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TRIPI 22.09.2021 20:43

Nun ja, er versucht es halt mal andersrum mit Impfgegnerlogik. Die ziehen ja auch ständig sehr wilde Vergleiche. Im übrigen ist Maske verweigern ähnlich irrational wie Impfung verweigern. Und beides schadet der Allgemeinheit.

Disclaimer: ich rede hier nicht von Impfgegnern die medizinische Gründe haben sich nicht impfen zu lassen, sondern eher von welchen die sich nicht impfen lassen weil sie glauben es besser zu wissen als tausende Virologen und/oder was von Horst-Kevin aus der Telegramgruppe gehört haben dass Impfen böse ist.

Schwarzfahrer 22.09.2021 22:25

Ich denke, die Meinung der meisten Menschen zu so etwas dürfte völlig unabhängig vom Impfstatus sein. Ich habe auf jeden Fall (entgegen Deiner Andeutung) nichts für die Argumentation übrig, daß die unsinnigen Corona-Maßnahmen in welcher Form auch immer ein Grund sein sollen, einem Menschen Schaden zuzufügen, und sehe daher auch keinen Bezug zu Nichtgeimpften oder Querdenkern, die es in meinem Sinne sind.

Ein Mord ist immer entsetzlich und für einen normalen Menschen kaum nachvollziehbar. Ich kann mir sowas eigentlich nur damit erklären, daß solche Menschen psychisch "aus der Bahn geraten" sein, ihre normale moralische Orientierung und Hemmungen verloren haben müssen. Der Täter hatte offenbar mit psychischen bzw. zwischenmenschlichen Problemen zu kämpfen (wie es heute im Radio klang, schon vor Corona), und hat wohl diese auf ein aktuelles, medial stark präsentes Thema fokussiert und übersteigert, bis er bei einem zufälligen nichtigen Anlaß endgültig die Kontrolle verlor - und dabei leider einen Menschen umgebracht hat. Im Prinzip ähnlich zu dem Irren aus Hanau oder dem aus Würzburg, auch wenn jeder sich auf andere "Themen" bezog, es sind für mich Vorwände und keine echten Gründe. Auf welche Ideologie oder Paranoia jeweils die psychischen Aberrationen projiziert werden, dürfte eher zufällig sein, da es m.M.n. nur um die Kanalisierung der eigenen Probleme mit der Umwelt gehen dürfte. Da mögen aber Psychologen sich tiefer damit beschäftigen, ich hatte glücklicherweise noch nie selbst mit solchen Menschen (also ich meine nicht die Psychologen :)) zu tun, es ist nur meine Vorstellung, wie ich es mir erklären kann.

LidlRacer 22.09.2021 22:58

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1624848)
Ein Mord ist immer entsetzlich und für einen normalen Menschen kaum nachvollziehbar. Ich kann mir sowas eigentlich nur damit erklären, daß solche Menschen psychisch "aus der Bahn geraten" sein, ihre normale moralische Orientierung und Hemmungen verloren haben müssen. Der Täter hatte offenbar mit psychischen bzw. zwischenmenschlichen Problemen zu kämpfen (wie es heute im Radio klang, schon vor Corona), und hat wohl diese auf ein aktuelles, medial stark präsentes Thema fokussiert und übersteigert, bis er bei einem zufälligen nichtigen Anlaß endgültig die Kontrolle verlor - und dabei leider einen Menschen umgebracht hat. Im Prinzip ähnlich zu dem Irren aus Hanau oder dem aus Würzburg, auch wenn jeder sich auf andere "Themen" bezog, es sind für mich Vorwände und keine echten Gründe. Auf welche Ideologie oder Paranoia jeweils die psychischen Aberrationen projiziert werden, dürfte eher zufällig sein, da es m.M.n. nur um die Kanalisierung der eigenen Probleme mit der Umwelt gehen dürfte. Da mögen aber Psychologen sich tiefer damit beschäftigen, ich hatte glücklicherweise noch nie selbst mit solchen Menschen (also ich meine nicht die Psychologen :)) zu tun, es ist nur meine Vorstellung, wie ich es mir erklären kann.

Sicherlich wird der Durchschnittsquerdenker weder einen Mord begehen, noch ihn gutheißen. Aber man kann es auch nicht nur auf psychische Probleme des Täters zurückführen.
M.E. spielen Fake-News und Desinformationen in den Info-Blasen der Querdenker eine enorme Rolle. Da wird es wirklich viele geben, die Masken tatsächlich für schädlich halten, einfach weil das dort 1000-fach behauptet wird - auch von Leuten, die eigentlich ein intellektuelles Niveau haben, auf dem sie es besser wissen könnten und müssten.
Viele kennen nicht mal den Unterschied zwischen CO und CO2 und glauben daher, dass man unter Masken vergiftet wird. Es kursierten frei erfundene Fake-News über tote Kinder aufgrund von Masken. Weitere Fake-News über "Morgellons" in Masken usw.

Bockwuchst 23.09.2021 08:35

Man muss das getrennt sehen. Selbstverständlich sind nicht alle Impfgegner, Maßnahmen-Verweigerer und Corona-Verharmloser psychisch labil oder gewalttätig. Aber diese Dauer-Beschallung mit Fake-News und das Gefühl, dass man ein Recht auf Widerstand oder Notwehr gegenpüber dem Staat hat, ist schon bedenklich. Genau das bekommen die ja täglich vorgebetet. "Die zwingen dich eine Maske aufzusetzen und du musst dich dagegen wehren".
Ich sehe da Parallelern zu Terror-Organisationen wie der RAF. Nicht jeder mit linker Einstellung ist damals in den Untergrund gegangen, aber einige haben sich eben radikalisiert, weil sie meinten, den Staat bekämpfen zu müssen. Und es gab durchaus viele, die gewisse Sympathien für sie hatten oder früher mit ihnen befreundet waren und sich erst dann abgewandt haben. Ähnliches gilt sicher auch für islamistischen Terrorismus.
Der Punkt ist jetzt nicht, dass alle Impfgegener gefährlich sind, sondern zu erkennen wie gefährlich diese Radikalisierung ganzer Gruppen durch Desinformation ist.

Schwarzfahrer 23.09.2021 08:53

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1624869)
Der Punkt ist jetzt nicht, dass alle Impfgegener gefährlich sind, sondern zu erkennen wie gefährlich diese Radikalisierung ganzer Gruppen durch Desinformation ist.

Richtig. Und leider sehe ich das als ein relativ breites Problem unserer Zeit an, möglicherweise stark gestützt durch die Möglichkeiten der sog. "sozialen" Medien: im "Windschatten" aller möglichen politischen, ideologischen oder religiösen Strömungen entstehen polarisierte, radikalisierte Gruppen, die sich die jeweilige Grundidee überhöhen und diese mit einer wirren gewaltbereiten bzw. Gewalt rechtfertigenden Hetze koppeln (gibt es inzwischen rechts, links, islamisch, christlich, rassistisch, u.v.a.m.). Das bietet labilen Menschen eine wachsende Auswahl an Futter für ihre Paranoia.

Bockwuchst 23.09.2021 09:26

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1624876)
Richtig. Und leider sehe ich das als ein relativ breites Problem unserer Zeit an, möglicherweise stark gestützt durch die Möglichkeiten der sog. "sozialen" Medien: im "Windschatten" aller möglichen politischen, ideologischen oder religiösen Strömungen entstehen polarisierte, radikalisierte Gruppen, die sich die jeweilige Grundidee überhöhen und diese mit einer wirren gewaltbereiten bzw. Gewalt rechtfertigenden Hetze koppeln (gibt es inzwischen rechts, links, islamisch, christlich, rassistisch, u.v.a.m.). Das bietet labilen Menschen eine wachsende Auswahl an Futter für ihre Paranoia.

Korrekt. Es gibt da noch mehr Beispiele von radikalen Trump Anhängern mit Qanon Tendenzen bis zu Reichsbürgern. Was mir Sorge macht ist, dass im Zuge der Corona-Proteste halt vielfach auch von Leuten mit radikaler politischer Erfahrung versucht wurde, da einen Schulterschluss herzustellen, diese Milieus also zu vernetzen und gleichzeitig Menschen, die bisher politisch nicht aktiv waren, da reinzuziehen.

dr_big 23.09.2021 09:31

Ein Stück weit ist das auch nichts anderes als moderne Kriegsführung. Da werden entsprechende Parteien und Organisationen dafür gesponsort, dass sie Hass schüren und die Gesellschaft spalten. Das Ziel ist, den Gegner zur schwächen. Siehe Steve Bannon, Russland und sicher noch viele andere, die das nicht so offensichtlich machen.

Schwarzfahrer 23.09.2021 09:35

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1624890)
Was mir Sorge macht ist, dass im Zuge der Corona-Proteste halt vielfach auch von Leuten mit radikaler politischer Erfahrung versucht wurde, da einen Schulterschluss herzustellen, diese Milieus also zu vernetzen und gleichzeitig Menschen, die bisher politisch nicht aktiv waren, da reinzuziehen.

Sicher will jede dieser Bewegungen neue Anhänger reinziehen, und sie werden auch sicher bei labileren, beeinflußbaren Personen schneller fündig. Aber ich glaube, so labile und unberechenbare Typen, wie der eine aus Idar-Oberstein würden auch extreme Organisationen lieber nicht dabei haben. Diese Typen sind gerade dadurch gefährlich, daß sie aus sich heraus ein "Aktionsbedarf" ableiten, das jeglicher Vorhersagbarkeit und Logik widerspricht, und auch nicht durch Beobachtung der Gruppen erfasst wird. Und die Nachbarn sehen in ihm auch nur einen wirrköpfigen Kauz, dem man aus dem Weg geht - es kann also kaum jemand mitbekommen, wie er durchdreht.


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