne wünschen.
Nur genau den MA nur als Zoomteilnehmer teilnehmen zu lassen wäre a unproduktiv b hätte ja erst recht als stigmatisierend bezeichnet werden können. Also mussten alle die Masken aufsetzen. Schöner Mist.
Ich denke schon, bei aller Zurückhaltung, dass sich der betreffende MA sich auf lange Sicht keinen wirklichen Gefallen tut.

Schwarzfahrer 05.08.2021 09:47

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1615366)
Wenn der eine Ungeimpfte Corona-Infektiös ist haben die anderen 9 Geimpften im Raum die ~10%-Wahrscheinlichkeit, dass sich ~ einer ansteckt. Und zwar ungewollt, ggf. unbemerkt, und trotz gewissenhafter Vorsorge für vor Allem Andere und auch für sich.

Wenn das (geringe) Risiko, daß sich ein Geimpfter ansteckt, als so eine Gefahr angesehen wird - dann würde ich mich fragen, was mir die Impfung bringt. Angeblich soll doch die Impfung zu > 90 % vor schweren Verläufen schützen. Gibt es für Dich überhaupt noch akzeptable Lebensrisiken?
Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1615366)
Ich benenne das auch für deswegen für 'nicht-sozial' ('asozial' vermeide ich), weil der Mitarbeiter seinen guten, bezahlten, sicheren Arbeitsplatz nicht nur wegen seiner guten Arbeit hat, sondern auch wegen einer erfolgreichen Symbiose und Solidargemeinschaft an ebenfalls sehr gut arbeitenden Zusammenarbeitenden in der unsrer Firma hat.

Ich schätze, diese Intoleranz gegenüber der persönlichen Entscheidung Einzelner wird solche schönen erfolgreichen Symbiosen vielfach zerstören und Teams sprengen. Hier werden immer beide Seiten die Schuld nur beim anderen sehen.
Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1615366)
Wer in einer von einander anhängigen erfolgreichen Gemeinschaft lebt arbeitet und profitiert, sollte sich überlegen ob bewusst gewähltes im Kern egoistisches falsch freiheitliches Verhalten seiner eigenen profitablen Situation angemessen ist. Und es als solches sachlich und klar zu Benennen (ähnlich wie Rassismus, Sexismus, Homophobie u.a.) ist kein Ausgrenzen, keine Stigmatisierung.

Bleibe hier zumindest ehrlich. Du kannst es so sehen, kannst individuelle Entscheidungen mit bösen Adjektiven versehen, aber stehe dazu, daß es sehr wohl eine Ausgrenzung ist.

petra_g 05.08.2021 10:03

Zitat:

Zitat von phonofreund (Beitrag 1615353)
Bin seit gestern voll geimpft! Keine Probleme......

Nachdem ich so gut wie keine Impfreaktion habe, gehe ich Heute schwimmen.

keko# 05.08.2021 10:17

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1615366)
Du rechnest es Dir immer wieder schön und unbedenklich.
Wenn der eine Ungeimpfte Corona-Infektiös ist haben die anderen 9 Geimpften im Raum die ~10%-Wahrscheinlichkeit, dass sich ~ einer ansteckt. Und zwar ungewollt, ggf. unbemerkt, und trotz gewissenhafter Vorsorge für vor Allem Andere und auch für sich.....


Wer in einer von einander anhängigen erfolgreichen Gemeinschaft lebt arbeitet und profitiert, sollte sich überlegen ob bewusst gewähltes im Kern egoistisches falsch freiheitliches Verhalten seiner eigenen profitablen Situation angemessen ist. Und es als solches sachlich und klar zu Benennen (ähnlich wie Rassismus, Sexismus, Homophobie u.a.) ist kein Ausgrenzen, keine Stigmatisierung.

Kann man durchaus so sehen.
Was ich mich frage, ist: wie sieht es aus, wenn die 3. Impfung empfohlen wird? Bin ich dann egoistisch, wenn ich nur 2 habe?
Mich persönlich beunruhigt gar nicht so die einzelne Impfung, sondern der Seriengedanke, der diese Denkweise (no offense:Blumen:) impliziert.

Schwarzfahrer 05.08.2021 10:21

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1615359)
Was sind deine individuellen Gründe dich gegen eine Impfung zu entscheiden? Sind es Bedenken bzgl. der Impfstoffe an sich? Ist es deine Reaktion gegen "das System"? Du hast ja schon angemerkt, dass du generell Entscheidungsträgern erstmal misstraust.
Oder empfindest du eine Coronaimpfung mangels Risiko einfach als unnötig?

Danke für Dein Interesse, ich werde versuchen meine Gründe darzulegen, u.a. weil sie z.T. von den häufig zitierten, oft völlig unsinnigen Ablehnungsgründen abweichen. (Andererseits finde ich es als unerträglichen Eingirif in die Privatsphäre, wenn Politiker öffentlich sagen müssen, ob sie geimpft sind, oder wenn nicht, warum - es muß jeder selbst entscheiden, ob er darüber redet. Ich weiß auch von vielen nicht, ob sie geimpft sind, weil ich nie danach frage - es ist Privatsache, und geht mich nichts an, außer der andere spricht darüber).

Erst mal, warum für mich die Impfung kein wesentliches Problem wäre: Das Risiko von Impfnebenwirkungen und auch Schäden ist zwar Faktor 20 höher, als bei den meisten etablierten Impfungen, aber das absolute Risiko ist immer noch sehr gering; das ist sicher nicht ausschlaggebend.

Auch sehe ich es so, daß die Impfung das Risiko von schweren Verläufen tatsächlich deutlich reduziert (wenn man die ersten zwei Wochen nach der Impfung infektfrei übersteht). Für hoch gefährdete Alte und Vorerkrankte eine tolle Sache. Allerdings sehe ich das Risiko eines schweren Corona-Verlaufs für mich als fitten U60-er auch nicht als besonders hoch an, daher erscheint für mich die absolute Risikoreduktion ziemlich gering (alles im sub-Prozent-Bereich); ich bin sicher, daß ich durch mäßigen Aufwand im Alltag die gleiche Risikoreduktion erreichen kann (z. B. meiden von großen Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen). Meine Frau sieht es anders (sie ist schon geimpft), und hat mehr Angst um mich, als ich, also könnte ich mich impfen lassen, wenn es sie beruhigt. Ich würde allerdings wohl J&J bevorzugen (sie natürlich nicht), da ich wegen meiner chronischen Borreliose vor/nach der Impfung eine mehrwöchige Antibiotika-Prophylaxe brauche, um einen mehrmonatigen Krankheitsschub zu vermeiden (klappt nicht immer, sagt die Erfahrung mit der Tetanusimpfung); das möchte ich nicht über die Zeitspanne der doppelten Impfung machen. Aus dem gleichen Grund (Risiko einer länger anhaltenden Schwächung/Borrliose-Schub durch Impfnebenwirkungen) habe ich vor meiner Herz-OP auf jeden Fall auf die Impfung verzichtet, dafür wollte ich fit sein.

Wenn ich mich impfen lasse, senke ich also mein Risiko von gering auf noch geringer. Solange ich aber dadurch im Alltag keinen "Nutzen" habe, nämlich daß ich mich wieder unbeschwert bewegen und auf Menschen zugehen darf, solange also die Vorschriften mich als genauso "schutzbedürftig" ansehen, wie zuvor, sinkt die gefühlte Dringlichkeit weiter. Solange ich vieles nicht darf, ist mein Risiko eh sehr gering. Ich sagte mir, da lasse ich jedem den Vortritt, der mehr Angst hat, als ich, und sich mehr schützen will oder muß. Immer noch sollen 20 % der Ü60 ungeimpft sein - viele davon brauchen es mehr als ich.

Inzwischen wird durch die Erkenntnis, daß geimpfte sehr wohl in relevantem Maße Viren übertragen*, auch das Argument stark abgeschwächt, daß ich als geimpfter die anderen schütze. Also überzeugt der Soldaritätsgedanke kaum noch, da der Grenznutzen auch sehr gering sein dürfte.

Schließlich weckt der steigende mediale und vor allem politischeDruck eine zunehmende Skepsis gegenüber der wirklichen Notwendigkeit. Je krasser politischer Druck aufgebaut wird, daß geimpft wird, desto verdächtiger wird es, daß die guten Argumente dafür fehlen. Die zunehmend häufig projizierte zwei-Klassen-Gesellschaft von "guten" geimpften und "asozialen" nicht-geimpften" lehne ich ab und sehe die Notwendigkeit, dies mit allen Mitteln zu bekämpfen zu Gunsten des Rechtes eines jeden, Impfung als private Entscheidung zu handhaben (das werde ich auch weiter tun, wenn ich mich irgendwann meiner Frau zuliebe oder zur Erlangung von Grundrechten impfen sollte).

*: CDC schrieb kürzlich: They found that the amount of virus in the noses and throats of vaccinated infected people was nearly "indistinguishable" from what was found in unvaccinated people, confirming what some experts have suspected. The increased viral load associated with the Delta variant appears to make vaccinated people equal spreaders of the virus.

MattF 05.08.2021 10:27

Zitat:

Zitat von petra_g (Beitrag 1615386)
Nachdem ich so gut wie keine Impfreaktion habe, gehe ich Heute schwimmen.

Bei mir auch. Montag 2. mal geimpft, keine Probleme, da bin ich Mittwoch wieder Rad gefahren und schön geballert. :Huhu:

Bockwuchst 05.08.2021 10:29

Mit deiner Borreliose Vorgeschichte kann ich das verstehen. Du bist doch aber genau so ein Fall, der von einer möglichst hohen Impfquote profitiert.

MattF 05.08.2021 10:30

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1615391)
, da ich wegen meiner chronischen Borreliose vor/nach der Impfung eine mehrwöchige Antibiotika-Prophylaxe brauche, um einen mehrmonatigen Krankheitsschub zu vermeiden (klappt nicht immer, sagt die Erfahrung mit der Tetanusimpfung); das möchte ich nicht über die Zeitspanne der doppelten Impfung machen. Aus dem gleichen Grund (Risiko einer länger anhaltenden Schwächung/Borrliose-Schub durch Impfnebenwirkungen) habe ich vor meiner Herz-OP auf jeden Fall auf die Impfung verzichtet, dafür wollte ich fit sein.

In dem Fall ist der Verzicht auf die Impfung auch völlig nachvollziehbar.

Genaus deshalb sollten sich aber die impfen lassen, die die Probleme nicht haben, um damit die Impfquote hoch zu treiben.

Schwarzfahrer 05.08.2021 10:38

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1615396)
Mit deiner Borreliose Vorgeschichte kann ich das verstehen. Du bist doch aber genau so ein Fall, der von einer möglichst hohen Impfquote profitiert.

Nein, ich profitiere davon, daß ich fit bin, in einem noch günstigen Alter, und daß mein Lebenswandel insgesamt ein geringes Infektionsrisiko birgt, weil ich große Menschengedränge, Discos u.ä. schon immer gemieden habe. Ich "profitiere" höchstens noch davon, daß aktuell das soziale Leben so unattraktiv und stark reduziert ist- da halte ich aber den gesellschaftlichen und psychologischen Schaden für größer, als den Gewinn. Sollte sich dieses Risikoprofil ändern, wird eine Impfung für mich möglicherweise interessanter, als heute. Ich würde aber nie von anderen erwarten, daß sie sich meinetwegen impfen, das sollen sie für sich selbst tun, oder lassen.

Und lese das CDC-Zitat in meinem vorherigen Post: die hohe Impfquote schützt kaum noch vor Infektion; die Risikoreduktion ist inzwischen ein geringer einstelliger Faktor, nicht mal eine Zehnerpotenz.


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