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Plasma 17.01.2021 12:54

Homeschooling
 
Hallo !

Interesse an einem Thread zum Homeschooling ?

Ich bin gerade dabei, Materialien für Montag auszudrucken. Dabei dachte ich mir, wäre vielleicht interessant zu erfahren, wie andere Lehrer/Schulen das handhaben und wie man persönlich damit umgeht, zb Homeschooling vs Homeoffice, .. und wo bleibt das Training ?? Wie erleben die Kinder das? Stärkung der Eltern-Kind Beziehung, oder das Gegenteil ? usw.

Ich selbst denke zZ verstärkt an ein Mädchen mit Migrationshintergrund. Dessen Mutter stand bei der Corona Einschulung neben mir und hat offenkundig kein Wort verstanden. Ihre zur Einschulung anstehende Tochter hat ihr nämlich alles übersetzt. Da das Mädchen am Freitag nicht bei der Zoom Konferenz dabei war, frage ich mich gerade, ob ich mal mit der Mutter Kontakt aufnehme. Ob ich jetzt einen Schüler daheim habe oder zwei, ist dann auch schon egal. Ich finde, niemand soll zurückbleiben. Und erlaubt wäre das ja auch. Einer kann ja kommen. Zur Not würde ich die Kontaktfamilie umdefinieren. Auf jeden Fall gehe ich davon aus, dass die Mutter Homeschooling nicht leisten kann. Dazu erhalten wir nämlich E-Mails von der Lehrerin mit genauen Anweisung, wie das Kind zu beschulen ist.

Schönen Sonntag,
Michael

PS zusammen lachen, weinen, schimpfen über Homeschooling hilft vielleicht :Blumen:

FinP 17.01.2021 13:00

Das ist extrem Bundesland abhängig.
Wenn hier also über Regeln, Maßnahmen etc. geschrieben wird, dann bitte immer das Bundesland dazu - ansonsten gibt es vermutlich noch mehr Verwirrung.

Für solche Fälle, wie sie von Dir beschrieben, gibt es in BW die Möglichkeit der Notbetreuung in der Schule.
Eltern dürfen ihre Kinder zwar nur dazu anmelden, wenn sie die Kriterien erfüllen, aber die Schulen dürfen einladen, wenn sie dies aus verschiedenen Gründen für erforderlich halten.

Ansonsten finde ich es sehr gut von Dir, dass Du mitdenkst und mithilfst.
Die Schülerinnen und Schüler, die wie von Dir beschrieben zu Hause keine inhaltliche oder technische Unterstützung erhalten (können), haben es sehr schwer.

Plasma 17.01.2021 13:25

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1578552)
Die Schülerinnen und Schüler, die wie von Dir beschrieben zu Hause keine inhaltliche oder technische Unterstützung erhalten (können), haben es sehr schwer.

Da ist in der Tat so. Nur mal als ein Beispiel die E-Mail der Klassenlehrerin für kommende Woche:

....


Wie man sieht, erfordert das schon gewisse Grundfertigkeiten im Umgang mit Laptop, Drucker, Handy, Internet, E-Mail und Zoom Meetings. Ganz zu schweigen davon, dass man Deutsch können muss. Und nur weil das für einen selbst Pillepalle ist, heißt das ja noch lange nicht, dass das für alle anderen Eltern auch gilt.

Soviel ich weiß, gibts an unserer Grundschule (BY) keine Notbetreuung.

Und natürlich hängt das alles auch vom Alter der Kinder ab. 1. Klasse GS, wie bei uns, ist halt wirklich nochmal was ganz anderes als 7. Klasse Gymnasium.

Schlafschaf 17.01.2021 14:06

Bei uns schaut das ganz ähnlich aus. Im Grunde hat die Tochter (3.Klasse) einfach ziemlich viele Hausaufgaben zu machen.
Da ich Schicht arbeite und meine Frau drei flexible Tage pro Woche arbeitet kann immer einer von uns die Sachen mit der Tochter machen. Nach 2h ist es meistens erledigt, wenn die Konzentration stimmt.

Ich würde mir zwar manchmal etwas mehr Freizeit für mich alleine wünschen, aber eigentlich macht es mir Spaß und die viele Familienzeit scheint jeder zu genießen. Die Kinder haben jedenfalls den Wunsch geäußert, dass nach Corona hoffentlich bald wieder eine ähnliche Krankheit kommt damit sie wieder zuhause sein können.

Krasser Nebeneffekt: Die kleine Schwester (6 Jahre, letztes Kindergartenjahr) will natürlich auch immer mit lernen. Wenn die so weiter macht, kann sie die erste Klasse überspringen. Mit Aufgaben wie 3+3 brauch ich nicht mehr kommen. 4x5 oder 18-4 schafft sie mittlerweile auch. Die wird sich wohl ganz schön langweilen wenn die Schule los geht, aber sie will halt unbedingt mitmachen.

Insgesamt sehe ich die Lage aber auch bedenklich. Da werden einige Kinder ganz schön auf der Strecke bleiben und so weit abgehängt werden, dass ihre Zukunft dadurch zumindest beruflich maßgeblich beeinflusst wird.
Gerade bei Fächern wie Mathe ist es glaub ich ganz schwer den Anschluss wieder zu finden, da alles aufeinander aufbaut!

TRIPI 17.01.2021 14:24

Ich erlebe das Homeschooling an verschiedenen Fronten. In der Stadt aus der ich komme gibt es 12 Gymnasien inklusive Wirtschaftsgymnasien und Berufliche. Das Homeschooling ist sehr unterschiedlich, leider im durchschnitt eher mau. Die meisten bekommen Hausaufgaben die sie dann nicht mal abgeben bzw. hochladen müssen. Vereinzelt gibt es sehr engagierte Lehrer die richtig Onlineunterricht machen.
Ich muss aber dazu sagen dass die Lehrer es nicht immer leicht haben. Die von der Stadt bereitgestellte Lernplattform bricht regelmäßig zusammen, vieles wird von Schülern sabotiert. Im Onlineunterricht einer Englischlehrerin aus meinem Bekanntenkreis hat sich ein Schüler mit Fakeaccounts 40 mal eingeloggt für den ganzen Kurs und einer davon hat in dauerschleife Pornogeräusche abgespielt. Nur mal so als Beispiel

JENS-KLEVE 17.01.2021 16:53

Jedes Bundesland, jede Schulform, jede Gemeinde, jede Schule ist anders aufgestellt. Meine Schule hat aus dem nichts ein Moodle System aufgebaut, alle Schüler und Lehrer geschult. Unterstützung haben wir keine erhalten. Unser Schulamt ist letzte Woche zum ersten Mal aktiv geworden und hat eine Rundmail bezüglich Distanzunterricht an alle Schulleiter verschickt. Ratet mal den Inhalt! (Nur eine Antwort ist richtig, der Rest von mir erfunden)

a) Für den Kreis Kleve wurden iPads und Laptops angeschafft, sie werden noch im Januar an Lehrer und Schüler verteilt
b) Moodle wird ab jetzt nicht mehr abstürzen, weil im kommunalen Rechenzentrum die Server verdreifacht haben
c) jeder Schule steht ab jetzt einmal pro Woche einer unserer neu eingestellten Netzwerktechniker zur Verfügung
d) alle Lehrer können sich an unseren Fortbildungen zum digitalen Unterricht anmelden
e) wir weisen nochmal ausdrücklich daraufhin, dass das Verwenden von WhatsApp mit Schüler, Eltern und Kollegen strikt verboten ist
f) die Impfungen für Lehrer sind jetzt terminiert, das impfzentrum ist am 13.02.2021 für alle Lehrer geöffnet
g) wir können leider nach wie vor nichts für Sie tun, aber toll, wie sie versuchen die letzten 25 Jahre versaute Schulpolitik versuchen auszubügeln, wir denken jeden Tag an Sie und sind stolz auf das bisher geleistete
h) alle Schulen ohne WLAN bekommen Je 2 LTE Cubes für den Distanzunterricht zur Verfügung gestellt.

Nils 17.01.2021 17:05

Berufsschule NRW:
Kompletter Unterricht über Microsoft Teams nach Stundenplan. Ausschließlich per Videochat. Aufgaben werden über Teams oder OneNote an die Schüler verteilt.
Aufgaben werden per Videochat besprochen.
Gruppenunterricht auch möglich, da man dann Gruppenarbeitsräume einrichtet und die Schüler arbeiten.
Präsentationen durch die Schüler möglich.
Selbsttests über Microsoft Forms möglich.
Einsatz von Lernapps möglich.
Tafelbilder entwickeln über das angeschlossene Ipad in "Echtzeit" möglich.
Hat man den Eindruck, dass ein Schüler nicht arbeitet, lässt man ihn von seinem augenblicklichen Stand ein Foto im privaten Chat schicken und kann überprüfen, was er gemacht hat.
Teams funktioniert auch auf dem Smartphone und da alle Schüler im Alter der Berufsschule ein Smartphone haben, können auch alle teilnehmen.

Einziger Nachteil: die "Stillen", die Hilfe brauchen, sieht man nur schwer...aber da man die Schüler ja kennt, kann man mit den "Stillen" auch noch mal eine Extrasitzung anberaumen.


Bei meinen Kindern sieht es nicht ganz so toll aus - aber im Vergleich zum 1. Lockdown wurden riesige Fortschritte gemacht.:Blumen:

frederik 17.01.2021 18:58

Sehr interessant! Hier in Sachsen-Anhalt wird uns erzählt, das Plattformen wie Zoom, Skype etc. aus Datenschutzgründen nicht genutzt werden dürfen. Die vom Land bereitgestellte Plattform (MOODLE) stürzt zu den Hauptbelastungszeiten oft ab.
Viele Lehrer haben nicht mal ein Dienstlaptop.
Zuletzt gab es einen Beschwerdebrief eines Schülers an den Bildungsminister. Echt traurig...

crazy 17.01.2021 20:15

Hallo zusammen, ich bin die Frau von crazy und Lehrerin an einer Gesamtschule in der schönen Eifel :)

Bei uns läuft der Distanzunterricht sehr gut. Da ich schwanger bin bin ich schon seit Mitte November im Homeschooling (für meine Schüer war es also keine große Umstellung bei mir) und ich habe schon im ersten Lockdown auf Onlineunterricht, Tutorials, etc gesetzt und da viel experimentiert, was mir gerade ein großer Vorteil ist.

Aktuell sieht mein Unttericht/Tag so aus:
um 9 Uhr gibt es ein Onlinemeeting mit meiner Klasse, die ich als Klassenlehrerin begleite (Klasse 8). Damit möchte ich allen eine Tagesstruktur geben und einen Anfang zum Lernen setzen. Bei dem Meeting klären wir Fragen und jeder sagt mir, was er/sie an diesem Tag machen wird. Am Ende der Woche gucke ich dann, ob was fehlt und haue nochmal die Schüler an bzw die Eltern, wenn es wiederholt nicht läuft. Fehlt jemand ohne Entschuldigung hake ich nach. Fhlt jemand wiederholt telefoniere ich den Eltern hinterher und sollte wer nicht erreichbar sein informiere ich die Schulleitung.
Das ist sehr viel Arbeit für mich, aber so erreiche ich wirklich jeden.

Wir nutzen Teams als Plattform (schon vor Corona). Meine Stunden halte ich online ab, das ist nach etwas Umgewöhnung und mit etwas Kreativität und Flexibilität für die Schüler so effektiv wie Präsenzunterricht, für mich echt langweilig (ich starre auf einen Bildschirm, das ist nicht das, was ich im Leben tun wollte...) und ich merke, dass viele im Präsenzunterricht stillere Schüler gerade sehr aufblühen.
Ergänzend dazu drehe ich Tutorials (z.B. zur Grammatik). Vorteil ist hier, dass jeder entscheiden kann, wie oft er das gucken muss, bis es klappt und man kann mir jederzeit Rückfragen stellen. Das hat sich besonders vor Klausuren bewährt.
Ergänzend dazu gibt es immer wieder kleine Aufgaben. Aber da es Kollegen gibt, die sehr viele Aufgaben stellen versuche ich hier, die Schüler zu entlasten und schaffe es eigentlich auch, alles im Onlineunterricht zu erarbeiten.

Unsere Schule war schon vor Corona gut medial aufgestellt. Wenn ich von anderen Schulen höre, was man dort hat (oder halt auch nicht...) wird mir schlecht.
Bei uns hat jeder Lehrer ein Convertible mit Windows-Paket. Als Plattform nutzen wir wie gesagt Teams.
Wenn Schüler kein Endgerät zuhause haben leihen sie ein Convertible der Schule.

Das Internet in der Eifel ist manchmal etwas eigensinnig, aber da muss man auch als Lehrer mal flexibel sein und Humor haben.

Die Teilnehmerquote bei meinem Unterricht liegt meist bei 100%. Vereinzelt fehlt mal wer, aber ich kann sehr nervig sein wenn es darum geht, am Unterricht teilzunehmen (einige Telefonnummern von Eltern kenne ich auswendig, das sagt alles...). Von daher machen die das meist nur einmal ;)

Allgemein bin ich wirklich zufrieden. Nicht persönlich (mir fehlt der Kontakt zu den Schülern) und auch sozial sehe ich da große Probleme, da den Kids einfach der Umgang in der Klasse fehlt, aber wenn ich es rein schulisch betrachte läuft es.
Aber ich weiß auch, dass das daran liegt, dass ich deutlich über das Maß daran arbeite, keinen zu verlieren. Manch anderer steckt da deutrlich weniger Energie rein. Das finde ich extrem traurig.
Oft macht mich auch das Lehrer-Bashing sehr traurig, da ich gerade wirklöich sehr viel Energie in den Distanzunterricht setze. Aber ich erlebe leider auch, dass andere das nicht tun...

Zum Training/Freizeit: Training gibts gerade unter der Woche weniger, ich sitze oft bis spät an Schulkram. Aber da muss ich an mir arbeiten und mir meine Zeit einteilen und auch mal lernen zu sagen, dass jetzt mal wirklich Schluss ist. :)

KevJames 17.01.2021 21:34

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1578550)
Hallo !

Interesse an einem Thread zum Homeschooling ?

Ich bin gerade dabei, Materialien für Montag auszudrucken. Dabei dachte ich mir, wäre vielleicht interessant zu erfahren, wie andere Lehrer/Schulen das handhaben und wie man persönlich damit umgeht, zb Homeschooling vs Homeoffice, ..

Eigentlich ganz easy. Meine Schülerinnen und Schüler bekommen die Materialien über eine eigene Lernplattform und dann gibt es Videokonferenzen zu den Unterrichtszeiten. Der Unterricht wird also 1:1 per Videokonferenz ersetzt (keine Zeiten entfallen), wir sparen uns den Weg zur Schule und zurück, der Rest ist aber wie immer.

Sollte es Technikausfälle geben, würde es die Materialien zum Abholen und ein Telefonat mit mir zur Betreuung geben. Hatte ich bislang aber kein einziges mal (auch min Frühjahr schon so gemacht und keine Probleme.)

MattF 17.01.2021 21:55

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1578550)
Da das Mädchen am Freitag nicht bei der Zoom Konferenz dabei war, frage ich mich gerade, ob ich mal mit der Mutter Kontakt aufnehme. Ob ich jetzt einen Schüler daheim habe oder zwei, ist dann auch schon egal. Ich finde, niemand soll zurückbleiben. Und erlaubt wäre das ja auch.

Fände ich toll wenn du das machst. :liebe053:

Plasma 18.01.2021 00:21

Sehr interessant Einblicke, danke dafür.

Für morgen bin ich gut vorbereitet. Sollte klappen. Ist für mich ja auch die 4. Woche. Aber es gibt eine Premiere: Online Unterricht. Da bin ich schon gespannt, wie die Knirpse damit klar kommen. Beim Testlauf letzte Woche bohrt die eine in der Nase und der andere erzählt, dass ihm gerade eine Zahn rausgefallen ist. Ich glaube, Geduld ist die wichtigste Eigenschaft für eine Grundschullehrerin. Trotzdem, irgendwann hat die Lehrerin das heitere Geschnatter unterbrochen, indem sie alle Mikros auf stumm geschaltet hat. Ich glaube davon haben alle Lehrer schon immer geträumt :Cheese:

So hat alles seine Vor und -Nachteile. Ich glaube, wenn man als Eltern engagiert ist, bekommt man das Lehren auch für die Kleinen hin. Was aber fehlt, ist das in die Schule Gehen an sich und der Kontakt mit den Klassenkameraden. Das hat mein Sohn schon des öfteren erwähnt. Natürlich kann man das in keinster Weise ersetzen, obwohl es wichtig ist. Ich finde das sehr schade für ihn.

KevJames 18.01.2021 06:36

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1578639)

So hat alles seine Vor und -Nachteile. Ich glaube, wenn man als Eltern engagiert ist, bekommt man das Lehren auch für die Kleinen hin. Was aber fehlt, ist das in die Schule Gehen an sich und der Kontakt mit den Klassenkameraden. Das hat mein Sohn schon des öfteren erwähnt. Natürlich kann man das in keinster Weise ersetzen, obwohl es wichtig ist. Ich finde das sehr schade für ihn.

Ich selbst habe wenig Erfahrung mit jüngeren SchülerInnen (14 - 20 J.). Ein Kollege berichtete mir aber, dass es hilfreich sein kann den Kindern am Anfang und am Ende eine Austauschphase zu gewähren, bei der er selbst aus dem Raum geht - vielleicht ist das ja einen Vorschlag wert?

Ansonsten ist es natürlich so, dass den Kindern / Jugendlichen ihr sozialer Ort fehlt. Das geht vielen Erwachsenen ja schon so, die mittlerweile wieder freiwillig aus dem Home Office heraus wollen (obwohl sie die Idee anfangs gut fanden).
Für mich als Lehrer andererseits auch ein tröstlicher Gedanke, dass an der Schule doch nicht alles mies ist, sondern einige / viele sogar gerne hingehen (würden). ;)

Ulf01 18.01.2021 07:43

Unser Kind (1.Klasse) geht in Brandenburg zur Schule.
Samstags gibt es per E-Mail die Aufgaben(meist auch nicht so viel) für die kommende Woche und dann Di und Do kurz mal ein Onlinechat. Dieser ist aber auch freiwillig und wird auch kaum genutzt.
Ab und zu gibt es dann noch ein paar Aufgaben über die AntonApp und das war es dann auch schon. :-((


Was ich mich frage ist was die Lehrer (natürlich die wo das so abläuft) die ganze Zeit machen?!?!

Von ihrem Leichtathletikverein wird sie definitiv mehr gefordert!

Nils 18.01.2021 10:09

Zitat:

Zitat von Ulf01 (Beitrag 1578659)
Was ich mich frage ist was die Lehrer (natürlich die wo das so abläuft) die ganze Zeit machen?!?!

Ganz einfach. Frage die Lehrer Deines Kindes. Hier ist der falsche Ort - da wir es nicht beantworten können.:Blumen:

Ulf01 18.01.2021 10:53

Zitat:

Zitat von Nils (Beitrag 1578691)
Ganz einfach. Frage die Lehrer Deines Kindes. Hier ist der falsche Ort - da wir es nicht beantworten können.:Blumen:

Naja hab ja eher "mich" und "nicht euch" gefragt!:Lachen2: :Lachanfall:

Canumarama 18.01.2021 10:58

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1578581)
Ratet mal den Inhalt! (Nur eine Antwort ist richtig, der Rest von mir erfunden)

a) Für den Kreis Kleve wurden iPads und Laptops angeschafft, sie werden noch im Januar an Lehrer und Schüler verteilt
b) Moodle wird ab jetzt nicht mehr abstürzen, weil im kommunalen Rechenzentrum die Server verdreifacht haben
c) jeder Schule steht ab jetzt einmal pro Woche einer unserer neu eingestellten Netzwerktechniker zur Verfügung
d) alle Lehrer können sich an unseren Fortbildungen zum digitalen Unterricht anmelden
e) wir weisen nochmal ausdrücklich daraufhin, dass das Verwenden von WhatsApp mit Schüler, Eltern und Kollegen strikt verboten ist
f) die Impfungen für Lehrer sind jetzt terminiert, das impfzentrum ist am 13.02.2021 für alle Lehrer geöffnet
g) wir können leider nach wie vor nichts für Sie tun, aber toll, wie sie versuchen die letzten 25 Jahre versaute Schulpolitik versuchen auszubügeln, wir denken jeden Tag an Sie und sind stolz auf das bisher geleistete
h) alle Schulen ohne WLAN bekommen Je 2 LTE Cubes für den Distanzunterricht zur Verfügung gestellt.

Es kann nur e) sein. ;)

Plasma 18.01.2021 12:53

Zitat:

Zitat von Canumarama (Beitrag 1578705)
Es kann nur e) sein. ;)


Ich tippe auf g) :)

Bockwuchst 18.01.2021 13:51

Es leigt halt auch sehr am einzelnen Lehrer. Einer meiner besten Freunde ist Lehrer und erzählt, bei ihm klappt das reibungslos, seine Schüler sind motiviert und er sieht auch bei längerem Distanzurlaub für sich und seine Schüler kein Problem. Gleichzeitig hat er Kollegen an der selben Schule, gerade die älteren, die halt selbst Null mit Computern zurecht kommen und ihn bitten, Mails an deren Schüler zu schicken, weil sie das mit dem Verteiler, in dem die Adressen sind, nicht hinbekommen. Die haben dann halt auch die ganze Zeit keinen direkten Kontakt zu den Schülern.

thunderlips 18.01.2021 14:24

Aus der beruflichen Perspektive:
Was grundsätzlich aus den Erfahrungen der letzten Monate festzustellen gilt, ist die Tatsache, dass der Distanzunterricht die Schere zwischen Kindern aus bildungsnaher und -ferner Schicht weiter auseinander führt.
Dafür gibt es viele Gründe wie die teilweise mangelnde Ausbildung und Vorbereitung der Lehrkräfte für „diese Art“ von Unterricht, aber genauso die fehlende (aber notwendige) Peripherie an beiden Enden. Den Lehrkräften ist da am wenigsten ein Vorwurf zu machen, denn die haben ja, mit der Öffnung der Schulen, wieder unter Volllast unterrichtet. Seitens der Behörde(n) gab es da keine Idee / Konzepte zur Professionalisierung für den nächsten Lockdown - außer dem Aufruf „Erstellt doch bitte mal ein Konzept für den Distanzunterricht...“

Es fallen speziell für den Primarschulbereich - aber oftmals auch darüber hinaus -Basiselemente von Unterricht wie Individualisierung und Differenzierung weg.
Ebenso gezielte Aspekte der (Nach)Steuerung und Begleitung seitens einer Lehrperson für die Lerngruppe / Lernsubjekte.

Somit hängt die Qualitat des Homeschoolings sehr am eigenen Geschick, der Motivation und der Zeit von Lehrkräften und Schüler sowie dem Support der jeweiligen Schulleitung.

Für die Kids tut es mir am meisten Leid. Denn die, für die Schule und Präsenzunterricht am wichtigsten ist, denen fehlt der Zugang am deutlichsten.

Plasma 18.01.2021 15:06

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1578760)
Es leigt halt auch sehr am einzelnen Lehrer.

Ja. Und genau da wirds ungerecht, weil auf einmal Bildung Glücksache ist.

Zitat:

Zitat von thunderlips (Beitrag 1578766)
....

Guter Beitrag :Blumen:

JENS-KLEVE 18.01.2021 17:14

Zitat:

Zitat von Canumarama (Beitrag 1578705)
Es kann nur e) sein. ;)

Du hast leider völlig recht. Es ist einfach nur traurig.

sabine-g 18.01.2021 17:19

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1578804)
Du hast leider völlig recht. Es ist einfach nur traurig.

warum ist das so?
Wegen der Nähe zu Facebook?

noam 18.01.2021 18:07

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1578809)
warum ist das so?
Wegen der Nähe zu Facebook?

Datenschutz. Server stehen nicht in D und unterliegen damit nicht unserem Datenschutzbestimmungen.

FinP 18.01.2021 18:56

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1578773)
Ja. Und genau da wirds ungerecht, weil auf einmal Bildung Glücksache ist.

Guter Beitrag :Blumen:

Das war vorher auch schon nicht anders. Jetzt wird es halt deutlicher, weil Eltern jeden Arbeitsschritt direkt sehen/hören können und nicht nur aus zweiter Hand berichtet kriegen.

Stefan 18.01.2021 19:24

Zitat:

Zitat von Ulf01 (Beitrag 1578659)
Was ich mich frage ist was die Lehrer (natürlich die wo das so abläuft) die ganze Zeit machen?!?!

Ich habe Lehrer und Lehrerinnen im Bekanntenkreis, die einen riesen Aufwand betreiben, die für den Fall von Ausfällen der Lernplattform Unterrichtseinheiten aufgezeichnet und auf ihren YouTube-Chanel gestellt haben, die PowerPoint-Dateien mit Tonspur erstellen, zusätzliche Stunden für Schüler halten, die den Anschluss verpasst haben...... und Kandidaten, die sich das Leben wirklich einfach machen.

JENS-KLEVE 18.01.2021 20:54

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1578809)
warum ist das so?
Wegen der Nähe zu Facebook?

Der Grund ist lächerlich: WhatsApp hat die blöde Eigenschaft bei der Installation das gesamte Telefonbuch des Telefons auszulesen und an Facebook zu übermitteln. Abgespeichert Kontakte, die Facebook ablehnen und nicht benutzen, werden unfreiwillig auf diese Weise trotzdem, bei Facebook landen. Hässlich, ist aber bereits passiert. Bei meinem Handy, bei den Handys der Eltern und bei den Handys der Schüler. Der schaden ist also schon da. Ansonsten ist WhatsApp eher unbedenklich. Die Vorteile liegen momentan auf der Hand:
- Videoanrufe mit Eltern statt elternsprechtag
- klassengruppe mit wichtigen Absprung Ankündigungen
- Schüler können mich ansprechen und ich antworte zu einem günstigen Zeitpunkt
- jeder beherrscht die Technik
- Standorte senden bei praktikumsbesuchen und Ausflügen
- Fotos schicken bei problematischen Aufgaben

Bitte bedenken: Ich arbeite an einer Hauptschule. Wir müssen aufpassen, keine Schüler zu verlieren, wir müssen ihnen nachlaufen. Berufsschule oder Gymnasium ist eher andersrum.
In der Vergangenheit war WhatsApp auch schon verboten, aber Eltern hatten mich oft angeschrieben und im März/ April hat WhatsApp unsere Schule gerettet. Wir haben weder Schülergeräte, WLAN, Microsoft Teams oder ähnliche tolle Dinge.

KevJames 19.01.2021 06:16

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1578834)
Ich habe Lehrer und Lehrerinnen im Bekanntenkreis, die einen riesen Aufwand betreiben, die für den Fall von Ausfällen der Lernplattform Unterrichtseinheiten aufgezeichnet und auf ihren YouTube-Chanel gestellt haben, die PowerPoint-Dateien mit Tonspur erstellen, zusätzliche Stunden für Schüler halten, die den Anschluss verpasst haben...... und Kandidaten, die sich das Leben wirklich einfach machen.

Wie in jedem anderen Beruf gibt es auch hier Gute und Schlechte. Es ist bei Lehrern nur sichtbarer und emotionaler, weil es um die eigenen Kinder geht (vielleicht mag der eine oder andere es auch Wichtiger finden, aber dieses Werturteil möchte ich nicht fällen).

Glückssache geht zu weit (meiner Meinung nach), aber natürlich haben die Chancen auf Erfolg mit Stadt, Stadtteil, Schule, Elternhaus, Lehrern zu tun (wenn man ältere SchülerInnen fragt aber nicht nur, sondern eben auch mit eigener Motivation - in Klasse 1 ist das noch anders). Das war gerade in D leider schon immer so und ist nicht (wesentlich) besser geworden. Die Pandemie macht dies wieder sichtbarer.

Letztlich spielt der Faktor Mensch bei Ungleichheiten immer eine Rolle. Andererseits wollte ich aber auch nicht, dass mein Sohn von einem Roboter unterrichtet wird. ;)
In der öffentlichen Diskussion kommen die systematischen Mängel zu kurz. Es macht halt nicht so viel Spaß darüber zu berichten, dass politisch Jahrzehntelang ziemlich viel versaut wurde (Digitalisierung) und dass die Medien als Kontrollinstanz das Thema auch nicht ordentlich bearbeitet haben (ich weiss, ich wiederhole mich :) ).

kullerich 19.01.2021 17:02

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1578863)
Der Grund ist lächerlich: WhatsApp hat die blöde Eigenschaft bei der Installation das gesamte Telefonbuch des Telefons auszulesen und an Facebook zu übermitteln. Abgespeichert Kontakte, die Facebook ablehnen und nicht benutzen, werden unfreiwillig auf diese Weise trotzdem, bei Facebook landen. Hässlich, ist aber bereits passiert. Bei meinem Handy, bei den Handys der Eltern und bei den Handys der Schüler. Der schaden ist also schon da. Ansonsten ist WhatsApp eher unbedenklich. Die Vorteile liegen momentan auf der Hand:
- Videoanrufe mit Eltern statt elternsprechtag
- klassengruppe mit wichtigen Absprung Ankündigungen
- Schüler können mich ansprechen und ich antworte zu einem günstigen Zeitpunkt
- jeder beherrscht die Technik
- Standorte senden bei praktikumsbesuchen und Ausflügen
- Fotos schicken bei problematischen Aufgaben

Bitte bedenken: Ich arbeite an einer Hauptschule. Wir müssen aufpassen, keine Schüler zu verlieren, wir müssen ihnen nachlaufen. Berufsschule oder Gymnasium ist eher andersrum.
In der Vergangenheit war WhatsApp auch schon verboten, aber Eltern hatten mich oft angeschrieben und im März/ April hat WhatsApp unsere Schule gerettet. Wir haben weder Schülergeräte, WLAN, Microsoft Teams oder ähnliche tolle Dinge.

Ich finde die Ablehnungsgründe für WhatsApp in keiner Weise lächerlich, sondern sehr valide! Bei dem vermehrten Aufkommen in Signal, die ich in den letzten beiden Wochen wahrnehme, scheint sich das inzwischen etwas herumzusprechen und damit ein bisschen in die Richtung zu entwickeln, dass auch non-WhatsApp-Messenger eine "kritische Masse" etablieren.

Dein Beispiel, Jens, ist ein gutes Beispiel für "persönlicher Einsatz und pragmatischer Umgang mit Tools rettet nach Versäumnissen in Organisation und Infrastruktur" aber leider auch ein gutes Beispiel für "Wozu Staat, wenn die Tech-Konzerne alles machen" :)

tandem65 19.01.2021 18:03

Hi Jens,

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1578863)
Der Grund ist lächerlich: WhatsApp hat die blöde Eigenschaft bei der Installation das gesamte Telefonbuch des Telefons auszulesen und an Facebook zu übermitteln. Abgespeichert Kontakte, die Facebook ablehnen und nicht benutzen, werden unfreiwillig auf diese Weise trotzdem, bei Facebook landen. Hässlich, ist aber bereits passiert.

ich fürchte das siehst Du vollkommen falsch.
Das ist zwar schon der erste Verstoß gegen Datenschutzgrundsätze aber nicht der letzte. ;)
Es gehen dann ja weiterhin fröhlichen Datenschutzrechtlich relevante Daten über die Whatsapp-Server.
Ich verstehe Deinen Punkt mit die Schüler abholen. Aber wie Kullerich geschrieben hat gibt es Alternativen die jeder einsetzen kann der auch mit whatsapp klarkommt.

Stefan 19.01.2021 18:51

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1579074)
Ich finde die Ablehnungsgründe für WhatsApp in keiner Weise lächerlich, sondern sehr valide! Bei dem vermehrten Aufkommen in Signal,

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1579087)
Aber wie Kullerich geschrieben hat gibt es Alternativen die jeder einsetzen kann der auch mit whatsapp klarkommt.

Wahrscheinlich müsste es eine Software sein, die von staatlicher Seite bereitgestellt wird. Bei Signal, WhatsApp.... wird es wohl immer spätestens an sowas scheitern:

"Was ist das Mindestalter, um Signal zu verwenden?
Du musst mindestens 13 Jahre alt sein, um Signal zu verwenden. Das Mindestalter, um unsere Dienstleistungen ohne elterliche Zustimmung zu nutzen, kann in deinem Heimatland höher sein."
https://support.signal.org/hc/de/art...ordnung-DSGVO-

Das Problem Messengersoftware besteht nicht erst seit Corona und wird in Lehrerkreisen seit Jahren diskutiert. Da die Anforderungen hier bundesweit identisch sind, könnte eine "offizielle" Version seit Jahren programmiert und im Einsatz sein.

Die Schule, an der meine Schwägerin unterrichtet, stellt den Lehrpersonen Office365 zur Verfügung. Wenn man entsprechende Artikel bei heise.de..... verfolgt hat, dann fragt man sich, wie das sein kann.

tandem65 19.01.2021 21:15

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1579093)
"Was ist das Mindestalter, um Signal zu verwenden?
Du musst mindestens 13 Jahre alt sein, um Signal zu verwenden. Das Mindestalter, um unsere Dienstleistungen ohne elterliche Zustimmung zu nutzen, kann in deinem Heimatland höher sein."

Das ist ja die Frage der Geschäftsfähigkeit. Keine Datenschutzrechtliche Frage.

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1579093)
Die Schule, an der meine Schwägerin unterrichtet, stellt den Lehrpersonen Office365 zur Verfügung. Wenn man entsprechende Artikel bei heise.de..... verfolgt hat, dann fragt man sich, wie das sein kann.

Ja das frage ich mich schon seit 25Jahren wie Verwaltungen schon nur auf US Softwarelösungen setzen können. Aber es wird schon wieder schwer:offtopic: Sorry dafür.

Running-Gag 19.01.2021 21:38

Ich wusste schon warum ich als Lehrer nicht hier rein gucken wollte. Konnte nicht widerstehen und schon bereue ich es...

JENS-KLEVE 19.01.2021 21:57

Niemals habe ich Eltern oder Schüler aufgefordert WhatsApp zu installieren oder auszuprobieren. Ich habe ja aufgelistet, was ich in der Vergangenheit mit WhatsApp gemacht hatte. Da ging es nicht um Noten, Krankheitsverläufe oder sensible Dinge. Um genau zu sein, ging die Initiative auch fast nie von mir aus. Wenn ich beim Elternabend meinen Namen und meine Telefonnummer an die Tafel schreibe, dann passiert es einfach. Ich fahre zur Schule, und auf der garmin geht die Vibration. „Dat Kevin hat Bauchweh, Sekretariat hat besetzt, morgen Kevin wieder in Schule. Sorry.“
Es ist nicht meine Schuld, die WhatsApp kommt ungefragt. Anfangs fand ich das nervig, nachher praktisch. Ich antworte dann mit einem grünen Haken, fertig. Wäre diese Nachricht nicht gekommen, hätte ich in der ersten Stunde statt zu unterrichten nur recherchieren müssen, ob Kevin tot unterm Auto liegt, bei Saturn schwänzt oder krank im Bett liegt. Blöd, wenn Vater nach der Schicht pennt, Mutter besoffen ist, keiner deutsch spricht oder was auch immer.
Und jetzt hängt sowieso alles am seidenen Faden. Beim Distanzunterricht kommen soviele Fragen zum Moodle System, wir sind momentan froh, dass es überhaupt läuft.

keko# 19.01.2021 22:21

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1578863)
...
... Wir haben weder Schülergeräte, WLAN, Microsoft Teams oder ähnliche tolle Dinge.

Tja, was soll man da sagen?!
In einer mir bekannten Privatschule hat jeder Schüler ein Tablet, worauf verschiedene Apps installiert sind. Da war Corona, bis auf die fehlenden sozialen Kontakte, gar kein großes Ding, weil sie ihre Tablets auch vor Corona im Einsatz hatten.

keko# 19.01.2021 22:32

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1578834)
Ich habe Lehrer und Lehrerinnen im Bekanntenkreis, die einen riesen Aufwand betreiben, die für den Fall von Ausfällen der Lernplattform Unterrichtseinheiten aufgezeichnet und auf ihren YouTube-Chanel gestellt haben, die PowerPoint-Dateien mit Tonspur erstellen, zusätzliche Stunden für Schüler halten, die den Anschluss verpasst haben...... und Kandidaten, die sich das Leben wirklich einfach machen.

In einer mir bekannten Schule haben sich die Mathe-Lehrer der Oberstufe abgesprochen und jeder Lehrer macht zu einem bestimmten neuen Thema ein kurzes Erklärvideo. Das bekommen die Schüler am Beginn einer Stunde über Moodle vorgezeigt. Im Anschluss bekommen sie Zeit, Übungen zu dem Thema zu machen bzw. Hausaufgaben. Diese müssen sie einfach als Bild hochladen. Die Lehrer schauen sich die Sachen ihrer Schüler an und bewerten sie jeweils kurz verbal mit ein paar Worten. Der Schüler kann sich das wieder anhören.
Der Aufwand für die Lehrer ist nicht extrem hoch, da sie den Stoff sowieso auswendig können und nicht alle Video auf einmal machen müssen. Ein kurze Sprachnotiz geht auch schneller als irgendwas einzutippen.
Anfangs gab es gelegentlich mit Moodle ein paar Zicken, als die gesamte Schule drauf ging. Hat sich aber gelegt.
TOP! Sie sind im Stoff genauso weit wie in früheren Jahren auch.

Plasma 19.01.2021 23:46

Da wir hier in einem Sportforum sind, können wir ja nun auch mal zum Punkt Training kommen. Also bei mir siehts damit mau aus. Ich habe einen 40h Job, den ich aktuell zu 100% zuhause ausübe. Der typische Tag sieht dann so wie heute aus:

8:30h - 11-30h: Homeschooling, danach Betreuung bis ca. 14 Uhr. Dann kommt die Mama heim, betreut und ich fang mit der Arbeit an. Erster Slot bis ungefähr 18 Uhr. Dann eine Stunde Pause, dann zweiter Slot bis 23 Uhr. Wann und vor allem was soll man da groß trainieren ? Allerdings habe ich festgestellt, dass wenn ich zB 30min ruder oder laufe, dies meinen Kreislauf puscht und ich abends weniger müde bin. Allerdings bin ich mir bewusst, dass das eher wenig bringt und ich weiß auch nicht wie ich die 30-35min gestalten soll, dass sie etwas bringen (Vorbereitung MD).

Eigentlich gehts nur am WE. Da mache ich eine lange Session auf dem Ergo (2h), einmal Laufen (45min) und 1x Rudern (1h) als Schwimmersatz.

Wie läufts bei euch mit all dem ?

Im Grunde ist der Dreisprung aus Homeschooling, 40h Job und Training ein Ding der Unmöglichkeit. Wie ihr seht habe ich keine Ahnung, wie man unter diesen Bedingungen ein halbswehs vernünftiges Training gestalten soll. Ich mach halt irgendwas, von dem ich mir einbilde, dass es zumindest etwas die "Form" hält und in die Phase passt (Grundlage).


Zum Thema Homeschooling muss ich sagen, dass ich nun, als ich gestern gesehen habe, wie das mit dem Online Unterricht läuft, insgesamt sehr zufrieden bin. Die Lehrerin macht das sehr gut, wie ich finde. Zumindest fällt mir nicht ein, was sie anders bzw. besser machen könnte. Ich glaube auch nicht, dass sie weniger Arbeitszeit hat. Was sie für den Unterricht vorbereitet, dürfte eine Menge Zeit kosten. Alleine schon die Lehrvideos, die sie selbst erstellt. Die hat andere Arbeitszeiten, aber mit Sicherheit nicht weniger zu tun als vorher. Immerhin muss man Audiodateien aufnehmen, die Arbeitsblätter fotografieren und ihr das alles schicken. Und das schaut und hört sie sich alles an und gibt Feedback.

KevJames 20.01.2021 06:08

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1579137)
Tja, was soll man da sagen?!
In einer mir bekannten Privatschule hat jeder Schüler ein Tablet, worauf verschiedene Apps installiert sind. Da war Corona, bis auf die fehlenden sozialen Kontakte, gar kein großes Ding, weil sie ihre Tablets auch vor Corona im Einsatz hatten.

Bei uns übrigens auch an den staatlichen Schulen so (wenn ich mich nicht irre alle Schulen im BL).

KevJames 20.01.2021 06:22

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1579147)
Zum Thema Homeschooling muss ich sagen, dass ich nun, als ich gestern gesehen habe, wie das mit dem Online Unterricht läuft, insgesamt sehr zufrieden bin. Die Lehrerin macht das sehr gut, wie ich finde. Zumindest fällt mir nicht ein, was sie anders bzw. besser machen könnte. Ich glaube auch nicht, dass sie weniger Arbeitszeit hat. Was sie für den Unterricht vorbereitet, dürfte eine Menge Zeit kosten. Alleine schon die Lehrvideos, die sie selbst erstellt. Die hat andere Arbeitszeiten, aber mit Sicherheit nicht weniger zu tun als vorher. Immerhin muss man Audiodateien aufnehmen, die Arbeitsblätter fotografieren und ihr das alles schicken. Und das schaut und hört sie sich alles an und gibt Feedback.

Das finde ich persönlich interessant. Meine Sicht hierauf: Seitdem wir Homeschooling betreiben ist mein Arbeitspensum gestiegen (war zuvor bereits jenseits der 50h/Woche). Meine SchülerInnen registrieren das und sind idR ziemlich dankbar. Die Eltern registrieren das und sind idR ziemlich dankbar. Im Internet lese ich ziemlich häufig "Die Lehrer arbeiten nichts".
Im Internet auch mal anderes zu lesen finde ich ganz nett. :Blumen:

Zum Training: Das geht ganz gut, habe zuvor ja auch schon viel gearbeitet und finde meine Timeslots. Liegt aber auch daran, dass unser Sohn schon recht groß ist und vieles im Homeschooling selbstständig macht. Hinzu kommt, dass er auch Rennrad fährt und Trainingszeit auch Papa + Sohn Zeit ist, da lässt sich einiges kombinieren (auch Gespräche über das Homeschooling).
Konkret(vielleicht interessiert ja wen mal der Innenblick ;) ) - ein klassischer Tag:
5.30-6.30: Privates Zeug am Rechner zum wach werden
6.30-7.30: Nachrichten von Schülern, Kollegen, Schulleitung beantworten
7.30-15.00: Videokonferenzen (mit 15-20 Minuten Pausen dazwischen)
15.00-18.00: Weitere berufliche Konferenzen und / oder Sport, Unterrichtsvorbereitungen, Schülergespräche oder anderer Schabernack
18:00-21:00: Familienzeit
Ab 21 Uhr: Arbeitszeit am Schreibtisch (wieder Nachrichten beantworten, Unterricht vorbereiten, korrigieren, Projekte vorantreiben) - idR versuche ich um 23 Uhr ins Bett zu kommen.
Der Großteil der nicht unterrichtlichen Arbeit erfolgt am Wochenende. Die letzten Tage an denen ich nicht gearbeitet habe, waren 31.12. / 01.01. Soll aber keine Beschwerde sein, ich mache das gerne und es gefällt mir so - lässt sich auch ganz gut mit dem Sport vereinbaren, wenn ich die Arbeit auf 7 Tage / Woche aufteile.

Für das Training bedeutet das: Zwischen 1 und 2h unter der Woche. Am Wochenende dann häufig 3h + 5h.
Auf diese Weise komme ich dennoch auf 12-14h Training im Schnitt.

keko# 20.01.2021 08:24

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1579149)
Bei uns übrigens auch an den staatlichen Schulen so (wenn ich mich nicht irre alle Schulen im BL).

Ist hier im Raum Stuttgart auch von Schule zu Schule ein bisschen anders, habe ich das Gefühl. Ich glaube auch, dass das Geld schon seit Jahren im Grunde zur Verfügung steht, es aber von der Schulleitung abhängt, wie weit man mit "der Digitalisierung" ist (habe da allerdings wenig Einblicke).


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