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LidlRacer 10.04.2021 21:36

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1595458)
Interessant ist, dass vor allem Physiker (Statistikrechner), Epidemiologen und Virologen omnipräsent sind und um die sich nahezu ein Personenkult (bedingungsloses Folgen oder abgrundtiefer Hass) bildet. Andere Bereiche der Wissenschaft in der öffentlichen Diskussion gänzlich unterrepräsentiert sind.

Das Problem ist vielmehr, dass "Physiker (Statistikrechner), Epidemiologen und Virologen zwar tatsächlich "omnipräsent sind", auf sie aber absolut nicht gehört wird.

"Andere Bereiche der Wissenschaft" können die Situation nicht retten, ohne die Infektionszahlen runterzubringen.

Helmut S 10.04.2021 21:50

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1595461)
"Andere Bereiche der Wissenschaft" können die Situation auch nicht retten, ohne die Infektionszahlen runterzubringen.

Ich hab‘s mal ausgebessert. ;) Was nötig wäre, wäre ne Gruppentherapie für die Mitglieder der völlig dysfunktionale MPK. :Cheese:

noam 10.04.2021 23:24

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1595461)
Das Problem ist vielmehr, dass "Physiker (Statistikrechner), Epidemiologen und Virologen zwar tatsächlich "omnipräsent sind", auf sie aber absolut nicht gehört wird.

"Andere Bereiche der Wissenschaft" können die Situation nicht retten, ohne die Infektionszahlen runterzubringen.

Praxis ist doch derzeit, dass viele Maßnahmen offensichtlich ungeeignet sind, da die das definierte Ziel nicht erreichen.

Mit zunehmender Dauer der derzeitigen Situation und politischem Hickhack schwindet zudem in weiten Teilen der realen Bevölkerung die Bereitschaft diese Maßnahmen durchzuziehen.

Nun können sich Kollege Viro und Epidemiologe ja die tollsten Maßnahmen ausdenken. Hilft nur nichts wenn der Verfassungsrechtler deren Durchsetzbarkeit bezweifelt und der Soziologe eine fehlende Freiwillige Umsetzung antizipiert und der Philosoph aufgrund ethischer Bedenken die Hände über dem Kopf zusammenschlägt.


Was ich bei den Hardlinern vermisse ist die Akzeptanz dass wir eben nicht in der Lage sind entsprechend strenge Maßnahmen mit Zwang durchzusetzen und wir einfach auf Mitwirken und Einsicht angewiesen sind.

LidlRacer 11.04.2021 01:24

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1595465)
Praxis ist doch derzeit, dass viele Maßnahmen offensichtlich ungeeignet sind, da die das definierte Ziel nicht erreichen.

Warum erreichen die das Ziel nicht?

Weil die Maßnahmen durch alle möglichen Leute, die dies und das nicht für zumutbar oder machbar halten, vorher so verwässert werden, dass sie überhaupt nicht ihr Ziel (wenn denn eins definiert wäre) erreichen können, mit dem Ergebnis, dass die Zumutungen in jeglicher Hinsicht größer werden (längere Dauer, mehr Tote, mehr Kranke, überlastete, frustrierte und aufgebende Pflegekräfte, weniger Freiheit, mehr wirtschaftliche Schäden usw.)

Schon jetzt ist klar, dass das mit dem Notbremsgesetz wieder exakt gleich läuft.
Es ist zwar minimal besser als der jetzige Zustand, aber dennoch idiotisch.

KevJames 11.04.2021 07:52

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1595458)
In diesem Satz steckt sehr viel Wahrheit und der Vergleich ist für mich recht passend.


Triathlon besteht bekanntlich aus Schwimmen, Radfahren und Laufen.

Will ich mich speziell im Schwimmen verbessern, gehe ich zu einem spezialisierten Schwimmtrainer. Will ich mich speziell im Radfahren verbessern, gehe ich zu einem spezialisierten Radtrainer. Will ich mich speziell im Laufen verbessern, gehe ich zu einem spezialisierten Lauftrainer.

Will ich alles kombinieren und zusammenbringen ist der Triathlontrainer mein Mann.



In der Corona Pandemie ist es doch ganz ähnlich. Virologen wissen am besen, wie sich Viren verhalten, Epidemiologen wie sie sich ausbreiten, Soziologen welche Folgen die Krankheit bzw. Maßnahmen zu Eindämmung haben, usw.

Den Triathlontrainer, der diese Felder sinnvoll zusammenbringt, gibt es leider nicht. Nun ist es eben an der Politik die ganzen Fachidioten zusammenzubringen und den besten Weg zu finden, durch diese Pandemie zu kommen.


Interessant ist, dass vor allem Physiker (Statistikrechner), Epidemiologen und Virologen omnipräsent sind und um die sich nahezu ein Personenkult (bedingungsloses Folgen oder abgrundtiefer Hass) bildet. Andere Bereiche der Wissenschaft in der öffentlichen Diskussion gänzlich unterrepräsentiert sind.

Da irrst Du Dich. Nehmen wir mal die "No Covid Initiative" - die ist ja öffentlich schon recht präsent. Falls Du sie nicht kennst, der Name ist ja schon Programm. Da sind organisiert: Pädagogen, Mediziner, Virologen, Soziologen, Ökonomen, Juristen, Politologen und Physiker (der Einfachheit halber habe ich mal bei allen Fachrichtungen den Plural benutzt).
Faktisch ist es ja auch so, dass auf die Virologen und Physiker (Mathematiker) seit bereits einem Jahr nicht gehört wird. Vielmehr wird ausschließlich auf die Unternehmen (nicht mal die Vokswirtschaftler vertreten mehrheitlich dieser Position), die Elternverbände, etc ... gehört. In den letzten 12 Monate wurde kaum eine wirksame Strategie zur Eindämmung des Virus umgesetzt: Impfquote nach wie vor eine Katastrophe, das Virus können wir nicht Wegtesten (Drosten, Brinkmann, Wieler), über alles andere braucht man ja erst gar nicht reden ...

Zusatz:
"Nun können sich Kollege Viro und Epidemiologe ja die tollsten Maßnahmen ausdenken. Hilft nur nichts wenn der Verfassungsrechtler deren Durchsetzbarkeit bezweifelt und der Soziologe eine fehlende Freiwillige Umsetzung antizipiert und der Philosoph aufgrund ethischer Bedenken die Hände über dem Kopf zusammenschlägt."

Du nimmst hier sehr selektiv wahr: Es gibt in allen Fachrichtungen Wissenschaftler, die harte Lockdowns befürworten, also natürlich auch Soziologen. Diese kommen in den Medien nur nicht so vor, warum ist ja offensichtlich: Die Medien wollen eine Konfrontation schaffen, weil sich das besser verkauft. Also befragen sie jene Soziologen mit denen sie einen Gegenpol zum Biologen schaffen können.

Hafu 11.04.2021 08:09

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1595465)
...
Was ich bei den Hardlinern vermisse ist die Akzeptanz dass wir eben nicht in der Lage sind entsprechend strenge Maßnahmen mit Zwang durchzusetzen und wir einfach auf Mitwirken und Einsicht angewiesen sind.

Was unterscheidet unser Gesellschafts- und Rechtssystem denn von dem System in Portugal, UK oder Norwegen, so dass erfolgreiche Infektbekämpfungsstrategien aus diesen Ländern in Deutschland nicht umsetzbar wären?

Selbst Tirol, das von Deutschland aus ja immer noch als Hochinzidenzgebiet betrachtet wird, so dass Bayern die Grenzen nach Österreich geschlossen hält und (nicht geschäftlich) Einreisende mit Quarantänepflicht belegt, hat mittlerweile stabil sinkende Tendenzen (seit jetzt 8 Tagen), hat den Gipfel der 3.Welle wohl überwunden und dort kann man jetzt langsam mit der Planung des Sommers beginnen. Ich wette, dass in Tirol in wenigen Wochen die Hotellerie und Gastronomie wieder öffnen dürfen, so dass die dort gebeutelte Tourismusindustrie eine echte Perspektive hat, die es in Deutschland bei nach wie vor stark ansteigender Tendenz nicht gibt.

In Deutschland schreckt einfach die Politik davor zurück überhaupt irgendwas(kurzfristig unpopuläres) zu beschließen und damit Verantwortung zu übernehmen. Bevor man was macht (und dafür von irgendjemandem kritisiert wird) macht man lieber gar nichts und nimmt in Kauf, dass Deutschland sich noch viel länger durch die dritte Welle wursteln muss, als es mit ein paar Wochen echtem Lockdown sein müsste.

iaux 11.04.2021 08:23

Anstieg der Inzidenz in Portugal um 37% binnen 10 Tagen.

spanky2.0 11.04.2021 08:25

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1595475)
Was unterscheidet unser Gesellschafts- und Rechtssystem denn von dem System in Portugal, UK oder Norwegen, so dass erfolgreiche Infektbekämpfungsstrategien aus diesen Ländern in Deutschland nicht umsetzbar wären?

Vielleicht sind bei uns die bevorstehenden Wahlen im September das Problem?

Trimichi 11.04.2021 08:33

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1595462)
Ich hab‘s mal ausgebessert. ;) Was nötig wäre, wäre ne Gruppentherapie für die Mitglieder der völlig dysfunktionale MPK. :Cheese:

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1595461)

"Andere Bereiche der Wissenschaft" können die Situation nicht retten, ohne die Infektionszahlen runterzubringen.

Wie gesagt, hier spiegelt sich meiner Meinung nach auch das Verhalten dt. Behörden bei einer militärischen Übung. Kaum hat der Amerikaner das Kommando an einen Deutschen (Stellvertreter) übertragen geht es rund. Die von der Polizei plärren: Ich übernehme. Die von der Feuerwehr schreien: wir übernehmen. Die vom roten Kreuz sagen: nein, wir müssen übernehmen. Nachdem es einen Leichtverletzten gab bei einer Übung. Typisch deutsch. Ich habe dann den stellvertretenden CMD arg angefahren, weil er sich nicht durchgesetzt hat. Ok, war auch die erste Übung, wo der das Kommando innehatte. Aber so geht's dann ja auch nicht. Der Amerikaner gab mir jedenfalls Recht, insofern, dass sich der CMD nicht von Polizei, Feuerwehr oder dem rotem Kreuz vorschreiben lässt, was zu tun ist auf dem Militärgelände der Us Basis.


Solange der Amerikaner hier präsent ist mache ich mir keine Sorgen. So kann es nicht aus dem Ruder laufen, wenn "sie wieder Krieg spielen". Typisch deutsch auch diese MPK. Wie bei der militärischen Übung geht es nicht darum einem höherem Ziel zu dienen, sondern um "Ich, ich, ich". Laschet, Kretschmann und Co.

Wir haben eine Katastrophe. Diese Politiker müsste man zur Vernunft bringen, ja, nur wie, da es sich ja bei den Länderparlamenten nicht um militärische Sperrgebiete handelt und der Amerikaner mit einem Befehl nicht alles würde richten können.

Bei obiger Übung wurde ein Cherokee-Einsatz bewilligt vom Oberkommanda USA Germany. Weil alle (Deutschen) so geplärrt hatten. Letztlich hatte man den Leichtverletzten ausgeflogen. Als der im Krankenhaus ankam, sagte der zuständige Professor dort, dass der Leichtverletzte wieder heim gehen kann. Er hatte sich den Knöchel verstaucht (Fallschirmsprung). Aber rumplärren und Panik schüren.

Wie gesagt, typisch deutsch. Spiegelt sich auch in der C-Krise. Ich fände, man sollte den Politikern auch mal die Maschinenpistole unter die Nase halten. So machtgeil wie die sind bringt Gruppentherapie nichts, wohl aber die 9mm-Therapie?

Ist ja auch egal, sollense weiterwursteln, sterben halt ein paar tausend mehr pro Tag? Solange alle brav obrigkeitshörig sind und Corona-Demonstranden btw. Corona- Kritiker als Nazis verschrieen werden, ist es eben so.

Lebemann 11.04.2021 08:45

Eigentlich ist so ziemlich genau das Gegenteil bei zumindest der Polizei der Fall. Dieses Tatort gesülze „das ist mein Tatort“ sieht in Wirklichkeit eher „das fällt nicht in unsere Zuständigkeit“ aus. Niemand will freiwillig was arbeiten oder Verantwortung übernehmen.

Das stellt auch etwa das Verhalten unserer Regierung (wie Hafu schrieb) da. Nur nichts falsch machen...

Sarsland: inzidenz @125, in der Innenstadt Saarbrücken steppt der Bär. Spannend wann Hans in Glück anfängt zurück zu rudern. Konnte ja keiner ahnen, dass mit den Intensivbetten und so.
Ne Freundin (28) ist nun mit Corona stationär im kh. Keine Vorerkrankungen. Turnerin.

Trimichi 11.04.2021 08:51

Ok, ich rudere zurück.:o Typisch bayrisch, nicht typisch deutsch. :Lachen2:

Hof (Nordbayern, unweit von Kulmbach, Söder-Country) hat einen Inzidenzwert von 570. Ab Montag hat dort alles dicht: Schulen, Kitas, usw. sogar der Baumarkt. Dabei hatte doch Söder 50000 Dosen und dann 100000 Dosen extra geordert fürs grenznahe Gebiet.:Maso:

keko# 11.04.2021 10:43

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1595478)
Vielleicht sind bei uns die bevorstehenden Wahlen im September das Problem?

Das glaube ich nicht. Die Treffen mit den Ministerpräsidenten kann man als gescheitert ansehen, jetzt versucht man es auf Bundesebene. Das Bemühen sehe ich aber noch unabhängig von der Wahl im Herbst.
Ich denke mir, dass man bis dahin mit dem Impfen weiter ist und die Zahlen sich im Sommer sowieso wetterbedingt etwas beruhigen. Das könnte man gewinnbringend für die Wahlen darstellen. Sommerurlaube unter Bedingungen und mit Einschränkungen sehe ich als realistisch an.
Nicht beneiden tu ich den nächsten Bundeskanzler. Die Wirtschaftskrise, in der wir mMn schon stecken, wird man angehen müssen. Kürzlich konnte ich von den in Stuttgart regierenden Grünen lesen, dass sie ihre geplanten Investitionen und Gelder für 2021 wie geplant einsetzen. Der Rotstift ist erst für nächstes Jahr geplant. Wohl auch zwangsläufig, weil zum Teil seit 2020 Gewerbesteuer wegbricht. Überbrückungshilfen für Unternehmen, Kurzarbeitergeld und auch Aussetzung der Insolvenzmeldepflicht wird kein Dauerzustand bleiben können.
Die Digitaliserung und Automatisierung, in der ich tätig bin, wird ordentlich durch Corona angeschoben und wird in den nächsten Jahren zusätzliche Effekte auslösen.
Die beste Investition, die man gerade machen kann, wenn man Kinder hat, ist in ihre Bildung zu investieren. Meiner Meinung nach wichtiger als bei jeder Generation zuvor :Blumen:

Hafu 11.04.2021 11:04

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1595478)
Vielleicht sind bei uns die bevorstehenden Wahlen im September das Problem?

Die Wahlen sehe ich als großes (aber nicht als einziges Problem an). Jede Maßnahme wird von jedem, der sie anordnet stets (mindestens unbewusst) daraufhin überprüft, welchen potenziellen Wählergruppen man damit auf die Zehen treten könnte und ob die Maßnahme einem schlechte Presse einbringen könnte.

LidlRacer 11.04.2021 11:08

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1595501)
Die Wahlen sehe ich als großes (aber nicht als einziges Problem an). Jede Maßnahme wird von jedem, der sie anordnet stets (mindestens unbewusst) daraufhin überprüft, welchen potenziellen Wählergruppen man damit auf die Zehen treten könnte und ob die Maßnahme einem schlechte Presse einbringen könnte.

Es gibt leider zu wenig schlechte Presse für Untätigkeit, Zaghaftigkeit und Scheinaktivität, die nicht zielführend ist.

Hafu 11.04.2021 11:20

Zitat:

Zitat von iaux (Beitrag 1595477)
Anstieg der Inzidenz in Portugal um 37% binnen 10 Tagen.

Ich habe die inzidenzkurve zu Portugal verlinkt. Hier ist sie nochmal. Mir gefällt sie sehr gut und ich würde gerne in der Haut der Portugiesen stecken. Die inzidenz in Portugal liegt aktuell bei 32.

Seit Mitte März haben die Schulen in Portugal wieder (schrittweise) geöffnet, seit ein paar Tagen haben Schwimmbäder und der Großteil des Handels wieder geöffnet.
Ab Anfang Mai sind Events (mit begrenzter Teilnehmerzahl) outdoor wieder erlaubt.

iaux 11.04.2021 11:22

37,1 Portugal

Hafu 11.04.2021 11:33

Zitat:

Zitat von iaux (Beitrag 1595508)

was willst du denn mit dem Post ausdrücken? Portugal fährt derzeit eine Öffnungsstrategie, natürlich wird es da auch gelegentlich zu vermehrten Übertragungen kommen.

Aber Portugal hat, wie manch andere Länder bewiesen, dass man auch bei dominanter B1.1.7-Variante mit geeigneten Maßnahmen die Inzidenzzahlen auf ein Niveau senken kann, bei dem man der Bevölkerung eine realistische Öffnungsperspektive geben kann und bei der die Intensivstationen durchatmen können.

Diese Perspektive sehe ich für Deutschland in absehbarer Zeit nicht, solange nicht vergleichbare Maßnahmen wie in Portugal auch bei uns zeitlich befristet verfügt werden.
Die inzidenz in unserem Landkreis liegt jetzt bei 200 mit ungebremst steigender Tendenz.

Hafu 11.04.2021 11:49

Da man ja -abgesehen davon dass man sich berechtigterweise über unsere aktuelle Politik aufregt- auch sich bemühen sollte zu verstehen, warum vieles in Deutschland so verkehrt läuft, hier ein Podcast-Tip, den ich mir gestern angehört habe.

Zitat:

Zitat von Piratensender Püowerplay
Wir sprechen über die hässlichsten Corona-Narrative und haben euch nach den Sätzen, Märchen, Erzählungen der Pandemie gefragt, die euch am meisten genervt, ermüdet oder verärgert haben - Danke für die Waschkörbe an Einsendungen! Außerdem gründen wir vielleicht eine C.O.V.I.D.-Partei.

07:51 „Wir werden einander verzeihen müssen“

09:58 „Eigenverantwortung“

22:33 Ausgleich zwischen Wirtschaft und Gesundheit

30:36 „Deutschland kommt ganz gut durch die Krise“ vs.
„Deutschland ist keine Insel“

39:05 „Impfen ist der einzige Ausweg“

47:22 „Vor dem Virus sind alle gleich“

58:20 „Konnte man alles nicht wissen / das Virus ist unberechenbar“

01:11:21 „Wir könnten schon längst durch sein“

1:13:27 „Die Pandemie ist eine Naturkatastrophe, die gemeinerweise über uns gekommen ist.“

Samira El Ouassil und Friedemann Karig versuchen die Denkweise von Entscheidungsträgern in der Pandemie zu analysieren und zu verstehen.
Besonders fatal ist das typisch deutsche Bemühen um einen Interessenausgleich. Z.B. berechtigtes interesse der Bevölkerung um Infektionsschutz vs. berechtigtes Interesse der Wirtschaft weiterhin Geld verdienen zu können.
--> weil man versucht beiden Extremen gerecht zu werden, entscheidet man sich (Karig benutzt eine Analogie aus dem Straßenverkehr) weder für Rechts- noch für Linksverkehr sondern empfiehlt, dass möglichst jeder in der Mitte fährt, was dann logischerweise nur noch Chaos produziert, obwohl man ja angeblich einen interessenausgleich damit gefunden hat (Öffnungsstrategie mit Testkonzept, während gleichzeitig partielle Lockdown -Maßnahmen z.B. durch die intensivbettenauslastung erzwungen werden).

Adept 11.04.2021 12:05

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1595513)
Da man ja -abgesehen davon dass man sich berechtigterweise über unsere aktuelle Politik aufregt- auch sich bemühen sollte zu verstehen, warum vieles in Deutschland so verkehrt läuft, hier ein Podcast-Tip, den ich mir gestern angehört habe.



Samira El Ouassil und Friedemann Karig versuchen die Denkweise von Entscheidungsträgern in der Pandemie zu analysieren und zu verstehen.
Besonders fatal ist das typisch deutsche Bemühen um einen Interessenausgleich. Z.B. berechtigtes interesse der Bevölkerung um Infektionsschutz vs. berechtigtes Interesse der Wirtschaft weiterhin Geld verdienen zu können.
--> weil man versucht beiden Extremen gerecht zu werden, entscheidet man sich (Karig benutzt eine Analogie aus dem Straßenverkehr) weder für Rechts- noch für Linksverkehr sondern empfiehlt, dass möglichst jeder in der Mitte fährt, was dann logischerweise nur noch Chaos produziert, obwohl man ja angeblich einen interessenausgleich damit gefunden hat (Öffnungsstrategie mit Testkonzept, während gleichzeitig partielle Lockdown -Maßnahmen z.B. durch die intensivbettenauslastung erzwungen werden).

Und das ist auch gut so, auch wenn ich die Analogie nicht gut finde. Jeglicher Extremismus sollte in einer Gesellschaft vermieden werden, insbesondere wenn ein signifikater Teil der Bevölkerung nicht gehört wird. Das gehört zu einer Demokratie dazu, auch wenn die derzeitige Spaltung der Gesellschaft zu 50%/50% es wirklich schwierig macht, eine Lösung zu finden.

Der Eindruck, der hier im Forum vermittelt wird, dass stärkere Massnahmen unabdingbar sind, stimmt mit dem Meinungsbild in der Realität nicht überein. Das sieht man an den Umfragen und auch in meinem Umfeld sehe ich eine völlig diversifizierte Meinungsbreite zum Thema Massnahmen.

KevJames 11.04.2021 12:26

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1595517)
Das sieht man an den Umfragen und auch in meinem Umfeld sehe ich eine völlig diversifizierte Meinungsbreite zum Thema Massnahmen.

1. Deine absolutistische Aussage zu "den Umfragen" sehe ich in dieser Form als falsch an.

2. Das eigene Umfeld ist sehr trügerisch. Wenn ich da mein Umfeld anschaue: 3 Wochen alles dicht und zwar inklusive der Betriebe (JEDE Ansteckung am Arbeitsplatz vermeiden, nur Heimarbeit erlauben), Ausgangssperren auch tagsüber - das ist da ziemlicher Konsens.

Ich käme allerdings nicht auf die Idee zu denken, dass dies die breite Masse möchte.

keko# 11.04.2021 13:06

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1595521)
...3 Wochen alles dicht und zwar inklusive der Betriebe (JEDE Ansteckung am Arbeitsplatz vermeiden, nur Heimarbeit erlauben), Ausgangssperren auch tagsüber - das ist da ziemlicher Konsens....

Betriebe werden halt nicht geschlossen. Vielleicht kleinere Unternehmen, aber niemals die großen. Entsprechend gibt es wieder Ausnahmen und schon verläuft es sich.

Würden die Stuttgarter Schwergewichte wie Daimler, Porsche und Bosch dermaßen unter Corona leiden, wie das andere tun, wären die Maßnahmen längst andere. Aber ganz im Gegenteil: ich lese von diesen Unternehmen durchweg positive Zahlen.

LidlRacer 11.04.2021 13:12

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1595513)
Besonders fatal ist das typisch deutsche Bemühen um einen Interessenausgleich. Z.B. berechtigtes interesse der Bevölkerung um Infektionsschutz vs. berechtigtes Interesse der Wirtschaft weiterhin Geld verdienen zu können.
--> weil man versucht beiden Extremen gerecht zu werden, entscheidet man sich (Karig benutzt eine Analogie aus dem Straßenverkehr) weder für Rechts- noch für Linksverkehr sondern empfiehlt, dass möglichst jeder in der Mitte fährt, was dann logischerweise nur noch Chaos produziert, obwohl man ja angeblich einen interessenausgleich damit gefunden hat (Öffnungsstrategie mit Testkonzept, während gleichzeitig partielle Lockdown -Maßnahmen z.B. durch die intensivbettenauslastung erzwungen werden).

Das ist ein recht gutes Bild mit dem in der Straßenmitte fahren.
Weiß grad nicht, ob es Melanie Brinkmann oder Viola Priesemann war, die vom Weg des größtmöglichen Schadens sprach, den wir (ab der 2. Welle) gewählt haben.
Beides hinkt aber etwas, da wohl völliges Laufenlassen des Virus noch schädlicher wäre bzw. Rechts- und Linksverkehr im Virusfall nicht gleich gut sind.

keko# 11.04.2021 13:22

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1595531)
...
Weiß grad nicht, ob es Melanie Brinkmann oder Viola Priesemann war, die vom Weg des größtmöglichen Schadens sprach, den wir (ab der 2. Welle) gewählt haben....

Was ich mich frage, zu wem sprechen die eigentlich? Ich habe längst den Eindruck, dass die, die halbwegs offen dafür sind, das nun schon seit Wochen oder Monaten verstanden haben.
Regelmäßig kommt ein neuer Experte zwischen den üblichen Statments von Spahn und Lauterbach und sagt immer wieder das gleiche.

Don´t explain dont complain.....just do it! :Blumen:

LidlRacer 11.04.2021 13:29

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1595532)
Was ich mich frage, zu wem sprechen die eigentlich? Ich habe längst den Eindruck, dass die, die halbwegs offen dafür sind, das nun schon seit Wochen oder Monaten verstanden haben.
Regelmäßig kommt ein neuer Experte zwischen den üblichen Statments von Spahn und Lauterbach und sagt immer wieder das gleiche.

Don´t explain dont complain.....just do it! :Blumen:

Offenbar haben (u.a.) die Entscheidungsträger nicht viel verstanden.
Melanie Brinkmann wurde kürzlich vom saarländischen MP, FDP-Kubicki gemeinsam mit Lanz ausgelacht.
:Nee:

KevJames 11.04.2021 13:37

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1595530)
Betriebe werden halt nicht geschlossen. Vielleicht kleinere Unternehmen, aber niemals die großen. Entsprechend gibt es wieder Ausnahmen und schon verläuft es sich.

Würden die Stuttgarter Schwergewichte wie Daimler, Porsche und Bosch dermaßen unter Corona leiden, wie das andere tun, wären die Maßnahmen längst andere. Aber ganz im Gegenteil: ich lese von diesen Unternehmen durchweg positive Zahlen.

Ja, eines der zentralen Probleme unseres Landes - schon lange vor Corona.

merz 11.04.2021 14:16

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1595513)

(...)

Piratensender Powerplay
https://piratensenderpowerplay.podigee.io/
Piratensender Powerplay, Episode 35: "Das Narrativquartett der Titanic"

sehr schöner Tipp, Danke!

Ich versuche weniger Zeit auf das Meinunsgsprektrum zu verwenden, das ich selber habe, aber wenn es so kurzweilig, charmant und gebildet ist ...

m.

merz 11.04.2021 14:19

schlechtes Aussichten, beunruhigend:

länger laufende Fraunhofer-Studie findet viel grössere Infektionsausbreitung bei Kinder als vermutet (da ist eine laufende Diabetes Typ Studie um Corona-spezifische Antikörper erweitert worden, durch die 2. Welle hinweg)

1. Meldung Oktober 2020
https://www.helmholtz-muenchen.de/ak...939/index.html

2. Meldung April 2021
https://www.helmholtz-muenchen.de/ak...455/index.html


m.

Adept 11.04.2021 14:44

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1592317)
Man muss sich nur die richtige Umfrage aussuchen!
"Der Anteil der Menschen, die eine Verschärfung der geltenden Maßnahmen befürworten, ist demnach im Vergleich zu den letzten Bund-Länder-Runden deutlich gestiegen: Knapp über 40 Prozent sind dafür. Rund 23 Prozent sind der Meinung, dass die Maßnahmen auf dem aktuellen Niveau beibehalten werden sollten. 33 Prozent fordern dagegen Lockerungen."
https://www.spiegel.de/politik/deuts...3-000d2526d324

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1595521)
1. Deine absolutistische Aussage zu "den Umfragen" sehe ich in dieser Form als falsch an.

2. Das eigene Umfeld ist sehr trügerisch. Wenn ich da mein Umfeld anschaue: 3 Wochen alles dicht und zwar inklusive der Betriebe (JEDE Ansteckung am Arbeitsplatz vermeiden, nur Heimarbeit erlauben), Ausgangssperren auch tagsüber - das ist da ziemlicher Konsens.

Ich käme allerdings nicht auf die Idee zu denken, dass dies die breite Masse möchte.

Dann helfe ich dir mal mit der Umfrage auf die Sprünge, veröffentlicht von deinem Wingman. Hoffe, die Ergebnisse siehst du nicht auch als falsch an.

deralexxx 11.04.2021 15:07

https://twitter.com/Karl_Lauterbach/...82571703328769

Zitat:

Oxford Studie zum Asthmaspray Budesonid bei Covid-Infektion
Klingt recht positiv was er schreibt. Hier liest ja der ein oder andere aktuell Infizierte mit, vllt mal beim hausarzt vorsprechen und fragen ob man das Spray nehmen kann.

Schlafschaf 11.04.2021 15:13

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1595517)
Der Eindruck, der hier im Forum vermittelt wird, dass stärkere Massnahmen unabdingbar sind, stimmt mit dem Meinungsbild in der Realität nicht überein. Das sieht man an den Umfragen und auch in meinem Umfeld sehe ich eine völlig diversifizierte Meinungsbreite zum Thema Massnahmen.

Dazu passen ja auch die Aussagen, dass die Politiker sich nicht trauen härtere Maßnahmen zu beschließen weil sie Angst haben bei der nächsten Wahl dafür abgestraft zu werden.
Gäbe es diesen Konsens für härtere Maßnahmen müssten die Politiker ja eher Angst haben Stimmen zu verlieren durch die aktuelle Taktik des Aussitzens!

Adept 11.04.2021 15:23

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1595579)
Dazu passen ja auch die Aussagen, dass die Politiker sich nicht trauen härtere Maßnahmen zu beschließen weil sie Angst haben bei der nächsten Wahl dafür abgestraft zu werden.
Gäbe es diesen Konsens für härtere Maßnahmen müssten die Politiker ja eher Angst haben Stimmen zu verlieren durch die aktuelle Taktik des Aussitzens!

Und das ist auch richtig bei so einschneidenden Massnahmen, die an die Grundrechte gehen, wenn 1/3 dagegen und 1/4 nicht dafür ist.

Lebemann 11.04.2021 15:23

In Frankreich (welches bekanntlich immer knapp 2-4 Wochen vor uns liegt) sieht’s derzeit richtig düster aus.
https://zeitung.faz.net/faz/politik/...998-3oplZ-Z0Xo

Ich hoffe, dass Merkel/Laschet... ihr Versprechen hält und es nicht zu einem solchem Szenario kommt.

merz 11.04.2021 15:35

Danke für den Hinweis, ein Zitat aus dem verlinkten Artikel, muss man nichts mehr zu sagen ( ich habe nicht versucht die Aussage zu überprüfen.)

„ Die Inzidenz in der Altersgruppe zwischen zehn und neunzehn Jahren beläuft sich im Großraum Paris auf 835.“

m.

deralexxx 11.04.2021 16:51

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1595579)
Dazu passen ja auch die Aussagen, dass die Politiker sich nicht trauen härtere Maßnahmen zu beschließen weil sie Angst haben bei der nächsten Wahl dafür abgestraft zu werden.
Gäbe es diesen Konsens für härtere Maßnahmen müssten die Politiker ja eher Angst haben Stimmen zu verlieren durch die aktuelle Taktik des Aussitzens!

Wobei Politiker ja nicht nur dazu gewählt sind, immer den gesellschaftlichen Mehrheitswillen umzusetzen. Die Politiker (zumindest im Bundestag) sind vom Deutschen Volk gewählt, um sie zu vertreten. In ihrer Entscheidungen sind sie jedoch nur dem eigenen Gewissen unterworfen. Das kann, muss aber nicht mit dem Mehrheitswillen übereinstimmen. Wäre das anders könnten keine unpopuläre Entscheidungen getroffen werden.

Dass es bei der nächsten Wahl die Quittung gibt ist aber auch klar.

Adept 11.04.2021 17:00

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1595608)
Wobei Politiker ja nicht nur dazu gewählt sind, immer den gesellschaftlichen Mehrheitswillen umzusetzen. Die Politiker (zumindest im Bundestag) sind vom Deutschen Volk gewählt, um sie zu vertreten. In ihrer Entscheidungen sind sie jedoch nur dem eigenen Gewissen unterworfen. Das kann, muss aber nicht mit dem Mehrheitswillen übereinstimmen. Wäre das anders könnten keine unpopuläre Entscheidungen getroffen werden.

Dass es bei der nächsten Wahl die Quittung gibt ist aber auch klar.

Genau, wo kämen wir denn dahin, wenn in einer Demokratie die Entscheidungen getroffen werden würden, die die Mehrheit der Bevölkerung möchte. Ha! ;)

deralexxx 11.04.2021 17:09

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1595612)
Genau, wo kämen wir denn dahin, wenn in einer Demokratie die Entscheidungen getroffen werden würden, die die Mehrheit der Bevölkerung möchte. Ha! ;)

Naja, fängt ja damit an, dass der Bundestag eben nicht von der ganzen Bevölkerung gewählt wird (Kinder, Nichtwähler...) insofern schon okay.

In der aktuellen Situation der Krise ist jedoch das Verharren und nicht Entscheiden das Problem.

NBer 11.04.2021 17:12

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1595612)
Genau, wo kämen wir denn dahin, wenn in einer Demokratie die Entscheidungen getroffen werden würden, die die Mehrheit der Bevölkerung möchte. Ha! ;)

Manchmal muss man die Mehrheit vor sich selbst schützen. Siehe Brexit.

Adept 11.04.2021 17:16

Ich habe so langsam das Gefühl, dass für manche hier eine Demokratie nicht das richtige System ist. Vielleicht sollten sich die bei den Oligarchien oder Dikaturen der Welt nach einem Plätzchen umschauen.

deirflu 11.04.2021 17:33

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1595585)
Und das ist auch richtig bei so einschneidenden Massnahmen, die an die Grundrechte gehen, wenn 1/3 dagegen und 1/4 nicht dafür ist.

Kannst du das einmal näher ausführen, die aktuellen Umfragewerte stützen diese Aussage ja nicht wirklich.


https://de.statista.com/infografik/2...na-massnahmen/
Maßnahmen gehen:
zu weit 25%
nicht weit genug 32%
sind angemessen 38%


https://www.tagesschau.de/inland/deu...rend-2575.html
Maßnahmen gehen:
zu weit 24%
nicht weit genug 48%
sind angemessen 25%

deralexxx 11.04.2021 17:37

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1595617)
Ich habe so langsam das Gefühl, dass für manche hier eine Demokratie nicht das richtige System ist. Vielleicht sollten sich die bei den Oligarchien oder Dikaturen der Welt nach einem Plätzchen umschauen.

Wen meinst du denn damit und warum?


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